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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2023

Magische Fußballgeschichte

Die Zauberkicker, 1, Anpfiff!
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Ben kickt sehr gerne, schon seit er Kind ist. Dennoch ist er überrascht, als er zur Probewoche ins Fußballinternat Terkenwald eingeladen wird. Ob er wirklich so gut ist? So ganz sicher ist er sich nicht…

Ben ...

Ben kickt sehr gerne, schon seit er Kind ist. Dennoch ist er überrascht, als er zur Probewoche ins Fußballinternat Terkenwald eingeladen wird. Ob er wirklich so gut ist? So ganz sicher ist er sich nicht…

Ben ist ein sympathisher Junge, der ein großes Fußball-Talent ist, sich selbst das aber gar nicht so sehr zutraut. Umso mehr als sein Trainer ihn nicht richtig fördert, sondern eher auf die Ersatzbank setzt zugunsten des eigenen Sohnes. Auch im Fußballinternat ist es wichtig, sich selbst zu behaupten. Die Geschichte zeigt, wie wichtig ein gesundes Selbstbewusstsein ist. Überraschend ist der magische Anteil der Geschichte. Die Erzählung richtet sich an junge Leser ab 8 Jahren, sie ist humorvoll erzählt und kindgerecht geschrieben und illustriert. Lediglich der Mischmasch des Lehrers aus Englisch und Deutsch ist nicht ganz so einfach zu lesen, passt aber zum Charakter der Figur.

Das Buch empfehle ich sehr gerne weiter für junge fußballbegeisterte Leser. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Medusas Geschichte

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Medusa wächst mit ihren Schwestern auf, den Gorgonen. Sie ist die jüngste der drei Schwestern, und während die anderen beiden unsterblich sind, ist sie selbst sterblich. Als der Meeresgott Poseidon Medusa ...

Medusa wächst mit ihren Schwestern auf, den Gorgonen. Sie ist die jüngste der drei Schwestern, und während die anderen beiden unsterblich sind, ist sie selbst sterblich. Als der Meeresgott Poseidon Medusa im Tempel der Athene bedrängt, veranlasst Athene, dass sich Medusas Locken in Schlangenhaare verwandeln. Wenn Medusa ein Lebewesen anguckt, erstarrt dieses zu Stein. Der junge Perseus möchte seine Mutter vor einer unerwünschten Heirat bewahren, dafür soll er das Haupt der Medusa bringen.

Die Geschichte ist ein Ritt durch die griechischen Mythen, vieles erscheint in diesem Buch, das man auch anderweitig schon gehört hat. Hier jedoch wird alles nochmal neu betrachtet. Man lernt nicht nur Medusas Sicht der Dinge kennen, sondern beschäftigt sich auch mit der Frage, wer denn nun bestimmt, wer ein Ungeheuer ist. Die Götterwelt bekommt da ihr Fett weg, denn die Götter sind launisch, eigentlich menschelt es ganz arg zwischen ihnen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, so entsteht ein Kaleidoskop der Geschehnisse, die alle zusammen ein buntes Bild ergeben.

Mich hat diese Neuinterpretation der verschiedenen griechischen Mythen sehr gut unterhalten können. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.05.2023

Liebe mit Hindernissen

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Hannah erhält einen Anruf aus Amerika, es ist ein Versehen: Davey wollte jemand ganz anderes anrufen. Als Davey dann einen Job in London erhält, intensiviert sich der Kontakt zwischen den beiden, sie verlieben ...

Hannah erhält einen Anruf aus Amerika, es ist ein Versehen: Davey wollte jemand ganz anderes anrufen. Als Davey dann einen Job in London erhält, intensiviert sich der Kontakt zwischen den beiden, sie verlieben sich ineinander, denn ganz ehrlich, da war etwas zwischen ihnen schon seit dem ersten Telefonat. Doch statt in London zu landen, wo Hannah mit ihm am Flughafen verabredet war, taucht Davey plötzlich ab. Wird er der Mann bleiben, den sie niemals traf?

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist zunächst von sehr viel Abstand geprägt, über das große Wasser hinweg, und doch ist von Anfang an ein Bitzeln zwischen ihnen. Es geht so vorhersehbar Richtung Liebe, dass alles schon gesetzt erscheint. Doch weil ein Liebesroman langweilig wird, wenn etwas so geradlinig angesteuert wird, gibt es Schwierigkeiten, auch wenn man weiß, dass es wieder weitergehen muss. Doch wie kann es gehen, dass die beiden doch noch zueinander finden können? Der Twist, der dazu führt, erscheint mir etwas zu konstruiert. So sehr ich auch wissen wollte, wie die beiden denn nun zueinander finden, hätte ich mir den Roman doch etwas straffer gewünscht, da wurde in meinen Augen manches zu ausführlich erzählt. Ein großes Thema ist Daveys Krebserkrankung sowie die Ängste und Zweifel, die ihn bei der Behandlung begleiten. Das Thema wird sehr ernsthaft behandelt, vielleicht zu ernsthaft für einen Liebesroman – mich hat das etwas zwiespältig hinterlassen.

Mich konnte die Geschichte nicht so ganz packen, doch Geschmäcker sind ja unterschiedlich, so dass ich das Buch verhalten weiter empfehle. Ich vergebe äußerst knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Ein langer, schwieriger Weg

Macht
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Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und Mutter zweier Kinder. Sie liebt ihre Familie, und scheinbar führt sie ein perfektes Familienleben. Doch sie hat ein Geheimnis: Vor Jahren wurde sie vergewaltigt. Auch ...

Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und Mutter zweier Kinder. Sie liebt ihre Familie, und scheinbar führt sie ein perfektes Familienleben. Doch sie hat ein Geheimnis: Vor Jahren wurde sie vergewaltigt. Auch ihr Mann weiß nichts davon. Die Geschehnisse von damals überschatten auch heute noch ihr Leben, sei es beim Gang zum Zahnarzt oder beim Nachhauseweg nach einem langen Arbeitstag. Liv will sich nicht in der Opferrolle verkriechen. Doch als eine neue Patientin ins Pflegeheim einzieht, brechen die Erinnerungen wieder über sie herein: Der Bruder der Patientin wurde vor Jahren wegen einer Vergewaltigung angeklagt.

Der Täter kann oft nicht belangt werden, das Opfer einer Vergewaltigung erhält jedoch lebenslänglich: Livs Beispiel zeigt dies sehr anschaulich. Nichts kann die Tat von damals rückgängig machen. Auch wenn sie sich selbst nicht in die Opferrolle zwingen lassen will, wenn sie die Macht über ihr Leben zurückerhalten will – es ist ein langer, schwieriger Weg, den sie dafür gehen muss. Die Autorin Heidi Furre erzählt Livs Geschichte mit einem Cocktail an Gedanken und Emotionen wie Wut und Zweifel. Das macht das Lesen immer wieder schwierig, denn als Leser taucht man tief in Livs Gedanken ein. Auch wenn Liv immer wieder der Meinung ist, die Macht über ihr Leben zu haben, stellt ihre Erzählung das immer wieder in Frage. Nein, es ist kein einfacher Prozess, durch den Liv durch muss. Immer wieder aber fragte ich mich, warum sie sich nicht die Hilfe holt, die sie braucht. Hier ist in meinen Augen ein starker Kritikpunkt an der Geschichte, denn so wirklich deutlich wird mir nicht, wie Liv sich ihr Leben zurückerobern will ohne jede Hilfe von außen.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen, es bleiben noch viele Gedanken zu Liv und all den Frauen, die wie Liv „lebenslänglich“ erhalten haben. Wegen dem Thema möchte ich es dennoch unbedingt weiter empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Autobiografisches von Samuel Finzi

Samuels Buch
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Samuel Finzi erlebt seine Kindheit und Jugend in Bulgarien. Hineingeboren in eine Künstlerfamilie, führt die Familie trotz des Sozialismus das Leben der Bohème. Durch den Beruf des Vaters erhält die Familie ...

Samuel Finzi erlebt seine Kindheit und Jugend in Bulgarien. Hineingeboren in eine Künstlerfamilie, führt die Familie trotz des Sozialismus das Leben der Bohème. Durch den Beruf des Vaters erhält die Familie die Möglichkeit, in den Westen zu reisen. Samuel erzählt sein Leben zwischen dem real existierenden Sozialismus und den Verlockungen jenseits der Grenzen seiner Heimat.

Das Buch ist die autobiografische Geschichte des Schauspielers Samuel Finzi. Er erzählt seine Erlebnisse in Anekdoten aus seinem Leben. Nur locker ergibt sich dabei ein roter Faden, der letztendlich aufzeigt, wie der Schauspieler seinen Weg in den Westen findet. Es ist sein ganz eigener Weg, der hier seinen Niederschlag findet. Immer wieder blitzt sein Humor bei den Erzählungen der Geschehnisse durch. Ich habe die Geschichte als Hörbuch genießen dürfen, gelesen vom Autor selbst. Das hat die Erzählung sehr authentisch wirken lassen. Mit viel Interesse habe ich seinen Erlebnissen gelauscht, die aus einem mir äußerst unbekannten Bulgarien erzählen, geprägt vom System der damaligen Zeit.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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