Der verlorene Gladiolenstrauß
Ein Buch, das mich nachdenklich macht, ich mjuß zugeben, an manchen Stellen auch etwas verärgert hat, denn oftmals konnte ich das unüberlegte Handeln der Protagonistin wirklich nicht verstehen. Nadja hat ...
Ein Buch, das mich nachdenklich macht, ich mjuß zugeben, an manchen Stellen auch etwas verärgert hat, denn oftmals konnte ich das unüberlegte Handeln der Protagonistin wirklich nicht verstehen. Nadja hat einen sehr guten Beruf, ist mit Matteo verheiratet und hat drei wirklich problemlose Kinder. Da wird bei ihr eine Autoimmunkrankheit diagnostiziert. Sie nimmt sich von ihrem Beruf eine Auszeit, um sich nunmehr ganz ihrer Gesundheit zu widmen. In der Kita trifft sie täglich auf Roland, der seinen Sohn dort abgibt. Er ist ihr sehr sympathisch und gefällt ihr unheimlich gut. Mit ihm kann sie über alles sprechen, ihr Seelenverwandter. Sie werden ein heimliches Liebespaar, denn auch er ist verheiratet. Doch dann macht er plötzlich per Whatts App mit ihr Schluß, Nadja, weiß nicht, aus welchem Grund. Sie beginnt mit schriftlich zu bombardieren, will sich mit ihm treffen und will nicht einsehen, warum er die Beziehung nicht fortführen will. Und dann findet Matteo den gesamten Chatverlauf und das Unheil nimmt seinen Lauf. Die Autorin beschreibt die Gefühle und Emotionen , die Ängste derart plastisch, dass man beim Lesen meint, Nadja schütteln zu müssen und ihr sagen zu müssen: Hör mit dem Stalking endlich auf. Da sie erfahren hat, dass Roland noch andere Frauen neben ihr hat und es mit der Treue nicht sehr genau nimmt und er ein Narzisst ist, der die Menschen manipuliert. Und was mir nicht an Nadja gefällt, sie zieht alle Bekannten in ihr Liebesdebakel mit hinein, jeder soll sie trösten und ihr bei ihrem Liebeskummer beistehen. Ich kann nicht verstehen, wie so eine intelligente Frau sich so erniedrigt und um die Liebe und Zuwendung eines Mann bittet, der ihn ihr nur eine kurze Affäre sah. Hut ab vor dem Ehemann, der seine Familie nicht verlieren will und verzeiht. Das Fazit von diesem Buch ist, wenn man alles hat und sich alles leisten kann, dann wird das Leben langweilig. Die Autorin hat uns hier das Leben einer verwöhnten Frau aufgezeigt. Der Schreibstil ist sehr gut und läßt sich schnell lesen. Zu erwähnen ist noch, dass wichtige Textstellen mit rot geschrieben sind. Nadine de Genot verwendet auch einige wissenschaftliche Beispiele, was dem Buch eine gewisse Prägung gibt. Das schwarze Cover zeigt eine Frau, die sich einen riesigen roten Gladiolenstrauß vors Gesicht hält. Der Debütroman ist sehr gut gelungen und wir dürfen auf eine Fortsetzung hoffen.