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Veröffentlicht am 14.01.2024

Eiskalt!

Schneesturm
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Im Mittelpunkt von diesem atmosphärischen Thriller stehen Inishmore, eine raue Insel an der irischem Westküste mit gerade mal 900 Einwohnern und sechs Freunde, die sich nach zehn Jahren dort wieder sehen, ...

Im Mittelpunkt von diesem atmosphärischen Thriller stehen Inishmore, eine raue Insel an der irischem Westküste mit gerade mal 900 Einwohnern und sechs Freunde, die sich nach zehn Jahren dort wieder sehen, um an den Todestag von Cillian zu erinnern. Cillian war Ehemann, Bruder und Freund und ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.

Von Anfang an steht das Treffen unter keinem guten Stern, denn es tobt ein Schneesturm, der die ohnehin schon einsame Insel komplett von der Außenwelt abschneidet. Zudem ist es bitterkalt. Diese Atmosphäre hat Tríona Walsh gekonnt eingefangen. Ich habe mich beim Lesen in eine Decke eingemummelt, weil ich immer wieder leichte Schauer auf meiner Haut gespürt habe.

Ich mag Irland und fand es faszinierend, zunächst einiges über die Traditionen und auch den Aberglauben auf der Insel zu erfahren. Die Sprache ist poetisch und das gefällt mir richtig gut. Ich mag es, wenn Thriller nicht nur spannend sind, sondern mich auch sprachlich erfreuen.

Cara ist Polizistin, Cillians Witwe und immer noch die Außenseiterin auf der Insel. Sie freut sich so sehr auf das Treffen mit den Freunden, die es nach der Tragödie teilweise in alle Himmelrichtungen verschlagen hat. Aber schon bald bekommt die Freude Risse und Cara muss sich um einen Mordfall kümmern ohne die Hilfe ihrer Kollegen vom Festland.
Die Spannungen zwischen den Freunden steigen und auch der Spannungsbogen bleibt stramm gespannt. Viele Wendungen und Überraschungen machen „Schneesturm“ unglaublich dramatisch. Ich schaue in menschliche Abgründe und manchmal gruselt es mich regelrecht. Aber die Sprache bleibt schön und das ist ein passender Ausgleich.
Bei dem Showdown am Ende konnte ich kaum Luft holen. Die Ereignisse überschlugen sich und am Ende war ich tatsächlich fassungslos, denn damit hatte ich nicht gerechnet.

„Schneesturm“ hat mich hervorragend unterhalten und an vielen Stellen frösteln lassen. Ich bin begeistert!

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Die besten Geschcihten schreibt das Leben

Eismusik
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Schon beim Lesen des Klappentextes ahne ich, dass es dramatisch wird. Und da habe ich mich nicht getäuscht.
Zunächst lerne ich Fridtjof Nansen und Eva Sars kennen. Getrennt von einander und beide sind ...

Schon beim Lesen des Klappentextes ahne ich, dass es dramatisch wird. Und da habe ich mich nicht getäuscht.
Zunächst lerne ich Fridtjof Nansen und Eva Sars kennen. Getrennt von einander und beide sind faszinierende und starke Persönlichkeiten, die ihre Ziele und Träume haben. Angela Lund hat ihr erstes Aufeinandertreffen sehr einfühlsam beschrieben.

Die Geschichte steht fest, denn sie beruht auf Tatsachen. Angela Lund hat vergangene Zeiten auferstehen lassen, sie hat die Atmosphäre und den Zeitgeist gekonnt eingefangen. Die Sprache ist sehr zeitgemäß, was zunächst ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist. Für mich war es perfekt und stimmig.

Gleichzeitig hat sie der einzigartigen Antarktis, die sich leider immer weiter verändert, ein unveränderliches Denkmal gesetzt. Auch wenn die Natur Nansen seinerzeit sehr zugesetzt hat, war zu dieser Zeit noch alles in Ordnung. Mich hat es oft gefröstelt beim Lesen, so gut hat Angela Lund die arktischen Verhältnisse beschrieben. Falls ich irgendwann mal nach Oslo komme, möchte ich auf jeden Fall das Fram Museum besuchen. So neugierig bin ich durch die Lektüre geworden.

Angela Lund hat Nansens Weg zum Nordpol sehr eindrucksvoll und sehr detailliert beschrieben. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie Nansen und seine Mannschaft das geschafft haben. Ich musste beim Lesen sehr oft inne halten und das Gelesene sacken lassen, so dramatisch war es teilweise.

Gleichzeitig ist aber auch Nansens Beziehung zu Eva nicht zu kurz gekommen. Hier kann ich einzelne Episoden beobachten wie das Kennenlernen, das Wiedersehen und vieles dazwischen. Ich bin definitiv Team Eva und finde es beeindruckend, wie sie die Liebe zu Nansen aufrecht erhalten hat und gleichzeitig ihr eigenes Leben gemeistert hat.
Ich bin begeistert und beeindruckt und freue mich einfach, dieses besondere Buch gelesen zu haben!

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Gänsehaut

Stille Falle
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Meine Entdeckung des Jahres! So eine heftige Gänsehaut hatte ich schon lange nicht mehr. Das ging schon auf den ersten Seiten los und zog sich durch das ganze Buch. Es fing absolut spannend an und das ...

Meine Entdeckung des Jahres! So eine heftige Gänsehaut hatte ich schon lange nicht mehr. Das ging schon auf den ersten Seiten los und zog sich durch das ganze Buch. Es fing absolut spannend an und das war für mich der Grund, das Buch lesen zu wollen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Leo(nore) Asker ist absolut cool und taff und ich mag sie von Anfang an. Ihr sind sehr viele Kapitel gewidmet. Ich erfahre viel über Leo, auch über ihre Vergangenheit mit ihrem durchgeknallten Vater. Das ist schon nicht ohne.

Ich lerne auch sofort eine „böse“ Person kennen. Seine Identität bleibt bis zum Schluss geheim. Er wird „Der Troll“ genannt und wenn er auf der Bildfläche erscheint, läuft es mir jedes Mal eiskalt den Rücken herunter.

Asker hat natürlich auch einen Gegenspieler: Hellman, ein richtig fieser und arroganter Typ, den ich von Anfang an nicht leiden konnte. Er ist der Grund, warum Leo Asker zu den „hoffnungslosen Fällen“ versetzt wird. Ganz kurz hat mich diese Abteilung an die Bücher von Jussi Adler Olsen erinnert. Aber die Konstellation hier hat mir noch besser gefallen. Sehr skurrile Kollegen hat Leo da bekommen, aber letztendlich hat jeder seine Qualitäten.

Die einzelnen Kapitel sind immer mit der jeweiligen Hauptperson überschriftet, was mir gut gefällt, denn so weiß ich sofort, woran ich bin. Auch erfahre ich so immer den Wochentag, was sehr hilfreich ist, vor allem, wenn man so gefangen ist wie ich. Da vergisst man schnell die Zeit, die reale und auch die im Buch.

Skåne, der Schauplatz, ist eine Region in Südschweden, aber es könnte ehrlich gesagt auch überall sonst in Schweden spielen, wo es diese Lost Places gibt. Ich habe vorher noch nichts über Urban Exploration gehört und fand es interessant und faszinierend. Aber nur das Lesen, ich persönlich finde diese Orte zu unheimlich, um sie selbst zu besuchen. Auch da überkam mich die eine oder andere Gänsehaut.

Neben Leo mochte ich ihren Jugendfreund Martin Hill sehr gerne. Er ist Dozent und Experte für Urban Exploration. Er ist mit seiner ruhigen und besonnenen Art der perfekte Gegenpol zu Leo Asker. Die anderen Personen waren sehr undurchsichtig und ich habe sehr gerätselt, wer denn nun der Troll ist. Da hat der Autor mich ganz schön an der Nase herum geführt, denn bis zum Schluss hatte ich zwar Vermutungen, aber dann kam die große Überraschung!

Der Showdown ist der beste seit langem. Ich habe teilweise die Luft angehalten und vergessen zu atmen, so spannend war es. Davon möchte ich definitiv mehr!

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Gelungener Mix zwischen Gänsehaut und Wohlfühlmomenten

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Ich glaube, ich habe genau die richtige Überschrift für meine Bewertung gefunden, denn genau so erging es mir beim Lesen. Die Spannung war manchmal unerträglich und verursachte mir Gänsehaut und dann wiederum ...

Ich glaube, ich habe genau die richtige Überschrift für meine Bewertung gefunden, denn genau so erging es mir beim Lesen. Die Spannung war manchmal unerträglich und verursachte mir Gänsehaut und dann wiederum gab es Passagen, bei denen mir warm ums Herz wurde und ich lächeln musste. Selten gelingt dieser Spagat so gut wie in diesem Krimi.
Genau das hat mir auch die Kombination von Cover und Titel vermittelt.

Der Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen und das hat sich bis zum Ende auch nicht geändert. Als der unvorhersehbare Fall gelöst war, da war es eben noch nicht zu Ende und ich konnte mich zurücklehnen und noch ein paar Wohlfühlmomente genießen. Und erst da war es zu Ende. Sehr schön.

Das soll natürlich nicht heißen, dass es in dem Krimi zu gemütlich zugeht. Ganz im Gegenteil, die Spannung ist auf einem sehr hohen Level. Ich bin lange im Dunklen getappt und nicht nur wegen der frostigen Temperaturen hatte ich öfter mal Gänsehaut.

Maya und Pär sind zudem ein tolles Team und es hat Spaß gemacht, mit den beiden zu ermitteln. Der Thriller hat mir so gut gefallen, dass ich mich jetzt schon auf eine Fortsetzung freue!

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Sehr emotional, spannend und wunderschön

Sturmjahre
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Ich liebe Schottland so sehr und das Buch ist ein wenig wie „nach Hause kommen“ für mich. Zunächst dachte ich an eine reine Liebesgeschichte, aber schon beim Eingangsgedicht „In Flanders Fields“ wurde ...

Ich liebe Schottland so sehr und das Buch ist ein wenig wie „nach Hause kommen“ für mich. Zunächst dachte ich an eine reine Liebesgeschichte, aber schon beim Eingangsgedicht „In Flanders Fields“ wurde ich eines Besseren belehrt. Und da standen mir auch das erste Mal die Tränen in den Augen.

Denn es geht nicht nur um Bonnie und Connor, sondern viel mehr um das, was der Krieg aus so vielen Menschen gemacht hat. Das erzählt Lia Scott sehr anschaulich und so, dass es mir unter die Haut ging.

Gleichzeitig war es so wunderschön, zumindest gedanklich nach Schottland zurückzukehren. Einen großen Anteil daran hatten die exakten Beschreibungen der Gegend um Dunbar und zusammen mit meinen Erinnerungen hatte ich sehr plastische Bilder im Kopf.
Dazu kommen noch Hauptakteure, die ich sofort mögen musste. Allen voran die rothaarige Bonnie, so schön wie stur und dickköpfig. Ihre Geschwister, ihre Mum, alles spezielle und daher sehr liebenswerte Menschen. Connor fand ich (genau wie Bonnie) anfangs ein bisschen undurchsichtig, ich war gespannt auf sein „Geheimnis“. Das war dann eine große Überraschung für mich.

Das Buch war sehr spannend und auch dramatisch. Den Titel finde ich daher auch sehr passend. Denn ich konnte beim Lesen den rauen Wind auf meiner Haut spüren und stürmisch prasselten die Ereignisse auf mich ein. Mehr als einmal habe ich regelrecht gezittert. Wer einen gemütlichen Spaziergang durch die schottischen Highlands erwartet, mag vielleicht enttäuscht sein, denn gemütlich ist die Geschichte ganz bestimmt nicht. Dennoch ist es für mich ein Wohlfühlbuch, das mich nicht los gelassen hat. Denn genau so oft musste ich schmunzeln, wurde es mir warm ums Herz. Ich freue mich auf weitere Bände!

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