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Karolina_Hruskova

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Großartiger Lesegenuss - nicht nur für Hexen und Zauberer

Jenseits der Magie
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Die Biographie von Tom Felton, dem Schauspieler von Draco Malfoy in den Harry-Potter-Filmen, hat mich schon auf der erste Seite komplett überzeugt.

Auch das Vorwort von Emma Watson gibt bereits einen ...

Die Biographie von Tom Felton, dem Schauspieler von Draco Malfoy in den Harry-Potter-Filmen, hat mich schon auf der erste Seite komplett überzeugt.

Auch das Vorwort von Emma Watson gibt bereits einen ersten Vorgeschmack auf das, was einen erwartet: eine humorvolle Geschichte über Toms schauspielerische Anfänge, viele Anekdoten über seine Kindheit mit drei größeren Brüdern, verschiedene Einflüsse, die ihn geprägt haben, und natürlich eine Reihe von Erzählungen zu den Drehs der Filme, die ihn berühmt gemacht haben. Selbstverständlich lässt gerade letzteres das Herz eines Potterheads höher schlagen.

Schonungslos ehrlich berichtet er im Anschluss über seine Zeit nach den Potter-Filmen und die Bemühungen, an seinen Erfolg anzuknüpfen und seinen Platz in der Welt zu finden.

Durchzogen ist die Biographie mit viel Witz durch Toms Fähigkeit, auch über sich selbst lachen zu können. Hierbei beweist er oft genug, dass er ein unglaublich reflektierter Mensch ist und sich auch selbst kritisieren kann.

Tom Feltons Biographie ist voller Wärme, Charm, Herzlichkeit und Ehrlichkeit, sodass sie nicht nur für Potterheads empfehlenswert ist. Ein großer Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine schonungslose Geschichte über das Leben

22 Bahnen
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Tildas Leben liegt ihr schwer im Magen: sie studiert, arbeitet in einem Supermarkt und kümmert sich zuhause um ihre jüngere Schwester und alkoholkranke Mutter. Ein kleines Zugeständnis für sie selbst sind ...

Tildas Leben liegt ihr schwer im Magen: sie studiert, arbeitet in einem Supermarkt und kümmert sich zuhause um ihre jüngere Schwester und alkoholkranke Mutter. Ein kleines Zugeständnis für sie selbst sind die 22 Bahnen, die sie täglich im Schwimmbad schwimmt. Sie hat sich mit ihrem Schicksal, für eine lange Zeit in der Kleinstadt festzusitzen, abgefunden. Doch eines Tages wird ihr eine Promotionsstelle in Berlin angeboten und sie weiß: das ist ihre Chance. Und plötzlich ist da auch noch Viktor, mit dem sie durch ein Unglück irgendwie verbunden ist.

„22 Bahnen“ war für mich wie ein Leuchten im Alltag und eine Bereicherung auf so vielen Ebenen. Mit stoischer Nüchternheit werden Themen behandelt, die unter die Haut gehen. Kein anderer Roman fällt mir ein, der mit einer sachlichen, modernen und rationalen Sprache so viele Emotionen adressiert und thematisiert. Der Sprachstil ist wirklich außergewöhnlich und mit hohem Wiedererkennungswert.

Tilda wohnt zusammen mit ihrer Schwester Ida und ihrer Mutter im traurigsten Haus der Fröhlichstraße. Während ihre Freunde nach dem Abitur die Kleinstadt verlassen haben und in Berlin und Amsterdam leben, ist Tilda ständig in Bewegung, rennt zu Haltestellen, fährt Straßenbahn, schwimmt, arbeitet an ihrer Masterarbeit in Mathematik, arbeitet an der Supermarktkasse, und wird dabei auf Schritt und Tritt von ihrer Sorge um Ida und ihre Mutter begleitet. Ihr Alltag und eine Verantwortung, die nicht sie, sondern ihre Mutter innehaben sollte, erdrücken sie. Und doch akzeptiert sie diese Rolle. Getragen wird sie dabei von einer aufrichtigen, aufopferungsvollen und tiefen Liebe zu ihrer Schwester, von Beschützerinstinkt, aber auch von einer vergebenen und insgeheim doch hoffnungsvollen Liebe zu ihrer Mutter.

Neben der facettenreichen Liebe wird eine weite Bandbreite an Themen dargestellt, die enttabuisiert werden, schmerzen, aber auch ein warmes Gefühl zurücklassen. Dabei ist Caroline Wahl eine beeindruckende Integration von Alltagsglück und hellen Glücksmomenten in eine graue, triste Umgebung gelungen. Resignation wird mit Hoffnung durchbrochen, Stärke trifft auf Schwäche, eine neue Chance wird einer siebzehnten und achtzehnten entgegengesetzt, Verlust, Verlassenwerden und Tod werden gemeinsam überwunden.

„22 Bahnen“ ist schonungslos, gnadenlos, direkt und ehrlich. Trotzdem ist es nicht laut, sondern besticht durch eine unaufdringliche, aber starke Präsenz. Schon auf der ersten Seite hat es mich komplett von sich überzeugt, sodass ich das Lesen gar nicht mehr aufhören konnte. Ich freue mich nach diesem ausdrucksstarken Debüt auf alles, was noch von Caroline Wahl kommen wird.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Eine Geschichte über das richtige Leben

Die Liebe an miesen Tagen
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„Die Liebe an miesen Tagen“ war der zweite Roman, den ich von Ewald Arenz gelesen habe. Und wieder einmal wurde ich tief beeindruckt, nachdenklich und glücklich zurückgelassen.

Elias und Clara lernen ...

„Die Liebe an miesen Tagen“ war der zweite Roman, den ich von Ewald Arenz gelesen habe. Und wieder einmal wurde ich tief beeindruckt, nachdenklich und glücklich zurückgelassen.

Elias und Clara lernen sich bei einer Hausbesichtigung kennen und wissen sofort, dass sie füreinander bestimmt sind. Jedoch ist Elias in einer Beziehung, die ihn nicht erfüllt, und Clara zog es bisher vor, ihr Leben alleine zu verbringen. Zudem ist Clara deutlich älter als er, was für sie ein Problem darstellt und sie deswegen an seinen langfristigen Absichten und Gefühlen zu ihr zweifeln lässt. Das Kennenlernen der beiden Protagonisten war nahezu malerisch. Sie finden ineinander einen Seelenverwandten und sind sich in kurzer Zeit schon sehr vertraut. Ewald Arenz hat mich dabei kein einziges Mal zweifeln lassen, ob es so etwas wirklich gibt oder nicht. Vielmehr hat er durch seine ausdrucksstarke und präzise Sprache ein Bild von Elias und Clara erzeugt, das die beiden als Ganzes und ihre Beziehung sowohl stürmisch als auch ruhig dargestellt hat. Als Leserin konnte ich mich durchweg an der Harmonie (zumindest bis zu einem gewissen Punkt) zwischen den beiden erfreuen. Und dabei mochte ich die Protagonisten, ohne sie wirklich überzeugt sympathisch zu finden. Sie waren dabei aber auch nicht unsympathisch – durch ihre Handlungen und Reaktionen waren sie schlichtweg menschlich und dadurch auch zugänglich.

Mit der Beziehung der beiden ging die Frage einher, ob man irgendwann zu alt für die große Liebe ist. Ist man durch die vielen Erfahrungen und das eigene Leben dazu noch in der Lage? Ich meine, dass Arenz eine klare Antwort darauf gegeben hat. Es ist nie zu spät, doch geht vieles mit Kompromissen einher, mit Zweifeln, Rückschlägen und Angst. Im Roman wurden diese mit einfachen, klaren Worten authentisch vermittelt und weder überzogen noch dramatisiert dargestellt. In der Nüchternheit der Erzählung findet sich eine ungemein tiefe Gefühlswelt wieder, die den Fokus auf das Wesentliche lenkt und – wenn man ehrlich ist – keinerlei Zusätze mehr bedarf.

Sehr gelungen fand ich zudem die unaufdringlichen humoristischen Einschübe, die vor allem durch Jan, Claras Bruder, Einzug erhalten haben. Durch sie hat der Roman eine besondere Note bekommen, die den Ernst des Lebens aufgelockert hat.

„Die Liebe an miesen Tagen“ deckt alles ab, was ich an einem Roman schätze. Die Figuren sind authentisch und direkt aus dem wahren Leben gegriffen, eine klare Entwicklung ist erkennbar, Gedanken und Handlungen sind verständlich. Eine Prise Drama – nicht zu übertrieben – darf natürlich auch nicht fehlen. Alles in einem bin ich wieder sehr glücklich, dass ich den Roman gelesen habe, und die wunderbare Geschichte von Elias und Clara kennenlernen konnte.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Entschleunigung und Glückseligkeit für den Alltag

Alte Sorten
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Auch einige Zeit nach der Lektüre des Romans fällt es mir noch immer schwer, meine Gedanken dazu zu sortieren. Vorweg: Für mich war der Roman großartig. Mit „Alte Sorten“ habe ich eine Geschichte über ...

Auch einige Zeit nach der Lektüre des Romans fällt es mir noch immer schwer, meine Gedanken dazu zu sortieren. Vorweg: Für mich war der Roman großartig. Mit „Alte Sorten“ habe ich eine Geschichte über eine Freundschaft zwischen zwei Frauen gelesen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Liss und Sally haben sich an einem Punkt in ihrem Leben gefunden, an dem sie die Hoffnung schon aufgegeben hatten. Beide gingen damit anders um – Liss war still und hat sich in Einsamkeit geflüchtet. Sally hingegen war laut und hat mit Wut auf alles und jeden reagiert. Beide Frauen waren in ihren Gedanken und Handlungen so authentisch, greifbar und einfach echt – ich mochte ihre Charaktere sofort. Mit Ecken und Kanten und einer Menge Fehler waren sie absolut liebenswürdig.

Mit viel Liebe zum Detail wurde im Roman eine Atmosphäre geschaffen, die in der heutigen Zeit entschleunigend und beruhigend gewirkt hat. Als Sally mit Liss auf dem Traktor saß, spürte ich als Leserin jedes Ruckeln unter dem Sitz. Ich spürte den Handlauf im Rücken, der gleichzeitig auch als Stütze dient. Ich roch die Wiesen, den Wald, spürte die Herbstsonne auf meiner Haut und sah die in Gold getauchte Landschaft bildlich vor mir. Auch als Sally mit den bloßen Händen Kartoffeln gegraben hat, habe ich die klumpige Erde an meinen Fingern gespürt, den modrigen Duft der Erde gerochen und dieses zufriedene Gefühl nach getaner Arbeit bekommen. Liss Hof, die urigen Dörfer, in denen die Zeit stillsteht, die Bewohner, die Weinberge – es war einfach wundervoll. Ewald Arenz hat es geschafft, diesem schlichten Alltagsleben einen Hauch von Romantik abzuverlangen. Ich jedenfalls kam ins Träumen und schweifte oft mit den Gedanken ab.

Die Geschichte der beiden Hauptpersonen und ihre Beziehung zueinander waren von sehr viel Respekt getragen. Zwischen Liss und Sally, die sich zufällig begegnen und daraufhin erst nebeneinander, dann gemeinsam leben, entwickelt sich eine einzigartige Freundschaft. Es hat sich wie ein Privileg angefühlt, als Leserin den Prozess begleiten zu dürfen. Liss hat mit wenigen Worten – dafür aber mit den richtigen – Sally auf einer Ebene angesprochen, zu der bisher niemand vorgedrungen war. Doch auch Sally mit ihrer ungestümen Art hat es geschafft, dass Liss durch mehrere Konfrontationen ihre Vergangenheit annimmt und nicht mehr nur abgestumpft in der Gegenwart lebt. Durchzogen war die Geschichte mit vielen inspirierenden Gedanken und Aussagen, fast schon Lebensweisheiten, die noch lange nachgehallt haben.

Dieses einmalige Zusammenspiel zwischen Unbefangenheit, Unaufdringlichkeit, dieser wunderschönen Atmosphäre, Ruhe und Gelassenheit macht „Alte Sorten“ für mich zu einem Roman, den man in der hektischen Zeit unbedingt gelesen haben muss. Man setzt sich mit dem Wesentlichen auseinander, mit Freundschaft, der Natur und den vielen anderen wunderbaren Beziehungen zwischen Menschen und hat einen großen Mehrwert davon.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Ein Gemälde, zwei Leben, ein Schicksal

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(Kurzrezension) Nach der Lektüre des Romans war ich sprachlos und musste das Gelesene erst einmal sacken lassen. Was für ein Wirbel an Emotionen!

Der Roman besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil lernt ...

(Kurzrezension) Nach der Lektüre des Romans war ich sprachlos und musste das Gelesene erst einmal sacken lassen. Was für ein Wirbel an Emotionen!

Der Roman besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil lernt der Leser Sophie Lefèvre kennen, die während des Ersten Weltkriegs gemeinsam mit ihrer Schwester die Stellung zuhause hält, während ihre beiden Männer an der Front für Frankreich kämpfen müssen. Alles, was Sophie von ihrem Mann Édouard noch hat, ist ein Porträt, das sie darstellt.
In diesen wenigen Kapiteln erfährt man sehr anschaulich und präzise von den Gräueltaten im Krieg, von den lebensunwürdigen Bedingungen, von Angst und Hunger. Ich wurde nicht nur einmal mit einem beklemmenden Gefühl zurückgelassen – kam aber auch nicht umhin, Sophie als Person zu bewundern.

Im zweiten Teil, knapp ein Jahrhundert später, ist Sophies Gemälde im Besitz von Liv Halston in London. Durch einen Zufall ist sie jedoch dazu gezwungen, sich von dem Gemälde trennen zu müssen – dem einzigen Gegenstand, der ihr nach dem Tod ihres Mannes von wirklich großer Bedeutung ist und für den sie alles, was ihr geblieben ist, aufs Spiel setzt.

Ich habe hier eine Geschichte gelesen, die alle großen Emotionen abdeckt. Sophies Schicksal hat mich ungemein bewegt und sehr getroffen. Liv hingegen kam mir distanziert vor, doch auch ihre Probleme konnten mich einfach nicht kalt lassen. Ich war sehr ergriffen von dem Glauben und der Hoffnung, die sich durch den gesamten Roman gezogen haben. Und obwohl der Roman – insbesondere der zweite Teil – sehr nüchtern verfasst wurde, haben mich manche Dinge tief berührt.

Es war schlichtweg eine wundervolle Geschichte mit einem einzigartigen Mix aus Tragik, Hoffnung und Romantik.

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