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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2023

Gut, aber nicht leicht zugänglich

Vertrauen
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Dies ist mein zweites Buch von Dror Mishani und mein erstes mit dem Ermittler Avi Avraham, der ja in "Drei" wohl vorkam, aber nur in einer Nebenrolle und mir in keinerlei Erinnerung geblieben ist.

So ...

Dies ist mein zweites Buch von Dror Mishani und mein erstes mit dem Ermittler Avi Avraham, der ja in "Drei" wohl vorkam, aber nur in einer Nebenrolle und mir in keinerlei Erinnerung geblieben ist.

So wie hier Orna, die nur kurz erwähnt wird.

Avi ist mir von Anfang an sehr sympathisch; er ist gut geschildert mit allen menschlichen und beruflichen Eigenheiten, Schwächen, Stärken und sehr viel Klugheit. Man muss dieses Buch - viel mehr als "Drei" - vor dem speziellen israelischen Hintergrund sehen, nicht nur, weil der Mossad eine große Rolle spielt.

Vielleicht ist es mir deshalb so schwer gefallen, in die Geschichte hinein zu finden - und wieder heraus.

Der Zusammenhang zwischen den beiden erzählten Fällen erschließt sich für mich nur auf philosophischer Ebene.

Gut, aber sehr speziell.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Wilde Romantik

Here With Me
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Zunächst möchte ich natürlich die wirklich außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches loben - insbesondere für eine Paperback-Ausgabe sehr aufwändig und künstlerisch. Vor einem Nachthimmel - der einen ...

Zunächst möchte ich natürlich die wirklich außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches loben - insbesondere für eine Paperback-Ausgabe sehr aufwändig und künstlerisch. Vor einem Nachthimmel - der einen sofort in seiner Weite an das Weltall denken lässt - in Dunkelblau- und Schwarz-Tönen ranken sich dornige Blütenknospen in hellen Orangeschattierungen in die Luft. Im Hintergrund schweben in den gleichen hellen Farbtönen Kugeln, die an Lampions. Sterne, Feuerwerk erinnern. Das Tolle ist, dass so nicht nur Vorder- Und Rückcover, sondern auch alle drei Schnitte gestaltet sind.

Man hat also fast das Gefühl, statt eines Buches ein Zauber-Schmuckkästchen zu öffnen.

All das passt auch hervorragend zum Inhalt.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Das Buch ist eine üppige Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi. Die Landschaftsbeschreibungen fand ich zum Teil sehr gelungen, zumal ich ein großer Schottland-Fan bin. Die Personen sind gut beschrieben, auch wenn manches ein wenig zu klischeehaft wirkt. Die Entwicklung von Feinden zu Liebenden war nicht in allen Punkten für mich gut nachvollziehbar - da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Dennoch alles in allem ein spannende, bunter Roman!

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Kunstfälschung hölzern

Ambach – Die Auktion / Die Tänzerin
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Die Geschichte, die sich eigentlich durch beide Bücher zieht - also "Die Auktion" und "Die Tänzerin" gehören zusammen und gehen ineinander über - ist spannend und interessant.

Der Holzschnitzer Ambach ...

Die Geschichte, die sich eigentlich durch beide Bücher zieht - also "Die Auktion" und "Die Tänzerin" gehören zusammen und gehen ineinander über - ist spannend und interessant.

Der Holzschnitzer Ambach und sein Bruder, der Kunstsachverständige, sind ein gut gegeneinander polarisierendes Duo. Unähnlicher geht es kaum, und Sympathie zwischen den beiden sucht man vergeblich.

Die Geschichte ist ganz gut erzählt, aber nach meinem Gefühl durchaus mit ein paar Längen.

Der "Schluss" des Buchteils der "Auktion" hat mich sehr überrascht und kam etwas plötzlich und nicht ganz nachvollziehbar.

"Die Tänzerin" deutet und arbeitet offensichtlich auf eine Fortsetzung hin.

Das Cover mit dem blutigen Holzwerkzeug passt gut zum Inhalt.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Lachen oder weinen

Die Liegenden
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Lachen oder weinen

Das Cover sieht ja relativ harmlos aus, aber das kleine Buch hat es in sich.

An vielen Stellen wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Oder betroffen sein oder verzweifelt. ...

Lachen oder weinen

Das Cover sieht ja relativ harmlos aus, aber das kleine Buch hat es in sich.

An vielen Stellen wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Oder betroffen sein oder verzweifelt. Resigniert oder abschwächend.

Als Mutter eines Sohnes, der auch vor einigen Jahren ein Teenager war, der mich zur Verzweiflung und 3 x täglich zum Ausrasten brachte, kann ich bestätigen, dass viele Szenen perfekt eins zu eins gezeichnet sind.


Natürlich feinstens gewürzt mit Ironie bis Zynismus.

Die Fantasie mit dem letzten großen Krieg fand ich makaber, aber nicht schlecht dargestellt.

Guter tröstlicher Lesestoff für Lehrer oder Eltern von Teenagern während oder nach der Pubertät.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Familiär, provencalisch, gut

Lorbeerglanz
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Von Julie Dubois hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber ich liebe das Perigord sehr und war gespannt auf die Geschichte.

Natürlich gibt es deutlich erkennbare Vorgeschichten zur Beziehung und zur ...

Von Julie Dubois hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber ich liebe das Perigord sehr und war gespannt auf die Geschichte.

Natürlich gibt es deutlich erkennbare Vorgeschichten zur Beziehung und zur Familiengeschichte der Kommissarin, aber sie werden ausreichend erklärt, damit man auch als „Neuleser“ in den an und für sich abgeschlossenen Fall einsteigen kann.
Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Superschön finde ich das Cover, und sehr passend zum Inhalt. Die Landschaft des Périgord findet sich sehr verlockend auf dem Buchdeckel wieder, vielleicht ein winzigkleines bisschen zu bunt für meinen Geschmack. Steinhäuser in mediterranen Farben schmiegen sich an einen grün bewaldeten Hügel unter einem strahlend blauen Himmel. Der kleine See vor dem Dorf lädt zum Hineinspringen ein, verspricht Abkühlung und Träume am Ufer.
Das sind auch genau die Szenerien, die im Buch als Handlungshintergrund beschrieben werden.
Die Kommissarin Marie, ihre Kollegen, ihr Freund und ihre Familie werden sehr lebendig beschrieben. Nur Marie selbst wirkte zunächst sehr tough und kühl, dann zeigen sich zunehmend ihre warmen menschlichen Seiten, ihre Cleverness und ihr leiser Humor.
Der Mord scheint zunächst völlig undurchsichtig zu sein, ein (allzu?) sympathisches Opfer nebst Witwe, eine prähistorische, äußerst ungewöhnliche Mordwaffe. Zwangsläufig kommt der Gedanke, dass das Mordmotiv mit der Waffe selbst zusammen hängen könnte, da es für dieses Genre weltweit eine erlesene Sammlergemeinde gibt.
Gekonnt schickt uns die Autorin auf verschiedene Spuren, lässt uns an den Ermittlungen teilhaben.
Die Figuren werden deutlicher, wobei die beteiligten „Verdächtigen“ naturgemäß ihre Widersprüche aufweisen.
Wunderbar geschildert wird die ländliche bunte Idylle, das familiäre Miteinander in seiner Wärme und Fröhlichkeit, neben dem dekadenten verarmten Schloss und den kriminellen Vorkommnissen.
Und natürlich löst sich der Fall doch auf, und zwar teils völlig anders als gedacht

Ich habe ungerne Abschied von der ganzen Szenerie genommen und hoffe auf einen weiteren Band.
Leseempfehlung für Menschen mit einem Faible für die französische Genuss- und Lebensart und für Krimis, in denen es mehr um Psychologie und Gefühle als um Blut und Grausamkeit geht.

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