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Veröffentlicht am 15.07.2020

Die wilden 20er-Jahre in Berlin

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Hulda Gold ist eine Hebamme im Berlin der 20er-Jahre. Die Nachwirkungen der Schrecken des 1. Weltkrieges bestimmen das Stadtbild und überall gibt es Armut und Elend. Hulda geht es den Umständen entsprechend ...

Hulda Gold ist eine Hebamme im Berlin der 20er-Jahre. Die Nachwirkungen der Schrecken des 1. Weltkrieges bestimmen das Stadtbild und überall gibt es Armut und Elend. Hulda geht es den Umständen entsprechend noch finanziell gut und sie nutzt jede freie Minute, um armen Menschen zu helfen, da sie der Ansicht ist, dass jeder Mensch ein Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben hat. Dieser Altruismus führt aber dazu, dass sie bald darauf im Mittelpunkt einer Mordermittlung steht. Rita Schönbrunn, eine Prostituierte, wird eines Tages tot im Landwehrkanal aufgefunden und Hulda macht es sich zur Aufgabe, herauszufinden, wer Rita ermordet hat. Ihr zur Seite steht der Kriminalkommissar Karl North, der jedoch zunächst gänzlich andere Beweggründe hat und die Mordermittlungen erheblich ausbremst. Doch Hulda wäre nicht Hulda, wenn sie sich davon beeindrucken lassen würde.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte eng mit den geschichtlichen Ereignissen der 20er verwoben ist. Man erhält einen Einblick, welche Auswirkungen der Krieg auf die Wirtschaft hatte (Inflation, Belastung durch die Reparationszahlungen), aber auch welche Auswirkungen der Krieg auf einzelne Schicksale hatte (Familien werden auseinandergerissen, Kriegswaisen, gesundheitliche Versorgung, Wohnungsknappheit). Die Geschichte erhält so etwas Lebendiges und man kann durch die Erzählung fast das Leid und die Armut spüren.

Umso beeindruckender ist, dass die Autorin es schafft, vor diesem Hintergrund, eine packende und dichte Erzählung rund um Hulda Gold entstehen zu lassen. Das Schicksal einer einzelnen Hebamme dürfte zu dieser Zeit, hinter den geschichtlichen Geschehnissen, zurücktreten, aber die Erzählung schafft es ein weiteres Problem der damaligen Zeit zu beleuchten: die gesundheitliche Versorgung der schwangeren Frauen. Durch die Prüderie des Wilhelminismus ausgelöst, schämen sich die Frauen für die natürlichen Vorgänge ihres Körpers und der Staat bezahlt auch nicht für die Vorsorge der Schwangeren, sondern nur für die erfolgreiche Abwicklung der Schwangerschaft. Mit dieser schwierigen Situation konfrontiert, schafft es Hulda aber dennoch, für die Schwangeren da zu sein und ihnen eine hilfreiche Stütze in dieser schweren Zeit zu sein. Ein Zitat ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben, da die Situation treffend beschreibt: „Ein neues Leben begann, still und unbemerkt in dieser Mietskaserne, die wie eine Wabe im wimmelnden Bienenstock namens Berlin klebte“.

Auch haben mir die vielen unterschiedlichen Charaktere gefallen, die alle einen gewissen Wiedererkennungswert haben. Karl North, der noch mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen hat oder Bert, der Zeitungsverkäufer, der immer ein nettes Wort für Hulda auf den Lippen hat oder auch Frau Wunderlich, die ständig auf der Suche nach dem neusten Tratsch und Klatsch ist, aber am Ende doch das Herz am rechten Fleck hat.

Eine Sache, die ich auch besonders hervorheben möchte, ist das schöne Design des Buches. Der Schriftzug „Fräulein Gold“ ist in Gold geschrieben und hebt sich dadurch vom restlichen schwarz-weiß Cover schön ab. Ebenso finden sich in den Ecken des Covers goldene Art déco Elemente, die dem Buch etwas edles und wertiges geben. Im Buch befindet sich auch eine Karte von Berlin in den 20er-Jahre, was ich immer eine schöne Idee finde, da man so die einzelnen Schauplätze besser nachvollziehen kann. Demnach ist das Buch auch so ein echter Hingucker!

Ich kann für dieses Buch nur eine absolute Kaufempfehlung aussprechen, da ich selten so einen schönen Genre-Mix aus Historie, Krimi und Liebesgeschichte gelesen habe!

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.

Nex – Die letzte Nacht
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Lexi hat eine Gabe, die ihr doch mehr und mehr, wie ein Fluch vorkommt. Denn sie besitzt die Fähigkeit durch eine kurze Berührung zu sehen, wie jemand sterben wird. Dadurch vermeidet sie den Kontakt zu ...

Lexi hat eine Gabe, die ihr doch mehr und mehr, wie ein Fluch vorkommt. Denn sie besitzt die Fähigkeit durch eine kurze Berührung zu sehen, wie jemand sterben wird. Dadurch vermeidet sie den Kontakt zu anderen, da sie es nicht ertragen kann, immer wieder mit Tod konfrontiert zu werden. Als jedoch eine Mordserie Los Angeles erschüttert, ist sie gezwungen, die Mordermittlungen zu unterstützen, denn Lexi ist einem der Mordopfer kurz vor ihrem Tod in einem Club begegnet und hat nichts unternommen, um ihren Tod zu verhindern.

Schon als ich das erste Mal von diesem Buch in einem der Neuerscheinungsübersichten erfahren habe, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Lexi und dieser spannenden Ausgangssituation weitergehen wird, denn die Handlung wirkte auf mich neu und erfrischend anders. Nun mehrere Monate später konnte ich das Buch endlich lesen und bin immer noch begeistert.

Denn das Leben von Lexi ist alles andere als einfach und schon nach den ersten Seiten wird der Leser in eine düstere und trostlose Welt entführt, in der es wenige Gründe zur Freude gibt. Lexi lebt ganz allein und in ärmlichen Verhältnissen, da sie schon früh ihre Eltern verloren hat und sich seitdem mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält wie z.B. als Barkeeperin in einem Club. Obwohl sie gerne studieren würde, bleibt ihr dieser Wunsch verwehrt, da sie es nicht ertragen kann unter Menschen zu sein und sowieso hätte sie auch nicht das Geld dafür. Ihr einzigen Bezugspersonen sind der Geist Trevor, der sich immer noch in der Menschenwelt aufhält, da er keine Lust hat in das Totenreich überzugehen und ihr Großvater, der die gleiche Gabe wie Lexi besitzt. Diese Ausgangssituation hat mir fast das Herz gebrochen, da man merkt, dass Lexi leidet.

Den Rest in ihrer aussichtslosen Lage gibt ihr dann auch noch der Umstand, dass sie den Tod eines Mädchens sieht und nicht eingreift, um ihn zu verhindern. Sie macht sich danach schwere Vorwürfe, wenn sie auch weiß, dass sie nichts hätte tun können. Allerdings scheint dieser Vorfall auch gleichzeitig ein Glücksgriff für Lexi zu sein, denn sie gewinnt dadurch eine weitere Geist-Freundin, die ihr dabei hilft herauszufinden, wer die Morde in Los Angeles verübt. Zwar muss sie sich immer wieder daran erinnern, dass diese Zusammenarbeit nur temporär ist, aber man merkt, dass Lexi regelrecht aufblüht und man mehr von der Person erahnen kann, die sie ursprünglich mal war.

Die tatsächlichen Mordermittlungen sind spannend umgesetzt und führen Lexi an einige gruselige Orte, die sogar von ihr verlangen, ihre Gabe auf gänzlich andere Weise einzusetzen, wie z.B. als Rückblende, um die letzten Augenblicke einer Leiche zu sehen. Darüber hinaus lernt man auch noch weitere magische Wesen kennen, die Lexi wertvolle Hinweise für ihre Ermittlungen mitgeben und man sich unweigerlich fragen muss, warum Lexi nicht mehr Vertrauen zu ihnen aufbaut. Aber auch dieses Rätsel wird nach einiger Zeit gelüftet.

Darüber hinaus ist das Buch auch optisch sehr schön gestaltet, mit den Buchzierden am oberen und unteren Buchrand, sodass die Geschichte gleich viel atmosphärischer wirkt. Zudem bilden die Buchzierden zusammen auch einen schwarzen Raben im Buchschnitt, sodass ich allem in allem sehr begeistert von diesem Buch bin.

Zwar ist die Auflösung am Ende des Buchs nicht so spektakulär wie anfangs gedacht, doch bis dahin bleibt das Buch ziemlich spannend und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie es ist, wenn eine Gabe zu einem Fluch wird.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Sünde ist der Widerspruch zur eigenen Vernunft.

Amberlough – Stadt der Sünde
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Von jeher war Amberlough eine Stadt mit zweifelhaftem Ruf, doch nun droht eine faschistische Revolution in den benachbarten Ländern auch auf Amberlough überzugreifen. Ospie Unterstützer oder auch Schwarzstiefel ...

Von jeher war Amberlough eine Stadt mit zweifelhaftem Ruf, doch nun droht eine faschistische Revolution in den benachbarten Ländern auch auf Amberlough überzugreifen. Ospie Unterstützer oder auch Schwarzstiefel genannt ziehen durch Farbourgh und Tatié und machen Einwanderern, Schriftstellern und jeder, der anders als sie ist, das Leben schwer. Auch in Amberlough haben sie schon eigene kleine Straßen in Beschlag genommen, sodass es zu wachsenden politischen Spannungen in der Regierung von Amberlough kommt. Der Geheimagent Cyril DePaul, der Schmuggler Aristide Makricosta und die Burlesque-Tänzerin Cordelia Lehane versuchen in diesen Zeiten nur zu überleben und merken bald, dass sie die Einzigen sind, die das Schicksal von Amberlough noch ändern können.

Der Untertitel „die Stadt der Sünde“ passt auf diese Stadt außerordentlich gut, denn diese Stadt ist verkommen. Betrüger, Schmuggler und Geheimagenten geben sich Nacht für Nacht die Klinke in die Hand und machen Amberlough zu einem gefährlichen Pflaster. Deswegen verwundert es kaum, dass sich auch Gesindel wie die Schwarzstiefel in dieser Stadt niederlassen wollen und doch bedrohen sie den Status quo der Banden, die sich bis jetzt in dieser Stadt aufgehalten haben oder anders ausgedrückt, die Balance zwischen den einzelnen Gruppierungen gerät durch diese dritte Partei in Schieflage.

Deswegen ist Amberlough zum Teil auch ein sehr politischer Roman, der immer wieder auf die aktuelle politische Lage eingeht und erklärt, warum es schlimm ist, dass die Ospies dieses oder jenes wieder vorhaben. Am Anfang fand ich es schwer den Überblick über die Geschehnisse zu behalten, da es politisch doch sehr komplex ist und manche Taktiken der unterschiedlichen Parteien erst nach einiger Zeit ans Licht kommen. Allerdings konnte mich die Handlung so packen, dass ich mich gerne in die Konflikte reingefuchst habe.

Auch, weil ich die drei Hauptcharaktere sympathisch fand und mich daher auch für ihr weiteres Schicksal interessiert habe. Denn alle drei sind miteinander verwoben und nehmen im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle im Kampf um die Stadt ein. Während Cyril DePaul als Geheimagent versucht, sich in die Reihen der Ospies einzuschleichen, macht Aristide Geschäfte mit falschen Ausweis-Dokumenten, um wichtige Leute aus der Stadt zu schaffen. Cordelia ist am Anfang noch nicht so in die Geschehnisse involviert, muss aber an der Seite von Cyril erfahren, dass die Schwarzstiefel üble Dinge mit ihrer Stadt vorhaben, sodass sie automatisch beim Widerstand mitmacht.

Dabei scheint am Anfang des Buchs alles perfekt zu sein. Aristide hat es geschafft und kann sich ein Leben im Luxus leisten inklusive einer Wohnung im angesagtesten Teil der Baldwin Street, da er gut mit seiner Tätigkeit im "Bumble Bee Cabaret" verdient. Zudem hat er mit seinem Geliebten Cyril einen gutaussehenden Mann an seiner Seite und kann Menschen mit seiner Schmuggler-Tätigkeit helfen. Cordelia geht es da schon anders, denn obwohl sie auch im "Bumble Bee Cabaret" arbeitet, kann sie sich nicht so viel leisten und ist eher ein Mädchen für alles, aber dennoch sind die Zeiten nicht schlecht.

Deswegen bin ich schon sehr gespannt, wie es in einem zweiten Band weitergehen wird und hoffe, dass Cyril, Aristide und Cordelia einen Weg finden werden, Amberlough vor dem Untergang zu retten. Mir hat dieser erste Band auf jeden Fall schon sehr gut gefallen, da er mich mit einem Wechselbad der Gefühle hinterlässt. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einen spannenden und wendungsreichen Fantasy-Roman sucht, in der drei Menschen um das Schicksal einer Stadt kämpfen.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Das Schicksal nimmt nichts, was es nicht gegeben hat.

Der See der verlorenen Träume
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Lyra arbeitet als Regieassistentin am Londoner Royal Opera und ist seit einer Weile mit dem Schauspieler Lloyd zusammen. Sie sind auch schon zusammengezogen und Lyra könnte nicht glücklicher sein. Doch ...

Lyra arbeitet als Regieassistentin am Londoner Royal Opera und ist seit einer Weile mit dem Schauspieler Lloyd zusammen. Sie sind auch schon zusammengezogen und Lyra könnte nicht glücklicher sein. Doch als sie eines Tages ihren geliebten Lloyd backstage mit einer anderen vorfindet, flieht sie aus ihrem glücklichen Leben zu ihrer Großmutter Millie. Die schlägt ihr vor, ihre Verwandtschaft am anderen Ende der Welt in Darnley besuchen zu gehen, denn sie wollte sie doch immer besuchen und ein Tapetenwechsel tue ihr auch gut. Schweren Herzens trennt sie sich von ihrem bisherigen Leben und taucht in die Vergangenheit ihrer Familie ein.

Diese Geschichte vereint ab einem gewissen Zeitpunkt zwei Genres, die mir sehr am Herzen liegen: historische Romane und Fantasy. Denn obwohl das Buch mit einer klassischen Reise in die Vergangenheit der Protagonistin Lyra beginnt, so gibt es doch im späteren Verlauf einige interessante Elemente, die ich eher im Fantasy-Bereich verordnen würde. Dies tut der Geschichte keinen Abbruch, sondern macht sie im Gegenteil in meinen Augen noch viel interessanter, allerdings muss man es vorher wissen, wenn man z.B. bei diesem Buch einen klassischen historischen Roman erwartet hat.

Mir hat es wie gesagt nichts ausgemacht und so konnte ich Lyra bei ihrer Reise ohne größere Unterbrechungen begleiten. Dabei fand ich den generellen Aufbau der Geschichte sehr interessant, denn am Anfang ihrer Reise bekommt Lyra von ihrer Großmutter Millie ihr Tagebuch, damit sie schon einmal auf das Zusammentreffen mit ihren Großtanten vorbereiten kann. Dadurch wechselt immer, wenn Lyra in diesem Tagebuch liest, automatisch die Sicht in die Vergangenheit zu ihrer Großmutter Millie und ihren Cousinen Violet, June und Grace ins Jahr 1939, sodass man ohne Bewertung von Lyra, die Geschichte ihrer Großmutter erfährt.

Und diese Geschichte hat es in sich, denn sie wird von Verlust, Schmerz und Entbehrungen begleitet, was man sich zwar denken kann, wenn man liest, dass die Geschichte im Zeitraum des Zweiten Weltkriegs spielt, allerdings ist nicht nur der Zweite Weltkrieg am Schicksal der oben genannten Frauen Schuld. Dass etwas mit ihren Tanten nicht stimmte, merkt Lyra auch sofort, als sie einige Tage mit diesen Frauen zusammenlebt und übernatürliche Dinge passieren, die ihre Tanten nicht gesehen haben wollen. Dadurch wird man automatisch in die Geschichte gezogen, da man unbedingt wissen will, welches Geheimnis diese Frauen zu bewahren versuchen.

Zudem wirkt es von Anfang an seltsam, dass alle 3 Tanten seit ihrer Geburt im „Hexenhaus“ in Darnley auf der Prince Edward Island leben und nie weggezogen sind oder sich verheiratet haben. Das Geheimnis, das dieses Verhalten verursacht hat, war zwar schauerlich und es war gut, dass Lyra dem nachgegangen ist, um sie von dieser alten Last zu befreien, allerdings habe ich mich gefragt, warum die Frauen nicht schon viel früher nach einer Lösung gesucht haben und erst 40 Jahre verstreichen lassen haben. Dies ist aber wohl Kritik auf hohem Niveau.

Begleitet wird die Geschichte von wunderschönen Illustrationen, die die Charaktere zeigen, sodass man noch einen besseren Einblick in die Welt von „Der See der verlorenen Träume“ bekommt. Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen und ich kann jedem diese Geschichte empfehlen, der eine gut erzählte Geschichte über ein altes Familiengeheimnis lesen möchte.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Lieben oder geliebt haben, das ist genug. Es gibt keine andere Perle in den dunklen Falten des Lebens.

Drachenperle
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Mittlerweile leben General Elusyan und die Wirtschaftsstudentin Sveja zusammen, denn nur Sveja besitzt die Fähigkeit, die sieben magischen Fragmente zu finden, um damit die verschollene Prinzessin Tarinija ...

Mittlerweile leben General Elusyan und die Wirtschaftsstudentin Sveja zusammen, denn nur Sveja besitzt die Fähigkeit, die sieben magischen Fragmente zu finden, um damit die verschollene Prinzessin Tarinija von Latura zurückzubringen. Doch während sich Sveja ihrer Aufgabe stellt, merkt sie, dass sie immer stärkere Gefühle für Elusyan entwickelt und nicht möchte, dass ihre gemeinsame Zeit irgendwann endet. Auch Elusyan merkt, dass Sveja Gefühle in ihm weckt, die er noch nie zuvor gefühlt hat, allerdings versucht er sie so gut es geht zu unterdrücken, denn eine Beziehung zwischen Menschen und Vasky ist nicht erlaubt.

Nachdem sich Sveja und Elusyan in Band 1 erst noch aneinander gewöhnen mussten und viel gestritten haben, war es mal eine schöne Abwechslung nun im zweiten Band zu sehen, dass Elusyan auch charmant sein kann und die beiden eigentlich ein gutes Team abgeben. Dies sieht man nicht nur an ihrem gemeinsamen Alltag, sondern auch daran, dass sie zusammen eine Weltreise planen, um die sieben magischen Fragmente zu finden.

Doch, wenn man viel Zeit miteinander verbringt, kann es auch schnell passieren, dass man Gefühle füreinander entwickelt. So passiert es auch Elusyan und Sveja, obwohl ihre Liebe nicht sein darf, da sie aus unterschiedlichen Welten stammen und diese Welten nicht miteinander vereinigt werden dürfen. Allerdings hilft dieses Verbot wenig, wenn man das Objekt seiner Begierde immer direkt vor seiner Nase hat. Dadurch wird die Suche nach den magischen Fragmenten zusätzlich erschwert, denn beide sind nie ganz bei der Sache und kämpfen eher mit ihren inneren Dämonen.

Ich konnte das Verhalten von Sveja sehr gut nachvollziehen, wobei sie eine lockere Art hat, mit den Dingen umzugehen. Sie weiß, dass sie Elusyan verlieren wird, wenn sie alle Fragmente gefunden hat und dennoch macht sie weiter, selbst als Elusyan sie letztendlich fallen lässt. Dagegen wusste ich nicht so genau, was ich von Elusyan halten soll. Er tut viele Dinge im Verborgenen, die sich erst im Nachhinein erschließen und auch wenn er Gefühle für Sveja hat, so lässt er sie ziemlich oft im Stich, statt sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass er nach einem Weg sucht, dass sie doch zusammen sein können. Dadurch wirkt er sehr eigensinnig und bockig, obwohl er scheinbar so nicht ist.

Neben dem Drama um Sveja und Elusyan erfährt man auch, wie es mit Yljasi weitergeht. Sie muss sich gegen ihren Vater und ihren Bruder durchsetzen, denn sie wollen Yljasi so schnell es geht verheiraten, obwohl ihr Herz Pasjeran gehört. Doch dieser wurde vom König von Latura verbannt und muss erst einen Weg finden, wieder in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Mir tat Yljasi sehr leid, denn wenn Pasjeran an ihrer Seite wäre, müsste sie nicht das durchmachen, was sie durchmachen muss. An diesem Teil der Geschichte sieht man auch wieder, wie schnell Familienbande vergessen ist, wenn es um die Erhaltung von Macht geht. Letztendlich muss Yljasi für ihr Glück kämpfen und sich nicht davon unterkriegen lassen, was die Männer in ihrer Familie für sie bestimmen.

Alles in allem hat mir auch dieser zweite Band sehr gut gefallen, auch wenn der Cliffhanger am Ende des Buchs mehr als fies ist. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der wissen möchte, ob Sveja es schafft, die sieben magischen Fragmente zu finden, um damit die Prinzessin von Latura zu befreien.

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