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Veröffentlicht am 11.05.2023

Fesselnde Liebesgeschichte mit enttäuschender Charakterentwicklung

Be My First - First & Forever 1 (Intensive, tief berührende New Adult Romance)
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Das Cover mag ich durchaus, auch wenn ich es ein bisschen kitschig wirkt, zumal die Geschichte der Charaktere dafür eigentlich zu tiefgründig ist und keine typische erste Liebe zwischen Teenagern beschreibt.

Die ...

Das Cover mag ich durchaus, auch wenn ich es ein bisschen kitschig wirkt, zumal die Geschichte der Charaktere dafür eigentlich zu tiefgründig ist und keine typische erste Liebe zwischen Teenagern beschreibt.

Die Geschichte war zunächst einmal vielversprechend: Als Connor im letzten Highschool Jahr die Schule wechselt, um bessere Chancen auf eine Karriere als Profi-Basketballspieler zu haben, ahnt er nicht, dass er dort auf ein Mädchen trifft, die alles verändert. Ava hat auch alles andere im Kopf als einen Freund zu finden, schließlich muss sie sich jeden Tag um ihre schwer traumatisierte Mutter kümmern, die jede Hilfe braucht. Doch als sie zufällig an dem gleichen Projekt arbeiten, erkennen sie, dass sie sich ähnlicher sind als gedacht und sich auf eine Art verstehen, die sie nicht für möglich gehalten hätten. Doch je näher sie sich kommen, desto mehr müssen sie erkennen, dass sich ihre Leben nicht miteinander vereinbaren lassen, auch wenn sie es noch so sehr wollen.

Der Schreibstil hat mich wirklich überrascht, weil er es geschafft hat, mich sofort in die Geschichte in die Geschichte gezogen und mich emotional berührt. Das hatte ich so überhaupt nicht erwartet und mich vielleicht auch deswegen auch zu Beginn so begeistert. Vor allem durch die erste Hälfte des Buches bin ich nahezu geflogen und wollte unbedingt wissen, was als nächstes passiert.

Das hatte auch mit der Geschichte zu tun, die nicht erst langsam anfängt, sondern man direkt hineingeworfen wird und man direkt erkennt, wie schwierig die Leben der Charaktere bisher waren. Dadurch habe ich sowohl Ava als auch Connor direkt ins Herz geschlossen. Besonders Connor mochte ich direkt zu Beginn gerne, er wirkt wie ein netter Typ und versucht zu Beginn immer für Ava da zu sein, egal was passiert. Bei Ava fiel mir das zunächst etwas schwerer, sie ist immer sehr vorsichtig, was ihre Gefühle angeht und lässt niemanden so leicht in ihr Leben, das gilt nicht nur für Connor. Im Verlauf des Buches kehrt sich das ganze ein bisschen um. Ich habe Avas Verhalten immer besser verstanden und das von Connor immer weniger. Sie sind natürlich noch sehr jung und das hat garantiert auch etwas damit zu tun, aber zu Beginn verhält sich vor allem Connor sehr viel erwachsener als zum Ende dieses Buches und das hat es mir extrem schwer gemacht, ihn verstehen zu können. Zu Beginn lag sein Fokus immer darauf, dass Ava sich wohlfühlt, dass er sie nicht überfordert und dass er für sie da ist. Ab einem gewissen Punkt stellt er sich für meinen Geschmack aber zu sehr in den Fokus und benimmt sich sehr egoistisch, was dazu führt, dass ich die Geschichte der beiden nicht mehr wirklich mochte und verstehen konnte, dass Ava sich so verhält, wie sie es tut.

Alles in allem mochte ich das Buch zu Beginn wirklich gerne, weil es mich wirklich fesseln konnte, aber die Entwicklung der Charaktere, besonders die von Connor, haben mich nicht wirklich überzeugt und dafür gesorgt, dass ich mehr und mehr die Lust an ihrer Geschichte verloren habe. Das fand ich schade, weil sie wirklich viel Potenzial gehabt hätte und ich mir jetzt nicht sicher bin, ob ich den zweiten Teil noch lesen will.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Fesselnde Geschichte, die nicht richtig durchdacht scheint

Stealing Infinity
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Die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich unglaublich gelungen. Ich mag das schwarze Cover, weil es das ganze noch mehr betont, zudem ist der Farbschnitt wirklich grandios schön.

Die Story klang ...

Die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich unglaublich gelungen. Ich mag das schwarze Cover, weil es das ganze noch mehr betont, zudem ist der Farbschnitt wirklich grandios schön.

Die Story klang ebenso vielversprechend: Natasha hat aufgegeben, dazugehören zu wollen. Nachdem ihr Vater verschwunden ist, hat ihre Mutter keine Kraft mehr sich für das Leben ihrer Tochter zu interessieren. Deswegen lässt sich Nat auch von ihrer neuen Mitschülerin Elodie dazu überreden, die Schule zu schwänzen und in einen Club zu gehen. Doch dort ist alles anders als erwartet, sie steht dort plötzlich vor einem Grabstein, auf dem ihr Name steht und dann wird alles schwarz. Als sie wieder aufwacht, befindet sie sich im Unterricht und wird kurz danach wegen Diebstahls von der Schule geworfen. Bevor sie groß überlegen kann, wie es weitergeht, wird sie an der Gray Wolf Academy angenommen. Doch dort geht nicht alles mit rechten Dingen zu und selbst Braxton, ihr attraktiver Mitschüler, scheint etwas zu verbergen.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, weil ich die Idee sehr gelungen fand und ehrlich gesagt auch, weil mir die Gestaltung so gut gefallen hat, aber vor allem zum Ende hin war ich eher frustriert als begeistert. Dabei ist der Schreibstil wirklich gut, zum Teil auch mitreißend. Die extrem kurzen Kapitel sorgen auch dafür, dass ich oft dieses, noch-ein-Kapitel-Gefühl hatte und deswegen auch recht schnell durch die Geschichte kam.

Leider konnte mich diese im weiteren Verlauf nicht so richtig überzeugen. Zu Beginn fand ich die Idee noch richtig gut und spannend, weil ich nicht so genau wusste, was dahintersteckt, aber genau das war es auch, was mich mit der Zeit so genervt hat. Man hat für vieles keine glaubwürdige Erklärung bekommen, zumindest keine, die mir ausreichen würde. Bei manchen Sachen bin ich mir sehr sicher, dass mehr dahintersteckt und dass sie im nächsten Teil aufgeklärt werden, aber das reicht mit ehrlich gesagt nicht. Ich hätte zumindest am Ende gerne eine Erklärung für die meisten meiner offenen Fragen, aber hier werden immer mehr Fragen aufgeworfen ohne eine so wirklich zu beantworten. Zumal einige Handlungsstränge auch nicht vollkommen logisch erschienen, es mag sein, dass auch dies noch im nächsten Teil noch näher beleuchtet werden, aber dafür müsste man es eben auch lesen wollen.

Auch die Charaktere haben es nicht so richtig geschafft, mich abzuholen, obwohl ich Natasha zu Beginn noch wirklich gerne mochte, aber ich fand auch hier ihre Handlungen nicht immer nachvollziehbar. Zunächst hinterfragt sie noch alles, bevor sie dann plötzlich die fleißigste Schülerin wird, um ihren Gönner zu beeindrucken. Das hätte man vielleicht nachvollziehen können, wenn man wenigstens etwas vom Unterricht mitbekommen hätte. Ich finde, dass es nichts Schlimmeres gibt, als wenn man in einem Roman, besonders in einem Fantasy-Roman, über eine Schule, nicht an deren Unterricht teilnehmen kann und hier wird das komplett ausgespart. Ich habe schon gedacht, ich habe Seiten überblättert, aber dem war nicht so. Das hätte tatsächlich nochmal einen ganz anderen Einblick in das Leben in der Academy geben, zumal die Charaktere neben Natasha unglaublich blass bleiben. Ich musste mich bei einigen sehr genau konzentrieren, um mir deren Namen zu merken, obwohl es noch nicht einmal viele waren, die überhaupt eine Rolle gespielt haben. Damit hätte ich mich abfinden können, wenn Natasha als Charakter wenigstens gelungen gestaltet worden wäre, aber mit zunehmendem Verlauf wird sie immer unsympathischer und oft fast schon naiv, was gar nicht zu dem passt wie sie zu Beginn war.

Alles in allem hätte das Buch wirklich gut sein können, ich wollte es auch wirklich mögen, aber es wirkte oft, als wolle man gewisse Punkte auf einer Liste abharken und dabei vergessen, dass es auch nachvollziehbar sein muss. Ich bin mir noch nicht so richtig sicher, ob ich den nächsten Teil noch lesen werde. Die Charaktere interessieren mich dabei nicht so ganz, aber ich würde schon gerne wissen, ob die offenen Fragen wirklich noch beantwortet werden.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Spannende Idee, die leider nicht fesselt

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Ich liebe das Cover des Buches. Ich mag, wie perfekt das Cover des ersten und des ersten Teils mit einander in Verbindung gebracht werden und wie toll das auch auf dem Buchrücken dargestellt wird. Zudem ...

Ich liebe das Cover des Buches. Ich mag, wie perfekt das Cover des ersten und des ersten Teils mit einander in Verbindung gebracht werden und wie toll das auch auf dem Buchrücken dargestellt wird. Zudem passt die Darstellung ziemlich gut zur Geschichte und macht sich hervorragend im Regal.

Die Geschichte klang sehr vielversprechend: Riley hat die einmalige Chance zusammen mit ihren Schreibgruppe, die sie bisher nur aus dem Internet kennt, an einem Schreibwettbewerb teil, der sie ihrem Traum, Autorin zu werden, ein Stück näher bringt. Doch auf Masters‘ Castle scheint nicht alles mit rechten Dinge zu zugehen und es scheint, als sollen die Teilnehmer gegeneinander ausgespielt werden. Als Riley dann auch noch Kilian näherkommt, der ihre Beiträge als Juror bewerten soll, scheinen die anderen endgültig gegen sie zu sein und Riley gerät mehr und mehr in den Fokus.

Ich habe ich mich richtig auf dieses Buch gefreut, weil ich die Bücher von Stefanie Hasse meistens richtig gerne lese. Dieses hat mich leider nicht so richtig überzeugen können. Das liegt auch am Schreibstil, den ich sonst immer unglaublich fesselnd und mitreißend finde. Bei diesem Buch allerdings kann er mich nicht so richtig abholen. Er ist deswegen trotzdem nicht schlecht, aber ich habe wesentlich länger gebraucht, um wirklich in das Buch zu kommen als ich es sonst gewohnt bin. Zudem wirkt der Schreibstil oft irgendwie gezwungen. Ich hatte mehrere Stellen, an denen ich gestockt haben, um die Stelle nochmal zu lesen, weil sie einfach nicht rund wirkte. Vor allem in Konversationen hat mich das extrem gestört, weil sie dadurch zum Teil fast schon künstlich wirken.

Das hätte ich aber leicht ignorieren können, wenn mich wenigstens die Story und die Charaktere hätten überzeugen können. Das war aber leider ebenfalls nicht so wirklich der Fall. Dabei hatte die Geschichte an sich wirklich gute Anlagen. Ich fand es extrem spannend, dass Riley an einem Schreibwettbewerb in einem alten Herrenhaus teilnehmen konnte und dort das erste Mal die Menschen aus ihrer Schreibgruppe, die für sie wie eine Familie sind, im Reallife treffen. Die Idee war wirklich, wirklich gut, umso enttäuschter war ich, als sie mich so gar nicht abholen konnte. Ich habe nie so richtig ein Gefühl für die Geschichte bekommen können, vielmehr hatte ich immer das Gefühl, ein paar Kapitel verpasst zu haben, in denen eine richtige Einführung stattgefunden hat.

Ich hatte nie das Gefühl, Riley oder irgendeinen ihrer Mitstreiter zu kennen und musste dauernd überlegen, wer jetzt nochmal genau wer ist. Das ist etwas, was ich bei Büchern nicht gut leiden kann, weil ich dadurch auch nicht mit den Figuren warm werde. Hier wäre es eventuell besser gewesen, wenn es in der Gruppe weniger Personen gegeben hätte, die man dafür aber besser kennengelernt hätte. Außerdem fand ich die Dynamik innerhalb der Gruppe extrem komisch, sie kennen sich alle schon eine recht lange Zeit online und Riley bezeichnet sie oft als ihre Schreibfamilie, aber als sie sich dann endlich wirklich treffen, wirkt es so, als hätte sie noch nie miteinander interagiert. Natürlich ist man in Chats oft anders, ob man sich jetzt bewusst verstellt oder eben einen anderen Teil seiner Persönlichkeit zeigt, aber dieses Misstrauen, das dort herrscht, wäre in meinen Augen, in einer Gruppe, die sich noch nicht kennt, glaubwürdiger. Auch mit Riley konnte ich nicht richtig warm werden. Ich fand sie nicht unsympathisch, aber ich habe sie auch nicht wirklich kennengelernt. Dadurch habe ich auch nicht wirklich mitfiebern können, egal was ihr passiert ist. Das lag auch daran, dass ich das Gefühl hatte, dass viele Ereignisse abgearbeitet werden, sie aber dadurch nicht die Tiefe erhalten, die für mich notwendig gewesen wäre, um richtig in die Geschichte zu kommen.

Alles in allem war ich doch recht enttäuscht von diesem Buch, einfach weil ich viel Besseres von der Autorin gewohnt bin, aber mich konnte hier weder der Schreibstil, noch die Charaktere noch die Geschichte an sich so wirklich überzeugen, sodass ich gar nicht den Drang hatte, das Buch unbedingt durchlesen zu wollen, wie es bei ihren anderen Büchern gewohnt bin. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht genau, ob ich den zweiten Teil noch lesen will, weil auch der Cliffhanger nicht unbedingt so viel Spannung aufbaut, dass ich unbedingt weiterlesen müsste.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Unterhaltsame Geschichte, die anders ist, als erwartet

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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Das Cover finde ich eigentlich ein bisschen kitschig und viel zu typisch für einen Liebesroman, als dass mir das Buch im Laden so richtig ins Auge gestochen werde, allerdings passt es hervorragend zum ...

Das Cover finde ich eigentlich ein bisschen kitschig und viel zu typisch für einen Liebesroman, als dass mir das Buch im Laden so richtig ins Auge gestochen werde, allerdings passt es hervorragend zum Inhalt, sodass es mir letztlich doch besser gefällt, als ich auf den ersten Blick gedacht hätte.

Die Geschichte klang erstmal nach einer typischen Liebesgeschichte: Als Naomi nachdem sie ihren Verlobten am Altar hat stehen lassen, in dem kleinen Städtchen Knockemout ankommt, wird der Tag nicht gerade besser. Alle dort halten sie für ihre betrügerische Schwester Tina, die mit nahezu jedem in dem Ort Streit hat. Während Naomi noch den grummeligen Ladenbesitzer Knox versucht zu erklären, dass sie nicht ihre Schwester ist, raubt diese sie aus, stielt ihr Auto und lässt im Gegenzug ihre elfjährige Tochter zurück, von der Naomi bislang nichts wusste. Ohne Geld und Auto bleibt ihr nichts Anderes übrig, als in Knockemout zu bleiben, um sich um Waylay zu kümmern und irgendwie Geld zu verdienen. Dabei trifft sie auch immer wieder auf der Knox, der ihr zwar immer wieder auf seine schroffe Art hilft, sie aber auch zur Weißglut treibt. Beiden ist klar, sie können sich einfach nicht besonders gut leiden, warum aber knistert es dann immer wieder, wenn sie aufeinander treffen?

Ich hatte das Buch schon ein paar Mal gesehen und wollte dann jetzt doch wissen, was der ganze Hype soll, zu Beginn war ich aber ein bisschen enttäuscht, auch weil ich irgendwie eine andere Art der Geschichte erwartet hatte. Ich habe weniger mit einem doch recht typischen Liebesroman als mit einer komplexen Familiengeschichte mit Thrilleraspekten gerechnet und war zunächst ein wenig enttäuscht. Das Buch erinnert mich aber deutlich mehr an die Bücher von Rachel Gibson oder Susan Elizabeth Phillips als die von C.E. Lockhart oder Karin Slaughter. Das ist überhaupt nichts Schlimmes, aber ich habe aus irgendwelchen Gründen was anderes erwartet und musste mich dann erstmal an diese Art der Geschichte gewöhnen.
Der Schreibstil sorgt dann aber dafür, dass ich doch nach einiger Gewöhnung gut in die Geschichte gekommen bin. Er ist wirklich mitreißend und so humorvoll, dass ich immer wieder lachen musste, während ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Bei den Charakteren hatte ich da zu Beginn deutlich mehr Probleme. Ich mag es meistens nicht besonders die Charaktere an ihrem schlimmsten Tag kennenzulernen, weil sie dann einfach nicht sie selbst sind. Das ist auch bei Naomi der Fall, zumal sie den kompletten ersten Teil der Geschichte entweder erklären muss, dass sie nicht ihre Schwester ist, die keiner leiden kann oder im Überlebensmodus ist, um ihrer Nichte eine sicherere Umgebung zu bieten. Das hat es ein wenig schwierig gemacht, sie als Person wirklich kennenzulernen. Ich mochte allerdings, dass sie sie für sich einsteht und niemand ist, der Dinge einfach so hinnimmt. Manchmal war sie mir dennoch etwas zu anstrengend und ich war fast froh, dass die Perspektive zu Knox gewechselt ist. Ihn mag ich allerdings auch nicht uneingeschränkt. Ich finde ihn oft unnötig fies zu Naomi, die ihm nichts getan hat, als dass sie ihrer Schwester ähnlichsieht. Ich hatte manchmal ein wenig das Gefühl, dass sie ihn auch nur interessiert, weil sie nicht aus der Stadt ist, gut aussieht und sich sein Bruder für sie interessiert. Das hatte vor allem am Anfang was von einer extrem bescheuerten Geschwisterrivalität, die oft unnötig ausgeartet ist. Ich habe mich im Laufe des Buches aber irgendwie daran gewöhnt und es hat mich weniger gestört, als ich erwartet hätte. Das liegt auch ein wenig an den teilweise zwar wirklich unrealistischen, aber dennoch liebenswerten Nebencharakteren, die ich unbemerkt ins Herz geschlossen habe und die definitiv dafür gesorgt haben, dass ich das Buch wirklich gerne gelesen habe.

Alles in allem war das Buch ziemlich nett. Ich mochte die Charaktere meistens und der Schreibstil hat es nach ein paar Anlaufschwierigkeiten geschafft, mich zu fesseln. Allerdings ist die Gestaltung des Buches und die Geschichte an sich nichts Neues. Ich habe schon vor 10 Jahren sehr ähnliche Geschichten gelesen und ich verstehe deswegen den Hype nicht so ganz, was allerdings nicht bedeutet, dass das Buch nicht durchaus unterhaltsam sein kann.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Süße Geschichte, die zu sehr zu Klischees greift

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Das Cover ist schon ein wenig kitschig, passt aber vielleicht auch aus diesem Grund ganz gut zu dem Buch. Das helle Mint und der Eifelturm im Hintergrund gefallen mir dabei richtig gut.

Die Story klang ...

Das Cover ist schon ein wenig kitschig, passt aber vielleicht auch aus diesem Grund ganz gut zu dem Buch. Das helle Mint und der Eifelturm im Hintergrund gefallen mir dabei richtig gut.

Die Story klang zumindest erst einmal vielversprechend: Die 14-jährige Mila Kornblum ist eigentlich ein vollkommen normaler Teenager bis sie plötzlich, nachdem sie Schokolade gerochen hat, eine Vision davon hat, wie eine Taube ihr Geschäft auf ihrer Schulter verrichtet. Als dieses wenig später eintritt, ist ihr klar, dass sie die geheimnisvolle Gabe ihrer Großmutter geerbt hat und lernen muss, zu kontrollieren, wann sie eintritt. Vor allem weil der langersehnte Schüleraustausch nach mit einer Pariser Privatschule vor der Tür steht und Mila den auf keinen Fall verpassen will. Dort wartet erst einmal eine Überraschung auf sie, denn die nette Austauschschülerin Lou entpuppt sich als Louis Duppont, der Sohn des französischen Präsidenten. Auch wenn der riesige Elysee-Palast beeindruckend ist, merkt Mila schnell, dass dort nicht alles perfekt ist und vielleicht sogar ganz Frankreich in Gefahr sein könnte.

Ich hatte mal wieder Lust, ein nettes, entspanntes Jugendbuch zu lesen, vollkommen überzeugen konnte mich dieses Buch aber leider nicht. Das liegt auch ein bisschen an dem Schreibstil. Der ist zwar durchaus fesselnd und sorgt durch seine Leichtigkeit auch, dass man das Buch in einem Zug durchlesen kann, aber ich fand die Wortwahl nicht immer ideal. Das mag auch daran liegen, dass ich bei bestimmten Begriffen empfindlich reagiere, die anderen überhaupt nicht auffallen. Ich bin beispielsweise kein großer Fan davon, Menschen (vor allem Frauen) als hysterisch zu bezeichnen, weil es einfach viel zu oft dazu dient, ihnen ihre (gerechtfertigten) Gefühle abzusprechen.

Dazu passt auch die Darstellung mancher Charaktere. Ich bin einfach kein großer Fan davon, Charaktere schwarz-weiß darzustellen, was hier aber vor allem bei den Nebencharakteren oft passiert. Mir ist natürlich bewusst, dass es ein Jugendbuch ist und man genau dieses Stilmittel oft anwendet, damit es nicht zu komplex wird, aber hier fand ich es oft einfach nicht notwendig. So wird Mila in der Schule immer von zwei Mädchen gemobbt, die im weiteren Verlauf zwar keine große Rolle spiele, aber durch ihre Kommentare dafür gesorgt haben, dass Mila nicht immer sehr selbstbewusst ist. Da es diese beiden Mädchen als eine Art drohende Präsenz im Hintergrund gibt, fand ich es unnötig auch die Gastschwester von Liz so negativ darzustellen, es wirkt ein bisschen, als wären alle gleichaltrigen Mädchen außer Mila und Liz gemein und oberflächlich. Ich mag einfach nicht, wie das dann wirkt, vor allem weil vor allem ihre Gastschwester eigentlich keine wirkliche Rolle spielt, außer sie wirft sich an Lou heran oder ist fies. Da hätte ich es besser gefunden, wenn sie eigentlich nett wäre, aber sich auch für Louis interessiert hätte, um einen Konflikt zu schaffen. So wirkt das Buch ein bisschen wie ein Jugendbuch aus den späten 90er Jahren, wo weder Diversität noch Feminismus, sondern vielmehr klischeehafte Darstellungen von Charakteren eine Rolle spielen.

Alles in allem war die Geschichte trotz der teilweise sehr klischeehaften Darstellung wirklich süß und ich habe die Charaktere auch super schnell ins Herz geschlossen. Wahrscheinlich auch dadurch habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und es hat mich auch wirklich gut unterhalten, auch wenn die ungefähre Entwicklung der Geschichte schon früh klar war.

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