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Veröffentlicht am 09.05.2023

Toller Auftakt

Sturmjahre
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Der Auftakt der fünf Bände umfassenden Sturmjahre-Saga: Die Geschichte beginnt im Schottland des Jahres 1917. Eigentlich lebt die junge Bonnie hier zusammen mit ihrer Familie, doch seit Beginn des Ersten ...

Der Auftakt der fünf Bände umfassenden Sturmjahre-Saga: Die Geschichte beginnt im Schottland des Jahres 1917. Eigentlich lebt die junge Bonnie hier zusammen mit ihrer Familie, doch seit Beginn des Ersten Weltkrieges arbeitet sie als Krankenschwester in London, wo sie sich um verletzte Soldaten kümmert. Eines Tages wird auch ihr Bruder Archie eingeliefert - zusammen mit dessen Kameraden Connor. Zwischen Bonnie und Connor entwickeln sich schnell zarte Gefühle, doch auch nach der Rückkehr in ihre Heimat Schottland sind sie vor den dunklen Schatten der Vergangenheit nicht sicher ...

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Der Krieg nimmt sehr viel Raum ein in diesem Auftaktband, was mitunter ziemlich an die Substanz geht - doch ich persönlich bin da eher zart besaitet, sodass dieser Eindruck sehr subjektiv ist. -Und es war ja klar, dass der Krieg und alles, was dazu gehört, eine zentrale Rolle spielen wird.

Es ist wie angekündigt sehr dramatisch und emotional.

Ansonsten kommt man schnell in dieser Geschichte an, und die Figuren, die Kulisse und die Atmosphäre haben mir sehr gut gefallen.

Es ist eine schöne Mischung aus Weltkriegsroman, historischem Roman, Familiengeschichte, Liebesgeschichte, die auch gut geschrieben ist und sich absolut angenehm und flüssig lesen lässt.

Es ist nicht nur dramatisch und traurig, sondern die Autorin setzt auch immer wieder Gegengewichte, sodass man diesen Auftakt insgesamt sehr gerne liest und sich auf die Folgebände freut.

Absolut lesens- und empfehlenswert für alle, die historische Romane, Familien- und Liebesgeschichten sowie Schottland lieben und auch noch mehr über das Leben während des Ersten Weltkrieges und über die Spanische Grippe erfahren möchten.

Ich freue mich sehr auf Band 2, der im Herbst erscheinen wird!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Absolut lesenswert!

Mrs. Dalloway
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Ich habe kürzlich ein paar Bücher über Virginia Woolfs Leben gelesen, aber noch keines ihrer Werke - so kam Mrs. Dalloway wie gerufen!

Die Handlung spielt im Sommer des Jahres 1923; Clarissa Dalloway ...

Ich habe kürzlich ein paar Bücher über Virginia Woolfs Leben gelesen, aber noch keines ihrer Werke - so kam Mrs. Dalloway wie gerufen!

Die Handlung spielt im Sommer des Jahres 1923; Clarissa Dalloway trifft unerwartet wieder auf Peter Walsh, dessen Heiratsantrag sie vor über 30 Jahren abgelehnt hatte. Und plötzlich fragt sie sich, ob sie sich damals richtig entschieden hat ... Doch in diesem Werk steckt noch so viel mehr!

Psychische Krankheit und Kritik an der damaligen Gesellschaft spielen eine große Rolle - gerade Ersteres prägte auch Virginia Woolfs Leben, sodass in diesem Werk auch viel von Virginia Woolf selbst steckt. Das fand ich sehr interessant.

Der Erzählstil ist neu, gewöhnungsbedürftig, damals wohl experimentell. Das Innenleben der Figuren steht im Mittelpunkt und wird nach außen gekehrt. Es geht definitiv mehr um Gedanken als um Handlung. Dadurch erlebt man "Mrs. Dalloway" sehr intensiv, wenngleich dies natürlich auch etwas anstrengend ist, zumal die Figuren und deren Gedanken immer wieder ineinanderzufließen scheinen. -Noch anstrengender empfand ich aber die Tatsache, dass es vorliegend keinerlei Absätze o.Ä. gibt; das hätte die Lektüre angenehmer gemacht.

Im Außen geht es um ganz alltägliche Dinge, aber im Innen geht es um ganz grundlegende und bedeutende Dinge. Virginia Woolf zeichnet hier die gesamte Gesellschaft im England der damaligen Zeit.

Insgesamt ist "Mrs. Dalloway" hochinteressant, auch bis heute aktuell, und absolut lesenswert. Und aus all diesen Gründen hätte ich mir auch ein fundiertes Nachwort gewünscht, das leider nicht enthalten ist. -Ich werde nun selbst recherchieren und das Werk dann ein zweites Mal lesen, da ich sicher bin, dass sich dies absolut lohnen und man dieses Buch dann nochmal mit ganz anderen Augen lesen und sehen wird.

Fazit: Ein Werk, auf das man sich einlassen und dem man Zeit geben muss, denn der Einstieg fällt nicht leicht. Doch wenn man einmal angekommen ist, dann kann man wirklich genießen. "Mrs. Dalloway" ist völlig zu Recht einer der bedeutendsten britischen Romane und wirklich zeitlos!



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Veröffentlicht am 22.04.2023

Japanische Literatur, wie man sie kennt und liebt

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Nachdem ihr Freund ihr eröffnet hat, dass er eine andere Frau heiraten wird, hält Takako es in seiner Nähe nicht mehr aus und kündigt auch noch ihren Job. Ohne Einkommen hat sie zwei Möglichkeiten: die ...

Nachdem ihr Freund ihr eröffnet hat, dass er eine andere Frau heiraten wird, hält Takako es in seiner Nähe nicht mehr aus und kündigt auch noch ihren Job. Ohne Einkommen hat sie zwei Möglichkeiten: die Rückkehr zu ihren Eltern oder das Arbeiten im und Wohnen über dem Antiquariat ihres Onkels. -Für Takako eine Wahl zwischen Pest und Cholera, hatte sie doch schon seit vielen Jahren keinerlei Kontakt mehr zu ihrem Onkel und auch überhaupt kein Interesse an Büchern und am Lesen.
Doch sie entscheidet sich für die zweite Option. Dort lebt sie sich wider Erwarten schnell ein und entdeckt die Magie und die heilende Kraft der Bücher und des Lesens. Und so wagt Takako einen Neuanfang ...
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Ein traumhaftes Cover, ein Klappentext, der so gut klingt, dazu die Tatsache, dass dieses Werk in Japan bereits ein Bestseller ist, mit einem Literaturpreis ausgezeichnet und auch schon verfilmt wurde - die Vorfreude und die Erwartungen waren groß.
Satoshi Yagisawas Stil gefiel mir recht gut - mal schnörkellos, mal fast schon poetisch, mal humorvoll, mal melancholisch, immer fast schon meditativ. Ich konnte einen Nachmittag lang komplett in dieser Geschichte abtauchen und alles um mich herum vergessen. Schon die Sprache ist ein Genuss.
Ein paar Kritikpunkte gibt es:
So dachte ich ab und an, dass andere Autoren die Atmosphäre einer Buchhandlung/eines Antiquariats noch besser einfangen können.
Ein paar wenige Passagen haben mir nicht ganz so gut gefallen wie der Rest und für mich persönlich auch nicht hundertprozentig zum Rest gepasst.
Ich hätte mir vielleicht noch mehr Bücher, Lesen, Zitate und dergleichen gewünscht.
Auch spielen Katzen, anders, als das Cover vermuten lassen könnte, überhaupt keine Rolle.
Dennoch habe ich dieses Buch so gerne gelesen und in jeder Hinsicht genossen!
Es ist definitiv eine Geschichte der leisen Töne. Eine wundervolle und berührende Geschichte über Bücher, Familie, Freundschaft, Liebe ... das Leben!
Es ist japanische Literatur, wie man sie kennt und liebt.
Satoshi Yagisawa ist ein Autor, von dem ich mehr lesen möchte - und "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" ist ein Buch, dessen Verfilmung ich nun auch sehen möchte.
Fazit also: ein tolles Buch und eine große Empfehlung für alle, die Bücher und/oder japanische Literatur lieben!

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Herrlich düster, mysteriös, unheimlich, fesselnd und spannend!

Ewig & immer - Die Geheimnisse der Lady Halewood
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Die 18-jährige Juno hat gerade ihr Abitur bestanden. In Deutschland hält sie nichts, da ihre Eltern und nun auch ihre Großmutter tot sind. Sie braucht Abstand, eine Auszeit. Da kommt ein absoluter Traumjob ...

Die 18-jährige Juno hat gerade ihr Abitur bestanden. In Deutschland hält sie nichts, da ihre Eltern und nun auch ihre Großmutter tot sind. Sie braucht Abstand, eine Auszeit. Da kommt ein absoluter Traumjob wie gerufen: Sie hat schon oft davon geträumt, in einem alten Herrenhaus in England zu leben. Dieser Traum scheint nun wahr zu werden, da sie für ein Jahr lang die Gesellschafterin einer alten Dame sein und auf Staunton House in Cornwall leben soll.

Doch sehr schnell wird aus dem Traum ein Alptraum: Zunächst denkt Juno, dass alle anlässlich ihrer Ankunft nur so tun, als ob sie im späten 19. Jahrhundert leben würden - doch dann wird ihr klar, dass dieses Anwesen, diese Menschen und damit auch sie selbst tatsächlich in dieser Zeit gefangen sind. Es geschehen unerklärliche und beängstigende Dinge, es gibt dunkle Geheimnisse, einen Fluch, sie kann niemandem trauen und schwebt in größter Gefahr ... Und das vielleicht größte Rätsel: Wer ist Isobel, was ist mit ihr geschehen, und in welcher Beziehung steht sie zu Juno?

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Beworben wurde das Buch u.a. als mysteriöse Liebesgeschichte vor der Kulisse des 19. Jahrhunderts im englischen Adel – für Fans von Jane Austen und Downton Abbey; rückblickend kann ich sagen, dass damit definitiv nicht zu viel versprochen wurde! Aus meiner Sicht ist es auch mit großem Abstand das bisher beste Buch aus der Feder dieser Autorin.

Der Stil der Autorin ist toll, lässt sich wundervoll lesen und den Leser sofort in der Geschichte abtauchen.

Auch die Figuren sind Alexandra Fischer-Hunold perfekt gelungen; sie sind meist sehr komplex, rätselhaft und undurchsichtig. Bis zuletzt kann man viele von ihnen nicht wirklich und endgültig einschätzen und erlebt mit nicht wenigen von ihnen eine gewaltige Überraschung. So habe ich bspw. letztlich gute Figuren stark verdächtigt, während ich andere, vermeintlich gute Figuren gar nicht als so gefährlich im Hinterkopf hatte.

Besonders geliebt habe ich die Atmosphäre dieser Geschichte; die durchgehend düstere, mysteriöse, gefahrvolle, gruselige, unheimliche, fesselnde und spannende Grundstimmung, die immer weiter gesteigert wird. -Und natürlich steht die Handlung dem in nichts nach. Diese Geschichte war so gut, so fesselnd und spannend, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

Es gibt so viele unerklärliche Ereignisse, offene Fragen, auch Rätsel bzgl. der Bewohner des Anwesens, natürlich auch und v.a. bzgl. Juno und Isobel, die den Leser unentwegt beschäftigen, wenn er nicht gerade die schaurig-schöne Atmosphäre genießt. Langweilig wird es hier keine Sekunde lang!

Geschmälert wurde dieser absolut positive Eindruck allenfalls dadurch, dass am Ende vielleicht einer Person zu schnell vergeben wurde/das sicher sehr subjektiv ist, wie nachvollziehbar man das findet, und dass ich mich etwa gefragt habe, wie man Kontakt zu der Agentur aufnehmen konnte, um Juno nach Staunton House zu locken. -Aber das soll hier wirklich nicht so sehr ins Gewicht fallen, da der ganze Rest genial ist und mir großartige Lesestunden geschenkt hat. Es ist eines der Bücher, die man am liebsten ewig weiterlesen würde, weil man sie so sehr liebt. -Und eines der Bücher, die garantiert nicht nur der eigentlichen Zielgruppe gefallen!

Fazit: Tatsächlich eine tolle Geschichte à la Jane Austen und Downton Abbey. Vermutlich eines meiner Jahreshighlights 2023 und ein Muss für alle, die England, vergangene Jahrhunderte, Herrenhäuser, zarte Liebesgeschichten, dunkle Geheimnisse und viel Spannung, Gefahr sowie eine herrlich düstere, mysteriöse und unheimliche Grundstimmung mögen oder gar lieben!

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Eine großartige Fortsetzung einer großartigen Trilogie

Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz
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Band 2 der Schloss Liebenberg-Trilogie: Adelheid macht die Fürstin für den Tod ihrer Mutter verantwortlich und sinnt auf Rache. Schnell bietet sich eine Gelegenheit, als sie an einen kompromittierenden ...

Band 2 der Schloss Liebenberg-Trilogie: Adelheid macht die Fürstin für den Tod ihrer Mutter verantwortlich und sinnt auf Rache. Schnell bietet sich eine Gelegenheit, als sie an einen kompromittierenden Brief gelangt, der den Fürsten schwer belastet und ihn ins Gefängnis bringen könnte. Als ein unbekannter Mann Adelheid anspricht und ihr viel Geld für Interna aus dem Schloss bietet, zögert Adelheid, deren Familie zudem mehr denn je auf das Geld angewiesen ist, nicht lange und lässt sich auf die Sache ein. Das ganze Ausmaß ihres Handels erkennt sie erst, als es für Reue schon zu spät ist ...

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Um es kurz zu machen: Es handelt sich um eine hervorragende Reihe und um einen ebensolchen zweiten Band!

Hanna Caspians Stil ist gewohnt großartig, sodass man diese Bücher schon deswegen gerne liest und genießt.

Zu Beginn wird weder zu knapp noch zu ausschweifend aus die Ereignisse des ersten Bandes Bezug genommen, sodass der Leser dessen Inhalt wieder in Erinnerung hat und die Fortsetzung nahtlos an den Auftaktband anknüpfen kann.

Die weitere Aufarbeitung der Eulenburg-Affäre sowie das sonstige Leben im Schloss, v.a. natürlich der Dienerschaft, halten sich erneut die Waage. Hanna Caspian hat hervorragend recherchiert (im Übrigen ist auch ihr Nachwort wieder sehr lesenswert) und stellt die Eulenburg-Affäre erneut so spannend und lebendig dar, dass selbst geschichtlich und politisch weniger interessierte Leser begeistert sein und dies gerne lesen dürften. Auch das upstairs-downstairs-Verhältnis und damit verbunden das Downton Abbey-Feeling kommen keinesfalls zu kurz, sodass es sich letztlich um eine sehr ausgewogene und gelungene Mischung handelt, die dazu führt, dass man auch diesen zweiten Band regelrecht verschlingt, weil er so spannend und gut ist, dass man ihn einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

V.a. Adelheid macht in diesem Band eine enorme Entwicklung durch, und diese ist wohl noch lange nicht abgeschlossen. Sehr viele Figuren haben dunkle Geheimnisse, Lügen und Intrigen sind an der Tagesordnung. Schon dadurch, insbesondere natürlich durch Adelheids Verhalten und Taten, ist diese Fortsetzung von Anfang bis Ende extrem fesselnd und spannend. Viele Dinge, die man schon lange vermutet oder befürchtet hat, sind noch nicht eingetreten. Dies und auch das Verhältnis der Figuren zueinander garantiert viel Potenzial für den dritten Band, der Anfang September erscheinen und vermutlich noch temporeicher, fesselnder und spannender werden wird: Wie wird es etwa mit Adelheid und Viktor weitergehen, wie mit anderen Figuren? Was passiert mit Adelheid, wie wirkt sich ihr Verhalten aus? Werden ihre Arbeitgeber ihr verzeihen können? Was geschah damals wirklich? Zudem ist nach wie vor die ein oder andere Frage bzgl. des ersten Bandes offen; etwa die, weshalb ausgerechnet Adelheid ausgewählt wurde, um im Schloss zu arbeiten. Und wie geht es in Sachen Eulenburg-Affäre weiter?

Fazit: Eine gelungene Mischung aus der Aufarbeitung der Eulenburg-Affäre und Downton Abbey mit Schauplatz Mark Brandenburg. Eine wirklich sehr gute, absolut lesenswerte Fortsetzung der Schloss Liebenberg-Trilogie, die viel Lust macht auf den dritten und letzten Band der Reihe, der -sofern das noch möglich ist- verspricht, NOCH besser, temporeicher, bedrohlicher, spannender und fesselnder zu werden.

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