"Das Leuchten in Dir" von Laura Müller mit traumhaften Illustrationen von Pumudi Gardiyawasam ist wunderschön gestaltet und vermittelt dem Kind einiges an Selbstbewusstsein.
Jedes Kind kann leuchten ...
"Das Leuchten in Dir" von Laura Müller mit traumhaften Illustrationen von Pumudi Gardiyawasam ist wunderschön gestaltet und vermittelt dem Kind einiges an Selbstbewusstsein.
Jedes Kind kann leuchten und einzigartig sein.
Die Autorin hat das Büchlein kindgerecht, warmherzig und gut verständlich geschrieben. Dem Kind wird vermittelt, dass jeder einen kleinen Beitrag zur Umwelt leisten kann und vor allem, dass jeder Mensch besonders ist und etwas besonderes kann.
Emil ist traurig, seine Freunde können alle etwas besonderes, nur er zweifelt an sich selbst und findet keine besonderen Talente bei sich. Das Eichhörnchen Didi findet den traurigen Jungen und zeigt ihm spielerisch Wege, welche ihn erkennen lassen, dass auch er etwas besonderes kann. Eine sehr ergreifende und berührende Botschaft wird vermittelt.
Das Buch eignet sich hervorragend zum Vorlesen, aber auch für Leseanfänger. Sicherlich wird das Buch mit den tollen Illustrationen öfter in Kinderhänden sein.
Eine klare Empfehlung.
“Nicht ein Wort zu viel” von Andreas Winkelmann überzeugt mich als Thriller-Fan.
“Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.“ Buchbloggerin Faja ...
“Nicht ein Wort zu viel” von Andreas Winkelmann überzeugt mich als Thriller-Fan.
“Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.“ Buchbloggerin Faja ist verantwortlich für eine Lesung und hat keine Zeit für die Scherze ihres Internet-Bekannten Claas. Er sitzt in Folie gewickelt, geknebelt und mit dieser sonderbaren Botschaft an Sie gerichtet auf einem Stuhl. Claas ist bekannt für seine seltsamen Scherze.
Bis sich herausstellt, dass es sich nicht um einen Scherz handelt. Es ist purer Ernst und Realität-Claas ist Opfer eines Verbrechens. Und der Mörder hat es auf Buchblogger abgesehen, seine Forderung ist utopisch: Eine Geschichte aus fünf Wörtern soll ein Menschenleben retten?
Und falls es nicht klappt, wer trägt die Schuld?
Der Ermittler Jaro ist belesen und ahnt, dass sich der Mörder auf die Aussage von Ernest Hemingway bezieht:
For sale: Baby shoes. Never worn.
Sechs Wörter in der englischen Sprache und doch beinhaltet es ein Drama; es ist eine Kurzgeschichte.
5 Wörter in Deutsch: Zu verkaufen: Babyschuhe, nie getragen.
Was für ein perfides Spiel wird hier gespielt? Ist es ein gekränkter Autor? Wer möchte Rache üben an den friedlichen Lesern?
Die Handlung ist sehr komplex, es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und die Spannung wird hoch gehalten. Die Protagonistin Faja hat eine schlimme Vergangenheit und es ist denkbar, dass dies in Zusammenhang mit den Morden steht. Die Polizisten Simon und Jaro versuchen in alle Richtungen zu ermitteln und doch fühlt es sich an, als wären sie immer zwei Schritte hinter den Ereignissen. Die Zeit läuft den beiden Ermittlern davon, der Mörder geht strukturiert und gewissenhaft vor, ein Entkommen ist nur mit der richtigen Geschichte möglich. Oder doch nicht?
Andreas Winkelmann zieht den Leser in einem Strudel der Verwirrung, Irreführung und Angst; seine Schreibweise ist mitreißend und detailgetreu. Die Protagonisten sind authentisch und die Szenen von Grauen erfüllt. Winkelmann beschreibt die Kritik der Buchblogger und Buchjunkies, die oftmals kränkende Rezensionen und die sozialen Medien sehr reell. Der Bezug zur Literatur und Buchszene ist sehr gut ausgearbeitet und realistisch dargestellt. Liebe, Hass, Trauer, Enttäuschung und Demütigung spielen eine große Rolle in diesem Thriller und gefesselt bis zur letzten Seite rätselt man, wer der Mörder ist und auf welcher Grundlage die Morde geschahen.
Ein absolutes Lesehighlight und eine klare Empfehlung.
Wahnsinn und Chaos also. Etwas, das Raum einnahm. Das sich teuflisch lebendig anfühlte, weil zu überleben manchmal höllisch wütend machte.
…..Wahnsinn und Chaos, Leben und Wut, aber eine spezifische ...
Wahnsinn und Chaos also. Etwas, das Raum einnahm. Das sich teuflisch lebendig anfühlte, weil zu überleben manchmal höllisch wütend machte.
…..Wahnsinn und Chaos, Leben und Wut, aber eine spezifische Wut, ein von Trauer entfachtes Inferno.
(Seite 302)
Gewaltig, gefühlvoll, eine Story voller Lebendigkeit, Lust und Trauer.
Ein Roman, der mich unvorbereitet getroffen hat.
Bindungsängste, moralische Vorstellungen und Begierde wechseln sich ab.
Fünf Jahre nach dem tödlichen Unfall ihrer großen Liebe beginnt die Nigerianerin Feyi Adelola in New York wieder am Leben teilzunehmen. Ihre Freundin Joy versucht mit viel derben Sprüchen Feyi auf andere Gedanken zu bringen und ihr wieder das pulsieren zwischen den Beinen bewusst zu machen. Unwiderstehlich schön ist die Künstlerin Feyi und die Männer verschlingen sie mit Blicken.
Gleich zu Beginn wird eine Sexszene beschrieben, welche vor Geilheit trieft.
Endlich kann sich die junge Künstler wieder hingeben.
Aber kann sie sich auch emotional hingeben oder nur der puren Lust?
Partys und Sex sind anfangs die Hauptthemen und es ist alles sehr intensiv.
Bis Feyi den smarten Nasir kennenlernt; er bietet ihr Freundschaft und emotionalen Halt.
Die Beziehung ist rein platonisch und doch der erste Schritt für die junge Künstlerin wieder sich selbst zu spüren. Nasir verhilft ihr zu einer exklusiven Ausstellung auf einer tropischen Insel. Er ist dort aufgewachsen und sein Vater und seine Schwester wohnen auf der Insel.
Nasir und Feyi können im Haus seines Vater in den Bergen wohnen, während der Ausstellung und im Anschluss für ein paar Urlaubstage. Vier Tage hat Feyi fürs Kofferpacken gebraucht; Gold in ihren Braids, Fuß-/Fingernägel in Metallicgold, Nippelpiercings und das beste Kompliment von ihrer Freundin Joy: „Du siehst kostbar aus“ geben Feyi ein großartiges Gefühl für die Reise.
Die Insel ist traumhaft und Nasirs Vater ist ein berühmter Sternekoch.
Allmählich heilen ihre Wunden und sie kann sich wieder auf einen Mann einlassen.
Auch ihre Karrierechancen gehen steil nach oben. Feyi verarbeitet in ihrer Kunst die Trauer, die Wut, das Blut und die Tränen. Sehr emotional und intensiv wird ihre Kunst beschrieben; auch ihre Sehnsucht nach einer (verbotenen) Liebe wird immer drängender und präsenter.
„…..als wären sie eben durch ein Loch in eine andere Welt gefallen und noch nicht bereit, loszulassen. „ (Seite 320)
Sinnlich wird die Story einer wunderschönen, facettenreichen Frau erzählt. Ein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen wird beschrieben und man kann die Ängste, Begierde und Zweifel der Protagonistin nachempfinden.
Ein unglaublicher Schreibstil, der Lust macht, das Buch zu lesen. Eine Story, die fesselt und zeigt, dass das Leben gelebt werden muss. Mit all seinen Widersprüchen, intensiv und offen.
„Genuine conspiracy“ von Tobias Miller ist ein fesselnder Thriller über das Genuine-Smart-Programm, welches die Gesellschaft zwischen Lames und Smarts optimieren soll. Aus den „minderwertigen“ Lames, welche ...
„Genuine conspiracy“ von Tobias Miller ist ein fesselnder Thriller über das Genuine-Smart-Programm, welches die Gesellschaft zwischen Lames und Smarts optimieren soll. Aus den „minderwertigen“ Lames, welche den IQ-Test nicht bestehen, kann mithilfe von Genuine ein Smart werden. Oder ist der Wirkstoff nur für reiche, mächtige Smarts, deren Kinder die Intelligenz fehlt?
John, ein Lame und Teilnehmer des Genuine-Smart-Programm und Elaine, die Smarte Medizinstudentin lernten sich im ersten Teil kennen.
Ich habe diesen Band nicht gelesen, konnte jedoch aufgrund einer kurzen Zusammenfassung problemlos in Band 2 einsteigen und hatte meines Erachtens keine Defizite beim Lesen der Story.
Die beiden Protagonisten mussten überstürzt aus Atlanta flüchten und verstecken sich nun vor den korrupten Menschen, die das Genuine-Smart-Programm am Laufen erhalten. Wer konkret hinter diesem Wirkstoff steckt, ist unklar. Auf jeden Fall sind mächtige Personengruppen und ein Großkonzern verwickelt.
John, Überlebender des Programms kehrt nach Atlanta zurück um Casher, einen Ex-Marine und weiteren Überlebenden zu suchen. Er möchte den menschenverachtenden und grausamen Machenschaften ein Ende setzen.
John weiß von der „Farm“ im Untergrund von Atlanta, in welcher den vermissten Menschen Hirnwasser für den Wirkstoff Genuine entzogen wird. Den Wirkstoff in geringen Mengen dem Trinkwasser beigefügt dämpft es die Aggressivität der Menschen ohne die Hirnleistung zu beeinflussen. Den Wirkstoff gezielt dosiert angewendet, beeinflusst er die Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches. Jedoch sind die Nebenwirkungen bisher noch extrem und teilweise verheerend.
Auch bei der Polizei in Atlanta ist auffällig geworden, dass die Gewalttaten zurückgehen, jedoch die Vermisstenfälle steigen. Es gibt zu wenig Personal um dem nachzugehen und doch ist es extrem seltsam.
Ein Thriller, der aufgrund seiner fesselnden und spannenden Story problemlos mit den großen Meistern mithalten kann. Der Schreibstil ist flüssig und lässt kaum Zeit zu atmen; man kann sich als Leser sehr gut in das Szenario hineinversetzen und alles ist auch in der Realität vorstellbar.
Die Korruption, die Intrigen, die Machtgier und der Zusammenhalt der Obrigkeit.
Die Story ist perfekt ausgearbeitet, das Ende lässt eine Fortsetzung vermuten. Eine klare Leseempfehlung für dieses mitreißende Buch.
„Anti“ von Lisei Luftvogel erzählt über Maja, ein Kind welches bei Dieter, seinem Vater im Ruhrgebiet aufwächst. Dora, Majas Mutter lebt mit dem Kleinen Bruder Jo in einer Kommune. Die Eltern sind beide ...
„Anti“ von Lisei Luftvogel erzählt über Maja, ein Kind welches bei Dieter, seinem Vater im Ruhrgebiet aufwächst. Dora, Majas Mutter lebt mit dem Kleinen Bruder Jo in einer Kommune. Die Eltern sind beide Studenten mit alternativen Ansichten, welche offen im Gespräch mit ihren Kindern gegen die patriarchale Gesellschaftsstrukturen aufbegehren.
In Majas Leben ist alles Anti, ein antiautoritärer Hort, eine antiautoritäre Erziehung, Anti-Atomkraftwerk, Antifaschisten usw.
Schwierig gestaltet sich durch diese Erziehung und vor allem Lebensweise der Eltern das Alltagsleben von Maja in der Schule.
Sie und ihre wenigen Freunde werde gemobbt, beschimpft und verprügelt.
Gewalt zwischen den Kindern ist auf der Straße ein großes Thema und Maja beschließt mit ihrem Freund Aljoscha mithilfe der Kraft und dem Mut der Drachen, dieser Gewalt ein Ende zu bereiten.
Ihre verstorbene Oma hat von den Drachen berichtet; nun gilt es diese Kraft zu erhalten.
Die Kinder benötigen hierzu die Unterstützung der Erwachsenen und arbeiten nun an einem Plan.
Die Protagonisten werden bildlich und authentisch dargestellt, sehr gut wird dem Leser die alternative Lebensweise beschrieben.
Das Leben in den Kommunen, die nackten Menschen, die offenen Gespräche, kein Schamgefühl - all diese antibürgerlichen Themen werden offen und klar beschrieben.
Für die Kinder ist die Lebenseinstellung „verbieten verboten“ sehr schön und doch in der Gesellschaft nicht akzeptiert. Hier erfahren Maja und ihre Freunde für ihr Empfinden sehr viel Ungerechtigkeiten.
Das unschuldige Thema Sexualität in der Kindheit wird in der Gesellschaft nicht offen angesprochen.
Themen wie Glaube, Kirche und Politik werden in der Story sehr gut über die Gedanken der Kinder dem Leser offenbart. Die Schwere der elterlichen Ansichten und die daraus entstehenden Konsequenzen sind für die Kinder verstörend.
Für Maja ist dies alles oftmals widersprüchlich und schwer zu verstehen.
Der Roman ist sehr einfühlsam, intensiv und auch humorvoll geschrieben. Als Leser fühlt man sich in die 70er Jahre direkt ins Ruhrgebiet versetzt.
Das schmale Buch ist sehr zu empfehlen, ich wurde bestens unterhalten und bleibe bisschen nachdenklich zurück.
Anti ist nicht immer gut und nicht immer schlecht….