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Veröffentlicht am 12.05.2023

Spannender Kriminalroman mit reichlich Lokalkolorit aus Hamburg

Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Isabel Bernsmann ihr Ermittlerteam rund um die Hamburger Kommissarin Frederica Moll in seinen dritten Fall. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Isabel Bernsmann ihr Ermittlerteam rund um die Hamburger Kommissarin Frederica Moll in seinen dritten Fall. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es die erste Begegnung mit dem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerteam und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Zudem zieht sich ein roter Faden durch die einzelnen Bände dieser Reihe, der sich um Fredericas Vater dreht, einem Polizisten, der vor 20 Jahren angeblich Selbstmord begangen hat. Grundsätzlich werden hier aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Frederica Moll und ihre Kollegen Christian Lauterbach und Tanja Buchholz sollen eine Cold Case Unit innerhalb der Hamburger Polizei aufbauen. Auf Anordnung ihres Vorgesetzten nehmen sie sich dabei zunächst den Fall einer jungen Frau vor, die vor 7 Jahren in einer Baugrube in der HafenCity tot aufgefunden wurde und scheinbar von niemandem vermisst wird. Als die Identifizierung der Frau überraschend schnell gelingt, stellen die Ermittler fest, dass sich hinter diesem Fall ein wesentlich größerer Abgrund verbirgt wie zunächst gedacht.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und reichlich Lokalkolorit aus Hamburg treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Auch wenn sich die Identität des Täters für mich schon ziemlich früh abgezeichnet hat, hält der Spannungsbogen bis zum dramatischen Ende, dass doch noch die eine oder andere Überraschung auf Lager hat. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen besonders die Ermittler reichlich Ecken und Kanten aufweisen, die für ordentlich Reibung im Team sorgen.

Wer auf spannende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Mein erstes Buch der Autorin wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Auch Band 2 der Reihe bietet wieder spannende Krimiunterhaltung aus Hamburg

Projekt Bodysnatch
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Mit diesem Buch legt der Autor J. H. Willem den zweiten Band seiner Reihe um die Privatdetektive Adam Starck und Lizzie Schmidt vor und konnte mich mit diesem kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg ...

Mit diesem Buch legt der Autor J. H. Willem den zweiten Band seiner Reihe um die Privatdetektive Adam Starck und Lizzie Schmidt vor und konnte mich mit diesem kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg erneut gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Ein kurzer Rückblick zu Beginn erleichtert zudem den Einstieg für Neuleser.

Bei der Eröffnungsfeier der Detektei Adam Starck & Partner wird Lizzie von ihrer Freundin Annabel angesprochen, da sie sich Sorgen über das seltsame und untypische Verhalten ihres Kollegen, dem Systemadministrator Daniel Caldera, macht. Adam nimmt die Sache zunächst nicht sonderlich ernst, lässt sich aber von Lizzie überreden, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Bei ihren Ermittlungen stechen Adam und Lizzie in ein Wespennest und geraten schnell selbst ins Visier ihrer Gegner.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die beim aktuellen Fall keine wesentlichen Fragen offenlässt. Es verfestigt sich aber doch der Eindruck, dass sich hier ein gewisser roter Faden durch die Reihe zieht, der noch für einige Überraschungen sorgen könnte. Mit seinen 144 Seiten ist der Umfang des Buches vergleichsweise gering, so dass die Figurenzeichnung hier so ein wenig hinter dem Aufbau von Spannung zurückstehen muss. Die beiden Hauptfiguren Adam und Lizzie sind aber doch insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind, diese Charakterisierung wird im zweiten Band auch noch einmal vertieft. So überwiegen am Ende die positiven Eindrücke doch bei weitem.

Wer auf spannende und temporeiche Krimis steht, wird hier ein weiteres Mal gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Unterhaltsamer Querschnitt durch das humoristische Schaffen von Johannes Floehr

Buch 2
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Wie der Titel bereits vermuten lässt, legt Johannes Floehr, der ansonsten eher auf Bühnen und beim Poetry Slam anzutreffen ist, hier zum zweiten Mal ein Buch vor, dass einen breiten Querschnitt seines ...

Wie der Titel bereits vermuten lässt, legt Johannes Floehr, der ansonsten eher auf Bühnen und beim Poetry Slam anzutreffen ist, hier zum zweiten Mal ein Buch vor, dass einen breiten Querschnitt seines humoristischen Schaffens abbildet.

So finden sich in diesem Werk kurze oder auch längere Texte, Gedichte, Scherze, Gedanken und Dialoge, die von großem Einfallsreichtum zeugen und mir reichlich Lacher oder zumindest Schmunzler entlocken konnten. Die Gedankensprünge, die der Autor dabei absolviert, wären wohl absolut medaillenwürdig, wenn diese Disziplin olympisch wäre.

Aber Vorsicht: Man sollte das Buch eher in kleinen Portionen genießen, sonst droht eine gefährliche Überdosis an absurdem Humor und bösen Flachwitzen, die auch durch die gelungenen Innenillustrationen nicht abgemildert werden kann.

Auf das zunächst lukrativ erscheinende Lockangebot im Klappentext sollte man im Übrigen nicht hereinfallen. Der Zusatz „nur in teilnehmenden Buchhandlungen“ entlarvt das Ganze schnell als üblen Trick, den dieses Buch eigentlich gar nicht nötig hat. Und wer will schon Minister in Schleswig – Holstein werden ? Diesen Job kann man sich auch mit einem Kasten Spezi nicht schöntrinken. Die fünf Aufkleber von Fußballspielern der WM 2002 hätte ich aber schon sehr gerne erhalten.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden

Schönes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 4)
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Herzberg sein Ermittler-Duo Carina „Ina“ Drews und Jörn Appel in ihren vierten Fall, der sie diesmal auf die Insel Usedom führt.

Man braucht hier keine ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Herzberg sein Ermittler-Duo Carina „Ina“ Drews und Jörn Appel in ihren vierten Fall, der sie diesmal auf die Insel Usedom führt.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus den ersten Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als es unter den Mitarbeitern einer Schönheitsklinik in Heringsdorf zu zwei mysteriösen Todesfällen kommt, fordert die örtliche Polizeidienststelle Ina und Jörn zur Unterstützung an. Und so begeben sich die beiden Ermittler in ein undurchsichtiges Beziehungsgeflecht, bei dem scheinbar jeder in der Klinik sein kleineres oder auch größeres Geheimnis hat. Doch wer würde für dieses Geheimnis auch morden ?

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine ausgewogene Mischung aus Krimihandlung und Lokalkolorit. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch wenn es am Ende vielleicht doch etwas zu schnell geht, kommt die Auflösung doch ziemlich schlüssig daher und lässt keine wesentlichen Fragen offen.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Schonungsloser Thriller voller Abgründe und Grausamkeiten

Totenkälte
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Mit diesem Buch gelingt der Autorin Mareike Palmer ein schonungsloser Thriller voller Abgründe und Grausamkeiten, der zudem doch ziemlich blutig ausfällt und somit schon absolut hartgesottene Leser benötigt. ...

Mit diesem Buch gelingt der Autorin Mareike Palmer ein schonungsloser Thriller voller Abgründe und Grausamkeiten, der zudem doch ziemlich blutig ausfällt und somit schon absolut hartgesottene Leser benötigt. Eine Verfilmung dieser Geschichte würde wohl definitiv als FSK18 eingestuft werden müssen und die Triggerwarnung zu Beginn des Buches ist auch absolut berechtigt.

50 Menschen erwachen in einem Labyrinth aus Räumen, in denen perfide Prüfungen und Aufgaben auf die Gruppe warten, die schnell für erste Opfer sorgen. So beginnt ein gnadenloser Überlebenskampf, bei dem die Chancen mehr als ungleich verteilt sind. Und ständig bleibt die Frage im Hinterkopf, warum man Teil dieser Gruppe ist und wer hier im Hintergrund die Strippen zieht.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte konsequent voran und schickt ihre Protagonisten (und damit auch uns Leser) von einem Schockmoment zum nächsten. Dabei schlägt sie ein mörderisch hohes Erzähltempo an, das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Zunächst erleben wir das grausame Geschehen durch die Augen des Studenten und Ich-Erzählers Xen Wan, dessen eher nüchterner Erzählstil den Leser lange Zeit in einer Art Beobachterrolle hält. Im Verlauf der Geschichte kommt es dann aber zu einem Perspektivwechsel, der deutlich emotionaler daherkommt und dadurch eine wesentlich stärkere Wirkung hinterlässt. Die Mitglieder der Gruppe sind zwar insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, zu ihren Hintergründen erfährt man aber wenig bis nichts, so dass es mir lange Zeit schwergefallen ist, eine echte Bindung zu ihnen aufzubauen. Dieser Umstand hat mich die Qualen, die sie zu durchleiden haben, allerdings auch ein wenig besser ertragen lassen. Nach einer gewissen Zeit fängt man dann aber doch immer mehr an, zumindest mit den meisten der gequälten Seelen mitzufiebern.

Komplett überzeugen konnte mich das Buch allerdings nicht, darauf näher einzugehen würde hier dann aber doch zu sehr spoilern. Wer auf Thriller der etwas härteten Art steht, wird hier unter dem Strich aber gut bedient und spannend unterhalten.

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