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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2023

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Das Leben, das uns bleibt
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Als die Russen 1945 vor Breslau stehen, fliehen Ruth und ihre jüdische Familie mit gefälschten Pässen und landen auf Umwegen schließlich in Freiburg. Nicht nur die Oma, sondern insbesondere ihren Geliebten ...

Als die Russen 1945 vor Breslau stehen, fliehen Ruth und ihre jüdische Familie mit gefälschten Pässen und landen auf Umwegen schließlich in Freiburg. Nicht nur die Oma, sondern insbesondere ihren Geliebten Ilan musste Ruth schweren Herzes in der Heimat zurücklassen. In Freiburg heiratet sie in eine Juweliersfamilie ein, wird dort aber nicht so richtig glücklich.
Dieses von der Thematik her interessante und sprachlich für mich gut ausgeformte Buch hat mir mit Einschränkungen gut gefallen. Die Protagonistin Ruth ist diesmal nicht die vielleicht immer erwartete starke Frau, sondern lässt vieles über sich ergehen, hat sie es doch eigentlich in den damaligen Zeiten nicht so schlecht angetroffen. Ihre Geschwister wissen da schon genauer, welche Ansprüche sie noch an das Leben haben. Diese Erwartungen Ruths flammen immer mal wieder auf, werden aber von ihr nicht so richtig ausgelebt, was mich insgesamt auch nicht störte, hier passt Ruth recht gut in das Frauenbild der damaligen Zeit.
Genauere Ausblicke in das Goldschmiedehandwerk wären hier noch interessant gewesen, ebenso Hintergründe zum Leben als Jude nach dem Krieg, nicht umsonst hat die Familie ihre Herkunft ja bewusst verschleiert.
Insgesamt hat mich die Geschichte jedoch gut unterhalten, bei der Gesamtbewertung ziehe ich einen Stern ab, da mir das Ende etwas zu glatt lief.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Gefühlschaos bei den Burgfestspielen

Mein Lover, mein Ex und der Andere
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Als Henni nach der Trennung von ihrem Freund sowohl Job als auch Wohnung verliert, zieht sie kurzentschlossen zur ihrer Tante Alma, auf deren Grundstück ein kleines altes Häuschen leersteht. Mit einer ...

Als Henni nach der Trennung von ihrem Freund sowohl Job als auch Wohnung verliert, zieht sie kurzentschlossen zur ihrer Tante Alma, auf deren Grundstück ein kleines altes Häuschen leersteht. Mit einer charmanten Lüge ergattert sie einen Job als Regieassistentin bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen, wo ihr bald nicht nur der Regisseur mehr als sympathisch ist...

Dieser schöne Sommer-Wohlfühlroman hat mich bestens unterhalten. Neben einer romantischen Geschichte mit einigen Auf's und Ab's erfährt man als Leser ganz nebenbei auch noch einiges an Hintergrund zum Theater und den Festspielen und bekommt noch einen kleinen Exkurs zur deutschen Klassik-Literatur. Da dies jedoch nicht buchfüllend ist, sondern nur ab und an eingestreut, hat es mir auch sehr gut gefallen. Tante Alma als taffe ältere Frau, die ihr Leben überwiegend allein gemeistert hat, ist für mich der heimliche Star in der Handlung, genauso wie die kleinen "Frankfurter Kränzchen", auf die ich direkt zu Beginn bereits große Lust verspürte.

Ein schöner Roman, den man im Sommer gerne flott nebenbei lesen kann.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Drei Frauen-Generationen in Skandinavien

Der Traum vom einfacheren Leben
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Es handelt sich um den zweiten Band der in Schweden und zum Teil auch in Dänemark spielenden sogenannten Jahreszeiten-Saga, in der Sally nun endlich ihre Frühstücks-Pension in dem von ihrem Onkel geerbten ...

Es handelt sich um den zweiten Band der in Schweden und zum Teil auch in Dänemark spielenden sogenannten Jahreszeiten-Saga, in der Sally nun endlich ihre Frühstücks-Pension in dem von ihrem Onkel geerbten Haus eröffnen kann. Das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter Vanja sowie zu ihrer Tochter Josefin stellt hier ebenfalls wieder ein zentrales und sich weiter entwickelndes Thema dar. Zum besseren Verständnis rate ich an, den ersten Band vorab zu lesen.
Auch dieser Band hat mich wieder bestens unterhalten. Ein schöner leichter Sommer-Roman, der für mich leicht zu lesen war und mir dieses authentische Skandinavien-Feeling vermittelte, eine Lebensart, die ich mir dort so typisch vorstelle. Der Generationenkonflikt zwischen den drei Frauen, die jede so ihre Eigenarten haben, aber irgendwie auch Versäumtes wieder gutmachen wollen, ohne sich selbst zu verbiegen, wird mir gut herübergebracht, hätte aber in meinen Augen auch noch etwas mehr Tiefe verdient. Vielleicht ist dies aber auch der skandinivischen Unkompliziertheit geschuldet. Dennoch bin ich genügend neugierig geblieben, um mich auf den Folgeband gespannt freuen zu können.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Surfin' USA

Gidget. Mein Sommer in Malibu
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Dieser autobiografische Roman wurde im Original bereits in den 50er Jahren in den USA veröffentlicht und nun aktuell in überarbeiteter Übersetzung neu aufgelegt. Wie der Titel bereits sagt, erzählt er ...

Dieser autobiografische Roman wurde im Original bereits in den 50er Jahren in den USA veröffentlicht und nun aktuell in überarbeiteter Übersetzung neu aufgelegt. Wie der Titel bereits sagt, erzählt er uns von den Erlebnissen eines Sommers der 15jährigen Kathy, genannt Gidget. Ein Sommer voller Sonne, Träume und vor allem Surfen, ein junges Mädchen inmitten einer Clique junger Männer, deren Leben sich ebenfalls nur um ihren Sport dreht.

Die Geschichte, die mit 175 Seiten flott ausgelesen war, habe ich an einem sonnigen Nachmittag mit einem positiven Gefühl gerne gelesen. Die Erlebnisse und Gedanken einer 15jährigen, die auf der Schwelle zwischen Unschuld und Erwachsenwerden steht, sind mir durch die Ich-Form der Erzählweise sehr gut nahegebracht worden. Das Entstehen einer sportlichen Welle, die bis in die Gegenwart reicht, die Zärtlichkeit eines sonnigen Sommers, den man im Leben vielleicht so nur einmal erlebt, machen Lust auf die kommende schöne Jahreszeit und lassen mich in Erinnerung an die Sommer meiner eigenen Jugendzeit mit etwas Wehmut zurück.

Ein schöner leichter Roman für "Zwischendurch".

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Köchin auf Abwegen

Minestrone um Mitternacht
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Die junge Köchin Clara hat in dem italienischen Restaurant, in dem sie arbeitet, schon länger ein Auge auf einen einzelnen Herrn geworfen, der dort regelmäßig zu Gast ist. Eines Abends gerät sie auf der ...

Die junge Köchin Clara hat in dem italienischen Restaurant, in dem sie arbeitet, schon länger ein Auge auf einen einzelnen Herrn geworfen, der dort regelmäßig zu Gast ist. Eines Abends gerät sie auf der Straße per Zufall in einen Tumult, in dessen Folge sie diesen Gast, Victor, näher kennenlernt. Victor entpuppt sich als charmanter Kunstfälscher, der Clara schnell für seine Zwecke einspannt, aus denen sie sich so schnell nicht mehr befreien kann oder auch will, wer weiß das schon?

Ich habe dieses für mich ungewöhnliche und von der Autorin als "kulinarischen Kriminalroman" bezeichnete Buch gerne und flott gelesen. Ein Buch, welches mal so ganz ohne Leichen auskommt, das nicht so sehr von der Ermittlungsarbeit sondern von den Taten an sich und der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten lebt und dessen Ende lange nicht absehbar war. Eine mal etwas andere Herangehensweise an einen Krimi, bei dem die schönen eingestreuten Essens-Szenen und angehängten Rezepte die Geschichte zusätzlich angenehm auflockern.

Daher gebe ich gerne eine Leseempfehlung für Liebhaber eines eher ruhig angelegten Krimis, denen der Spannungsgesichtspunkt nicht ganz so wichtig ist. Man sollte sich auf diesen etwas anderen Plot gerne mal einlassen, "normal" geht später mal wieder.

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