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Veröffentlicht am 30.07.2023

unterhaltsam für Zwischendurch

Wedding Date
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„Du bist wichtiger als die Hochzeit, Ama.“
(Elliott zu Ama in Wedding Date)

Worum geht’s?

Ama Torres ist Hochzeitsplanerin. Sie ist sogar eine großartige Hochzeitsplanerin – ihre Mutter war schließlich ...

„Du bist wichtiger als die Hochzeit, Ama.“
(Elliott zu Ama in Wedding Date)

Worum geht’s?

Ama Torres ist Hochzeitsplanerin. Sie ist sogar eine großartige Hochzeitsplanerin – ihre Mutter war schließlich sechzehnmal verheiratet. Und als ein glamouröser Instagram-Star sie engagiert ist das Amas Chance, endlich richtig durchzustarten. Einziges Problem: Den Blumenschmuck soll Elliot Blum gestalten, so will es die Braut. Elliot ist der Bad-Boy-Rockstar unter den Floristen, und seine Kreationen sind wahre Kunstwerke. Außerdem ist er Amas Ex, dessen Heiratsantrag sie vor zwei Jahren abgelehnt und dessen Herz sie gebrochen hat. Wie sollen die beiden die Hochzeit der Saison ausrichten, wenn sie sich weder ausstehen noch voneinander lassen können?
Wedding Date ist ein Einzelband.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Ama und Elliott in der Ich-Perspektive erzählt und spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich dieses Buch aus der „Spicy Summer“-Reihe des Verlags lesen möchte. Denn auch wenn dieses Buch ein Einzelband ist, gehört es gedanklich zu einer Aktionsreihe. Und leider habe mich von dieser Reihe die bisherigne Titel gar nicht begeistern können, da ich sie viel zu sexuell und viel zu wenig Romcom fand. Nachdem jedoch eine Freundin von Wedding Date schwärmte, gab ich dem Buch eine Chance – und ich bin sehr froh darum. Denn dieses Buch ist ganz anders als die beiden Titel zuvor.

Ich mag ja Bücher, die sich mit anderen Labeln rühmen, nicht sonderlich. Denn „für Fans von Ali Hazelwood“ soll natürlich den Verkauf ankurbeln, aber niemand garantiert mir, dass es wirklich vergleichbar ist. Hier gilt aber, dass es ausnahmsweise zutrifft, wenngleich der für Hazelwood typische Mint-Bereich hier natürlich fehlt. Ganz im Gegenteil ist Ama etwas, was häufig Frauen sind: Weddingplaner! Und eine verdammt gute noch dazu. In ihrer Tätigkeit soll sie nun mit Protagonist Elliott zusammenarbeiten, der bedauerlicherweise ihr Ex ist. Und so sind wir auch schon mittendrin in einer bunten Mischung aus Wedding-Vibes, Second Chance und ein bisschen Enemies to (again) lovers. Eine Mischung, die sehr gut funktioniert, auch wenn eventuell der Wedding-Teil etwas zu präsent ist und die Beziehung mehr Energie hätte haben können.

Ama fand ich von Anfang an sehr sympathisch und mitreißend. Ihre Art ist cool und ich mochte, wie man durch sie Einblicke in die ganze Thematik hat. Und hier fährt die Autorin wirklich auf, das Thema Hochzeit spielt also nicht nur eine kleine Randrolle, sondern ist bedeutsamer Teil. Wer kein großer Fan von Einblicken in Themenbereiche ist, wird hier viele Längen empfinden. Ich liebe es aber, bei Büchern neue Berufe, neue Themen und Aspekte kennenzulernen. Und das, obwohl ich selbst nie heiraten möchte. Aber Ama hat mich definitiv reingezogen, aber die Autorin hat auch hier und da kritische Worte zu den aktuellen Hypes, dem ganzen zunehmenden Druck auf Hochzeiten. Durch Elliott hingegen gibt es auch ein paar Einblicke in die Themen rund um Floristik, Blumen und ihre Bedeutung. Das fand ich nicht ganz so interessant, aber es hat trotzdem gut gepasst und ich freue mich, dass hier eben auch dem männlichen Charakter Raum gegeben wurde (und dieser einen fast schon klassischen Frauenberuf ausübt!).

Die Beziehung der beiden ist klassische Second Chance mit ein bisschen „Zeit heilt die Wunden“, denn Ama hat einst seinen Antrag abgelehnt und entsprechend festgefahren sind die Fronten. Die Entwicklungen sind glaubwürdig, nichts wirkt überstürzt oder zurechtgedrückt, allerdings hätte ich gern noch deutlich mehr über Amas Sorgen und Ängste gehabt. Denn so gerät die Erklärung Bindungsängste etwas flach und geht als Kern der Problematik fast schon unter. Dafür ist dies das erste Buch der Reihe, wo ich das Gefühl habe, dass die Autorin auch wert auf die emotionale Ebene und nicht nur die Anziehung gelegt hat. Und vermutlich ist es auch das, was mich am Ende vom dem Buch überzeugt hat. Hilfreich war hierbei allerdings auch die Leichtigkeit des Schreibstils, die teilweise wirklich guten Witze – leider aber auch etwas überlagert von Fragezeichen bei einigen Übersetzungen, aber hey, immerhin versteht man alles. Ich kann nur festhalten, dass das Buch tendenziell in Richtung Ali Hazelwood Charme geht, mit guten Einblicken in das Hochzeitsthema mal etwas Ungewöhnliches aufbringt und mir durchaus Spaß gemacht hat, aber die Charakter- und Beziehungsentwicklung etwas mehr Raum hätte vertragen können.

Mein Fazit

Wedding Date ist ein leichter, lustiger Roman, der sehr viel das Thema Hochzeit beleuchtet, aber auch mit einer guten Second Chance Lovestory überzeugen kann. Es ist hier und da Luft nach oben, aber ich hatte viel Freude beim Lesen und finde das Buch wunderbar für Zwischendurch.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.06.2023

schwacher Start, tolle zweite Hälfte

Dreamland Billionaires - The Fine Print
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„Meine Träume sind groß genug für uns beide.“
(Zahra zu Rowan in The fine print)

Worum geht’s?

Rowan Kane und seine Brüder sollen das milliardenschwere Imperium ihres Großvaters erben: Dreamland. ...

„Meine Träume sind groß genug für uns beide.“
(Zahra zu Rowan in The fine print)

Worum geht’s?

Rowan Kane und seine Brüder sollen das milliardenschwere Imperium ihres Großvaters erben: Dreamland. Freizeitparks, Produktionsfirmen, Fünf-Sterne-Hotels, das alles könnte ihnen gehören. Doch wenn sie das Erbe antreten wollen, muss jeder von ihnen eine Aufgabe erfüllen. Rowan, der einstige Träumer, der sich seit Jahren hinter einem Maßanzug und einer eiskalten Fassade verbirgt, soll eine neue Attraktion für Dreamland entwerfen. Widerwillig macht er sich an die Arbeit und trifft auf die schlagfertige Zahra, die ihn mit ihrer quirligen Art fast in den Wahnsinn treibt. Im einen Moment diskutiert er hitzig mit ihr, im anderen kann er nur daran denken, ihr nahe zu sein. Sie weckt Gefühle in ihm, die er lange verdrängt hat. Aber er ist ihr Boss. Und er hat ein Geheimnis, das sie nie erfahren darf.

Dreamland Billionaires – The fine print ist Band 1 der Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Folgecharaktere kommen jedoch bereits vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Zahra und Rowan geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Heute wenden wir uns mal wieder einem der „Hyped on Tiktok“-Büchern zu, wobei ich gestehen muss, dass ich das Buch mehr auf Instagram als Tiktok gesehen habe. Hauptsächlich aber aufgrund der Empfehlung einer Freundin durfte das Buch bei mir einziehen, weswegen ich mich vorher gar nicht so sehr damit auseinander gesetzt habe. Rückblickend muss ich sagen, dass ich darüber ganz froh bin, denn sonst hätte ich mich vermutlich über den Klappentexthinweis mit dem Geheimnis geärgert bzw. etwas anderes erwartet.

Der Einstieg in das Buch fiel mir schwer und leicht zugleich. Leicht, da die Autorin einen sehr angenehmen Schreibstil hat und man quasi durch die Seiten fliegt. Schwer, weil die Geschichte am Anfang sehr abgehakt, sprunghaft und durcheinander, aber zugleich zurechtkonstruiert wirkt. Es gibt kleinere und größere Fragezeichen, die die Autorin bis zum Ende nicht beantwortet, aber die man großzügig unter künstlerische Freiheit und vielleicht Schicksal subsumieren kann. Die Geschichte ist ein bisschen Disney in allen Facetten: Wir haben Zahra, die von ihrem Exfreund so sehr verraten wurde, dass sie ihre eigenen Ambitionen runtergeschraubt hat und ihre Entwicklung ein bisschen an Cinderella Story erinnert – vom Normalo zur Prinzessin. Wir haben Rowan, der einst ein Träumer war, aber durch die väterliche Missachtung das Träumen verlernt hat – und zu einem geschäftstüchtigen, gefühlskalten Fast-Tyrannen wurde. Wir haben Dreamland, den Erlebnispark, der so sehr an Disneyland erinnert, dass ich mehr als einmal Disneyland gelesen habe. Wir haben den verstorbenen Großvater, der seine drei Enkel auf eine individuelle Mission schickt, um etwas wiederzufinden, was sie verloren haben. Und so sehr ich anfangs unsicher war, ob mich das Konzept überzeugen kann: Ja, das tut es!

Zwar mangelt es der Geschichte auch an vielen kleineren Aspekten, aber die Autorin hat sich viel Mühe gegeben. Die erste Hälfte war solide, wenn auch etwas wirr und vor allem für mich zu sehr konstruiert. Man konnte genau merken, wieso die Autorin welche Szene wie einbaut, um in der Geschichte weiterzukommen. Hier hatte ich manchmal leider auch das Gefühl, dass sie zu viel möchte und hierunter leidet teilweise dann doch leicht die Nachvollziehbarkeit. Ist man jedoch erstmal in der Geschichte, dem Grundkonstrukt (Zahras neuer Job als Entwicklerin für den Park, Rowans zunehmendes Interesse an Dreamland in nicht nur finanzieller Hinsicht) angekommen, entfaltet die Autorin ihr wahres Potenzial. Zahra und Rowan sind irgendetwas zwischen Haters to Lovers (spritzige Wortgefechte, die auf Seiten von Zahra für eine Mitarbeiterin teilweise aber doch schon etwas zu mutig sind) und Opposites Attract (der reiche CEO ohne viel Gefühl und das normale Mädchen, was so viel Liebe gibt und mit so viel Empathie durch die Welt geht). Es funktioniert nach anfänglich für mich etwas anstrengenden Streits, auch wenn ich mir generell etwas mehr Tiefe für die Gefühle der beiden gewünscht hätte.

Die zweite Hälfte hatte dann aber kompletten Suchtfaktor. Unvermeidliche Entwicklungen, überraschende und nicht so überraschende Enthüllungen, unglaublich süße Dates, jede Menge hin und her, da beide nicht glauben, zueinanderzupassen und sich zu verdienen. Missverständnisse, der Druck von draußen, die Schatten der Vergangenheit – hier kommt viel zusammen und es hat gut gepasst. Hier liegt die große Stärke der Autorin vor allem bei Rowans Charakterentwicklung, die so glaubwürdig und nachvollziehbar war, aber vor allem einfach schön- Rowan, wie er langsam wieder ein Mensch wird und die Welt durch Zahras Augen sieht. Rowan, der wieder Sachen des Herzens wegen und nicht aus Berechnung macht. Rowan, der wieder anfängt, zu träumen. Und Zahra, die nach ihrer großen Enttäuschung bereit ist, der Liebe eine neue Chance zu geben. Zahra, die nach so viel Geben auch vom Schicksal etwas zurückbekommt. Natürlich gibt es auch viel Drama und auch Dreamland gerät nie aus dem Fokus.

Was ich jedoch etwas unangenehm fand, waren ehrlich gesagt die Sexszenen. Es knistert zwischen beiden gewaltig, aber die Sexszenen waren für mich bisschen drüber. Sie passten auch nur bedingt zu den Charakteren und ich hatte einfach so sehr das Gefühl, dass die Autorin beliebte Klischees und Tiktok-Erwartungen erfüllen wollte, ungeachtet, ob es zum Buch und ihren Figuren passt. Die Szenen habe ich dann großzügig quergelesen und da es auch nicht übermäßig viele Momente sind, ist das noch in Ordnung.

Ich habe die zweite Hälfte des Buches wirklich sehr geliebt, aber die erste Hälfte war deutlich schwächer. Ich habe jedoch große Hoffnung für Band 2 und 3, dass die Autorin hier das Gleichgewicht viel besser hinbekommen wird.

Mein Fazit

The Fine Print ist ein guter Reihenauftakt, der mit einem schwachen Start aber dafür einer umso stärkeren zweiten Hälfte letztendlich begeistern kann. Besonders die Entwicklung von Rowan ist der Autorin gut gelungen, die Liebesgeschichte hätte etwas mehr Substanz vertragen können, aber ist trotzdem greifbar. Ich freue mich schon auf die Folgebände.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.05.2023

witzig, spritzig, chaotisch

It happened one Summer
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„Er war durch und durch ein Fischer. Uns sie war ein reiches, abenteuerlustiges Society-Girl.“
(Brendans Gedanken in It happened one summer)

Worum geht’s?

Piper Bellinger ist ein Hollywood-It-Girl. ...

„Er war durch und durch ein Fischer. Uns sie war ein reiches, abenteuerlustiges Society-Girl.“
(Brendans Gedanken in It happened one summer)

Worum geht’s?

Piper Bellinger ist ein Hollywood-It-Girl. Doch als sie wegen einer außer Kontrolle geratenen Party (und möglicherweise einem klitzekleinen Einbruch in einen Hotel-Pool) im Gefängnis landet, reißt ihrem Stiefvater der Geduldsfaden. Er dreht ihr den Geldhahn ab und schickt sie in den kleinen Küstenort Westport, wo ihr leiblicher Vater aufgewachsen ist – um sich dort um die heruntergekommene Bar der Familie zu kümmern. Piper ist noch keine fünf Minuten in Westport, als ihr der grummelige muskelbepackte Fischer Brendan in die Quere kommt. Er glaubt, dass sie keinen einzigen Tag durchhält. Aber Piper hat es satt, von allen für ein dummes Blondchen gehalten zu werden. Und nur weil sie bei ihrem ersten Versuch zu kochen beinahe die Bar niederbrennt, heißt das noch lange nicht, dass sie aufgibt. Sie wird es allen beweisen. Vor allem diesem ärgerlich attraktiven Fischer …

It happened one summer ist Band 1 der Bellinger Schwestern-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Charaktere von Band 2 kommen jedoch schon vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Erzähler-Sicht geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Und wieder ein Booktok-Hype-Buch. Langsam ist es fast schon schwer, ein Buch zu finden, was nicht mit diesen Worten beworben wird. Denn leider finde ich meistens das Attribut „hyped on Tiktok“ nicht gerade vertrauenserweckend. Motiviert aber von einer Freundin, die von der Autorin bereits etwas gelesen habe, und angetan vom Klappentext (erinnert mich ein wenig an die alten Serien wie The simple life mit Paris Hilton) habe ich zugegriffen. Und insgesamt hat es sich gelohnt!

Turbulenter Einstieg mit einer gewöhnungsbedürftigen, aber irgendwie absolut liebenswerten Protagonistin. Auf einer Party macht ihr 3-Wochen-Freund mit Piper Schluss – und um die Gerüchteküche direkt zum Erliegen zu bringen, sorgt sie einfach für bessere Presse: Indem sie eine gigantische, illegale Party in einem Hotelpool veranstaltet, Einbruch, Feuerwerk und jede Menge Leute inklusive. Ihr Stiefvater hat die Nase voll und schickt die verwöhnte High Society-Partyprinzessin kurzerhand nach Westport, dem kleinen Fischerort, in dem Pipers Mutter mit ihrem verstorbenen Vater lebte. Klingt absolut grausam für Piper und als sie dort ankommt, wirkt es für sie wie ein Weltuntergang. Öde, überhaupt nicht stylisch und nicht einmal wirklich Internet. Drei Monate hier durchhalten? Für Piper unvorstellbar. Doch der Ort hält so einige Überraschungen und Erkenntnisse bereit.

Das urige kleine Fischerdorf verzauberte mich von Anfang an. Es waren die lustigen Kontraste – Piper in ihren edlen Sommerkleidern, die Dorfbewohner eher praktisch und dem Fischfang verschrieben, der grumpy Kapitän Brendan und Pipers entspannte Schwester. Piper ist wirklich wie der bunte Vogel in einem Meer aus Tauben. Mit jeder Menge Tollpatschigkeit, einer kleinen Portion Naivität und vor allem ganz vielen Selbstzweifeln stellt Piper Westport komplett auf den Kopf. Denn sie denkt, dass sie nichts und niemand wäre, ohne ihre Follower, ihren Partyruhm und die ganzen Veranstaltungen, weswegen sie sehr schnell wieder wegmöchte. Aber Schritt für Schritt wird sie vor Ort angenommen, findet richtige und echte Freundschaften, baut Beziehungen auf, die nicht nur für Likes und irgendwelche Party-Vorteile gedacht sind – und damit auch langsam zu sich selbst. Der Leser kann Piper dabei auf einer interessanten, süßen Reise begleiten, bei der auch einmal fast ein Haus abfackelt. Und es macht wahnsinnig Spaß, sie wachsen zu sehen, dabeizusein, wie sie für sich selbst einsteht und zugleich macht es einen wütend, wenn ihre Vergangenheit versucht, wie wieder zur Partyprinzessin zu machen oder ihr Stiefvater ihr mal wieder keine Aufmerksamkeit schenkt, weil er ihre Entwicklung nicht ernstnimmt. Pipers Entwicklung ist wahnsinnig gut gelungen und hat eine gute Mischung aus naiven Blondchen, selbstbewusstem Wirbelwind und liebevoller Menschenflüsterin.

Doch natürlich geht es in dem Buch nicht nur um Pipers Entwicklung, sondern auch um Liebe. Liebe zum Fischen, Liebe zur See, Liebe zu Westport. Und um die aufkeimende Liebe zwischen Brendan und Piper. Brendan ist der grumpy Kapitän, den der ganze Ort schätzt. Er ist verwitwet und scheint in einer Dauerschleife aus Schuldgefühlen und längst überfälligen Verbindungen gefangen zu sein. Entsprechend scharf weist er Piper anfangs auch zurück, bevor er ihren Charme erliegt. Brendans Entwicklung ist dabei auch sehr emotional, denn er schafft es nach so langer Zeit, sich von seiner toten Frau zu lösen und nach vorne zu schauen. Brendan und Piper haben funktioniert, ich hätte mir hier aber ehrlich gesagt mehr Tiefe und Gefühl gewünscht. Das recht überschaubare Zeitfenster von wenigen Wochen hilft hierbei natürlich nicht, aber auch sonst hatte ich das Gefühl, dass beide hauptsächlich auf einer sexuellen Ebene zueinander finden. Die Sexszenen wirken für die Geschichte auch irgendwie zu plump. Deswegen konnte mich die Lovestory auch nicht komplett überzeugen und abholen. Dafür gefiel mir das Drumherum sehr, mit den ganzen Einblicken in das gefährliche Leben als Fischer, den Herausforderungen für das Dorf und dem sehr sympathischen Dorfleuten und ihrem Füreinander Dasein.

Mein Fazit

It happened one summer war eine angenehme, locker-leichte Geschichte mit viel Witz. Es hat mir gut gefallen, dass sich die Charaktere entwickeln konnten, ohne sich selbst zu verlieren. Die Liebesgeschichte gerät etwas oberflächlich und schmal, aber kann insgesamt auch überzeugen. Leseempfehlung für Cosy Romcom-Leser!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.05.2023

starke Thematik, schwache Lovestory

Dream and Dare (Faith-Reihe 3)
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„Ich glaub, ich hab dich schon vermisst, als ich dich noch nicht einmal kannte.“
(Isaacs Notiz an Hope in Dream and Dare)

Worum geht’s?

Isaacs Band erobert die Charts und die Frauen liegen ihm zu ...

„Ich glaub, ich hab dich schon vermisst, als ich dich noch nicht einmal kannte.“
(Isaacs Notiz an Hope in Dream and Dare)

Worum geht’s?

Isaacs Band erobert die Charts und die Frauen liegen ihm zu Füßen. Doch als sich die Presse auf seine Schwester stürzt und sie zur Zielscheibe wird, zerbricht etwas in ihm. Er verliert seine Leidenschaft, seine Kreativität und allen voran seine Stimme. Die Band steckt deshalb tief in der Krise, und alle sind froh, als eine außergewöhnlich talentierte Straßenmusikerin zu ihnen ins Studio kommt – alle, bis auf Isaac. Er fühlt sich ersetzt und will Hope um jeden Preis wieder loswerden. Auch Hope ist der Rockstar zuwider, aber die Chance auf ein besseres Leben für sich und ihren Bruder will sie sich nicht nehmen lassen. Also willigt sie ein, einen Sommer bei der Band zu bleiben – einen Sommer, der alles verändert …

Dream and Dare ist Band 3 der Faith-Reihe. Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Isaac und Hope in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es sind potenziell triggernde Thematiken enthalten.

Meine Meinung

Here we go again, Band 3 der Faith-Reihe, das große Finale. Sarah Stankewitz ist für mich ohne Frage eine der besten Heartbreak-Autorinnen im deutschsprachigen Bereich und ihre Bücher konnten mich bisher immer sehr begeistern. Der Vorgänger, Shatter and Shine, hat mich zerstört, ich habe geweint und gelitten. Und genau das habe ich auch von Dream and Dare erhofft – leider vergebens.

Issac kennt der Leser bereits aus Band 1, wo Carter mit der Band unterwegs war. Es ist seit Band 1 einige Zeit vergangen, die Band feiert gigantische Erfolge und ist auf großer Tour. Durch ein geleaktes Video stürzt sich die Presse nun auf Isaacs Schwester Megan – und er verliert seine Stimme. Der ganze Druck, die Macht der Öffentlichkeit und die ganzen Zweifel blockieren ihn. Blöd nur, dass die Band gerade auf großer Tour ist. Als Isaacs Manager mit der Idee kommt, die Straßenmusikerin Hope für die restlichen Termine als Leadsangerin zu holen, war nicht nur Issac überrascht – auch ich war es. Und hier geht es schon los. Ich fand die Idee, dass Hope, die zufällig als Straßenmusikerin vor der Konzerthallte spielte und vom Manager entdeckt wird, nun mit der Band auf Tournee gehen soll, irgendwie komisch. Wieso sollte der männliche Lead nun durch eine weibliche Unbekannte ausgetauscht werden? Wieso werden die Konzerte nicht einfach verschoben, wieso wird hierdurch noch mehr Druck auf Isaac aufgebaut? Es waren viele kleine Puzzleteile, die mich irritiert haben. Aber die Autorin hat sich große Mühe gegeben, die Geschichte sinnvoll und gut aufzubauen.

Es ist nicht so, dass mich das Buch nicht begeistern konnte, wirklich nicht. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, gelegentlich geschmunzelt, öfter den Kopf über Isaac geschüttelt und tatsächlich auch mit ihm mitgelitten. Aber etwas hat gefehlt. Etwas, von dem ich weiß, dass die Autorin es kann, aber hier irgendwie nicht mitgegeben hat: Gefühl und Tiefe. Hope hat es mir von Anfang an schwer gemacht, sie zu mögen. Sie war ein Straßenkind, kümmert sich um ihren drogensüchtigen Bruder und versucht, irgendwie Fuß zu fassen. Dabei ist sie aber sehr verurteilend gegenüber Leuten, die es in ihren Augen besser und einfacher haben, ohne mal hinter die Fassade zu schauen. Sie klaut – und rechtfertigt dies noch damit, dass es erstens eh niemand merken wird und zweitens es so Superstars wie Isaac eh nicht kümmern würde. Das fand ich nicht gut. Sie ist in ihrer Meinung oft sehr festgefahren und auch, wenn sie sich viel Mühe gibt, bin ich mit ihr einfach nicht so wirklich warm geworden. Auch das Problem, was zum berühmten großen Knall führt, war mir irgendwie zu konstruiert und brachte mich moralisch auch in das Dilemma, ob ich mit Hope überhaupt mitleiden kann. Isaac hingegen hat mich recht schnell begeistert. Der kaputte Rockstar, die ganze Bandbreite an Problemchen, dazu noch eine schmerzhafte Vergangenheit. Die Autorin geht seine Probleme vielseitig und nicht immer gradlinig an, was mir gut gefallen hat. Aber auch hier gilt: Irgendwie wirkte Isaac gehemmt, sein Inneres nach außen zu tragen. Vielleicht habe ich auch einfach wahnsinnig hohe Ansprüche an die Bücher der Autorin, weil ich weiß, wie gut sie schreiben und vor allem Herzen zerstören kann.

Die ganze Thematik um die Band war gut aufgebaut, allerdings in einigen Punkten auch vorhersehbar. Leider war mir auch nicht so ganz klar, wieso eigentlich das Feuer zwischen Isaac und Hope entfacht wurde. Auf einmal ist da eine sexuelle Anziehung, die sie auch ausleben. Und danach gibt’s plötzlich Dates, Liebe und jede Menge Drama. Mir hat einfach etwas gefehlt, ich habe mir mehr gewünscht, mehr erhofft und mehr gesucht. Es war für mich nur eine mittelmäßige Liebesgeschichte, die mehr auf gezwungenem Zusammensein basierte. Es war ohne Frage ein gutes Buch, aber leider nicht das Highlight, was ich erwartet habe.

Mein Fazit

Dream and Dare ist ein starker Abschluss der Reihe, hätte aber in meinen Augen mehr Tiefe und Gefühl haben können. Die Thematiken waren angelegt, Herzen zu brechen, aber bei mir kam davon emotional leider nur wenig an. Die Liebesgeschichte ist eher mittelmäßig überzeugend und die Protagonistin Hope war leider nur bedingt mein Fall.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.05.2023

angenehm und unterhaltsam

Mr Wrong Number
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„Das ist mit Abstand die seltsamste Unterhaltung meines Lebens.“
(Mr. Wrong Number zu Olivia in Mr. Wrong Number)

Worum geht’s?

Olivia war schon immer ein Pechvogel. Doch als sie die Liebesbriefe ...

„Das ist mit Abstand die seltsamste Unterhaltung meines Lebens.“
(Mr. Wrong Number zu Olivia in Mr. Wrong Number)

Worum geht’s?

Olivia war schon immer ein Pechvogel. Doch als sie die Liebesbriefe ihres Exfreundes verbrennt und dabei ein ganzes Gebäude abfackelt, sitzt sie richtig in der Klemme. Liv muss bei ihrem Bruder einziehen, der mit dem Schrecken ihrer Kindheit zusammenwohnt, seinem besten Freund Colin. Inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann ist Colin noch arroganter als früher, aber leider auch richtig heiß. Ablenkung von ihrem Gefühlschaos findet Olivia durch die SMS eines Unbekannten, die versehentlich auf ihrem Handy landen. Die sexy Nachrichten von Mr Wrong Number lassen ihre Knie weich werden. Und auch Mr Wrong Number findet die gewitzte Unbekannte unwiderstehlich. Bis er begreift, dass sie die kleine, nervige Schwester seines Mitbewohners ist …
Mr. Wrong Number ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Olivia und Colin in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Irgendwann vor nicht allzu langer Zeit habe ich Romcoms für mich entdeckt. Kurios eigentlich, wenn man bedenkt, dass ich ein absoluter Fan von Herzschmerz, komplexen Charakteren und viel Tiefe bin. Vielleicht ist das aber auch gerade der Grund, wieso mich Romcom – als Gegensatz und „Erholung“ – derart begeistern können. Als ich sah, dass bei Goldmann nun direkt eine ganze Reihe von Romcoms erscheint, war ich entsprechend hyped und all in.

Die Geschichte von Colin und Olivia ist eigentlich recht einfach erzählt. Fehlgeleitete Nachrichten, aus denen sich eine Unterhaltung entwickelt. Zwangsweise zusammenwohnen, nachdem die sehr tollpatschige Olivia ihre Wohnung abgefackelt hat und nun in die WG ihres Bruders zieht. Enemies to Lovers in Reallife, Unknown Identity Romance in den Chats. Olivia ist aufgeweckte, quirlige Person kann von Anfang an überzeugen, wenngleich viele Leute sie wahrscheinlich als anstrengend, übertrieben und kindisch ansehen würden. Aber ich fand, dass es gepasst hat und die Autorin Olivias Charakter sehr konsequent umgesetzt hat. Colin hingegen ist der typische Spießer—Goodguy, komplett durchorganisiert und analytisch. Umso interessanter, dass er in den Chats doch teilweise ganz anders wirkt. Von Anfang an ist aber entsprechend klar, dass es hier knallen wird, denn die beiden sind so krasse Gegensätze. Das sorgt für viel Humor in der Geschichte, man ist definitiv viel am Lachen, am Schmunzeln und ganz vielleicht möchte man die Charaktere manchmal auch ganz hart schütteln. Der leichte Schreibstil der Autorin, voller Witz und lebhafter Beschreibungen, lässt einen wirklich nur so durch das Buch fliegen.

Mr. Wrong Number ist nun kein Buch, was ich als Jahreshighlight betiteln würde, ganz sicher nicht. Dafür ist dann vieles doch eher holprig und oberflächlich. Aber das ist in Ordnung, weil es der Anspruch der Autorin an das Buch ist: Eine spritzig-witzige Geschichte ohne doppelten Boden, mit einer enorm tollpatschigen Protagonistin, die viele Fettnäpfchen und jede Menge Stolpersteine im Leben mitnimmt. Colin findet doch recht fix heraus, wer sich hinter den Chats versteckt, was ihn vor einige innere Kämpfe stellt. Aber die Geschichte lehrt einfach wahnsinnig gut, wie Vorurteile und der falsche Zeitpunkt das Bild von einer Person beeinflussen kann. In Kombination mit den sehr plastisch gestalteten Familien von Colin und Olivia entsteht ein nettes Gesamtbild, aus dem man so einiges mitnehmen kann.

Die Liebesgeschichte ist ganz süß, man sollte jedoch nicht zu viel erwarten. Die Geschichte entwickelt sich in einem soliden Tempo, die Charaktere entwickeln sich auch ein wenig, aber nicht übermäßig. Man konnte doch recht nachvollziehbar die Funken zwischen Colin und Olivia sehen und auch das Hin und Her, die Gefühlsachterbahn, waren passend und glaubhaft eingebaut. Für mich war das Buch insgesamt relativ rund, ich hatte keine großen Erwartungen und hab mich doch recht begeistert in das Buch ziehen lassen.

Mein Fazit

Mr. Wrong Numer ist eine lockere Romcom, perfekt für einen entspannten Nachmittag, wenn man einfach den Kopf ausschalten möchte und ein bisschen lachen und schmachten mag. Colin und Olivia sind gegensätzliche, aber gute Charaktere. Wer allerdings nicht so der Fan von einer vielleicht etwas nervigen, aufgekratzten Protagonistin ist, wird keine Freude mit Olivia haben.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]