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Veröffentlicht am 19.06.2023

Spannender Kriminalroman mit viel Lokalkolorit aus Bad Münstereifel und Umgebung

Die Drogenkammer
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Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jan Spelunka, der seine Kriminalromane früher unter dem Namen Jürgen Schmidt veröffentlicht hat, den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits vierten Fall.

Für ...

Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jan Spelunka, der seine Kriminalromane früher unter dem Namen Jürgen Schmidt veröffentlicht hat, den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits vierten Fall.

Für mich war es die zweite Begegnung mit dem sympathischen Ermittler und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden hier alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Auf dem Campingplatz von Bad Münstereifel wird die Leiche von Hang-Marie Gerber gefunden, die zusammen mit Mückes Freundin Jessica im Frauenchor „Miss Klänge“ gesungen hat. Während die Polizei von einer Beziehungstat ausgeht und neben dem Ehemann auch einen Verflossenen der Toten, der erst kürzlich aus der Haft entlassen wurde, ins Visier nimmt, stößt Mücke auf Hinweise, die in eine ganz andere Richtung deuten. Hatte die Tote etwa ein dunkles Geheimnis ?

Dem Autor gelingt hier ein eher ruhiger, aber dennoch jederzeit packender Kriminalroman, der mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere aufwartet. Mit einem lockeren Schreibstil, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt, und viel Liebe zum Detail treibt er seine Geschichte voran und wartet am Ende mit einer schlüssigen und zugleich überraschenden Auflösung auf, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Neben dem eigentlichen Kriminalfall nimmt auch das Zwischenmenschliche rund um den Privatdetektiv einen breiten Raum ein, der teilweise allerdings doch etwas zu breit ausfällt. Zudem ist mir persönlich das Erzähltempo an einigen Stellen etwas zu gemächlich, erst im Schlussakt wird das Tempo dann noch einmal deutlich angezogen. Trotz dieser Kritikpunkte überwiegen bei mir am Ende aber doch die positiven Leseeindrücke.

Wer auf spannende Kriminalromane mit sympathischen Ermittlern und viel Lokalkolorit steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Packender Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet

Der Kelch der Wiederkehr
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Bei seinem Debüt legt der Autor Matthias Bieling gleich einen spannenden Kriminalroman vor, in dem er mit dem Privatdetektiv Josef „Jupp“ Koslowski einen Ermittler ins Rennen schickt, der durchaus einiges ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Matthias Bieling gleich einen spannenden Kriminalroman vor, in dem er mit dem Privatdetektiv Josef „Jupp“ Koslowski einen Ermittler ins Rennen schickt, der durchaus einiges an Potential für weitere Auftritte andeutet.

Als Jupp Koslowski zufällig am Ort eines Polizeieinsatzes vorbeikommt, erkennt er schnell, dass sich hinter der vermeintlichen Überdosis beim Rettungswagenfahrer, der tot hinter dem Steuer seines Fahrzeuges aufgefunden wurde, in Wirklichkeit ein Mord verbirgt. Als sich Jupp aus Neugierde näher mit dem Opfer und seinem Umfeld beschäftigt, gerät er in ein ziemlich undurchsichtiges Geflecht, in dem sich neben einem mysteriösen Verein zur Erforschung des Erbes der Katharer, dem Malteserorden, einem Professor für Humangenetik auch ein libanesischer Clan und der russische Geheimdienst tummeln. Zudem schaltet sich auch noch das LKA in den Fall ein und stellt die örtlichen Ermittler kalt. Doch Jupp lässt sich nicht entmutigen und bleibt allen Widerständen zum Trotz am Ball.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie komplett aus der Ich-Perspektive von Jupp Koslowski, so dass wir Leser beim Mitermitteln immer auf Augenhöhe mit ihm sind. Geschickt verknüpft der Autor dabei bekannte Mythen, historische Fakten und die Möglichkeiten der modernen Wissenschaft zu einem gelungenen Mix, der sich am Ende gut zusammenfügt und ein überzeugendes Gesamtbild liefert, das keine wesentlichen Fragen offenlässt. Nur die Vergangenheit des Ermittlers bleibt diesmal noch so ein wenig im Dunkeln und bietet dadurch noch reichlich Stoff für die nachfolgenden Bände. Die Geschichte spielt während der Coronapandemie, die Beschreibungen zur Maskenpflicht und zu weiteren Begleitumständen aus dieser Zeit lesen sich heute schon wieder mit einer gewissen Distanz dazu, lenken aber auch nicht von der eigentlichen Geschichte ab. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf spannende Krimis mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Ein wenig Steigerungspotential für die weiteren Auftritte von Jupp Koslowski bleibt dabei aber durchaus noch.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Spannender Kriminalroman mit reichlich Lokalkolorit aus Hamburg

Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Isabel Bernsmann ihr Ermittlerteam rund um die Hamburger Kommissarin Frederica Moll in seinen dritten Fall. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Isabel Bernsmann ihr Ermittlerteam rund um die Hamburger Kommissarin Frederica Moll in seinen dritten Fall. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es die erste Begegnung mit dem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerteam und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Zudem zieht sich ein roter Faden durch die einzelnen Bände dieser Reihe, der sich um Fredericas Vater dreht, einem Polizisten, der vor 20 Jahren angeblich Selbstmord begangen hat. Grundsätzlich werden hier aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Frederica Moll und ihre Kollegen Christian Lauterbach und Tanja Buchholz sollen eine Cold Case Unit innerhalb der Hamburger Polizei aufbauen. Auf Anordnung ihres Vorgesetzten nehmen sie sich dabei zunächst den Fall einer jungen Frau vor, die vor 7 Jahren in einer Baugrube in der HafenCity tot aufgefunden wurde und scheinbar von niemandem vermisst wird. Als die Identifizierung der Frau überraschend schnell gelingt, stellen die Ermittler fest, dass sich hinter diesem Fall ein wesentlich größerer Abgrund verbirgt wie zunächst gedacht.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und reichlich Lokalkolorit aus Hamburg treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Auch wenn sich die Identität des Täters für mich schon ziemlich früh abgezeichnet hat, hält der Spannungsbogen bis zum dramatischen Ende, dass doch noch die eine oder andere Überraschung auf Lager hat. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen besonders die Ermittler reichlich Ecken und Kanten aufweisen, die für ordentlich Reibung im Team sorgen.

Wer auf spannende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Mein erstes Buch der Autorin wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Auch Band 2 der Reihe bietet wieder spannende Krimiunterhaltung aus Hamburg

Projekt Bodysnatch
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Mit diesem Buch legt der Autor J. H. Willem den zweiten Band seiner Reihe um die Privatdetektive Adam Starck und Lizzie Schmidt vor und konnte mich mit diesem kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg ...

Mit diesem Buch legt der Autor J. H. Willem den zweiten Band seiner Reihe um die Privatdetektive Adam Starck und Lizzie Schmidt vor und konnte mich mit diesem kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg erneut gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Ein kurzer Rückblick zu Beginn erleichtert zudem den Einstieg für Neuleser.

Bei der Eröffnungsfeier der Detektei Adam Starck & Partner wird Lizzie von ihrer Freundin Annabel angesprochen, da sie sich Sorgen über das seltsame und untypische Verhalten ihres Kollegen, dem Systemadministrator Daniel Caldera, macht. Adam nimmt die Sache zunächst nicht sonderlich ernst, lässt sich aber von Lizzie überreden, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Bei ihren Ermittlungen stechen Adam und Lizzie in ein Wespennest und geraten schnell selbst ins Visier ihrer Gegner.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die beim aktuellen Fall keine wesentlichen Fragen offenlässt. Es verfestigt sich aber doch der Eindruck, dass sich hier ein gewisser roter Faden durch die Reihe zieht, der noch für einige Überraschungen sorgen könnte. Mit seinen 144 Seiten ist der Umfang des Buches vergleichsweise gering, so dass die Figurenzeichnung hier so ein wenig hinter dem Aufbau von Spannung zurückstehen muss. Die beiden Hauptfiguren Adam und Lizzie sind aber doch insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind, diese Charakterisierung wird im zweiten Band auch noch einmal vertieft. So überwiegen am Ende die positiven Eindrücke doch bei weitem.

Wer auf spannende und temporeiche Krimis steht, wird hier ein weiteres Mal gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Unterhaltsamer Querschnitt durch das humoristische Schaffen von Johannes Floehr

Buch 2
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Wie der Titel bereits vermuten lässt, legt Johannes Floehr, der ansonsten eher auf Bühnen und beim Poetry Slam anzutreffen ist, hier zum zweiten Mal ein Buch vor, dass einen breiten Querschnitt seines ...

Wie der Titel bereits vermuten lässt, legt Johannes Floehr, der ansonsten eher auf Bühnen und beim Poetry Slam anzutreffen ist, hier zum zweiten Mal ein Buch vor, dass einen breiten Querschnitt seines humoristischen Schaffens abbildet.

So finden sich in diesem Werk kurze oder auch längere Texte, Gedichte, Scherze, Gedanken und Dialoge, die von großem Einfallsreichtum zeugen und mir reichlich Lacher oder zumindest Schmunzler entlocken konnten. Die Gedankensprünge, die der Autor dabei absolviert, wären wohl absolut medaillenwürdig, wenn diese Disziplin olympisch wäre.

Aber Vorsicht: Man sollte das Buch eher in kleinen Portionen genießen, sonst droht eine gefährliche Überdosis an absurdem Humor und bösen Flachwitzen, die auch durch die gelungenen Innenillustrationen nicht abgemildert werden kann.

Auf das zunächst lukrativ erscheinende Lockangebot im Klappentext sollte man im Übrigen nicht hereinfallen. Der Zusatz „nur in teilnehmenden Buchhandlungen“ entlarvt das Ganze schnell als üblen Trick, den dieses Buch eigentlich gar nicht nötig hat. Und wer will schon Minister in Schleswig – Holstein werden ? Diesen Job kann man sich auch mit einem Kasten Spezi nicht schöntrinken. Die fünf Aufkleber von Fußballspielern der WM 2002 hätte ich aber schon sehr gerne erhalten.

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