Cover-Bild So viele Paradiese
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 28.04.2023
  • ISBN: 9783847901310
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Giovanna Giordano

So viele Paradiese

Roman
Elisa Harnischmacher (Übersetzer)

Eine moderne Odyssee - lebensklug, inspirierend, optimistisch

Der 20jährige Antonio Grillo aus dem sizilianischen Bergdorf Gesso ist ein sanfter junger Mann mit strahlend blauen Augen, der von Freiheit träumt. In seiner Heimat werden Statuen der Madonna verehrt, aber seit er gehört hat, dass man in Amerika eine Statue als Tribut an die Freiheit errichtet hat, steht für Antonio fest: Er will mit dem Schiff in die Neue Welt. Seine Reise im Jahr 1923 gerät bald zur Odyssee, wechselvolle Ereignisse und ungewöhnliche Begegnungen bringen ihn in ebenso gefährliche wie haarsträubende Situationen. Doch dank seiner Fantasie und seines unerschütterlichen Glaubens an das Gute ersteht vor Antonios Augen vor allem eine traumartige Welt voller verheißungsvoller Wunder...

»Welch eine Freude, dieser Roman (...) ein grandioses Epos von bezaubernder Schönheit« La Repubblica

»Eine epische Geschichte über das Abenteuer eines jungen Mannes, über Menschlichkeit und die Kraft der Natur, die zugleich auf moderne Weise von Aufbruch und Hoffnung erzählt« Rai Cultura


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2023

Der metaphorreiche Weg in die Freiheit

2

„So viele Paradiese“ handelt von dem jungen Antonio, der 1923 aus dem Bergdorf Gesso (Sizilien) nach Amerika reisen will. Der Fokus des Romans liegt auf seiner Reise und den Steinen, die ihm dabei in den ...

„So viele Paradiese“ handelt von dem jungen Antonio, der 1923 aus dem Bergdorf Gesso (Sizilien) nach Amerika reisen will. Der Fokus des Romans liegt auf seiner Reise und den Steinen, die ihm dabei in den Weg gelegt werden.

Vor allem der Schreibstil sticht in diesem Roman hervor. Giovanna Giordano schreibt überwiegend in bildlicher Sprache. An manchen Stellen hat mich der Roman an eine Fabel erinnert; Tiere tauchen auf, stellen Charaktere oder übergeordnete Gefühle dar. Die Sprache ist reich an Metaphern und weiteren teils sehr rätselhaften Bildern. Auf der einen Seite wird dadurch sehr gut das Empfinden Antonios nach Freiheit dargestellt und auch ein differenziertes Bild der Gesellschaft erzeugt. Dennoch konnte mich der Roman dadurch nicht ganz abholen. Ich bin öfters verwirrt zurückgelassen worden, die Stellen mit den Tieren waren vor allem am Anfang sehr skurril.

Abgesehen vom Schreibstil ist das Buch voll an Emotionen, Geschehen und Charakteren. Über die Kapitel hinweg passiert einiges. Antonio begegnet mehreren ganz unterschiedlichen Personen, manche sind ihm positiv gegenüber gestimmt und er entwickelt sogar kurze Beziehungen, andere legen ihm Steine in den Weg.

Somit ist der Roman etwas ganz anderes wie das, was ich sonst gewohnt bin. Wenn man sich auf den Stil einlässt und diesen etwas mehr gewöhnt ist, ist es sicher ein wertvolles Buch.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Von einem, der auszog...

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...die Freiheit zu finden?

Giovanna Giordano nimmt uns mit auf eine verwirrende Reise. Wir begleiten den Halbwaisen Antonio, dessen leibliche Mutter früh verstarb und der unter dem Diktat seiner bösen ...

...die Freiheit zu finden?

Giovanna Giordano nimmt uns mit auf eine verwirrende Reise. Wir begleiten den Halbwaisen Antonio, dessen leibliche Mutter früh verstarb und der unter dem Diktat seiner bösen Stiefmutter aufwachsen musste. Auf der Suche nach Freiheit und Liebe verlässt er seine traumhafte, nach Blumen und gutem Essen duftende Heimat, die uns so paradiesisch erscheint, um in Amerika sein Glück zu finden. Er ist ein Fantast, als er im Jahr 1923 das Schiff besteigt, das ihn in die schöne neue Welt bringen soll. Und ab Seite 206 geht seine Odyssee dann endlich los...

Mich erfüllte zu Beginn der Lektüre auch noch die Sehnsucht nach „vielen Paradiesen“. Schnell ging es mir mit dem Buch aber wie dem jungen Helden der Geschichte. Ob der Titel, der verlockend gestaltete Umschlag und die Karte mit der Schiffsroute halten können, was sie versprechen, ist sehr individuell zu beantworten. Der Originaltitel „Der Duft der Freiheit“ erscheint meiner Ansicht nach jedenfalls sehr viel besser zu Antonios Geschichte zu passen, die zu großen Teilen so surreal anmutet wie ein Bild von Dalí.

Es gibt meine persönliche Schlüsselszene, die ich zitieren möchte. Antonio ist am Tiefpunkt seiner Odyssee und formuliert sehr klare und intensive Gedanken, für die er von der Gesellschaft als verrückt erklärt wird:

„Ich habe den Sinn des Lebens begriffen: Es ist nur ein kurzer Abschnitt, der jeden Tag kürzer wird. (…)
Bitte lasst mich selbst über mein Leben bestimmen, bitte lasst mir meine Träume, bitte lasst mir wenigstens zehn Minuten Ruhe am Tag.
(…)
Wo ist der Duft der Freiheit geblieben, der mich im Tal umfing...?
(…)
Antonio sah in den Himmel, ein so schöner Himmel.“

Die Bilder, die die Autorin zeichnet, bereiten nicht immer Freude beim Lesen („Noch zwölf Stunden, dabei war er doch jetzt schon nichts weiter als Hackfleisch, vollkommen willenlos“) aber sie sind intensiv und wirken lange nach. In jeder Weise.

Es ist ein Buch, das sich keinem Genre zuordnen lässt. Es ist Märchen, Fabel, Parabel, Biografie, Reisebericht, Realität und Fiktion und so vieles mehr. Giordano bedient sich im Überfluss an literarischen Vorlagen: Tolstoi, Whitman, Kafka sind ebenso vertreten wie Rowling und R. R. Martin. Es gibt biblische Szenen, solche aus Grimms Märchen und jene der griechischen Mythologie, religiöse Motive und unzählige philosophische Ansätze von Kant bis Plato. Eine verrückte Mischung eben. Es ist die Freiheit der modernen literarischen Kunst, die hier ihren Ausdruck findet. Es muss nicht jedermanns Sache sein.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

SO VIELE PARADIESE - Giovanna Giordana

1

„So viele Paradiese“ von Giovanna Giordana erzählt von dem 20-jährigen Antonino Grillo. Antonino empfindet das künstlerische Bergdorf Gesso, in dem er bislang sein ganzes Leben verbracht hat, zunehmend ...

„So viele Paradiese“ von Giovanna Giordana erzählt von dem 20-jährigen Antonino Grillo. Antonino empfindet das künstlerische Bergdorf Gesso, in dem er bislang sein ganzes Leben verbracht hat, zunehmend als einengend und freiheitraubend. Daher beschließt er sich auf eine große Reise zu begeben und kauft sich 1923 ein Schiffsticket, welches ihn nach Amerika, und somit in die ‚Freiheit‘ bringen soll. Die Vorstellung dieser atemberaubenden Freiheit vor Augen, begibt er sich auf die Reise, wobei ihm immer wieder Hindernisse in den Weg treten, denen er sich stellen muss.

Allem voran konnte mich der Schreibstil der Autorin überzeugen. Der bildliche und dennoch fantasievolle Stil hat der Geschichte gleichzeitig etwas reelles und fiktives verliehen. Durch die ausführlichen Beschreibungen ist es den Leser:innen möglich, sich das paradiesische Bergdorf Gesso, aber auch die verschiedenen Hürden, denen sich Antonino stellen muss, vorzustellen. Gleichzeitig bewirken der metapherreiche und poetische Stil, sowie die Charaktereigenschaften des Protagonisten – beispielsweise seine Art mit Tieren und Pflanzen zu sprechen – dass der Roman märchenhafte Züge aufweist. Obwohl der Roman einer neu auferlegten Odyssee ähnelt, enthält er dennoch eine breite Palette an positiven Emotionen und komischen Elementen, die die Geschichte auf eine mehrdimensionale Ebene heben.

Dennoch konnte ich persönlich an einigen Stellen die Handlungen der verschiedenen Protagonist:innen nicht wirklich nachvollziehen. Dadurch konnte die Geschichte nicht durchweg überzeugen und erschien von Zeit zu Zeit etwas verwirrend.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Die längste, fast biblische, Schiffsreise nach Amerika mit Auszügen aus Cinderella, Odyssee und Titanic

2

Antonio Grillo, ein junger 20er, freiheitsliebend und neugierig, will ausziehen aus seinem Dorf Gesso in Sizilien, um Amerika für sich zu entdecken. Die böse Stiefmutter, analog zu Cinderella, lässt sich ...

Antonio Grillo, ein junger 20er, freiheitsliebend und neugierig, will ausziehen aus seinem Dorf Gesso in Sizilien, um Amerika für sich zu entdecken. Die böse Stiefmutter, analog zu Cinderella, lässt sich allerhand einfallen, um ihn davon abzubringen.

Es dauert eine ganze Weile, dann schafft es der Held endlich auf ein Schiff, auf dem ihn gleich wieder die Liebe einer Frau, Elide, in Ketten legen will. Er flieht auf seine Weise auch daraus.

Unser Held wird während der Geschichte aus kindlicher Neugier und Freiheitsdrang viele Dummheiten begehen und oft in Knechtschaft oder im Gefängnis und sogar im Irrenhaus landen.

Auf seiner Reise trifft er die unterschiedlichsten Gestalten, mal Freunde, mal Halunken und auch mancherlei weibliche Ablenkung.

Am Ende möchte er nach Amerika, wo er sich doch noch Hoffnungen auf eine unerfüllte Liebe mit Elide macht.

Wird es unserem Helden gelingen? Man darf ihn begleiten auf einer der längsten Schiffs-Irrfahrten, die fast biblisch-märchenhaft anmuten.

Lediglich die deutsche Übersetzung mit der sehr freien Interpretation des Dialekts einzelner Charaktere macht das Lesen etwas unrund und hat dem Werk leider eher geschadet als genützt. Für Leser:innen, die des Italienischen mächtig sind, empfiehlt sich eindeutig das Original. Ein Klassiker dafür, dass Übersetzungen zu Verfälschungen oder Verschlimmbesserungen der Sprache beitragen können.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

So viele Paradiese – wo ist es am schönsten?

2

Zum Buch:
Dieser Roman wurde von der Auswanderung des Großonkels der Autorin inspiriert, hat aber mit der Erzählung einer „normalen“ Auswanderungsgeschichte wenig gemein, vielmehr gehört er in den Literaturbereich ...

Zum Buch:
Dieser Roman wurde von der Auswanderung des Großonkels der Autorin inspiriert, hat aber mit der Erzählung einer „normalen“ Auswanderungsgeschichte wenig gemein, vielmehr gehört er in den Literaturbereich der Fantastik.
Der Hauptprotagonist Antonio Grillo ist ein Träumer, der sich in seinem kleinen, beschaulichen Dorf Gesso auf Sizilien wie eingesperrt fühlt, obwohl es ihm als begütertem Sohn eines Gipssteinbruchbesitzers, der kaum arbeiten muss, an nichts fehlt. Er hat eine besondere Beziehung zu Tieren, z. B. zu seiner Stute Aurora und seinen zwei Gänsen, und verschiedene, alle ganz andersgeartete Freundschaften.
Dennoch möchte er in Amerika seine Freiheit finden. Doch ohne die tatkräftige Unterstützung seines Bruders und eines Gönners hätte er nicht einmal die Fahrkarte für das Schiff dahin erstanden. Diese verspielt er dann auch prompt auf dem ersten Schiff und muss in Genua einen Zwischenstopp einlegen, von dem er fast nicht wieder weggekommen wäre.
Auf seiner Reise geschehen ihm viele sagen- und märchenhafte Dinge, aber auch ganz Reales, das an dieser Stelle die kurze Inhaltsangabe sprengen würde.

Zum Inhalt:
Dieses Buch hat einen ganz eigenen Schreib- und Erzählstil mit einem sehr ruhigem Erzähltempo, der ins Märchen- und Sagenhafte (auch Philosophische) führt, auch wenn die Geschichte kein eigentliches Märchen ist.
Die Atmosphäre des Dorfes empfinde ich als ganz wunderbar eingefangen und wie gut Antonio die „Sprache“ der Tiere spricht, sehr schön an den Szenen mit dem Gorilla und seinen eigenen Tieren gezeigt. Die Kapitel über sein Leben im Dorf bei seiner Familie und seinen Freunden wird aus seiner Sicht als Träumer in langsamem Zeitverlauf mit wenig Fantastischem erzählt.
Das ändert sich ungefähr ab dem XI. Kapitel mit Beginn der Überfahrt. Ab hier benutzt die Autorin viele Motive aus der Märchen- und Sagenwelt und auch aus der Bibel. In jedem Kapitel springt die Leser etwas Neues davon an. Leider wirkt das Buch auch damit überfrachtet. Bei manchen Motiven fragt man sich, was dies jetzt mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat, aber die Autorin folgt in dieser Geschichte wohl dem Motto: „Der Weg ist das Ziel!“ und beschreibt mehr die „Odyssee“ des Antonio Grillo als sein neues Leben, denn in Amerika wird nur sehr kurz seine Ankunft geschildert und sofort wieder mit dem sagenhaften Kennenlernen einer Königin verbunden, wie eine weitere Station der „Paradiese-Fahrt“. Wie es dem Protagonisten dort weiter ergeht, gehört nicht mehr zum Inhalt des Buches.
Ich habe mich von all der fantastischen, philosophischen Atmosphäre teilweise erschlagen gefühlt. Oft gefielen mir die realistischen Szenen besser (Irrenanstalt, Waffenschmuggel, Kneipe, etc. – auch das Dorf Gesso). Schade fand ich auch, dass die Mitreisenden des ersten Schiffes, die so detailreich und liebevoll von der Autorin eingeführt und Antonios Freunde wurden, dann ganz abrupt durch das Verspielen des Billetts wieder aus der Geschichte herausgerissen wurden und man im Folgenden nichts mehr von ihnen gelesen hat. (Dieser Verlust war natürlich auch für Antonio schmerzlich, aber letztendlich nicht wirklich beeinflussend.)

Fazit:
Dieses Buch lässt sich am ehesten in den Bereich der Fantastik einordnen. Wer es lesen möchte, muss dieses Genre mögen, sich auf viele Anspielungen und ein sehr ruhiges Erzähltempo mit vielen neuen Ideen und Wendungen einlassen können.

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