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Veröffentlicht am 18.05.2023

Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga unterhält die Kinder mit seinen Späßen und Streichen

Michel aus Lönneberga 1. Michel in der Suppenschüssel
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Die schwedische Autorin Astrid Lindgren hatte wirklich ein richtiges Händchen für unterhaltsame Kinderliteratur.

Michel aus Lönneberga ist einer dieser spitzbübischen Protagonisten, den die insbesondere ...

Die schwedische Autorin Astrid Lindgren hatte wirklich ein richtiges Händchen für unterhaltsame Kinderliteratur.

Michel aus Lönneberga ist einer dieser spitzbübischen Protagonisten, den die insbesondere Kinder sehr schnell in ihr Herz schließen und nicht genug von seinen Späßen und Streichen bekommen können.

Die Story "Michel in der Suppenschüssel" selbst sollte zumindest vielen Eltern bereits aus ihrer eigenen Kindheit bekannt sein.

Hier im Buchformat überzeugt Michel dann auch wieder auf ganzer Linie. Neben den kurzweiligen Textpassagen brechen farbige Illustrationen die stereotype Buchform auf und bringen mit denselbigen die gewisse Kurzweil rein.

Den zugehörigen TV-Film dürften wahrscheinlich sehr viele bereits mehrmalig gesehen haben. Hier kann man sich die Geschichten rund um den Lausbuben Michel dann leserisch erschließen. Das Buch steht dem TV-Format meiner Meinung nach in nichts nach und unterhält die Kinder genauso gut.

Ein Evergreen der unterhaltenden Kinderliteratur, der, wie guter Wein, mit jedem Jahr mehr auf dem Buckel immer besser wird.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Der Natur zukünftig wieder mehr Raum geben - Die Koexistenz zwischen Mensch und Natur möglich machen

Rewilding
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Simone Böcker trifft mit ihrem aktuellen Sachbuch "Rewilding - Auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur" den Zeitgeist und spricht dabei ein vielschichtiges und wichtiges Thema ...

Simone Böcker trifft mit ihrem aktuellen Sachbuch "Rewilding - Auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur" den Zeitgeist und spricht dabei ein vielschichtiges und wichtiges Thema im Kampf gegen den Klimawandel an. Mir persönlich liegt gerade dieser Punkt dann beispielsweise sehr am Herzen.

Wir sehen bereits seit langem, dass unsere Ökosysteme aus dem allerletzten Loch pfeifen und sich mit den Folgen des Klimawandels dann noch erheblich verändern werden.

Böcker gibt dabei gleich eingangs des Buches einen guten zeitlich historischen Überblick, wieso aktuell vor dem Bankrott unserer natürlichen Ökosysteme stehen. Mich machte dieser Kurzabriss dann dennoch sehr betroffen, obwohl mir bereits sehr viele Details davon bekannt waren, da ich mich mit diesem Thema bereits zuvor ausgiebig beschäftigt hatte.

Nach dem eher niederschmetternden Entrée des Buches geht Böcker allerdings auch gelungenen Praxisbeispielen nach, bei denen man dann zumindest einen Funken Hoffnung hat, wie wir vielleicht doch noch zurück zur Natur finden können und mit dieser auch in Einklang leben können. Hier wird beispielsweise unter anderem die Wiederansiedlung der Wölfe im Yellowstone Nationalpark als Erfolg für die dortigen Ökosysteme erläutert. Bei uns wird ja gerade aktuell immer wieder über die Entnahme von Problemtieren gesprochen wird und dass diese auch forciert werden soll bzw. der Schutzstatus des Wolfes dann gemindert werden soll.

Gerade in diesem Abschnitt hatte ich richtige Aha-Erlebnisse, weil gerade hier auch das Zusammenspiel der natürlichen Kreisläufe dann gut dargestellt wird.

Nach diesem Status Quo im positiven, wie im negativen Sinne gibt Böcker dann einen lesenswerten Ausblick wie der Pfad zum "Wilden Wirtschaften" aussehen könnte.

Die Veränderungsbereitschaft liegt schließlich bei uns. Wir müssen uns bewusst dazu entscheiden, wieder ein besseres Gespür für das ursprüngliche Leben in und mit der Natur entwickeln und unser eigenes alltägliches Handeln hinterfragen.

Ein unheimlich tolles Sachbuch, das Lust auf die Veränderung macht und den vielleicht verschwommenen Blick schärft, um die Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüberstehen, erfolgreich meistern zu können.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Eine hochemotionale Geschichte, die uns mit unseren innersten Wünschen konfrontiert und uns zu unserem Ursprung zurückbringt

Sternenreiter – Kleine Sterne leuchten ewig (Band 1)
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Was Jando alias Jens Koch mit seinem internationalen Bestseller in Neuauflage "Sternenreiter – Kleine Sterne leuchten ewig" hier abliefert ist wirklich in allen Belangen ganz großes Kino.

Ich kannte zwar ...

Was Jando alias Jens Koch mit seinem internationalen Bestseller in Neuauflage "Sternenreiter – Kleine Sterne leuchten ewig" hier abliefert ist wirklich in allen Belangen ganz großes Kino.

Ich kannte zwar bereits ein anderes Buch von Jando, aber die Sternenreiterreihe selbst hatte ich bis dato noch nicht richtig auf dem Schirm gehabt.

Jando vermag es die richtigen Töne zu treffen und auch kreative Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Unterstützend für das Kopfkino sind auch die gelungenen farbigen Illustrationen, die Antje Arning im Buch beisteuert.

Bei der Story selbst muss man sich auf eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle und Emotionen einstellen und sollte vielleicht auch das ein oder andere Taschentuch für die eine oder andere Träne parat halten.

Das Buch wie auch die darin enthaltenen Charakteren trafen bei mir direkt mitten ins Herz und streichelten Körper, Geist und Seele und klingen immer noch nach. Dieser Nachhall der verschiedenen Botschaften wird so schnell auch nicht abklingen. Es sind sehr bewegende Sätze enthalten, die man sich anmarkern bzw. auch einrahmen kann.

Der Sternenreiter hat für mich unheimliches Potenzial Hoffnung zu spenden, wo es vielleicht aktuell eher aussichtslos ist. Er schenkt Freude und spendet Mut und tut ganz einfach verletzten Seelen unglaublich gut.

Für mich persönlich spielt der Sternenreiter von Jando auf dem gleichen Level wie "Der kleine Prinz" des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry. Vielleicht ist Jando ja auch die Reinkarnation des kleinen Prinzen. Hier und da wurde ich auch an John Strelecky und seinem Café am Rande der Welt erinnert.

Mich erwartete ein reich illustriertes Buch mit sehr tiefgründigen Texten, die zum Nachdenken und Reflektieren einladen. Die Texte und kurzen Zitate sind einfach Balsam für die Seele, gerade in persönlich schwierigen und herausfordernden Zeiten.

Kleine Kostprobe gefällig?

"Die Sonne, die ich in meinem Herzen trage, wird dafür sorgen, dass die Sterne für euch ewig leuchten."

Das Buch hat nominell zwar nur 136 Seiten, wer allerdings anfängt zwischen den Zeilen zu lesen kommt wohl auf noch einige mehr davon. Ein wie ich finde sehr emotionales Buch, um den normalen Alltag auszublenden zu sich zu kommen und inne zu halten. Ich mag solche Literatur dann ab und an ganz gerne zur Selbstreflexion.

Bei mir persönlich hat das Buch komplett ins Schwarze getroffen und viele unterschiedliche Emotionen und Gefühle angesprochen. Daher ist es nur verdient eines meiner Lesehighlights im Jahr 2023.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Die Geburt und der Durchbruch der Leica-Kleinbildkamera

Das Licht im Rücken
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Sandra Lüpkes entführt uns in ihrem aktuellen historischen Roman "Das Licht im Rücken" zurück in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Schauplatz sind die Optischen Werke von Ernst Leitz im mittelhessischen ...

Sandra Lüpkes entführt uns in ihrem aktuellen historischen Roman "Das Licht im Rücken" zurück in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Schauplatz sind die Optischen Werke von Ernst Leitz im mittelhessischen Wetzlar.

Gleich eingangs des Buches fängt Lüpkes die ganz besondere Magie der damals noch neuen Kleinbildfotografie richtig treffend ein, als Oskar Barnack am Eisenmarkt in Wetzlar quasi die Ur-Leica ausprobiert. Besser kann man meiner Meinung nach die Szenerie nicht einfangen.

Generell spürte ich die damalige Zeit sehr gut durch die sehr bildliche Stilistik von Lüpkes. Ich atmete quasi permanent das damalige Geschehen ein und für mich entstanden im Kopf dann sehr schnell Bilder, ganz ohne eine Kleinbildkamera.

Die wechselnden Perspektiven machen den Roman dann richtig kurzweilig und man kommt den unterschiedlichen Handelnden immer weiter einen Schritt näher und versteht auch ihre Motivation hinter ihrem ganz eigenen Antrieb.

Die Story selbst teilt sich in zwei große Handlungsstränge auf. Der erste Strang erzählt dann vor allem rund um die Familie Leitz und deren Unternehmen und dort findet dann der Erfinder der Ur-Leica Oskar Barnack auch einen recht imposanten Anteil. Man sitzt fast förmlich mit ihm an der Werkbank, saugt die Luft der Werkstatt ein und tüftelt mit ihm, um die Kamera dann marktreif zu entwickeln. Leitz der Zweite und sein Tochter Elsie sind in diesem Erzählstrang hier dann besonders prägend.

Der andere Part der Story dreht sich dann um das "Haus der Präsente" und dort nehmen dann die Geschwister Dana und Milan ein tragende Rolle ein.

Ausgehend von diesen beiden Erzählsträngen verfolgt man sehr dicht gedrängt die Entwicklung der Charakteren sowie der Kleinbildkamera mit.

Die wichtigsten einschneidenden Ereignisse unserer deutschen Geschichte webt Lüpkes gekonnt in die Handlung mit ein, so dass diese immer wieder ihre ganz eigene Präsenz zeigen.

Gerade Elsie, die Tochter von Leitz sowie Dana und Milan machen eine bemerkenswerte Entwicklung durch und suchen ihren ganz eigenen Platz im Leben. Sie werden flügge und folgen ihren eigenen Träumen. Die besonders herausfordernden Zeiten, als die nationalsozialistische Bewegung in Deutschland aufzog und immer mehr in den Fokus rückte erforderte dann besonders mutige Entscheidungen von den Handelnden, die hier dann zum Tragen kommen.

Am Ende des Buches ist ein umfangreiches Personenverzeichnis enthalten, das dann auch aufklärt, welche Fakten im Roman der Wahrheit entsprechen und welche Dinge der schöpferischen Freiheit entsprungen sind.

Summa summarum lässt dieser historische Roman rund um die Entwicklung der Leica-Kleinbildkamera eine längst vergessene Epoche wieder aufleben. Durch die glaubwürdigen Charakteren mit ihren Ecken und Kanten bekommt das Werk dann auch die entsprechende Tiefenwirkung und ganz viel Charme.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Clemens und Bahira steuern in ihr nächstes drachenstarkes Abenteuer, das erneut viele Rätsel aufgibt

Reiz niemals einen Drachen (Band 2)
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Annette Roeders drachenstarke und rätselhafte Abenteuer-Kinderbuchreihe geht in die verdiente Verlängerung.


Sie tischt uns mit dem Titel "Reiz niemals einen Drachen" erneut eine neues kurzweiliges Abenteuer ...

Annette Roeders drachenstarke und rätselhafte Abenteuer-Kinderbuchreihe geht in die verdiente Verlängerung.


Sie tischt uns mit dem Titel "Reiz niemals einen Drachen" erneut eine neues kurzweiliges Abenteuer auf, das an den ersten Band der Reihe fast nahtlos anschließt.


Uns waren die wichtigsten Akteure bereits aus dem Vorgängerbuch "Weck niemals einen Drachen" bekannt. Trotz, dass ungefähr ein Jahr zwischen den beiden Bänden vergangen ist fühlte sich der neue Band für uns in etwa wie Heimkommen an. Mit den unterschiedlichen Charakteren hatten wir persönlich überhaupt kein Problem. Die frische und sehr unkomplizierte Bahira tut dann ihr Möglichstes, um die Kinder direkt anzusprechen. Bahiras Ausdrucksweise ist dann mitunter geprägt von einer manchmal vorlauten und vielleicht auch etwas schnoddrigen Schnauze, die aber genau so auch auf unseren Straßen anzutreffen ist.


Neben Clemens und Bahira ist dann auch ihr Counterpart Doktor Wahnschaffe wieder mit von der Partie.


Auch der Drache Papalote spielt eine Rolle und bekommt in diesem Band noch zusätzlich Gesellschaft.


Dadurch kommt abermals viel Spannung in die Handlung und die Kinder müssen mit Clemens und Bahira einige Rätsel lösen. Gerade die Rätsel machen für uns dann das Buch aus. Die ein oder andere nicht vorhersehbare Wendung sorgt dann zusätzlich noch für ausreichend Kurzweil in der Geschichte.


Bereits beim Cover beweist der Illustrator Max Meinzold wieder sein ganzes Können und verwandelt das komplette Buch in einen wahren Augenschmaus. Generell ist die komplette Aufmachung wieder super gelungen, wie bereits beim ersten Teil, und einfach traumhaft schön umgesetzt.


Das ausgestanzte Cover mit dem eingerahmten Drachen passt perfekt zur Thematik. Solche sehr kreativen und eher aufwendigen Covergestaltungen findet man aktuell eher nur noch selten am Büchermarkt. Genau dadurch hebt sich aber dieses Buch dann bereits durch das spezielle Format und die besondere Haptik vom üblichen Massenmarkt ab und fällt so auch viel besser im fast unerschöpflichen Büchermeer auf.


Auch der zweite Band endet wieder mit einem Cliffhanger und verweist bereits jetzt auf einen dritten Nachfolgeband, der im nächsten Frühjahr 2024 erscheinen wird.


Bei uns ist die Freude bereits jetzt riesengroß, wie wohl das drachenstarke Abenteuer rund um Clemens und Bahira weiter verlaufen wird.

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