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Veröffentlicht am 27.05.2023

schönes Buch!

Das Haus der Sommerfreundinnen
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Joannas Leben läuft nicht gut, auch nach der Scheidung wird alles was ihr Ex-Mann tut noch mit ihr verbunden. Und als Cliff dann bei einem Autounfall stirbt und bei ihm im Auto ein schwangeres Mädchen ...

Joannas Leben läuft nicht gut, auch nach der Scheidung wird alles was ihr Ex-Mann tut noch mit ihr verbunden. Und als Cliff dann bei einem Autounfall stirbt und bei ihm im Auto ein schwangeres Mädchen sitzt, stürzt sich die Presse auf sie. Auch Audrey, eben jenes Mädchen , findet sich im Zentrum der Aufmerksamkeit wieder. Joanna erkennt bald diverse Zusammenhänge und zieht sich mit Audrey in ihr Sommerhaus in ihrer Heimatstadt Silver Point zurück.

Doch der Aufenthalt dort bleibt nicht unbemerkt und so muss sich Joanna auch der Vergangenheit stellen und auf Leute treffen, die sie seit 20 Jahre nicht mehr gesehen hat. Zeit um Missverständnisse auszuräumen und wieder in einer Gemeinschaft anzukommen.

Sarah Morgan liefert hier wieder einen schönen Roman, in dem es um Gemeinschaft und Zusammenhalt geht. Joanna hat in ihrer Jugend viele Verletzungen erlebt und muss jetzt lernen, dass die alten Vermeidungsstrategien nicht mehr funktionieren. Manchmal wollte ich sie dafür treten, weil sie sich dann gerne nicht wie eine vierzig Jährige sondern wie ein Teenager verhalten hat. Audrey dagegen ist für ihr Alter an manchen Ecken schon ziemlich weit, nur wenn es um sie selbst und ihre Situation geht, zieht sie gerne die Decke über den Kopf. Die beiden Frauen passen daher gut zusammen, sie ergänzen sich und holen sich gegenseitig aus ihren Komfortzonen.

Die dritte im Bunde ist Mel, die ehemals beste Freundin von Joanna. Sie ist im Prinzip die normalste und muss „nur“ mit den üblichen Familienproblemen, die beim Zusammenleben mit einem älteren Teenager auftreten zurecht kommen.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn mich das Verhalten Joannas manchmal genervt hat. Und Joannas Befürchtungen bezüglich der Presse entsprach dann gar nicht dem, was dann wirklich stattgefunden hat. Dadurch wirkte ihre Angst entdeckt zu werden doch ein wenig zu heftig.

Alles in allem kann ich das Buch empfehlen, es war eine schöne Lektüre und hat mir entspannte Lesestunden verschafft.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Vorweihnachtszeit in Paris

Tausend Lichter über der Seine
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Es ist November und trüb, als Joséphine gleich zwei schlechte Nachrichten bekommt. Einmal wird ihr mitgeteilt, dass der Verlag, für den sie als Übersetzerin arbeitet, ihre Dienste nicht mehr benötigt und ...

Es ist November und trüb, als Joséphine gleich zwei schlechte Nachrichten bekommt. Einmal wird ihr mitgeteilt, dass der Verlag, für den sie als Übersetzerin arbeitet, ihre Dienste nicht mehr benötigt und sie erfährt, dass ihr Onkel verstorben ist. Eben jener Onkel hinterlässt ihr sein Hausboot, in dem sie mit ihm einen Sommer lang Frankreichs Flüsse befahren hat.

Da die finanzielle Lage durch ihre berufliche Situation angespannt ist, beschließt sie das Hausboot zu verkaufen. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, auch noch einen Mieter geerbt zu haben, der sich nicht so leicht loswerden lässt.

Ich bin sehr schnell in das Buch eingetaucht. Wir erleben die Geschichte aus Joséphines Sicht, sie erzählt uns die Geschichte im Nachhinein. Ich mochte Joséphine, allerdings war sie zwischendrin auch ganz schön zickig und stur. Da habe ich doch einige Male mit dem Kopf geschüttelt. Und auch ihre Familie ist mit ihrer Übergriffigkeit doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Dafür war gerade Joséphines bester Freund Cedric besonders liebenswert. Die Geschichte liest sich flüssig und ich hatte Paris im November vor Augen. Die Atmosphäre der Vorweihnachtszeit ist toll beschrieben, da muss man sich einfach wohl fühlen.

Das Ende ging mir ein wenig zu flott, nachdem sich Joséphine und Maxime, ihr Mieter fast die ganze Zeit gekabbelt haben ging es mir am Ende doch zu schnell mit den beiden. Irgendwie hat mir hier ein Annäherungsphase gefehlt.

Ich kann das Buch durchaus empfehlen, es ist eine schöne Liebesgeschichte in der Pariser Vorweihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Musikgeschichte

On Air
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Peter Urbans Stimme ist wohl jedem bekannt, der in den letzten Jahren den ESC verfolgt hat. Er ist derjenige, der die Veranstaltung fürs deutsche Fernsehen moderiert und mit Anekdoten würzt. Dieses Jahr ...

Peter Urbans Stimme ist wohl jedem bekannt, der in den letzten Jahren den ESC verfolgt hat. Er ist derjenige, der die Veranstaltung fürs deutsche Fernsehen moderiert und mit Anekdoten würzt. Dieses Jahr wird er den ESC zum letzten Mal moderieren und zu diesem Anlass erscheint auch seine Autobiographie.

Urban wurde 1948 in Bramsche geboren und dann in Quakenbrück aufgewachsen, zieht zum Studium nach Hamburg und macht auch dort dann sein ersten Erfahrungen im Radio. Seine Musikleidenschaft bringt ihn nach England, er nutzt die Zeit seines Auslandsaufenthalts während des Studiums auch um dort die Musikszene zu erforschen. So trifft er bereits früh auf Musikgrößen, deren Namen man auch heute noch kennt, wie Joe Cocker, Jimi Hendrix und auch seine Idole, die Beatles.

Urban berichtet nicht nur, er macht auch selbst Musik und lernt daher das Business auch von der anderen Seite kennen. Das erleichtert ihm den Kontakt auf Augenhöhe ungemein.

Ich fand das Buch interessant, allerdings muss ich sagen, dass es mir teilweise mehr wie ein Musiklexikon vorkam. An vielen Stellen zählt Urban satzweise Musiker auf, die auf irgendeine Art miteinander in Verbindung stehen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es gerade im Teil Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre bei mir da am eigenen Erleben fehlte. Viele Namen, die damals vielleicht durchaus bekannt waren, sind heute nicht mehr bekannt und sagten mir daher leider gar nichts. Daher war es dann auch schwierig solche Passagen einzuordnen. Etwas besser wurde das dann als es in die Achtziger ging, da habe ja auch ich angefangen mich mit Popmusik zu beschäftigen. So waren die Erzählungen zu Live Aid und dem Mandela Tribute Konzert sehr interessant. Am besten hat mir dann jedoch der Rückblick auf die ESC gefallen, die Urban selbst moderiert hat

Deutlich besser gefallen haben mir daher die Stellen in denen Urban aus seinem eigenem Erlebten erzählt. Anekdoten, in denen er Musiker trifft, die man selber kennt oder eben einfach wie sein Leben damals ablief. Davon hätte es gerne deutlich mehr sein dürfen.

Alles in allem war es ein durchaus interessantes Buch, bei dem man ganz viel über die europäische Musikgeschichte gerade der sechziger und siebziger Jahre lernt. Allerdings hätte ich mir mehr Urban und weniger Musikgeschichte gewünscht. Das Buch ist mittlerweile auch als Hörbuch erschienen, vom Autor selbst gelesen. Ich denke, da kommt es dann noch einmal ganz anders rüber.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Was wäre wenn

Wie Papierschiffchen im Fluss
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Jannas Leben ist so, wie sie es sich immer gewünscht hat. Sie leitet mit ihrem Mann ein erfolgreiches Architektenbüro, hat zwei Kinder und lebt in der Villa, die sie sich schon als Studentin gewünscht ...

Jannas Leben ist so, wie sie es sich immer gewünscht hat. Sie leitet mit ihrem Mann ein erfolgreiches Architektenbüro, hat zwei Kinder und lebt in der Villa, die sie sich schon als Studentin gewünscht hatte. Trotzdem ist sie unzufrieden. Und als dann auch noch Maris, ihre Jugendliebe, der sie einst einfach verlassen hat, wieder auftaucht, gerät ihr Gefühlsleben endgültig aus dem Lot. Ist ihr Leben vielleicht doch nicht das was sie sich erträumt hat?

Janna hatte schon immer genaue Vorstellungen, wie ihr Leben einmal auszusehen hat. Trotzdem hat sie das Gefühl, dass ihr Leben mit Simon irgendwie nur noch Gewohnheit ist und nicht mehr Liebe im Spiel ist. Wir begleiten Janna durch all ihre Zweifel, von denen sie nicht wenige hat. Als Maris wieder auftaucht, brechen all ihre Selbstzweifel wieder auf und sie stellt ihr ganzes Leben in Frage.

Das Buch lies sich super gut lesen, der Schreibstil erzeugt Kopfkino und ich konnte gut mit Janna mitleiden. Allerdings hätte ich sie zwischenzeitlich gerne treten wollen, weil sie so gar nicht mit ihrer Umwelt kommuniziert und gerne meint genau zu wissen, was das Beste ist.

Die Szenen mit Maris haben mir richtig gut gefallen, hier gelingt es der Autorin die Intimität zwischen den beiden gefühlvoll darzustellen. Allerdings war mir Jannas Fixierung auf die Äußerlichkeiten der beiden Männer in ihrem Leben manchmal ein wenig zu viel. Die beiden haben ja neben einem hübschen Äußeren doch mehr zu bieten.

Das Buch beleuchtet schön den Zwiespalt in den Frauen, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen, gerne mal gestürzt werden. Scheinbar kann man es niemanden so richtig recht machen, schon gar nicht sich selber. Und so emanzipiert Jannas Ehe nach außen auch aussieht, in stressigen Situation brechen dann doch die alten Verhaltensmuster durch.

Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich mit Janna nicht immer zufrieden war. Der Autorin ist es hier gelungen eine sehr lebensnahe Protagonistin zu schaffen, mit all ihren positiven und negativen Seiten. Das Ende war dann durchaus überraschend, aber sehr passend für die gesamte Geschichte und insgesamt auch konsequent durchdacht.

Von daher kann ich das Buch empfehlen, es war eine schöne und ungewöhnliche Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Urlaub in St. Peter Ording

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Sabine hat gerade ihre Ausbildung an der Frauenfachschule abgeschlossen und möchte gerne mit ihrer Freundin, ihrem Bruder und dessen Freund an den Gardasee fahren, um die Zeit bis zu ihrer ersten Stelle ...

Sabine hat gerade ihre Ausbildung an der Frauenfachschule abgeschlossen und möchte gerne mit ihrer Freundin, ihrem Bruder und dessen Freund an den Gardasee fahren, um die Zeit bis zu ihrer ersten Stelle zu überbrücken. Doch da erreicht die Familie ein Hilferuf der Tante aus St. Peter Ording und Sabine muss dorthin fahren um ihr zu helfen. Wobei sie dort feststellt, wie gut es ihr gefällt und als sie auch noch die Liebe findet, fällt der Abschied schwer.

Das Buch spielt abwechselnd in Gelsenkirchen und St. Peter Ording. Man begleitet dabei Sabine und Tom. Beide haben das Problem, dass ihre Eltern ihr Leben bestimmen wollen und über ihre Wünsche hinweggehen. Beide müssen lernen, wie sie damit umgehen und vielleicht doch einen Weg finden können die Zukunft selbst zu gestalten.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, ich bin sofort ins Buch eingetaucht und habe mit den Protagonisten mitgefühlt. Sabine hat ganz viele Träume, die umzusetzen nicht so einfach sind, da ihre Eltern genaue Vorstellungen haben, wie ihr Leben zu sein hat. Schliesslich will man der Familie ja keine Schande machen. Tom hat im Prinzip das gleiche Problem, kann sich aber erst noch aus der Verantwortung stehlen. Doch auch er wird von den Erwartungen eingeholt, die an ihn gestellt werden.

Mir hat gut gefallen, wie die Figuren sich entwickelt haben. Die Selbstfindung wird glaubwürdig dargestellt und die Protagonisten reagieren im Rahmen dessen, was damals möglich war. So bekommt man einen guten Einblick in die Familiendynamiken der damaligen Zeit.

Ich kann das Buch empfehlen, es war schön nach St. Peter Ording zu reisen und dort lesend Urlaub zu machen. Auch wenn es damals sicher noch nicht so komfortabel war wie heute. Ich freue mich auf den nächsten Band der Reihe, der dann die nächste Generation dort begleiten wird.

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