Verwirrender Einsteig, danach TOP!
BluescreenMarisa wohnt im Los Angeles der Zukunft, Stadtteil Mirador. Alle sind mit ihren implantierten Djinnis miteinander vernetzt und können in fremde Welten abtauchen. Alles ist möglich! Diese Flucht vor der ...
Marisa wohnt im Los Angeles der Zukunft, Stadtteil Mirador. Alle sind mit ihren implantierten Djinnis miteinander vernetzt und können in fremde Welten abtauchen. Alles ist möglich! Diese Flucht vor der Realität nimmt Marisa häufig in Anspruch, denn zusammen mit ihren Freundinnen spielt sie gerne Online-Spiele und versteht sich meisterhaft im Hacken und Programmieren. Als sie und ihre Freunde auf die neuste Super-Droge „Bluescreen“ treffen, findet Marisa allerdings in der Programmierung dieser Droge etwas höchst alarmierendes!
Nachdem ich die bisherigen Romane von Dan Wells allesamt verschlungen habe, war ich auch dieses mal wieder sehr gespannt, was der vielseitige Autor uns hier vorsetzen würde. Tatsächlich ist Bluescreen von der Thematik her ganz anders als seine bisherigen Romane. Es geht mehr in die Science Fiction und ich hatte vor allem zu Beginn einige Probleme der Handlung zu folgen und mich komplett auf dieses Szenario einzulassen.
Das Buch beginnt in einer virtuellen Realität, wo Marisa mit ihren Freundinnen Heldinnen eines Online Spiels sind und dadurch aber auch über dessen Grenzen hinaus auch in der realen Welt bekannt. Ein wenig orientierungslos war ich zunächst, weil man einfach in die Kampfhandlungen des Spiels hinein geworfen wird, ohne überhaupt zu wissen, dass es sich um dieses Szenario lediglich um ein Spiel handelt. Das klärt sich dann zwar recht bald auf, aber mit dem folgenden Szenario konnte ich dann wiederrum auch nur schwerlich etwas anfangen, wir lernten nämlich die reale Welt um Marisa herum kennen, eine recht gefährliche Welt, wie wir sie heute zwar auch bereits kennen, nur wohl nicht so fortschrittlich. Und weil ich einfach keine Idee hatte, worauf das ganze hinaus laufen würde, fühlte ich mich ein wenig einsam in der Lektüre, weil ich einfach nicht wusste, wo mich der Weg hinführen sollte und so konnte ich mich erst einmal nicht so wirklich auf die Geschichte einlassen. Ging es nun um die virtuelle Welt oder die Realität?
Trotz dem fand ich das Szenario interessant und es hat eine merkwürdige Faszination auf mich ausgeübt. Ich musste einfach weiter lesen und mich in die dunklen Abgründe Miradors hinab ziehen lassen. Nach ungefähr der Hälfte des Buches war ich dann aber auch angekommen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Endlich hatte ich verstanden was wirklich passiert und konnte mir mit den Protagonisten Gedanken machen. Das hat mich dann sehr gefesselt und ich konnte die zweite Hälfte des Buches einfach genießen.
Die Welt, die Dan Wells hier erschaffen hat, ist eine sehr düstere Zukunftsvision. Mir kam sie allerdings sehr realistisch vor. Zwar sehr futuristisch, aber andererseits auch überhaupt nicht übertrieben.
Die Geschichte selbst hat mir zu Beginn zwar einige Probleme bereitet, aber nachdem ich dann endlich drin war, hat es mir sehr gefallen und ich bin jetzt etwas hin und her gerissen, denn einerseits möchte ich gerne mehr über Marisa und Mirador erfahren und lesen, aber andererseits fand ich das Ende gut abgeschlossen, wenn es die letzten Seiten nicht gegeben hätte.
Fazit
Trotz eines verwirrenden und etwas erschwerten Einstieg hat Dan Wells auch mit „Bluescreen“ wieder einen überzeugenden Roman abgeliefert, der ein düsteres aber sehr realistisches Zukunftsszenario birgt. Obwohl ich mit diesem Ende durchaus gut leben könnte, würde ich doch gerne noch mehr von Marisa und Mirador lesen!