Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
online

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2023

Vielversprechender Serienauftakt

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
0

Marc Raabes beim Ullstein Verlag erschienener Thriller "Der Morgen" hat mich gut unterhalten.
Das Cover hingegen gefällt mir weniger, auch die schwarze Färbung des Buchschnittes könnte ich leicht entbehren.
Die ...

Marc Raabes beim Ullstein Verlag erschienener Thriller "Der Morgen" hat mich gut unterhalten.
Das Cover hingegen gefällt mir weniger, auch die schwarze Färbung des Buchschnittes könnte ich leicht entbehren.
Die flüssig erzählte und im Berlin der Gegenwart angesiedelte spannende Handlung beginnt nach einem nicht betitelten "Vorspann" mit einem Prolog, worin ein Schüler an eine Gruppe Gleichaltriger gerät und von diesen beleidigt, misshandelt und beraubt wird.
Jahre danach treffen wir im ersten Kapitel zunächst auf den Ermittler Artur Mayer vom Typ einsamer Wolf, raue Schale, aber beispielsweise im Umgang mit einem ängstlichen kleinen Mädchen seinen weichen Kern vorweisend, sowie später auf Nele Tschaikowski, eine engagierte aber noch nicht sonderlich erfahrene Kommissar-Anwärterin. Diese beiden stehen im Mittelpunkt des Geschehens, da es einige Verbrechen aufzuklären gilt. Offensichtlich sind unter Opfern und Verdächtigen Personen aus dem Prolog. Inzwischen werden zwei Handlungsstränge bedient, der eine als Fortführung der im Prolog geschilderten Ereignisse, der zweite mit Nele und Art. Wer sich hinter wem verbirgt zu erraten zu versuchen, war nicht einfach, denn der Autor legte viele falsche Fährten. Auch schuf er viele interessante Personen wie beispielsweise Roman, Neles Partner, Frida, Boxer und Ellie. Ferner werden Aspekte wie Corona, Ukraine, Fake News oder Energieversorgung thematisiert.
Die Auflösung erscheint mir nachvollziehbar, einige offene Fragen werden vermutlich in den Folgebänden der Reihe aufgegriffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2023

Interessantes über fiktive und reale Personen im Banne der Fotografie

Das Licht im Rücken
0

Auf Sandra Lüpkes' im Verlag Kindler veröffentlichtes Buch "Das Licht im Rücken" freute ich mich, sagte mir doch bereits ihr "Die Schule am Meer" zu.
Das Cover gefällt mir mittelprächtig, aber es passt ...

Auf Sandra Lüpkes' im Verlag Kindler veröffentlichtes Buch "Das Licht im Rücken" freute ich mich, sagte mir doch bereits ihr "Die Schule am Meer" zu.
Das Cover gefällt mir mittelprächtig, aber es passt zum erzählten Geschehen. Es erstaunte mich wieder einmal, dass ein Buch mit "Historischer Roman" beworben wird, selbst jedoch nur die Bezeichnung "Roman" aufweist.
Vorn & hinten sind alte s/w Fotos, welche am Ende näher erläutert werden, auch den einzelnen Abschnitten sind jeweils weitere erklärte Bilder sowie Orts- und Zeitangaben vorangestellt. Im Anschluss an ein kurzes Nachwort findet man ein ungewöhnlich ausführliches Personenregister, was ich grundsätzlich begrüße, was jedoch angesichts der vielen Personen vor allem am Anfang recht mühselig war. Gern hätte ich auch Ortsskizzen vorgefunden. Das Buch endet mit Danksagungen sowie Quellen- und Literaturhinweisen.

Im Mittelpunkt der in Wetzlar im Jahre 1914 einsetzenden Handlung stehen die Fabrikantenfamilie Leitz, die fiktive jüdische Kaufmannsfamilie Gabriel und die Familie des Erfinders Barnack. Flüssig erzählt und geschickt Realität und Fiktion ebenso verbindend wie Familiengeschehen und technische Daten endet der Roman nach den Zweiten Weltkrieg.
Kleines Manko: Fehler wie z. B. gleich zu Beginn auf S. 29: "Sie [die Brüder] übernehmen doch später die Firma, da müssen "S"ie lernen, wie es läuft." oder auch auf S. 440 "Dadurch, dass "S"ie [die Arbeiterinnen] die Mittagssuppe auslöffeln,..."
Kleinschreibung wäre hier korrekt, da es sich nicht um eine Anrede handelt, sondern über Dritte gesprochen wird.
Rein inhaltlich bescherte mir das Buch jedoch einige Stunden interessanter Unterhaltung, wenn ich auch mit keiner Person, nicht einmal mit der sich zu emanzipieren versuchenden Elsie so richtig "warm werden" konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2023

Liebesroman mit etwas Bezug zur Semperoper

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
0

Anne Sterns im Verlag Rowohlt Polaris erschienener historischer Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" weckte schon durch Inhaltsangabe, Genre, Autorin sowie Handlungsort und -zeit mein Interesse, ...

Anne Sterns im Verlag Rowohlt Polaris erschienener historischer Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" weckte schon durch Inhaltsangabe, Genre, Autorin sowie Handlungsort und -zeit mein Interesse, obwohl ich das überwiegend grau gestaltete Cover nicht besonders ansprechend fand.
Er beginnt mit einem in Dresden im Dezember 1820 angesiedelten Prolog, worin wir den über den Striezelmarkt schlendernden Georg Spielmann treffen, dessen Ehefrau Amalie Friederike daheim in den Wehen vor der Geburt des ersten und bereits lang erwarteten gemeinsamen Kindes liegt.
21 Jahre später finden wir uns in der Spielmann'schen Wohnung wieder und kommen zu der Erkenntnis, dass dort mittlerweile 4 mehr oder weniger musikalisch begabte Kinder vorhandenen sind. Die begabteste unter ihnen ist das "Prologprodukt", Elise, die ausgezeichnet Violine spielt und davon träumt, ähnlich wie die junge Konzertpianistin Klara Wieck-Schumann öffentlich vor Publikum aufzutreten. So etwas war für Frauen damals - abgesehen von Ausnahmen wie Clara - weder üblich noch erwünscht.
Zumal die Eltern für Elise bereits die Ehe mit einem Jugendfreund des Vaters arrangiert hatten, welche für Georg noch dazu beruflichen Aufstieg mit sich bringen würde.
Somit genau zur Unzeit lernt Elise den jungen, attraktiven und ihr auf Anhieb sympathischen talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand kennen, der in der Semperoper u. a. Kulissen bemalt.
Weitere, natürlich geheime, Begegnungen zwischen den Beiden führen dazu, dass Elise sich zwischen Pflicht und Liebe entscheiden muss.
Eigentlich eher ein Liebesroman vor historischer Kulisse, die Einblicke in die ungerechte Behandlung der Frauen und mehr noch jene der ärmeren Bevölkerung gibt.
Ich fühlte mich an manchen Stellen an Irene Forsyte ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/DieForsyte-Saga ), Jane Eyre ( https://de.wikipedia.org/wiki/JaneEyre ) und Laura Fairlie ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/DieFrauin_Weiß ) erinnert (was allerdings nicht bedeuten soll, dass die Autorin in meinen Augen mit den dortigen Verfassern vergleichbar wäre!) .

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2023

Leider nicht voll zufrieden

Die Kinder der Luftbrücke
0

Der im Ullstein Verlag erschienene (historische (lt. Werbung)) Roman (lt. Buchcover) "Die Kinder der Luftbrücke" von Juliana Weinberg erfüllte bedauerlicherweise nicht ganz meine zugegebenermaßen hohen ...

Der im Ullstein Verlag erschienene (historische (lt. Werbung)) Roman (lt. Buchcover) "Die Kinder der Luftbrücke" von Juliana Weinberg erfüllte bedauerlicherweise nicht ganz meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen.
Das Cover passt sehr gut zum Buchinhalt, auch gab es Darstellungen der 4 Sektoren sowohl des gesamten Nachkriegsdeutschlands (2. Weltkrieg) als auch der Stadt Berlin.
Die Geschichte der jungen Berlinerin Nora, Mutter einer heranwachsenden Tochter und eines jüngeren Sohnes, die seit Jahren keine Nachricht mehr vom Schicksal ihres Ehemannes erhielt und mit ihrer Schwester und beider Mutter in einer kleinen Wohnung in Westberlin lebt, beginnt kurz vor der Blockade im Sommer 1948. Nicht zuletzt wegen unehrlicher Ladenbesitzer fristet die Familie ein kärgliches Leben, unter welchem vor allen die beiden Kinder, die von Mutter und Oma gemeinsam erzogen werden, leiden.
Durch Noras hervorragende Englischkenntnisse gelingt es ihr, eine Arbeit bei den Amerikanern am Flughafen Tempelhof zu finden, so dass auch sie wie schon ihre im Krankenhaus tätige Schwester die finanzielle Lage etwas aufbessern kann.
Dann sperren die Russen die Land- und Wasserverbindungen zwischen Westberlin und Westdeutschland. Die Luftbrücke versorgt die Westberliner mit Lebensmitteln und in der kalten Jahreszeit zusätzlich noch mit Heizmaterial.
Das Schicksal Noras und ihrer Familie wird geschickt mit dem historischen Hintergrund verwoben.
Allerdings gab es etliche Längen und Wiederholungen, beispielsweise zum Zickenkrieg einiger Kolleginnen von Nora oder Noras verständliche, aber oft und extrem intensiv thematisierte Selbstzweifel, als sie sich in den zwei Jahre jüngeren amerikanischen "Rosinenbomber"-Piloten Matthew verliebt.
Dann wird immer von "Radio Rias" gesprochen. Ja, es gab den "Rias Berlin", der Name kommt von "Rundfunk Im Amerikanischen Sektor", scherzhaft auch als "Rundfunk Im Alten Schöneberg" tituliert, nach dem Bezirk, in dem der Sender beheimatet war. Aber die Berliner sprachen stets von "im Rias" oder "vom Rias", nicht von "Radio Rias". Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Autorin die Unterschiede zwischen dem "Zoo" (West), dem "Tiergarten" (ein Westberliner Bezirk) und dem "Tierpark" (Ost) klar sind. Auf jeden Fall liegen zwischen dem Ende der Blockade (Frühjahr 1949) und dem Besuch JFKs in Berlin (26. Juni 1963) zwei in Noras Leben bedeutsamen Tagen anders als auf der letzten Seite behauptet keine 15 Jahre....

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2023

Gute Idee mit unnötigen Längen/Twists kurz vor dem angemessenen Ende

Sisis Vermächtnis
0

"Sisis Vermächtnis" von Ulrike Jacobs und Manfred Jacobs greift - wie auch im Nachwort erklärt wird - ein (von Historikern als unglaubwürdig bezeichnetes) Gerücht in Zusammenhang mit einem historisch belegten ...

"Sisis Vermächtnis" von Ulrike Jacobs und Manfred Jacobs greift - wie auch im Nachwort erklärt wird - ein (von Historikern als unglaubwürdig bezeichnetes) Gerücht in Zusammenhang mit einem historisch belegten zweimonatigen Bade- und Reiturlaub der vorletzten Kaiserin von Österreich im Jahr 1875 in der Normandie auf. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen ein Wiener Jurist und eine junge Französin. Beide geraten in bis in höchste politische Kreise hineinreichende skandalträchtige Verwicklungen hinein, welche mir zum Schluss hin unnötig verlängert erschienen, weshalb ich auch von der Vergabe der höchstmöglichen Punktzahl bedauerlicherweise Abstand nehmen musste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere