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Veröffentlicht am 19.02.2024

Stalking-Drama

Perfect Girlfriend - Du kannst ihr nicht entkommen
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Juliette Price hat klare Vorstellungen davon, was sie will und wen sie will. Um Nate, ihrem Freund, nahe zu sein, beginnt sie als Flugbegleiterin bei der Airline zu arbeiten, für die er als Pilot tätig ...

Juliette Price hat klare Vorstellungen davon, was sie will und wen sie will. Um Nate, ihrem Freund, nahe zu sein, beginnt sie als Flugbegleiterin bei der Airline zu arbeiten, für die er als Pilot tätig ist. Sie ist fest davon überzeugt, dass sie füreinander bestimmt sind, auch wenn Nate vor einiger Zeit mit ihr Schluss gemacht hat. Für Juliette ist das kein Hindernis, denn sie hat einen Plan, um ihn zurückzugewinnen. Sie strebt danach, die perfekte Freundin zu sein und wird alles tun, um Nate zu zeigen, wie sehr er sie noch im Innersten liebt – selbst wenn er sie dafür zunächst fürchten lernen muss.

Die Geschichte wird vonder Protagonistin Juliette erzählt. Dabei bekommt der:die Leser:in nicht nur Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, sondern wird auch mit Rückblenden aus ihrer Jugendzeit konfrontiert.
Anfangs bin ich sehr gut in die Geschichte reingekommen, aber schnell war mir klar, dass ich hier nicht wirklich viel zu erwarten habe. Ich hatte mich auf eine spannende Geschichte einer gekränkten Exfreundin vorbereitet, bekommen habe ich ein langatmiges Stalking-Drama einer gescheiterten Person, die sich eine kurze und schiefgelaufene Liebesgeschichte als neuen Inhalt ihres Lebens vorgenommen hat.

Ich bin mit Juliette einfach nicht warm geworden. Auch wenn das sicherlich auch nicht die Intention der Autorin gewesen ist und sie bestenfalls wollte, dass die Leser:innen eine nicht nachvollziehbare Stalkerin kennenlernen. Ich konnte überhaupt keine Beziehung zu Juliette aufbauen und auch zu den anderen Charakteren fehlte mir jegliche Emotion. Allesamt waren unsympathisch, was vielleicht auch daran lag, dass sie aus Juliettes Sicht erzählt wurden, aber ich brauch wenigstens eine kleine Andockstelle, um ein Buch zu genießen.

Die Spannung oder auch nur ein Fitzelchen Unterhaltung blieben leider komplett auf der Strecke. Was Anfangs vielversprechend startete, nahm stark ab und endete in Wiederholungen, Belanglosigkeiten und artifiziellen Ausarbeitungen. Oft fehlte mir auch die Glaubwürdigkeit der Geschichte, was mich dann letztendlich komplett verloren hat.

Eine Geschichte für Menschen, die eine exzessive Stalkerin in einer eher konstruierten Landschaft erleben wollen.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Nichts für mich

Normale Menschen
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Connell und Marianne wachsen zwar in derselben kleinen Stadt im Westen Irlands auf, haben jedoch wenig gemeinsam. In der Schule ist Connell der Beliebte, der Star der Fußballmannschaft, während Marianne ...

Connell und Marianne wachsen zwar in derselben kleinen Stadt im Westen Irlands auf, haben jedoch wenig gemeinsam. In der Schule ist Connell der Beliebte, der Star der Fußballmannschaft, während Marianne als eigenartige Außenseiterin gilt. Doch wenn die beiden miteinander sprechen, geschieht etwas, das ihr Leben verändert. Sogar später an der Universität in Dublin können sie einander nicht entkommen, obwohl sie es versuchen. Immer wieder werden sie magisch und unwiderstehlich zueinander hingezogen.

Ich hatte schon so viel von „Normal People“ gehört und wollte es so gerne mögen, aber leider war die Geschichte absolut nichts für mich. Obwohl der Schreibstil wirklich sehr leicht zu verstehen und locker geschrieben ist, die Seiten nur so dahin plätschern und eine sehr klare und authentische Sprache verwendet wird, wurd ich leider nicht warm. Ich hab dem Buch mehrere Chancen gegeben, bis ich mich dann endlich dazu durchgerungen habe, es zu Ende zu lesen und zu akzeptieren, dass es einfach keine Geschichte für mich ist.

Die Charaktere waren für mich einfach zu blass, zu nervig, zu artifiziell. Das ständige On und Off der beiden hat mich irgendwann einfach nur noch angeödet. Ich fand's anfangs sehr erfrischend, dass es eben nicht die klassische Liebesgeschichte war, sondern ungeschönt die Beziehung zwischen zwei Menschen beschrieben wurde, die ihre Höhen und Tiefen hat. Aber irgendwann wiederholte es sich für mich zu sehr als dass ich die Geschichte kurzweilig hätte finden können.
Auch waren mir die beiden einfach nicht greifbar genug, um eine Beziehung zu ihnen aufbauen zu können. So hielten sie mich auf Distanz und hinderten mich daran, Empathie oder Sympathie zu empfinden.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, aber leider sind „Normal People“ und ich einfach nicht auf einen Nenner gekommen. Schade.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Einfach zu viel

Der Giftzeichner
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In einem düsteren Versorgungstunnel wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, der Schein einer Taschenlampe wirft ein gespenstisches Licht auf die Szene. Auf der Haut der Toten prangt eine Botschaft, ...

In einem düsteren Versorgungstunnel wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, der Schein einer Taschenlampe wirft ein gespenstisches Licht auf die Szene. Auf der Haut der Toten prangt eine Botschaft, nicht mit Tinte, sondern mit Gift tätowiert. Der Mörder bleibt geschickt im Dunkeln. Amelia Sachs findet nur einen einzigen Anhaltspunkt, als sie den beängstigenden Tunnel durchsucht: ein zerknülltes Stück Papier, das eine Verbindung zwischen diesem Mord und einem längst vergangenen Fall offenbart, den Amelia und Lincoln Rhyme nie vergessen konnten. Ein eiskalter Serienkiller, der äußerst präzise vorgeht, verbreitet bald Angst und Schrecken in New York – ein Mörder, der dem legendären Knochenjäger in seiner skrupellosen Grausamkeit in nichts nachsteht.

Leider konnte mich die Geschichte so gar nicht packen. Trotz vielversprechender Elemente gab es so viele Schwächen, die mich, die meine Lesefreude nicht wirklich entfachen konnten.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die Präsenz von Längen in der Handlung. Der Erzählfluss wird an verschiedenen Stellen durch langatmige Passagen unterbrochen, die weder das Tempo noch die Spannung vorantreiben. Diese Längen trugen dazu bei, dass ich das Buch als teilweise zäh empfand und mich dazu durchringen musste, es bis zum Ende zu lesen.

Ein weiterer Aspekt, der das Lesevergnügen beeinträchtigte, war die Überkonstruktion der Handlung. Die Vielzahl von Handlungssträngen und Themen wirkte überladen, und es schien, als hätte der Autor versucht, zu viele Elemente in eine einzige Erzählung zu integrieren. Dadurch ging die Fokussierung auf das zentrale Verbrechen verloren und die Geschichte wurde unnötig komplex und war für mich längst nicht mehr authentisch.

Die Verbindung zu einem zurückliegenden Fall, den die Hauptfiguren Amelia Sachs und Lincoln Rhyme nie vergessen haben, hätte ein faszinierendes Element sein können. Leider konnte diese Verknüpfung nicht das volle Potenzial entfalten, da sie inmitten der überfrachteten Handlung etwas unterging.

Das Buch behandelte eine breite Palette von Themen, die von der Psychologie der Charaktere bis zu gesellschaftlichen Problemen reichten. Obwohl diese Vielseitigkeit grundsätzlich positiv sein könnte, wirkte sie hier eher als Ablenkung von der Kernaussage. Die verschiedenen Themen wurden oberflächlich behandelt, ohne tiefgreifende Einblicke oder Nuancen zu bieten.

Ein Lichtblick war die Beschreibung des düsteren New Yorker Settings, besonders des Versorgungstunnels. Die Atmosphäre wurde mit geschickter Hand eingefangen und verlieh der Geschichte eine gewisse Tiefe. Dies war ein Aspekt, bei dem der Autor sein Können unter Beweis stellte.

Insgesamt konnte mich das Buch trotz einiger positiver Elemente nicht vollständig überzeugen. Die Längen, die überkonstruierte Handlung und die Überladung mit verschiedenen Themen wirkten sich nachteilig auf die Leserfahrung aus. Trotz des eiskalten Serienkillers, der New York in Angst und Schrecken versetzt, blieb die Geschichte hinter den Erwartungen zurück.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Enttäuschend

Meine Schwester, die Serienmörderin
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In „Meine Schwester die Serienmörderin“ stehen zwei Schwestern im Mittelpunkt, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Ayoola, das unumstrittene Lieblingskind, besticht durch ihre atemberaubende Schönheit. ...

In „Meine Schwester die Serienmörderin“ stehen zwei Schwestern im Mittelpunkt, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Ayoola, das unumstrittene Lieblingskind, besticht durch ihre atemberaubende Schönheit. Doch unter dieser bezaubernden Fassade verbirgt sich ein düsteres Geheimnis – sie hat die makabre Angewohnheit, ihre Liebhaber zu ermorden. Auf der anderen Seite steht Korede, die praktisch veranlagte Schwester, die immer wieder dazu gezwungen ist, die Spuren von Ayoolas Verbrechen zu beseitigen.

„Meine Schwester, die Serienmörderin“ konnte mich leider überhaupt nicht begeistern. Die Geschichte zog sich zäh dahin und ich musste mich regelrecht zwingen, weiterzulesen und in eine Leseflaute reinzustürzen. Ein großer Teil dieses Missfallens resultierte aus dem holprigen Schreibstil, der wohl auf die Übersetzung zurückzuführen ist. Die erwartete Spannung blieb fast gänzlich aus und ich fand die Handlung insgesamt enttäuschend im Vergleich zum vielversprechenden Klappentext.

Ein weiterer Minuspunkt waren die Charaktere und das nicht vorhandene Engagement ihnen gegenüber. Sie wirkten sehr blass und konnten keinerlei Empathie in mir wecken. Es war wirklich kein einziger Charakter dabei, der irgendeine Gefühlsregung in mir hervorrufen konnte, um mich bei der Stange zu halten. Ehrlich gesagt waren sie mir schlichtweg egal, weshalb mir ihr Verbleib oder das Fortschreiten der Story einfach wirklich egal gewesen ist.

Insgesamt war „Meine Schwester, die Serienmörderin“ für mich eine Enttäuschung, und ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte die Erwartungen erfüllt, die der Klappentext geweckt hatte. Leider konnte sie mich weder inhaltlich noch sprachlich überzeugen und ich bleibe mit vielen Fragezeichen zurück, was die Geschichte eigentlich erzielen wollte. Schade, dass sie mich so gar nicht abholen konnte.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Artifiziell

Playlist
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Als die Teenagerin Feline Jagow vor mehreren Wochen verschwand und die Polizei sie nicht wiederfinden konnte, schwand die Hoffnung bei ihren Eltern. Eines Tages steht jedoch ein Transporter vor ihrem Wohnhaus, ...

Als die Teenagerin Feline Jagow vor mehreren Wochen verschwand und die Polizei sie nicht wiederfinden konnte, schwand die Hoffnung bei ihren Eltern. Eines Tages steht jedoch ein Transporter vor ihrem Wohnhaus, in dem sich die entführte Feline befand. Ihr Vater Thomas ist zunächst überglücklich, doch Felines Entführer gibt sich nicht so einfach geschlagen – er hat ein perfides Spiel in der Hinterhand. Thomas bekommt einen Anruf, der ihn vor eine Entscheidung stellt.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, sowohl aus der des Opfers, deren Familie, Ermittlern und alten Bekannten.

Ich hatte so hohe Erwartungen an das Buch. Eigens für die Geschichte komponierte Songs? Da muss dann doch abgeliefert werden. Dachte ich. Auch wenn die Idee wirklich vielversprechend war, drang das alte Gefühl zurück, dass Fitzek und ich einfach nicht warm miteinander werden.

Die Dialoge sind für mich viel zu stumpf und teilweise auch einfach nicht autenthisch. Und damit mein ich abgesehen von den Dialogen, die Menschen in Extremsituationen führen, bei denen man einfach nicht rational handelt. Es sind diese gezwungen leicht anmutenden Dialoge, die mich einfach komplett an der Echtheit zweifeln lassen.

– Möglicher Spoiler! –
Ebenso das Gespräch um die Auflösung hat mich einfach nur noch mit den Augen rollen lassen. Der Täter erzählt den Plan im Sinne von „weißt du noch, das war doch unser Plan, nicht wahr?“ Ich konnt gar nicht glauben, dass er diese Art der Auflösung gewählt hat, weil sie einfach niemals so passieren würde. Man hätte den gleichen Effekt durch eine ein wenig glaubwürdigere Herangehensweise erzielen können „wieso bist du vom Plan abgewichen, es war doch so geplant“.
– Möglicher Spoiler Ende! –

Ebenso einige Gegebenheiten waren so artizifiell, dass mir die Lust am Lesen relativ früh genommen wurde – wenn ich da zum Beispiel an Ambrosia denke.

Ich versteh einfach den Hype nicht und muss wohl leider zu dem Entschluss kommen, dass wir in diesem Leben nicht mehr warm werden.

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