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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2017

Schwieriges Thema, kurzweilig und ansprechend verpackt, der provokante Stil des Buches regt zum Nachdenken an

Homo Deus
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Der Geschichtsprofessor Yuval Noah Harari wagt sich in diesem Buch an ein schwieriges, aber zugleich wichtiges Thema: die Zukunft des Homo Sapiens.
Der immer weiter fortschreitende technische Fortschritt ...

Der Geschichtsprofessor Yuval Noah Harari wagt sich in diesem Buch an ein schwieriges, aber zugleich wichtiges Thema: die Zukunft des Homo Sapiens.
Der immer weiter fortschreitende technische Fortschritt ist Fluch und Segen zugleich. Sind wir Menschen überhaupt in der Lage, mit dieser rasanten Entwicklung Schritt zu halten ? Entwickeln wir uns immer mehr vom Homo Sapiens zum Homo Deus und nehmen dabei gottähnliche Züge und Fähigkeiten an ? Oder schaufeln wir uns gerade unser eigenes Grab und schaffen die Grundlagen für unseren Untergang, weil wir irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft im Sinne der Evolution schlicht und einfach überflüssig sind ?

Harai verpackt seine Ausführungen und provokanten Thesen (insbesondere zum Thema Glaube und Religion, auf das er sich zwischenzeitlich schon ziemlich einschießt) zu diesem komplexen Sachverhalt und die zugehörigen Zukunftsprognosen in eine ansprechende und fast schon populär-wissenschaftliche Form, die zum Nachdenken und vor allem auch zum Diskutieren anregt. In einem zuweilen lockeren Plauderton haut er seinen Lesern unangenehme Wahrheiten um die Ohren und konfrontiert uns mit beunruhigenden Zukunftsaussichten. Die gut gewählten Beispiele und Berichte zu sowohl praktischen als auch eher abstrakten Experimenten, Statistiken und Untersuchungen unterstreichen seine Ausführungen auf gelungene Art und Weise und tragen wesentlich zum Verständnis bei.
Dabei sind seine Argumente alles andere als neu, vieles von dem, was Harai hier ausführt, ist nur allzu bekannt und schon oft benannt und beschrieben worden. Der hier gewählte globale Zusammenhang und vor allem die Verknüpfung der einzelnen Teilbereiche miteinander, wirft aber oftmals einen ganz neuen Blick auf diese Sachverhalte und lässt einen vieles davon mit völlig anderen Augen sehen.

Ein wichtiges Buch und vor allem ein gelungener Diskussionsbeitrag zu einem Thema, das uns alle angeht und daher auch nicht kalt lassen sollte.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Überzeugender erster Teil einer spektakulären Endzeit-Trilogie mit hohem Suchtfaktor

Totes Land - Ausnahmezustand
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Die Freunde Markus und Sabine wollen sich eigentlich nur bei einem Endzeit-Rollenspiel in der Nähe von Berlin ein wenig entspannen, als aus dem Spiel urplötzlich blutiger Ernst wird. Ein Grippe-Virus ist ...

Die Freunde Markus und Sabine wollen sich eigentlich nur bei einem Endzeit-Rollenspiel in der Nähe von Berlin ein wenig entspannen, als aus dem Spiel urplötzlich blutiger Ernst wird. Ein Grippe-Virus ist in kürzester Zeit mutiert und greift rasend schnell um sich. Markus und Sabine wollen so schnell wie möglich zurück nach Hause, doch um sie herum toben bereits Chaos und Verderben.

Der Autor M. H. Steinmetz legt hier den spektakulären ersten Band einer Endzeit-Trilogie vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Mit einem packenden Schreibstil und großem Einfallsreichtum zieht er seine Leser mit jeder Seite immer tiefer in ein alptraumhaftes Szenario hinein, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Seine sehr bildhaften Beschreibungen, die auch bei den Gewaltszenen wenig bis nichts auslassen, kurbeln das Kopfkino dabei mächtig an. Auch die Charakterisierung von Markus und seinen sowohl kurz- als auch langzeitigen Weggefährten sind gelungen und lassen einen beim Lesen mit den Figuren mitfiebern und mitleiden bzw. echte Abscheu gegenüber den Protagonisten entwickeln.
Die Geschichte bleibt dabei fast über die gesamte Länge konsequent bei seiner Hauptfigur Markus, aus seinem Blickwinkel erleben wir nach und nach das ganze Ausmaß der Seuche und rätseln mit ihm gemeinsam über den Auslöser dieser kastastrophalen Entwicklung.

Gelungener Auftakt einer Trilogie, die mich komplett in ihren Bann ziehen konnte. Nach dem Ende des ersten Bandes will man eigentlich sofort weiterlesen und wissen, wie es mit den Überlebenen der Katastrophe weitergeht.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Spannendes Duell zweier ungewöhnlicher Charaktere

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Targa Hendricks arbeitet als Undercover-Ermittlerin für die Sondereinheit K2 der Berliner Polizei und zeichnet sich durch ihre absolute Gefühlskälte und Unerschrockenheit aus. So wird sie immer dort eingesetzt, ...

Targa Hendricks arbeitet als Undercover-Ermittlerin für die Sondereinheit K2 der Berliner Polizei und zeichnet sich durch ihre absolute Gefühlskälte und Unerschrockenheit aus. So wird sie immer dort eingesetzt, wo normale Ermittlungsmethoden versagen.
Als sie auf den mutmaßlichen Frauenmörder Falk Sandmann angesetzt wird, beginnt ein gnadenloses Duell zwischen den beiden ungleichen Gegnern.

Das Autorenduo B.C. Schiller hat mit Targa Hendricks eine ungewöhnlich Figur geschaffen, die es den Lesern nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Wenn dann aber nach und nach die Hintergrundgeschichte und der Werdegang von Targa aufgeblättert wird, blickt man zumindestens ein wenig hinter die Fassade und entdeckt immer mehr von ihrem wahren Kern.
Ihr Gegenspieler Falk Sandmann ist ebenfalls ein vielschichtiger Charakter, der eine gefährliche und undurchsichtige Mischung aus Charme und Brutalität verströmt und so immer wieder zu überraschen und zu schockieren weiß.

Dieser Thriller ist zwar fast komplett auf seine beiden Hauptfiguren zugeschnitten, dennoch können auch die gut charakterisierten Nebenfiguren überzeugen und der gut konstruierten Geschichte eigene Facetten hinzufügen. Obwohl der Täter von Beginn an bekannt ist, hält die Story trotzdem noch einige überraschende Wendungen bereit.
Auch der packende Schreibstil konnte mich überzeugen, obwohl die hier verwendete Gegenwartsform sonst eigentlich nicht so ganz mein Fall ist.

Wer auf spannende Thriller mit außergewöhnlichen Figuren steht, wird hier bestens unterhalten.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Brisanter Thriller mit deutlichen Anleihen am derzeit amtierenden Präsidenten

Der Präsident
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Der englische Journalist Jonathan Freedland hat unter seinem Pseudonym Sam Bourne eine brisanten Thriller geschrieben, der deutliche Anleihen am derzeitigen amerikanischen Präsidenten nimmt und dabei ein ...

Der englische Journalist Jonathan Freedland hat unter seinem Pseudonym Sam Bourne eine brisanten Thriller geschrieben, der deutliche Anleihen am derzeitigen amerikanischen Präsidenten nimmt und dabei ein erschreckend realistisches Szenario entwickelt. Eine Reise in die USA kann man dem Autoren nach diesem Buch auf jeden Fall nicht mehr uneingeschränkt empfehlen.

Maggie Costello gehört zu den wenigen Angestellten im Weißen Haus, die auch nach der Wahl des neuen Präsidenten ihren Job behalten durfte. Crawford McNamara, der Berater des Präsidenten, sieht in ihr allerdings eher eine Vorzeigekandidatin für das Demokratieverständnis der neuen Machtinhaber. Als Maggie im Zuge einer Ermittlung, die sie im Auftrag von McNamara durchführt, auf ein Komplott stößt, das die Ermordung des Präsidenten zum Ziel hat, stellt sich ihr die Gewissensfrage: Unternimmt sie alles, was in ihrer Macht steht, um den Anschlag zu verhindern, oder soll sie schweigen und zusehen, wie die Schreckensherrschaft dieses unberechenbaren Mannes gewaltsam beendet wird ?

Dieser Thriller überzeugt neben seiner durchaus realistischen Story, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet, auch noch durch einen packenden Schreibstil, überzeugend gezeichnete Charaktere und einen durchgehenden Spannungsbogen, der die Geschichte fast über die gesamte Länge trägt und nur ganz zum Schluß ein wenig zu sehr durchhängt. Dies kann den insgesamt überzeugenden Gesamteindruck aber nur wenig trüben,

Ein spannender Thriller, der geradezu nach einer Verfilmung schreit. Allerdings wohl erst, wenn die Amstzeit des derzeitigen Präsidenten beendet ist.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 08.08.2017

Spannender und überzeugender Thriller über das fesselnde Duell zweier Psychopathen

Nummer 25
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Der erfolgreiche Schriftsteller Andreas Zordan lebt zurückgezogen in einem ehemaligen Forsthaus im Wald. Er pflegt damit in erster Linie sein Image, als selbsternannter Pychopath mit dem Schreiben von ...

Der erfolgreiche Schriftsteller Andreas Zordan lebt zurückgezogen in einem ehemaligen Forsthaus im Wald. Er pflegt damit in erster Linie sein Image, als selbsternannter Pychopath mit dem Schreiben von blutrünstigen Thrillern seine eigenen inneren Dämonen zu bekämpfen, um nicht selber zum Mörder zu werden. Oder ist das gar kein Image ?
Als er ins Visier eines echten Psychopathen gerät, der sich selber Nummer 25 nennt, lässt er sich auf ein undurchsichtiges und gefährliches Spiel ein.
Die Journalistin Greta Weiß will eigentlich nur ein Interview mit dem Autoren führen, um dadurch einen Karrieresprung machen zu können. Doch dabei gerät sie urplötzlich zwischen die Fronten dieses gnadenlosen Duells.

Frank Kodiak (= Andreas Winkelmann) legt hier einen fesselnden Psycho-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Neben einer gut konstruierten Geschichte überzeugt das Buch durch seine ausgefeilten Charaktere und einen packenden Schreibstil, der seine Leser mit jeder Seite tiefer in den Bann zieht. Schnörkellos und mit einem hohen Erzähltempo treibt der Autor die Geschichte voran und steuert dabei zielsicher auf den großen Showdown und die überraschende Auflösung dieses furiosen Duells zweier Psychopathen zu.
Dabei versteht er es perfekt, die Geschichte mit überraschenden Wendungen immer wieder in eine neue Richtung zu lenken und dabei alle Theorien, die man beim Lesen entwickelt, wieder über den Haufen zu werfen. Dies gelingt in erster Linie durch die eingestreuten Passagen aus der Perspektive von diversen Mördern und auch Mordopfern, bei denen man bis zum Schluß nicht genau weiß, ob sie aus den Büchern des Autoren Zordan stammen oder Charakteren der Geschichte zuzuordnen sind.

Diesem Buch sollte man sich mit Sicherheit nicht alleine in einer abgeschiedenen Waldhütte widmen, aber lesen sollte man es auf alle Fälle.