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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Ich bin ambivalent

Going Zero
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Bei dem Buch bin ich hin- und hergerissen.
Einerseits fand ich es unheimlich spannend.
Das Grundthema ist die Frage nach der Legitimation eines Überwachungsstaats, wieviel darf ein Staat und heiligt der ...

Bei dem Buch bin ich hin- und hergerissen.
Einerseits fand ich es unheimlich spannend.
Das Grundthema ist die Frage nach der Legitimation eines Überwachungsstaats, wieviel darf ein Staat und heiligt der Zweck die Mittel?
Hier gibt es ein Experiment dazu - ausgewählte Bewerber*innen versuchen, 30 Tage unter dem Radar zu bleiben, unentdeckt von einer riesigen Maschinerie an Überwachungsinstrumenten.

Kaitlyn hat aber nicht primär Interesse am Preisgeld von 3 Millionen Dollar. Um was es ihr wirklich geht, erfährt man erst gegen Ende des Buches.
Neben Kaitlyns Strategie unentdeckt zu bleiben, erfährt man aber auch die der anderen Mitbewerber. Das war anfangs sehr vergnüglich zu lesen, mit der Zeit hat es sich aber abgenutzt. Es sind relativ kurze Ausschnitte, die für mich irgendwann eher einem Abhaken einer Liste glichen als dem weiteren Spannungsaufbau dienten.

Dann gab es eine Wendung und die Handlung nahm eine völlig neue Richtung. Und hier war ich dann raus. Das mag zwar zweifelsfrei einen Überraschungsmoment haben, aber es hat für mich überhaupt nicht gepasst.
Schade, denn ganz grundsätzlich fand ich die Buchidee bis dahin gut.

Veröffentlicht am 16.07.2023

Teenie-Story (super) meets DIY (naja)

Ist doch Isy!, Band 1: Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften (Wunderschön gestaltetes Kinderbuch mit einer spannenden Geschichte und vielen DIY-Anleitungen)
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Die Grundidee des Buches finden wir super.
Viele DIY-Anregungen, eingebettet in eine echte Story.
Es geht um Isy, die mit ihren Eltern umziehen muss und lt. ihrer eigenen Aussage total normal ist. Sie ...

Die Grundidee des Buches finden wir super.
Viele DIY-Anregungen, eingebettet in eine echte Story.
Es geht um Isy, die mit ihren Eltern umziehen muss und lt. ihrer eigenen Aussage total normal ist. Sie hat das Gefühl, dass alle anderen ein total aufregendes Leben führen, nur sie nicht.
Tja, der Umzug bringt Schwung in den Alltag, aber leider anders als von Isy erhofft.
Isy ist sehr kreativ und bastelt für ihr Leben gern. Gerade wenn es ihr nicht so gut geht, ist das auch ein prima Ventil für sie. Und wir können alle gleich mit loslegen, denn ihre Kreativitätsschübe teilt sie mit uns.

Allerdings waren wir hier enttäuscht.
Die DIY-Projekte lesen sich in der Inhaltsübersicht sehr schön, faktisch konnten wir damit aber fast nichts anfangen.
Sie sind sehr kurz, meistens einseitig und manchmal fühlten wir uns regelrecht veralbert.
Ein Beispiel?
DIY mit Handlettering:
1. Gläser gut ausspülen und trocken
2. Gläser schön beschriften und bemalen
voilá!

Ernsthaft? Die Tochter war jedenfalls ganz schön enttäuscht, denn auch sie bastelt sehr gerne und hatte sie hier mehr erwartet.
Generell gibt es keine weitergehenden Anleitungen, wir hätten uns da schon auch Vorlagen, Schablonen oder ähnliches erhofft. Klar ist es kein reines DIY-Buch, aber so reduziert?

Die Story um Isy war schön, die Grundidee super, auch die Illustrationen im Buch mit viel Liebe und detailreich, aber die Umsetzung der DIY-Anregungen hat noch Luft nach oben.

Veröffentlicht am 19.06.2023

Ich bin zwiegespalten

Die Verborgenen
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Der neue Thriller von Linus Geschke beginnt sehr stark.
Ein Phrogger (das Wort hatte ich vorher noch nie gehört) hat sich bei Familie Hoffmann eingenistet und das ist gruselig.
Dann geschieht In der Gegend ...

Der neue Thriller von Linus Geschke beginnt sehr stark.
Ein Phrogger (das Wort hatte ich vorher noch nie gehört) hat sich bei Familie Hoffmann eingenistet und das ist gruselig.
Dann geschieht In der Gegend ein Mord an einer Schülerin und die familiäre Situation bei den Hofmanns ist angespannt, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Drei Stränge und es ist anfangs unklar, ob sie zusammenhängen oder nicht.

Eine Überraschung gibt es in der Buchmitte, ab dann verlor die Handlung für mich aber sehr an Spannung. Es wurde mehr zur Familienpsycho-Studie als es noch ein Thriller war.
Am Ende war ich dann doch ein wenig enttäuscht, „das war es jetzt also“ war mein Gedanke.

Grundsätzlich hat sich das Buch aber schön flüssig lesen lassen, es war nicht schlecht, ich habe mich keineswegs gelangweilt. Es war nur nicht der superspannende Thriller, den ich eigentlich erwartet habe.

Veröffentlicht am 20.05.2023

Lost

Ohne mich
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"Ziemlich schlau, ziemlich lost" steht eingangs über dem Roman.
Ich finde, letzteres trifft es ziemlich gut.

Die namenlose Ich-Erzählerin ist Jura-Studentin und beginnt und beendet im Romanverlauf ihr ...

"Ziemlich schlau, ziemlich lost" steht eingangs über dem Roman.
Ich finde, letzteres trifft es ziemlich gut.

Die namenlose Ich-Erzählerin ist Jura-Studentin und beginnt und beendet im Romanverlauf ihr Referendariat.
Den Part an dem Buch mochte ich sehr, man merkt hier, dass die Autorin vom Fach ist und ich fand den Einblick in so ein Jura-Ref spannend und lesenswert.

Ansonsten habe ich mich etwas schwer mit dem Roman getan.
Die Ich-Erzählerin ist frisch getrennt von ihrem im Buch konsequent ebenfalls namenlosen Ehemann, nur ganz am Schluss kommt hier quasi der Paukenschlag.
Ziellos schliddert sie durch ihr Studium und Referendariat. Obwohl - ganz so ziellos ist sie nicht, denn sie bleibt schon dran, wenn auch ohne nennenswerte Begeisterung.
Aber von Party zu Party, von Drogenkonsum zu Drogenkonsum.

Das Gefühl das Verlorenseins kam für mich schon sehr gut herüber, das Gefühl, lost zu sein.
Aber für einen ganzen Roman? Das war mir dann doch etwas zu wenig.

Veröffentlicht am 24.04.2023

Überflüssig - und doch muss man es lesen

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
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Über diesen Zwischenband ärgere ich mich ein wenig.
Denn hier wurden zwei Dinge miteinander vermischt - der Grund ist sehr durchsichtig.
2/3 des Buches sind "unverzichtbares Handbuch zur US-Bestsellerreihe".
Auf ...

Über diesen Zwischenband ärgere ich mich ein wenig.
Denn hier wurden zwei Dinge miteinander vermischt - der Grund ist sehr durchsichtig.
2/3 des Buches sind "unverzichtbares Handbuch zur US-Bestsellerreihe".
Auf Deutsch: magische Rezepte, Quizfragen, Karten, Rückblick und Aufarbeitung zu dem, was bisher geschah und Illustrationen der Charaktere.
Den Rückblick braucht man als Fan nicht, das war langweilig zu lesen, man kennt es ja schon. Überspringen traute ich mich aber auch nicht, weil ich mir nicht sicher war, ob nicht doch noch etwas Wesentliches für den weiteren Handlungsverlauf enthalten war (war es nicht!).
Die Illustrationen entsprechen nicht meiner Vorstellung der Charaktere, in der eigenen Phantasie entstehen nun mal andere Bilder, insofern habe ich auch diese schnell überblättert.

Optisch aufgemacht ist das Buch allerdings wunderschön. Abwechslungsreiche Gestaltung und aufgelockertes Layout, das gefällt mir schon.

Trotzdem: ich finde es fast schon eine Zumutung, dass man als Fan der Reihe den Band kaufen muss, denn im letzten Drittel geht es mit der Handlung dann weiter. Man kann es eben nicht als reines Handbuch für Keeper-Ultras abhaken, weil man dann den Fortgang der Handlung verpasst.
Genialer Marketingschachzug - oder auch nicht, weil man so Fans schon auch verärgern kann. Oh ja!

Die Story war dann aber wieder gewohnt super. Spannend und actiongeladen und natürlich wieder mit dem gewohnten Cliffhanger.
Ich freue mich schon sehr auf Band 9, der dann wieder ein ganz normaler, dicker Wälzer voll von neuen Abenteuern sein wird.