Heftige Themen, aber zugleich eine wunderschöne, gefühlvolle Geschichte
Nur ein Wort mit sieben BuchstabenAva Reed ist bekannt für ihre gefühlvollen Liebesromane. Da ist ihr neuer Jugendroman keine Ausnahme. Der Leser darf sich auf eine weitere wundervolle, bewegende Geschichte freuen. Überrascht war ich allerdings, ...
Ava Reed ist bekannt für ihre gefühlvollen Liebesromane. Da ist ihr neuer Jugendroman keine Ausnahme. Der Leser darf sich auf eine weitere wundervolle, bewegende Geschichte freuen. Überrascht war ich allerdings, dass sie so viele Schattenseiten aufweist.
Der Leser lernt zunächst Mika kennen, der in dem schlimmsten Verhältnissen aufwächst, die man sich quasi vorstellen kann. Auch wenn seine Mutter ihn liebt, hat sie keine Möglichkeiten mehr ihm dies zu zeigen. Mika ist auf sich allein gestellt und musst sich zum Teil auch noch um seine suchtkranken Eltern kümmern. Als er am absoluten Tiefpunkt angekommen ist, holt ihn das Jugendamt von seinen Eltern weg. Allerdings sind seine inneren Mauern mittlerweile so dick, dass er keinen aus seiner neuen Pflegefamilie heranlassen möchte. Nur seine Pflegeschwester Joanna scheint manchmal zu ihm durchzudringen.
Die Darstellung von Mika’s Elternhaus ist wirklich heftig und wer mit schwierigen Familiensituationen ein Problem hat, sollte dieses Buch in keinem Fall lesen. In Anbetracht dessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, bin ich überrascht, dass seine Verhältnisse so ehrlich und offen dargestellt wurden. Somit ist der Kontrast zu seiner neuen Pflegefamilien umso größer. Joanna lebt schon mehrere Jahre in dieser Pflegefamilie und zählt diese wirklich als ihre Familie. Diese Menschen haben wirklich eine Bilderbuchfamilie geschaffen. Nicht jeder ist perfekt und es gibt hier auch einige Macken, aber jeder wirkt so akzeptiert wie er ist. Bemerkenswert fand ich vor allem die Dialoge zwischen den Familienmitgliedern. Ich hatte noch nie ein Buch mit so viel gewaltfreier und wertschätzender Sprache. Da könnten sich sehr viele in ihrem Alltag eine Scheibe abschneiden.
Die Geschichte ist mir ans Herz gegangen. Sie zeigt an so vielen Stellen, was alles eine Familie ausmacht und dass man nicht automatisch durch Blutsbande oder durch ein Stück Papier zu einer Familie wird. Im besten Fall ist eine Familie eben ein Gefühl und nicht nur ein Wort mit sieben Buchstaben.