Ein facettenreicher zeitgeschichtlicher Kriminalroman . . .. . . und das mitreißende Porträt einer jungen Frau in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs.
Düsseldorf, 1969: Erstmals werden Frauen zu Kriminalbeamtinnen ausgebildet – ein Novum, das Widerstände in der Behörde und der Bevölkerung hervorruft. Die zweiundzwanzigjährige Lucia Specht lässt sich davon nicht abhalten. Sie ist fasziniert vom Beruf der Kriminalistin und fest entschlossen, der Enge ihrer Heimatstadt zu entkommen. Als ein junges Hippiemädchen brutal ermordet wird, nimmt sich Lucia unter Mithilfe ihrer Kolleginnen des Falls an – und beweist, dass sie das Zeug zur Ermittlerin hat.
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Machen wir eine Zeitreise in das Jahr 1969, erstmals beginnen 6 junge Frauen eine Ausbildung zur Kriminalbeamtin sehr zum Missfallen einiger männlicher Kollegen.
Wir begegnen unter anderem Lucia Specht, ...
Machen wir eine Zeitreise in das Jahr 1969, erstmals beginnen 6 junge Frauen eine Ausbildung zur Kriminalbeamtin sehr zum Missfallen einiger männlicher Kollegen.
Wir begegnen unter anderem Lucia Specht, einer 22 jährigen Sekretärin, die noch etwas anderes vom Leben will als in ihrer engen Heimatstadt zu versauern und ihrem Vater und Bruder den Haushalt zu führen.
Die 6 Frauen durchlaufen die verschiedenen Dezernate und als Lucia in der Mordkommission ihren Dienst versehen muss, wird sie bei der Ermordung eines Hippiemädchens erstmals eingesetzt. Natürlich unter Aufsicht ihres männlichen Kollegen, aber sie schafft es sich durchzusetzen und an der Aufklärung mitzuwirken.
Matthias Berg gelingt es die Vielschichtigkeit der Charaktere, deren Gefühls- und Gedankenwelt authentisch darzustellen und auch dem Zwiespalt der Frauen wird er gerecht. Ich konnte mitfühlen mit Lucia, die alles dafür gibt es ihrem Umfeld, vor allen Dingen ihrem Vater und Bruder zu zeigen, dass sie es schafft auf eigenen Beinen zu stehen und ihr Ziel Kriminalbeamtin zu werden, erreicht.
Fazit: der Start in eine interessante neue Krimireihe hat mir riesig Spaß gemacht, ich habe mich wohlgefühlt in der Flower-Power-Zeit, bin aber froh und dankbar dass Frauen wie Lucia den Kampf um mehr Gleichberechtigung ausgefochten haben und wir Frauen in der heutigen Zeit meistens nicht mehr gegen solche Vorurteile und Ungerechtigkeiten kämpfen müssen. Klare Leseempfehlung
Die junge Lucia Specht hat in den späten 60er Jahren einen außergewöhnlichen Berufswunsch, sie möchte gerne bei der Polizei als Kriminalistin ausgebildet werden. Der Vorstoß in die Männerdomäne bedeutete ...
Die junge Lucia Specht hat in den späten 60er Jahren einen außergewöhnlichen Berufswunsch, sie möchte gerne bei der Polizei als Kriminalistin ausgebildet werden. Der Vorstoß in die Männerdomäne bedeutete in der damaligen Zeit, einen schweren Kampf gegen Vorurteile und einem gesellschaftlichen Frauenbild zu leisten. Lucia erhält eine scheinbar große Chance ihr Talent unter Beweis zu stellen, indem sie in die Ermittlungen um einen Mord an ein Hippiemädchen involviert wird. Schnell ahnt sie, dass ihr Vorgesetzter dies nutzen möchte, sie wieder los zu werden, aber sie stellt sich der schweren Aufgabe und beweist, dass auch sie als Frau das Zeug zu einer guten Ermittlerin hat...
Der Autor Mathias Berg hat mich mit seinen Kriminalromanen "Der Preis der Rache" und "Der Lohn des Verrats" bereits überzeugen können, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk eingestiegen bin. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit authentisch vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an dem "Hippiemädchen" gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten, sowie der sehr gut geschilderten Zeit der Flower-Power-Bewegung auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es sorgt somit nicht nur die Auflösung des Kriminalfalls für eine angenehme Spannung, sondern auch der persönliche Einsatz der interessant gezeichneten Hauptprotagonistin, ihren Traum wahr zu machen und für das Gute einzustehen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und verleihen der Geschichte einen charmanten Rahmen. Das Rätsel um den Tod der jungen Frau bleibt bis zum Finale erhalten, um dort mit einer gut nachvollziehbaren und überzeugenden Auflösung entschlüsselt zu werden.
"Der Tod des Blumenmädchens" ist ein aus meiner Sicht voll überzeugender Kriminalroman, der mich mit einer mitreißenden Geschichte im historischen Mantel voll und ganz begeistern konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.
In seinem Kriminalroman ,, Die Kriminalistinnen-Der Tod des Blumenmädchens" nimmt der Autor Mathias Berg den Leser mit ins Jahr 1969, als in Düsseldorf ein Versuch startet. Sechs junge Frauen dürfen als ...
In seinem Kriminalroman ,, Die Kriminalistinnen-Der Tod des Blumenmädchens" nimmt der Autor Mathias Berg den Leser mit ins Jahr 1969, als in Düsseldorf ein Versuch startet. Sechs junge Frauen dürfen als Quereinsteiger zur Kriminalistin ausgebildet werden. Die 22 jährige Lucia Specht ist gelernte Sekretärin und hat ihre ganz persönliche Motivation aus diesem Leben auszubrechen und Kriminalistin zu werden .
Für Frauen war vieles noch nicht so selbstverständlich wie heute. Sie hatten in den Augen vieler Männer ihren Platz in der Küche, bei der Kindererziehung oder wenn der Ehemann es erlaubte , eine Arbeit z. Bsp. als Sekretärin, Verkäuferin oder Friseurin. Doch die Flower-Power - Bewegung ist auch in Düsseldorf angekommen, kritsch beäugt.
Die jungen Frauen werden in ihrer ersten Praxisphase auf die verschiedenen Bereiche der Kriminalpolizei verteilt. Lucia kommt zur Mordkommission, wo sie dann auch gleich am ersten Tag zu einem Fall gerufen wird. Mit ihrem Vorgesetzten Potthoff, der mit Frauen in ,, seiner " Domäne " gar nicht einverstanden ist., wird sie in die Wohnung der toten Lena gerufen. Schnell soll der Fall als Suizid oder Raubüberfall mit Todesfolge abgeschlossen werden. Doch Lucia spürt, daß hinter der toten jungen Frau, die der Hippie-Szene angehört, mehr steckt. Sie beginnt ,ihre Sinne zu schärfen und traut sich, hinter dem Rücken ihres Vorgesetzten alleine Ermittlungen durchzuführen, sie entdeckt Verstrickungen und hat manches Hindernis zu überwinden. Trifft auf Menschen, die es ehrlich mit ihr meinen ? Wird sie erfolgreich sein? Kann sie die Vorurteile der Männer widerlegen und sich in ihrem neuen Beruf behaupten?
Für mich hat Mathias Berg den Zeitgeist der damaligen Zeit perfekt eingefangen. Der Leser erhält durch Schilderungen des privaten Lebens der jungen Frauen Einblick in verschiedene Gesellschaften. Man ging in Bars, zum Tanzen, Mittagessen in der Gaststätte bei Rosi. Die 6 Anwärterinnen werden schnell auch Freundinnen, so daß man auch aus dem privaten Bereich einiges erfährt.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bildhaft. Ich sehe Lucia vor mir, wie sie sich Kleid zum Ausgehen kauft oder mit einem Verehrer zum Essen ausgeführt wird. Ebenso höre ich den Dienstwagen, einen VW- Käfer, über die Straße düsen. Besonders gut hat mir der Besuch der Hippie- Veranstaltung gefallen. Blumenketten und eine besondere Atmosphäre mit speziellem Geruch und Getränk.
Der Autor hat die Vorurteile gegenüber Frauen , sowohl gesellschaftlich , beruflich als auch im privatem Umfeld, authentisch dargestellt. Auch der Gegenwind, den die jungen Frauen ertragen müssen, ist realistisch beschrieben und spürbar.
Mich hat diese Geschichte über die Anfänge von Kriminalbeamtinnen durchgehend gefesselt, die Spannung steigerte sich zum Ende nochmals. Es war so spannend, daß die Seiten nur so flogen und ich das Buch nicht weglegen konnte , bevor ich das Ende kannte.
Ich freue mich schon auf einen neuen Fall , den Lucia mit ihren Kolleginnen und Kollegen hoffentlich aufklären darf.
Diesen äußerst gelungenen Roman empfehle ich von ganzem Herzen weiter, denn mich hat die Geschichte begeistert.
„Die Kriminalistinnen – Der Tod des Blumenmädchens“ von Mathias Berg beinhaltet nicht nur einen spannenden Kriminalfall, sondern thematisiert insbesondere das Frauenbild Ende der 60er Jahre.
Klappentext:
Düsseldorf, ...
„Die Kriminalistinnen – Der Tod des Blumenmädchens“ von Mathias Berg beinhaltet nicht nur einen spannenden Kriminalfall, sondern thematisiert insbesondere das Frauenbild Ende der 60er Jahre.
Klappentext:
Düsseldorf, 1969: Erstmals werden Frauen zu Kriminalbeamtinnen ausgebildet – ein Novum, das Widerstände in der Behörde und der Bevölkerung hervorruft. Die zweiundzwanzigjährige Lucia Specht lässt sich davon nicht abhalten. Sie ist fasziniert vom Beruf der Kriminalistin und fest entschlossen, der Enge ihrer Heimatstadt zu entkommen. Als ein junges Hippiemädchen brutal ermordet wird, nimmt sich Lucia unter Mithilfe ihrer Kolleginnen des Falls an – und beweist, dass sie das Zeug zur Ermittlerin hat.
Ich kannte bereits Mathias Bergs Krimis „Preis der Rache“ und „Lohn des Verrats“ und freute mich, Otto Hagedorn, dem Ermittler aus diesen Bänden, wieder zu begegnen. Dennoch ist dieses Buch keine Fortsetzung, sondern offensichtlich der Start einer neuen Reihe rund um sechs Frauen, die sich im von Männern dominierten Polizeiapparat behaupten müssen. Die Handlung des Romans ist zwar erfunden, doch basiert sie auf einer Tatsache. Dieses Experiment „Frauen bei der Kriminalpolizei“ im Jahr 1969 gab es tatsächlich.
Das Buch erschien 2023. Bereits das Cover stimmt durch Motiv und Farbgebung auf die sogenannte Flower-Power-Zeit ein. Das Buch gliedert sich in drei Teile, innerhalb dieser wiederum in Kapitel mit angenehmer Länge, die zum Teil datiert sind. Der Handlungszeitraum umfasst zwei Wochen im August des Jahres 1969.
Der Schreibstil liest sich flüssig, die Sprache ist jener Zeit angepasst. Sehr bildhaft wurde ich in meine Teenagerzeit zurückversetzt. Ende 1969 war ich 16, zwar kein Hippiemädchen und manches, das hier geschildert wird, habe ich nie selbst erlebt, wie Hippie-Partys oder verrauchte Bars oder Beisln, aber das bürgerliche Umfeld ist mir noch lebhaft vor Augen: Telefonzellen, Telefone mit Wählscheibe, diktierte Texte zu stenografieren, die Schlagermelodien, Buchtitel, Marken wie Tosca, Pitralon oder Sinalco, VW-Käfer, natürlich die Mode, aber auch die Ermordung von Sharon Tate ist mir erinnerlich, u.v.a.m. Der Autor zeichnet ein authentisches Bild der damaligen Zeit, mit deutlichem Fokus auf das damalige Frauenbild, die Abhängigkeit der Frauen von den Ehemännern, die bestimmen durften, ob man und welchen Beruf man ausübt, dieses „Frauen-gehören-hinter-den-Herd“-Denken bis hin zu den riskanten verbotenen Abtreibungen. Deutlich spürt man, wie Frauen behandelt wurden, als Me-Too und Political Correctness noch nicht erfunden waren.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Lucia Specht, eine dieser jungen Frauen, die sich zur Kriminalbeamtin ausbilden lassen. Die Geschehnisse werden in Ich-Form aus ihrer Perspektive geschildert. Man ist einerseits mitten drinnen in den Ermittlungen, in den offiziellen ebenso wie in Lucias eigenmächtigen Aktionen, blickt andererseits aber auch in ihre Seele, lernt ihr privates Umfeld kennen, ihre Vergangenheit, ihre Motivation für die Berufswahl. Sie zeigt ihre verletzliche Seite ebenso wie ihren Durchsetzungswillen und ihre Zielstrebigkeit. Die Charakterisierung ihrer Person ist am ausführlichsten, doch auch ihre Kollegenschaft u.a. Nebenfiguren zeichnen sich durch markante Eigenschaften und Verschiedenartigkeit aus, wirken lebendig, mehr oder weniger sympathisch und sind gut vorstellbar beschrieben. Die Milieuschilderungen spannen sich vom Spießbürgerlichen bis zur lockeren Hippie-Party, inklusive einer Prise Erotik.
Die Handlung ist gut aufgebaut. Nachdem man im ersten Teil in die Atmosphäre dieser Zeit eingeführt wird und die handelnden Personen kennenlernt, steigert sich die Spannung ab Teil 2 zusehends, durch gefährliche Momente, Action und dramatische Ereignisse, bis sich letztlich, nach einigen irreführenden Fährten, der Fall schlüssig löst. Das Ende, der Aufbruch zum nächsten Fall, macht bereits neugierig auf die Fortsetzung.
Mir hat das Buch in seiner Gesamtheit ausnehmend gut gefallen, eine gut dosierte Mixtur aus Kriminalfall und Zeitbild. Eine unbedingte Leseempfehlung!
"Wenn du es bei der Polizei zu etwas bringen willst, musst du die Spielchen beherrschen und mitspielen. Das ist kein Kindergarten, das ist Hierarchie mit Hauen und Stechen. Und für euch Frauen wird es ...
"Wenn du es bei der Polizei zu etwas bringen willst, musst du die Spielchen beherrschen und mitspielen. Das ist kein Kindergarten, das ist Hierarchie mit Hauen und Stechen. Und für euch Frauen wird es nicht einfacher werden." (S. 307)
Düsseldorf 1969; Lucia Specht gehört zu der Handvoll Frauen, die erstmalig die Möglichkeit erhalten, als Quereinsteigerinnen in den gehobenen Polizeidienst einzusteigen. Die jungen Frauen treffen dabei auf die miefige Behördenatmosphäre der damaligen Zeit. Kaffee und Zigaretten, Hierarchie und der eine oder andere alte Nazi, Intrigen und Seilschaften - eine Männerwelt par excellence. Doch Lucia und ihre Kolleginnen sind mutig, eigenwillig und stark, und bereit neue Wege zu gehen.
Meine anfängliche Skepsis, ob es einem männlichen Autor gelingen kann, einen Krimi aus der Sicht einer Frau zu schreiben, hat sich schnell in das Gegenteil verwandelt. Berg gelingt es ganz vorzüglich, die Situation und das Empfinden der Frauen in der damaligen Zeit darzustellen. Chapeau! Emanzipation und Feminismus waren noch nicht sehr weit fortgeschritten, die rechtliche Situation gerade der verheirateten Frauen war katastrophal. Man kann gar nicht oft genug daran erinnern, dass die heutigen Freiheiten nicht vom Himmel gefallen sind, sondern hart erkämpft werden mussten. Das Recht auf Berufstätigkeit und freie Berufswahl, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und die Möglichkeit ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Lucia und ihre Kolleginnen sind - manchmal schmerzhaft - mit diesen Herausforderungen konfrontiert.
Mathias Berg beschreibt die damalige Zeit sehr atmosphärisch und detailreich. Ich fühlte mich beim Lesen in meine Kindheit zurückversetzt. Berg trifft es auf den Punkt, die Zeit so zu beschreiben, wie sie war: Kneipen und Clubs, Hippiefeten, Sex & Drugs & die Musik von Mendocino bis Aquarius, damalige Inn-Getränke und Rauchgewohnheiten (über zwei kleine Fehlerchen bei der damaligen Technik konnte ich ohne Probleme hinwegsehen). Einfach super!
Als Auftakt einer neuen Serie nimmt auch das Privatleben von Lucia und ihren Kolleginnen einen breiten Raum ein. Das stört mich überhaupt nicht, denn gerade dadurch wird die Zeit plastisch und lebendig. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung!