Gefühlvolle Geschichte über junge Frauen um die Jahrhundertwende
Das Pensionat am Holstentor: FrühlingstöchterKomtess Nora muss ins Pensionat nach Lübeck, da ihre Mutter schwermütig, der Vater in Italien und der große Bruder der Geschäfte wegen auch nicht auf dem Gut weilen kann.
Hier lernt die aufmüpfige, junge ...
Komtess Nora muss ins Pensionat nach Lübeck, da ihre Mutter schwermütig, der Vater in Italien und der große Bruder der Geschäfte wegen auch nicht auf dem Gut weilen kann.
Hier lernt die aufmüpfige, junge Frau drei weitere Mädels ihres Alters kennen und die vier werden binnen kürzester Zeit Freundinnen.
Das Schicksal birgt für die jungen Damen viele Gefahren, doch am schwierigsten ist die Situation der Frau an sich zu dieser Zeit.
Das Cover des Buches zeigt wie vier junge Frauen, züchtig wie es damals Sitte war, fröhlich, lachend durch seichtes Wasser laufen. Die Lebensfreude ist schier,greifbar. Ich konnte mir gut vorstellen wer von den Vieren welche der Freundinnen ist.
Nora, eine junge Rebellin ihrer Zeit. Verliebt in den Stallknecht, was jedoch aufgrund der gesellschaftlichen Unterschiede nicht toleriert wird.
Ihre Freundinnen im Pensionat haben es aufgrund der damals vorherrschenden Meinung, das Frauen nur schönes Beiwerk in einer Ehe sein müssen und der Verstand nicht ausreicht um geistreiche Gespräche mit ihnen zu führen,schwer.
Da sind zum einen Fanny, die junge Waise, deren Vater sich umgebracht hat und sie damit gesellschaftlich ins Abseits manövrierte.
Des Weiteren Agnes, die liebend gerne Schauspielerin würde, was gesellschaftlich aber für eine junge Frau ihres Standes auch nicht möglich ist.
Die dritte im Bunde ist Senatorentochter Lotte, die noch am ehesten dem Bild der Frau in den Augen des Mannes entspricht.
Passend zu den vier Freundinnen gibt es noch Gesche Petersen. Eine junge, engagierte Lehrerin, die versucht den Mädchen möglichst vielfältige Lernchancen zu geben.
Neben einer Liebesgeschichte erfährt der Leser viel über das Frauenbild der damaligen Zeit. Nicht nur in der herrschenden Klasse, sondern auch bei den Arbeiterinnen. Der Roman ist sehr unterhaltsam und ich konnte in die Geschichte eintauchen und habe es innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen. Ein Buch genau nach meinem Geschmack.
Schade , das ich auf den zweiten Teil nun länger warten muss. Gerne hätte ich gleich weiter gelesen, wie es den fünf Frauen im weiteren Verlauf ergeht.