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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2023

Ein komplexer und gelungener Krimi

Die Affäre Alaska Sanders
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Von Joël Dicker habe ich bereits ein Buch gelesen, aber es war nicht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“. Hierzu muss ich sagen, dass vieles zum Vorgängerband in Rückblenden erklärt wird. Da ich ...

Von Joël Dicker habe ich bereits ein Buch gelesen, aber es war nicht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“. Hierzu muss ich sagen, dass vieles zum Vorgängerband in Rückblenden erklärt wird. Da ich anfangs noch nicht wusste, wie ich das einsortieren soll, haben mich die ständigen Anspielungen zum Fall Harry Quebert fast ein bisschen genervt. Doch irgendwann hat es auch für mich gepasst und rückblickend muss ich sagen, man kann dieses Buch durchaus ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, aber ich würde tatsächlich empfehlen, zuerst „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ zu lesen.
Den Schreibstil von Joël Dicker finde ich klasse. Die Story liest sich leicht und der Autor beschreibt die ganze Szenerie sehr detailliert. Seien es Landschaften, zwischenmenschliche Probleme oder die Gefühle der Protagonisten. Als Leser ist man dadurch direkt in der Story und kann die Ermittlungen fast live miterleben.
Und hier muss man in der Hörbuchversion gut aufpassen, denn neben unterschiedlichen Zeitebenen gibt es auch einige verschiedene Perspektiven. An welcher Stelle der Geschichte man gerade ist, wird über die Kapitelüberschriften deutlich gemacht und man muss aufpassen, dass man diese nicht überhört.
Durch die Rückblenden gibt es weitere Einblicke zu den Protagonisten, die alle sehr tiefgründig und meiner Meinung nach authentisch geschaffen wurden.
Nachdem Alaska Sanders im Jahr 1999 ermordet wurde, fand man den Täter relativ schnell und dieser wurde dann auch verurteilt. Der damaliger Ermittler Sergeant Perry Gahalowood erhält einen anonymen Hinweis, die ihn an den Ergebnissen von damals zweifeln lässt. Daher nimmt Gahalowood die Ermittlungen wieder auf, ihm zur Seite steht Marcus Goldmann, der im Buch ein erfolgreicher Autor ist und der die Geschichte von Harry Querbet veröffentlicht hat.
Die Ermittlungen sind interessant und es gibt einige Wendungen, die den Fall dann in einem anderen Blickwinkel erscheinen lassen. Und wenn am Ende war ich absolut begeistert, da wirklich jedes Puzzleteil seinen Platz gefunden hat und dies hat dann sehr viel Sinn gemacht. Das ist eine Spezialität des Autors, die mir als Leser viel Spaß macht. Ich rätsele gerne mit, aber bei Dicker erfährt man dann immer, wieso die einzelnen Puzzleteile genau an diesen Platz sein müssen. Mir gefällt es, wenn die Fäden dann alle entworren sind mitsamt den Hintergründen und dem wieso und warum. Dafür verzeiht man kleine Logikfehler, wie zum Beispiel, weshalb die ersten Ermittlungen so oberflächlich waren.

Das Hörbuch hat Torben Kessler gelesen und mir hat sein Vortrag sehr gut gefallen. Er hat die Emotionen gut rübergebracht und ich konnte die Protagonisten unterscheiden. Beim Vorlesen unterscheiden sich diese manchmal nur in kleinen Nuancen, aber die haben schon ausgereicht. Durch die vielen Zeit- und Perspektivsprünge muss man beim Hörbuch zwar am Ball bleiben, aber ich hatte trotzdem unterhaltsame und kurzweilige Hörstunden.

Veröffentlicht am 18.05.2023

Ein kurzweiliges, skurriles, aber auch spannendes Fantasyabenteuer

Wie man einen Prinzen tötet
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Dies war mein erstes Buch von T. Kingfisher und es war überraschend anders. Eine Fantasygeschichte, die durch das Anderssein aus der breiten Masse hervorsticht.
Da sind zum einen die Hauptprotagonisten, ...

Dies war mein erstes Buch von T. Kingfisher und es war überraschend anders. Eine Fantasygeschichte, die durch das Anderssein aus der breiten Masse hervorsticht.
Da sind zum einen die Hauptprotagonisten, die alle schon älter sind. Marra ist um die 30 Jahre alt, Fenris ist zehn Jahre älter und die beiden werden von zwei noch älteren Damen begleitet. Das ist für mich ein Pluspunkt, denn in den meisten Fantasygeschichten, die mir unterkommen, sind die Protagonisten jung, klug und schön. Marra ist weder das eine noch das andere, aber sie ist sehr zielstrebig und ehrgeizig in ihrem Tun.
Zum andere besticht die Story mit einer fantasievoll erschaffenen Welt, die die Autorin mit vielen Details ausgeschmückt hat.
In der Story steht der Roadtrip einer ungewöhnlichen Reisegruppe im Fokus, die sich aufmacht, einen Prinzen zu töten. Ich habe sie alle in mein Herz geschlossen, inklusive der tierischen Wegbegleiter. Da ist zum einen Marra, eine Prinzessin des Hafenstaats. Sie wird von der Staubfrau und Fenris, einem ehemaligem Krieger, begleitet und dann stößt noch die Patenfee Agnes dazu.
Mein Highlight war der Koboldmarkt. Sehr gelungen beschrieben und sehr gruselige Zahlungsmethoden. Alleine der Zahntänzer und was da so alles an Gestalten herumkreucht und fleucht – das hat die Autorin echt gut gemacht! Überhaupt besticht dieses Buch mit einem genialen Humor und skurrilen Figuren.
Der Schreibstil ist locker-flockig und mitreißend und einmal angefangen, fliegen die Seiten so dahin. Die Atmosphäre im Buch ist durchweg düster und dunkel, doch spitzen immer wieder kleine Lichtblicke und Hoffnungsschimmer aus der Dunkelheit hervor.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber doch. Zu Beginn wird der Leser mitten in die Handlung hineingeworfen wird und später stellt man dann fest, dass Marra gerade dabei ist, eine Aufgabe zu lösen. Es gab viele skurrile Szenen, doch durch das Hin- und Herspringen in der Zeit muss man aufpassen, wo man gerade ist.
Zudem gibt es viele interessante Länder, die die Reisegruppe durchquert und ich hätte mir gewünscht, noch etwas mehr über diese Länder und ihre Bewohner zu erfahren.

Wenn ich beim Lesen des Klappentextes eine Vermutung gehabt hätte, in welche Richtung die Story gehen wird, ich wäre komplett danebengelegen und das freut mich, denn die Autorin konnte mich hier überraschen.
Ein kurzweiliges, skurriles, aber auch spannendes Fantasyabenteuer mit nur einem ganz kleinen Touch von Romantik, aber mit genialem Humor und fantasievollen Figuren, das ich gerne weiterempfehle!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 14.05.2023

Ein mitreißender Roman

Die Kinder der Luftbrücke
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Grundsätzlich bin ich nicht so ein großer Fan von Nachkriegs- oder Kriegsgeschichten, aber der Klappentext hörte sich ganz interessant an und die Autorin Juliana Weinberg kannte ich auch noch nicht. Deswegen ...

Grundsätzlich bin ich nicht so ein großer Fan von Nachkriegs- oder Kriegsgeschichten, aber der Klappentext hörte sich ganz interessant an und die Autorin Juliana Weinberg kannte ich auch noch nicht. Deswegen dachte ich, ich probier es mal mit der Story.
Es geht um eine dramatische Geschichte während der Nachkriegszeit. Westberlin ist abgeschnitten und der Zugang zu Lebensmitteln wird durch eine Blockade der Sowjets deutlich erschwert, dabei gibt es sowieso schon fast nichts in den Regalen. Die Menschen haben die Hoffnung nicht ganz verloren, denn die Amerikaner setzen Rosinenbomber ein und installieren eine Luftbrücke, um die Bewohner des Westsektors mit dem notwendigsten zu versorgen.
Ich fand es faszinierend, wie gut die Autorin recherchiert hat und wie detailliert sie die Umstände und Zustände der damaligen Zeit geschildert hat.
Ein interessantes Setting, in dem Nora versucht ihre beiden Kinder großzuziehen, deren Vater immer noch vermisst wird. Nora schafft es aufgrund ihrer Sprachkenntnisse, einen Job bei den Amerikanern zu bekommen. Matthew ist als Pilot ein Teil der Luftbrücke und irgendwann begegnet er Nora. Die Protagonisten wurden tiefgründig von der Autorin geschaffen und ich mochte Nora und Matthew sehr.
Der mitreißende Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich durch die Seiten geflogen bin. Es entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte, doch Noras vermisster Mann steht im Weg.
Die Story ist packend und authentisch abwechselnd aus der Sicht von Nora und Matthew erzählt. Es geht ums Überleben, um eine zarte Liebe in einer rauen Zeit und um einen Neuanfang. Es ist dramatisch, es gibt unvorhergesehen Wendungen und das ist genau das, was das Buch zu einer kurzweiligen und unterhaltsamen Lektüre macht.
Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.04.2023

Geheimnisvoll und spannend

Stealing Infinity
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Das Cover ist absolut gelungen und zusammen mit dem Farbschnitt ist es ein echter Eyecatcher! Dies ist mein erstes Buch dieser Autorin, auf die ich durch den interessanten Klappentext aufmerksam wurde.
Die ...

Das Cover ist absolut gelungen und zusammen mit dem Farbschnitt ist es ein echter Eyecatcher! Dies ist mein erstes Buch dieser Autorin, auf die ich durch den interessanten Klappentext aufmerksam wurde.
Die Story handelt von der Außenseiterin Natasha, deren Familienleben nur mittelprächtig ist, seit ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen hat. Doch als sie an der Grey Wolf Akademie ihren Namen auf einen Grabstein liest, eröffnet sich ihr eine neue Welt. Mir haben die verschiedenen, teils undurchsichtigen Protagonisten, die Intrigen sowie so manche geheimnisvolle Ereignisse gut gefallen. Wer ist Freund? Wer ist Feind? Keine leicht zu beantwortende Frage.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen. Das lag auch am Erzählstil der Autorin, die es geschafft hat, mich von Anfang an mit ihrem locker-leichten und packenden Schreibstil zu fesseln. Anfangs wirkte Natasha etwa naiv, doch diese Story punktet mit der Charakterentwicklung von Natashas Figur im Laufe der Geschichte. Doch nicht nur Natasha ist ein interessanter Charakter, es gibt weitere Protagonisten, die sehr interessant und ideenreich von der Autorin geschaffen wurde.
Überhaupt hat die Autorin ein Händchen dafür mit den Emotionen, mit Sympathie und Antipathie zu spielen. Sie schafft es Misstrauen zu schüren, an anderer Stelle geht es eher romantisch zu, aber gerade diese Abwechslung schafft ein kurzweiliges Lesevergnügen.
Ich fand das Buch sehr spannend und durch das Verhalten der verschiedenen Protagonisten sowie den Geheimnissen, die es an der Grey Wolf Academy gibt, bleibt der Spannungsbogen insbesondere nach der Hälfte der Lektüre recht hoch.

Fazit:
Wer sich gerne auf geheimnisvolle Vorgänge an einer High School sowie auf eine YA Romantasy einlässt, der ist hier genau richtig. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen und freue mich schon auf den nächsten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2021

Absolute Hörempfehlung!

Und leise klopft der Tod
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Ich war gespannt auf den Reihenauftakt um DS Nathan Cody, denn der Klappentext klang vielversprechend.
Mir hat der Schreibstil von David Jackson gut gefallen, denn man liest die Story so locker-flockig ...

Ich war gespannt auf den Reihenauftakt um DS Nathan Cody, denn der Klappentext klang vielversprechend.
Mir hat der Schreibstil von David Jackson gut gefallen, denn man liest die Story so locker-flockig dahin. Doch die ist nicht ohne und der erste Mord, zu dem die Polizei in Liverpool gerufen wird ist grausam. Die hinterlassene Botschaft ist an einen Vogel angehängt, der ebenfalls tot am Tatort liegt. Als die Ermittler dann noch feststellen, dass es sich bei dem Opfer um eine Polizistin handelt, beginnt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel. Nur ist die Polizei anfangs die Maus.

DS Nathan Cody übernimmt den Fall und ich mochte ihn von Beginn an recht gerne und fand ihn sehr sympathisch. Es wird anfangs angedeutet, dass er nach einem schiefgelaufenen Undercover Einsatz nun ein anderes berufliches Feld sucht, aber nach und nach erfährt der Leser bzw. der Hörer immer mehr Details aus Codys Leben und die sind nicht einfach zu verdauen.
Seine Partnerin kennt Cody bereits von früher, was die alltäglichen Dinge nicht immer einfach macht.

Der Thriller wird aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählt: Mal aus der Sicht der Opfer, mal aus der Sicht desjenigen, der mit dem Opfer unterwegs war, oft aus der Sicht von DS Cody. Sogar der Serientäter kommt zu Wort und der hat gruselige Gedanken. Die Mischung macht diesen Thriller zu einem kurzweiligen Leseerlebnis.
DS Cody wird tiefgründig charakterisiert, seine Partnerin hingegen ist meiner Meinung nach etwas blass geblieben, aber ich hoffe hier mal auf den nächsten Band mit den beiden.

Die Jagd nach dem Täter ist interessant und der Autor hat es geschickt verstanden, seine Karten nicht zu früh auf den Tisch zu legen. Ich war wirklich bis zum Schluss ahnungslos und hatte diesen Täter nicht auf dem Schirm – genauso wenig wie sein Motiv, das aus Tätersicht überraschend plausibel ist.

Peter Lontzek hat das Hörbuch klasse gelesen. Er hat die unterschiedlichen Figuren gut charakterisiert und die Emotionen realistisch vermittelt. Man konnte quasi die Angst und Furcht so mancher Akteure richtig spüren. Das hat er echt gut gemacht.

Fazit:
Ein spannender Serienauftakt mit interessanten Figuren, einer faszinierenden Tätersuche und einem Täter, der nicht vorhersehbar war. Als Hörbuch sehr zu empfehlen! Von mir gibt’s 4,5 Sterne.