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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2023

Temporeicher Actionthriller

Seventeen
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So ganz überzeugen konnte mich „Seventeen“ von John Brownlow leider nicht. Denn ich hatte mir doch etwas mehr Finesse und auch nähere Einblicke in die Psyche des Erzählers erhofft. Obwohl eigentlich ständig ...

So ganz überzeugen konnte mich „Seventeen“ von John Brownlow leider nicht. Denn ich hatte mir doch etwas mehr Finesse und auch nähere Einblicke in die Psyche des Erzählers erhofft. Obwohl eigentlich ständig etwas passiert und die Handlung kaum zur Ruhe kommt, langweilten mich gerade die doch sehr ausführlichen Verfolgungsszenen etwas. An Action und Gewalt wird wirklich nicht gespart und wer (amerikanische) Agentengeschichten mag, ist hier goldrichtig. Das Buch liest sich an sich auch wirklich gut weg. Der Schreibstil ist eher einfach gehalten und die kurzen Kapitel sorgen für ein schnelles Lesetempo. Als geübte Thriller-Leserin konnten mich zwar nicht alle Wendungen überraschen, dennoch konnte die Geschichte durchaus meine Aufmerksamkeit fesseln. Zu Beginn kam ich allerdings nur langsam ins Buch, da die Geschichte auf den ersten 50 Seiten finde ich nahezu keine Spannung aufweist. Gerade das Ende machte für mich dann aber nochmal ordentlich Punkte wett, da hier richtig originell erzählt wurde. Insgesamt ist das Buch finde ich kein klassischer Thriller und auch spannungstechnisch konnte mich die Handlung nicht vollständig überzeugen. Erzählt wird meist aus der Perspektive des Hauptprotagonisten, wobei dieser immer wieder die dritte Wand durchbricht und uns Leser:innen direkt anspricht. Im Gesamten ist die Handlung soweit rund und in sich stimmig. Aufgrund meiner Kritikpunkte, ziehe ich letztendlich einen Stern ab, so dass ich das Werk am Ende mit immer noch guten 3 ½ Sternen bewerten mag.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Wunderschöne Aufmachung, aber ziemlich platte Lebensweisheiten

Sternenreiter – Kleine Sterne leuchten ewig (Band 1)
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Für die Gestaltung bekommt „Sternenreiter – Kleine Sterne leuchten ewig“ von mir auf jeden Fall die volle Punktzahl. Gerade die liebevoll gestalteten farblichen Zeichnungen sind wunderschön und werten ...

Für die Gestaltung bekommt „Sternenreiter – Kleine Sterne leuchten ewig“ von mir auf jeden Fall die volle Punktzahl. Gerade die liebevoll gestalteten farblichen Zeichnungen sind wunderschön und werten das Buch auf jeden Fall auf. Beim Text handelt es sich um eine Geschichte des Autoren Jando, welche bereits 2012 veröffentlicht wurde. Das aktuelle Hardcover ist eine Neuauflage aus dem Giger Verlag. Die Geschichte erinnert mich inhaltlich an eine Mischung aus „Der kleine Prinz“ und „Das Café am Rande der Welt“, wobei „Sternenreiter“ mit beiden weltberühmten Werke finde ich nicht so recht mithalten kann. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist es eine süße Idee und auch die ein oder andere eingestreute Weisheit ist ansprechend und lehrreich. Die Umsetzung allerdings war mir persönlich viel zu platt, oft wirken die Lebensweisheiten aneinandergereiht und fügen sich nicht stimmig in die restliche Handlung ein. Wer noch nie etwas aus diesem Genre gelesen hat und mit niedrigen Erwartungen startet, wird mit diesem Buch trotzdem schöne Lesestunden verleben können. Insgesamt und im Vergleich mit anderen Werken, kann ich persönlich aber nur 3 ½ Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Verliert an Kraft, je weiter sich die Geschichte von der Grundidee entfernt

Going Zero
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„Going Zero“ von Anthony McCarten war für mich ein kurzweiliger Thriller, welcher mich gerade zu Beginn sehr fesseln konnte. Die zugrundeliegende Idee in unsere heutigen hochtechnisierten Welt zu versuchen ...

„Going Zero“ von Anthony McCarten war für mich ein kurzweiliger Thriller, welcher mich gerade zu Beginn sehr fesseln konnte. Die zugrundeliegende Idee in unsere heutigen hochtechnisierten Welt zu versuchen unterzutauchen klang finde ich richtig spannend und gerade der Erzählstrang rund um Zero 10 konnte mich schon sehr in seinen Bann ziehen. Allerdings hätte ich es cool gefunden, wenn auch die Geschichten der anderen neun Kandidat:innen vollständig erzählt worden wären. Gerade hier war ich sehr neugierig auf unterschiedliche Strategien und Ideen des Autors. Diese traten aber letztendlich nur am Rand in Erscheinung und die Handlung fokussierte sich hauptsächlich auf die beiden Antagonisten, nämlich der untergetauchten Kaitlyn (alias Zero 10) und ihren Verfolgern vom Projekt Fusion, allen voran Cy Baxter. Zunehmend entwickelte sich die Geschichte dann in eine ganz andere Richtung als erwartet. Prinzipiell lebt ein Thriller ja auch von überraschenden Wendungen. Hier ging der Plan nur nicht ganz auf, denn je weiter sich der Autor von seiner Grundidee entfernte, desto beliebiger und weniger speziell wurde die Handlung. Versteht mich nicht falsch, auch diese Entwicklung las sich spannend und punktete mit jeder Menge Action und Tempo. Ich persönlich glaube nur, dass die ursprüngliche Idee, besser ausgebaut, ein wesentlich größeres Potenzial geborgen hätte. Trotzdem war „Going Zero“ eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre. Der Schreibstil liest sich mitreißend und so kam ich richtig schnell durchs Buch. Alles in allem vergebe ich dafür 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Blieb hinter meinen Erwartungen zurück

Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet
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Nachdem ich, vor allem mit dem Ende, des ersten Bandes etwas unglücklich war, wollte ich der Reihe dennoch eine neue Chance geben. Doch auch „Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet“ von Marie Graßhoff ...

Nachdem ich, vor allem mit dem Ende, des ersten Bandes etwas unglücklich war, wollte ich der Reihe dennoch eine neue Chance geben. Doch auch „Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet“ von Marie Graßhoff konnte mich leider nicht vollends überzeugen. Dabei liest sich das Buch eigentlich überaus angenehm und flüssig. Der Schreibstil ist modern und mitreißend und auch das hohe Erzähltempo sorgt für gute Unterhaltung und eine packende Dynamik. Insgesamt waren es zwei Punkte welche mein Lesevergnügen getrübt haben. Zunächst einmal sind das die Entscheidungen und Verhaltensweisen von Hauptprotagonistin Atlas. Ich mag jetzt nicht ins Detail gehen und spoilern, aber letztendlich zeigte sie zwar einerseits eine beachtliche Charakterentwicklung, in einem wichtigen Punkt verhielt sie sich aber in meinen Augen absolut unstimmig. Ich weiß nicht so recht ob dies als Charaktereigenschaft gezielt so angelegt wurde, oder ob Autorin Marie Graßhoff hier an ihrer Figur vorbei geschrieben hat. Das Ergebnis war auf jeden Fall das mich Atlas zunehmend genervt hat und nicht mehr die sympathische und smarte Figur aus dem erste Band war. Mal davon abgesehen ist die Handlung aber auch noch unglaublich vollgestopft mit den unterschiedlichsten Themen. Anstatt konsequent die Auflösung des Falls (welchen es auch in diesem Band wieder gibt) zu verfolgen, schweift das Geschehen immer wieder in andere Richtungen ab. Prinzipiell spielt dabei alles schon irgendwie zusammen, es wird aber durch die Fülle letztendlich nicht detailliert auserzählt und manches bleibt am Ende einfach offen. Für meinen Geschmack, hätte es einige der Nebenschauplätze gar nicht gebraucht, da diese Handlungsstränge auch nicht unbedingt einen Mehrwert bringen. Um dabei überhaupt durchblicken zu können, sollten die Bände unbedingt chronologisch gelesen werden, da durchaus Vorwissen vorausgesetzt wird. Die abschließende Bewertung des Buch fällt mir in diesem Fall nicht leicht. Denn Worldbuilding und auch der Schreibstil sprechen eindeutig für das Werk, allerdings kann ich auch nicht über die zuvor genannten Gründen hinwegsehen und vergebe deshalb insgesamt 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Wenn nichts mehr geht, hilft gehen – Geschichte einer Wanderung voller Einsichten

Agnes geht
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Kennt ihr das auch? Ihr habt Erwartungen wie eine Geschichte sein sollte und dann kommt es im Buch plötzlich so ganz anders. Genau so erging es mir mit der Handlung des Romans „Agnes geht“ von Katja Keweritsch. ...

Kennt ihr das auch? Ihr habt Erwartungen wie eine Geschichte sein sollte und dann kommt es im Buch plötzlich so ganz anders. Genau so erging es mir mit der Handlung des Romans „Agnes geht“ von Katja Keweritsch. Gerade deshalb fällt mir die Bewertung des Werks auch etwas schwer. Denn bis etwa zur Hälfte des Buchs, war ich absolut begeistert und hätte ganz klar 5 Sterne vergeben. Dann allerdings traf Hauptprotagonistin Agnes zunehmend Entscheidungen, welche mich zunächst irritierten und mich irgendwann schlussendlich innerlich von ihr entfernten. Zunächst möchte ich aber auf die positiven Dinge zu sprechen kommen, welche mir äußerst gut gefielen. Der Schreibstil etwa liest sich sehr angenehm und sorgt auf jeden Fall für den Zauber der Geschichte. So entstehen einzigartige Beschreibungen der Natur rund um die Elblandschaft und auch die detaillierten Szenen des Wanderns, gefielen mir richtig gut. Die Charakterzeichnungen aller Figuren sind individuell, authentisch und in der Summe wirklich gelungen. Und auch das Ende erschien mir schlussendlich stimmig. Trotzdem bleibt für mich eine gewisse Dissonanz zurück, denn wie zum Beispiel mit dem Thema Betrug im Buch umgegangen wurde, gefiel mir definitiv nicht. Außerdem häufen sich für meinen Geschmack etwas zu viele gesellschaftskritische Themen, welche allerdings teils nur dezent anklingen. Meine größte Schwierigkeit hatte ich aber ab einem gewissen Punkt mit Hauptprotagonistin Agnes. Anfangs war sie mir so sympathisch und ihre Befreiung in Form der Wanderung habe ich sehr gefeiert. Anstatt sich dann aber weiterhin auf sich und ihre Wünsche zu konzentrieren, lässt sie sich zunehmend von anderen Personen vereinnahmen. Und so verlor die Geschichte in ihrer Gesamtheit, meiner Meinung nach an Kraft. Dennoch handelt es sich um einen starken Roman, voller wichtiger Themen und einer packenden Handlung. Insgesamt vergebe ich immer noch gute 3 ½ Sterne.

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