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Veröffentlicht am 13.05.2023

Psychodrama statt Jugendthriller

Was geschah mit Femke Star
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Puh, was schreibt man als Kritik über ein Buch, das so ein Thema behandelt, ohne dass es so wirkt, als würde man das Thema Rape Culture verharmlosen. Ich bin mir der Brisanz und Wichtigkeit des Themas ...

Puh, was schreibt man als Kritik über ein Buch, das so ein Thema behandelt, ohne dass es so wirkt, als würde man das Thema Rape Culture verharmlosen. Ich bin mir der Brisanz und Wichtigkeit des Themas bewusst und befürworte jegliche Art der Aufklärung, die bei den Menschen ankommt. In diesem Fall bin ich mir aber nicht sicher, ob das Buch bei der Vielzahl an Menschen so verstanden wird, wie es meiner Ansicht nach gemeint ist.

Die brutalen Bilder, die die Autorin mit ihrer Worten zeichnet sind vermutlich nötig, um aufzurütteln und ein Bewusstsein für die physische und psychische Gewalt zu schaffen, die mit einem sexuellen Übergriff jeglicher Art einhergeht zu schaffen. Das ist nicht bequem und mag auch nicht jeder lesen, damit muss man sich aber finde ich arrangieren.

Was ich aber nicht ganz nachvollziehen kann ist die Darstellung der Femke-Anouk (wobei ich mich jetzt hier eher auf den Anouk-Teil beziehe). Ich verstehe, dass man für ein Psychodrama (so würde ich das Genre sehen) kontroverse Charaktere braucht, aber wie naiv und unbelehrbar man sie dargestellt hat, fand ich im Kontext der Geschichte fast schon fahrlässig.
Sie, die ja (wenn auch nicht wirklich, sondern nur in ihrer Realität) Femke fahrlässig getötet hat, spielt den Moralapostel und unterstellt allen anderen nicht zu handeln und Dinge unter den Teppich zu kehren und so wird meiner Meinung nach in gewisser Weise eine fahrlässige Tötung ,,verharmlost'', obwohl die Autorin genau so eine Verharmlosung in Bezug auf das Thema Vergewaltigung kritisiert.

Positiv kann man aber sagen, dass ich nie das gesteigerte Bedürfnis hatte das Buch abzubrechen.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

:(

Feels like Loss
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Achtung Spoiler

Nachdem ich ja schon vom ersten Buch nicht 100 % überzeugt war, den Schreibstil von Sarah Sprinz aber eigentlich mag, wollte ich dem zweiten Band eine Chance geben.
Es wurde aber leider ...

Achtung Spoiler

Nachdem ich ja schon vom ersten Buch nicht 100 % überzeugt war, den Schreibstil von Sarah Sprinz aber eigentlich mag, wollte ich dem zweiten Band eine Chance geben.
Es wurde aber leider nicht besser, eher im Gegenteil. Die Story von Emilia und Leo konnte mich emotional überhaupt nicht mitnehmen, stellenweise hat es mich eher aufgeregt wie sie permanent aneinander vorbei reden und im Alltag überhaupt nicht miteinander klarkommen. Darüber hätte ich aber vielleicht noch hinwegsehen können. Was das Buch für mich aber zu einem 2 Sterne Buch ( ich habe erst überlegt nur 1 Stern zu geben) gemacht hat, ist Leos Umgang mit seiner Krankengeschichte und seiner Beziehung. Nachdem er ja im ersten Band schon ewig gebraucht hat um ansatzweise zu verstehen, dass Selbstfürsorge und die eigene Gesundheit einen größeren Stellenwert haben sollten als jede Karriere und jedes Studium der Welt, sollte man meinen, dass er nach einer überstanden Krebserkrankung und Nierentransplantation aus seinen Fehlern gelernt hat. Schnell wird im zweiten Band aber klar, dass Leo nach der Reha sofort wieder zu seinem normalen Stressrhythmus zurückkehrt und auf seine Spenderniere pfeift, indem er permanent Alkohol trinkt und sich nicht zurückhalten kann, obwohl das nach einer Transplantation nicht angesagt ist. Außerdem erwartet er von seiner Freundin, die ihr Leben in der letzten Zeit komplett nach ihm ausgerichtet hat, dass sie genau das, was er die ganze Zeit tut, nämlich seine Karriere und sein Studium vorantreiben hinten anstellt, um alle seine Bedürfnisse zu erfüllen und seine Launen auszuhalten. Zum Dank dafür küsst er dann noch eine andere und erwartet von Mila, dass sie ihm verzeiht. Im echten Leben würde ich sagen: ,,Lauf Mädchen, lauf und such dir jemanden, der dich unterstützt und dich zu schätzen weiß!
Dem Schreibstil zuliebe, der wieder angenehm zu lesen war, gibt es zwei Sterne von mir.

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