Lorbeerglanz war mein erstes Buch von Julie Dubois und hat mich so von sich überzeugt, dass ich mir gleich auch den ersten Band der Reihe bestellt und gelesen habe und Band 2 ist auch bereits auf dem Weg ...
Lorbeerglanz war mein erstes Buch von Julie Dubois und hat mich so von sich überzeugt, dass ich mir gleich auch den ersten Band der Reihe bestellt und gelesen habe und Band 2 ist auch bereits auf dem Weg zu mir.
Positiv eingestimmt war ich sicherlich auch dadurch, dass unser letzter Urlaub mehr oder weniger zufällig einen Zwischenstopp in der Nähe von Sarlat gefunden hat, also im Herz des Périgord und uns die Region ausgenommen gut gefallen hat.
Im Buch herrscht trotz mysteriöser Mordfälle Wohlfühlatmosphäre. Dazu trägt die gut beschriebene Landschaft ebenso bei, wie das herzliche Familienumfeld und die kulinarischen Hochgenüsse von Tante Léonie. Unbedingt genannt werden muss auch Georges, der mit seinen beiden Hängebauchschweinen für manchen Lacher gesorgt hat. Über die deutsch-französischen Familienbande öffnen sich dem Leser manche Horizonte zu einem besseren Verständnis unserer Nachbarn im Westen.
Aber eigentlich handelt es sich ja um einen Krimi und so dürfen natürlich auch ein oder mehrere Mordfälle nicht fehlen. Und die haben es in sich! Julie Dubois ist es gelungen, ihre Leser immer wieder auf eine falsche Spur zu setzen und zu verwirren. Trotzdem löst sich zum Schluss alles logisch auf und man kann die Motivation des Täters verstehen. Und ganz nebenbei hat man auch noch einiges über die erdgeschichtliche Vergangenheit des Périgord erfahren.
Ich gebe gerne volle Punktzahl.
Dieses Mal entführt uns Alexander Oetker mit Luc Verlain und Anouk Filipetti in die Welt der Spitzengastronomie und um den täglichen Kampf um Perfektion in der Küche.
Der Koch Auguste Fontaine ist seit ...
Dieses Mal entführt uns Alexander Oetker mit Luc Verlain und Anouk Filipetti in die Welt der Spitzengastronomie und um den täglichen Kampf um Perfektion in der Küche.
Der Koch Auguste Fontaine ist seit Jahren extrem erfolgreich und möchte mit einer weiteren 3 Sterne-Bewertung seinem Restaurant ewigen Glanz verleihen. Sein Team ist perfekt, einen Teil seiner Zutaten bezieht er aus dem sehr qualitätsbewussten eigenen Familienbauernhof, nichts scheint der Krönung seines Lebenswerks entgegenzustehen. Doch dann bricht der Restaurantkritiker Ugo Gennevilliers am Tisch zusammen, die Vorspeise war vergiftet.
Luc Verlain, der kurz vor seiner Rückkehr aus dem Vaterschaftsurlaub steht, wird um Hilfe gebeten und natürlich hat er auch wieder Anouk an seiner Seite. Baby Aurelie, die gerade einmal fünf Monate alt ist, wird zwischenzeitlich dem kinderlieben Brigadier Hugo anvertraut, der nebenbei noch die Online-Recherchen für seine Chefs durchführt.
Der Fall lässt sich verzwickt an, man weiß nicht, ob der Anschlag dem Restaurant oder dem Gastronomiekritiker galt. Die Gänsestopfleber, bei der sich aufgrund von Drohbriefen ein Ansatzpunkt ergibt, war allerdings nicht vergiftet.
Im weiteren Verlauf stellt sich dann heraus, dass es hier zwei Fälle zu lösen gibt. Laurent Aubry, Leiter der Police Nationale de Bordeaux, lässt auch in diesem Fall kein Fettnäpfchen aus und so gönnt man ihm sein weiteres Schicksal.
Alexander Oetker versteht es, spannend zu schreiben. Seine Krimis halten die Spannung bis zum Ende und auch hier ist die schlussendliche Auflösung eine Überraschung. Man hätte die Lösung zwar nicht auf dem Schirm gehabt, aber sie ist nachvollziehbar und verständlich.
Sternenmeer ist ein würdiger Vertreter in der Reihe der Krimis um Luc Verlain, auch wenn mir "Winteraustern" und "Baskische Tragödie" noch besser gefallen haben.
Es ist Mariana da Silvas erster Krimi und schon das Cover ist ein Hingucker. Wenn man so wie ich Bücher schon mal nach dem schönen Titelbild kauft, dann fällt dieser Krimi auf jeden Fall auf.
Den blauen ...
Es ist Mariana da Silvas erster Krimi und schon das Cover ist ein Hingucker. Wenn man so wie ich Bücher schon mal nach dem schönen Titelbild kauft, dann fällt dieser Krimi auf jeden Fall auf.
Den blauen Azulejos kann man in Portugal nicht entgehen, ganze Bilder sind in Fliesen gelegt und eins ist schöner als das andere und so deutet die Auswahl an blauen und jeweils unterschiedlichen Fliesen schon auf ein Buch hin, das mit Portugal zu tun hat.
Ria Almeida ist eigentlich zu Beerdigung ihres Großvaters nach Portugal gekommen, normalerweise lebt sie in Stuttgart und hat sich dort vor einiger Zeit nach menschlichen Enttäuschungen im Ermittlungsdienst zur Streifenpolizei versetzen lassen. Nur, glücklich ist sie dort auch nicht. Ein Monat Abstand von der Arbeit soll ihren Kopf frei machen und ihr einen Weg weisen, wie ihr Leben weiter gehen könnte.
Schon kurz nach der Beerdigung wird in dem Dorf, in dem es eigentlich gar keinen Mord gibt, eine tote Frau gefunden. Zunächst wird der Fall auch als Unfall angesehen, aber dann verschwindet die Leiche aus dem Haus des Bestatters und für Rias Cousin Joao, den Polizisten des Dorfes, beginnt die erste Ermittlung in einem Kriminalfall. Ria hilft tatkräftig mit und selbst als die übergeordnete Polizei in Aveira den Fall an sich zieht und der sehr unsympathische Kommissar Baptista den Fall übernimmt, ist sie weiterhin mit von der Partie. Und tatsächlich bringen Ria und Joao die Ermittlungen weiter.
Der Krimi bleibt spannend bis zuletzt und die Auflösung war eine Überraschung für mich. Mehr soll aber auch nicht verraten werden.
Die portugiesische Küche kommt auf keinen Fall zu kurz, ganz oft würde man gerne mit am Tisch sitzen und auch die beschriebenen sehenswerten Orte der Region machen Lust auf einen Besuch.
Ich denke, dieses Buch könnte der Auftakt einer ganzen Reihe von Krimis um Ria und Joao sein. Ich gehe nach dem Schluss schon davon aus, dass Ria sich für Portugal entscheidet und wer weiß, vielleicht ist Baptista ja doch nicht ganz so unsympathisch, wie er sich gerne gibt.
Selten hat mich ein Buch schon auf den ersten Seiten so aufgeregt. Und das ist eher ein gutes denn ein schlechtes Zeichen.
Frida lebt mit ihrer Tochter Harriet allein in Philadelphia. Sie teilt sich mit ...
Selten hat mich ein Buch schon auf den ersten Seiten so aufgeregt. Und das ist eher ein gutes denn ein schlechtes Zeichen.
Frida lebt mit ihrer Tochter Harriet allein in Philadelphia. Sie teilt sich mit ihrem Ex-Mann die Aufsichtspflicht, dennoch liegt die Hauptlast der Pflege des Kleinkindes bei ihr. Nach mehreren durchwachten Nächten mit einer kränkelnden und weinenden Tochter, lässt sie die Kleine allein, um in ihrem Büro etwas abzuholen. Darauf werden die Nachbarn aufmerksam, die die Polizei verständigen. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf.
Natürlich sollte man Kleinkinder nicht – und auch nicht für vermeintlich kurze Zeit – sich selbst überlassen. Und schon gar nicht in diesem Staat, der hier geschildert wird. Ich fühlte mich relativ oft an Zukunftsdystopien wie „Der Report der Magd“ oder „1984“ erinnert, Science Fiction, die uns damals erschreckt hat. Auch hier geht es nicht um eine „Mütterschule“, die real existiert. Aber es wäre möglich und das ist schlimm genug. Überwachung ist in Teilen der Welt schon möglich und wird gehandhabt, nur bisher noch nicht in dieser Form. Aber denken wir an die Corona-Beschränkungen in chinesischen Städten, wo die Bevölkerung ganz engmaschig überwacht wurde.
Es sind mehrere Themen, die offen oder unterschwellig im Buch angesprochen werden.
Es geht um Denunziantentum.
Es geht darum, Selbstbewusstsein zu brechen.
Es geht um die totale Überwachung.
Es wird absoluter Gehorsam gefordert, Abweichungen von den Vorgaben oder eigene Entscheidungen sind nicht vorgesehen.
Es geht unterschwellig auch darum, dass Frida als Nachfahrin chinesischer Eltern immer etwas schlechter dasteht als weiße Mütter.
Und es ist außerdem immer wieder eine Machtdemonstration derer, die das Sagen haben. So verständnisvoll sie sich auch geben mögen.
Die rosa Uniformen und die rosa Dienstkleidung in der Schule sind im Umschlag als Grundfarbe aufgegriffen worden. Der Weg durch die farblich abgestuften Tore führt ins Ungewisse. Das hat Frida ein ganzes Jahr lang erleben müssen und so endet das Buch auch.
Für mich eine absolute Leseempfehlung und daher volle Punktzahl.
Am Ende eines Gletschertals gibt es zwei Dörfer: Almenen und ziemlich unzugänglich weiter oben durch einen Wald hindurch Jakobsleiter. Almenen gehört noch zur Zivilisation, in Jakobsleiter hat man das ...
Am Ende eines Gletschertals gibt es zwei Dörfer: Almenen und ziemlich unzugänglich weiter oben durch einen Wald hindurch Jakobsleiter. Almenen gehört noch zur Zivilisation, in Jakobsleiter hat man das Gefühl, ist die Zeit stehengeblieben. Auch dort leben Menschen, aber sie hausen in höhlenähnlichen Verschlägen und leben von dem, was die Natur ihnen gibt und das ist nicht viel.
Drei Kinder wachsen dort auf: Jesse, Rebekka und Edith und aus ihrer Sicht wird die Handlung erzählt. Dazu kommt noch die Erzählperspektive von Smilla, die vor 10 Jahren ihre Freundin in dieser Gegend verlor und von Laura, die als Lehrerin nach Almenen versetzt wurde und die den Kindern die Chance auf eine andere Zukunft verschaffen will.
Während Smilla seit vielen Jahren nach ihrer verschwundenen Freundin Juli sucht und auch der Polizei gegenüber schon Beweise für weitere verschwundene Frauen geliefert hat, verschwindet auch Rebekka. Sie ist eines der Kinder aus der Siedlung und sie hatte mit dem Gedanken gespielt, Jakobsleiter den Rücken zu kehren. Lange ist nicht klar, ob ihr das gelungen ist, aber dann kommt sie selbst zu Wort und schildert eindrucksvoll ihre Situation.
Im Buch herrschen dunkle Farben vor, ich kann mich kaum an einen einzigen Sonnentag mit bunten Blumen erinnern. Sehr eindrücklich werden die Höhlengänge in unterschiedlichen Schwarz-Schattierungen im Bergmassiv, Wetterkapriolen mit Regen und Sturm und Lawinenabgängen und dunkle Behausungen beschrieben und schöne und seltene Blumen tauchen lediglich auf, wenn von Pflanzenbewuchs auf Aas berichtet wird. Dennoch sind die Kinder zu Beginn durchaus vertrauensvoll, mögen sich untereinander, hängen an ihren Eltern und haben sogar einen Wolf dressiert.
Die Stimmung ändert sich schleichend im Laufe des Buches, auch wenn die Sympathie untereinander immer noch da ist. Die Kinder sind es auch, die man am ehesten als unvoreingenommen bezeichnen könnte. Auf sie hat der selbsternannte Priester des Ortes noch keinen Einfluss gewinnen können. Manchmal schien es mir so, als ob sie das, was die Erwachsenen ihnen täglich predigen, einem Realitätstest unterziehen. Sind alle Dörfler gut und alle Städter schlecht? Kann man das so verallgemeinern?
Die Autorin versteht es sehr gut, Fährten zu legen, die später gedanklich in die Irre führen. Mir passierte es mehrere Male, dass ich einen Verdacht zu haben glaubte, der sich später als falsch herausgestellt hat.
Während das Buch am Anfang noch ein paar Längen hatte, so zog es mich doch immer mehr in seinen Bann und die letzte Lesestunde endete erst nach Mitternacht.
Der Titel „Wolfskinder“ passt in zweierlei Hinsicht: tatsächlich haben die Kinder einen Wolf aus einem Wurf retten können, dessen Mutter abgeschossen wurde und sie haben ihn domestiziert und an sich gewöhnt.
Andererseits werden Kinder als Wolfskinder bezeichnet, die weitgehend ohne Zutun der Erwachsenen aufwachsen und sich schon in sehr jungem Alter allein durchschlagen. Kaspar Hauser ist das berühmteste Beispiel dafür. Im Buch kann wohl am ehesten Edith als Wolfskind bezeichnet werden.
Das Titelbild eines im Schatten liegenden Bergmassivs mit kargem Pflanzenbewuchs und darüber kreisenden Vögeln passt wunderbar zur dunklen Stimmung und unterstreicht noch einmal die Unzugänglichkeit der Gegend und die schwierigen Wegeverhältnisse.