Die Fleischbeschau
Anny BunnyAnna hat von Anfang ihres Lebens an "das Pech", unter einem Schwarzen Stern zu leben.
Arm und sie kennt es gar nicht anders, muss ein Plan her, als ihre Eltern versterben.
Sie will ihre prekäre Herkunft ...
Anna hat von Anfang ihres Lebens an "das Pech", unter einem Schwarzen Stern zu leben.
Arm und sie kennt es gar nicht anders, muss ein Plan her, als ihre Eltern versterben.
Sie will ihre prekäre Herkunft abschütteln und entschließt sich dazu, in die Pornoindustrie einzusteigen.
Sie denkt, sie sei stählern genug, allen Härten jener Branche zu begegnen.
Parallel erfährt man vom Los Phillips und welche Fährnisse sein Leben begleiten. Er hat im Gegensatz zu seinen Freunden Probleme mit seinem sexuellen Erwachen bzw. Erfüllung. Kann er seinen Weg finden? Ist er hetero, schwul oder bi? Oder gibt es Irrungen und Verwirrungen des jungen Phillip?
In Tagebuchform geschrieben, erfahren wir abwechselnd die Perspektiven beider Protagonisten. Annas in der ersten und Phillips in der dritten Person.
Emotional und erschütternd, ist das Buch exzellent recheriert. Auf dieser Grundlage baut das Werk auf und hat durch diese Authentizität seinen massiven Impakt auf die Leser.
Denn unmittelbar und schonungslos wird die menschen- bzw. frauenverachtende Unbarmherzigkeit der Pornoindustrie aufgezeigt.
Das hat natürlich mit Erotik nichts zu tun und man hat während des Lesend des öfteren ein Kloß im Hals und Steine im Bauch.
Bedrückend und beeindruckend. Die Welt ist ein brutaler Platz und es ist sehr angenehm, dass sich die Autorin jenseits naiver Glückseligkeit und jeglicher Klischees bewegt.
Danke, Nina Casement!