Für mich ist „A good girls guide to murder“ eine der besten Buchreihen überhaupt. Daher stand relativ schnell fest, dass ich auch dieses Buch lesen werde.
Was dieses Buch ausmacht, ist der unverkennbare Schreibstil von Holly Jackson. Sie hat einen so wunderbaren Stil, der es schafft sich hin wegzuträumen, der einen mitnimmt ins Geschehen, der es schafft Bilder in den Kopf zu zaubern und alles einfach extrem leicht wirken lässt.
Doch trotz dem tollen Stil, denn ich sehr mag und schätze, konnte ich mit diesem Buch nicht richtig warm werden.
Für mich haben sich die 120 Seiten angefühlt wie Kaugummi. Wie eine endlos lange Reise, die niemals enden will und in dem Recht wenig passiert. Außer, dass man die Charaktere ein wenig kennenlernt und Zeuge wird, wie das Wohnmobil mitten im Nichts den geist aufgibt. Doch dieser Weg dahin, war wirklich extrem lange und hat mich viel Überwindung gekostet. Ich hatte zwischendurch öfters das Bedürfnis das Buch zur Seite zu legen, weil es mich einfach nicht getouched hat.
Doch hat man dann irgendwann den Punkt überschritten, wird es spannend und ich habe die letzten Seiten innerhalb von 2 Tagen verschlungen. Da war dann die Holly Jackson wieder am Start, die ich in ihrer Buchreihe sehr zu schätzen gelernt habe.
Dieses Buch spielt fast dauerhaft in dem Camper, denn die sechs Jugendlichen nicht wirklich verlassen können. Dadurch nimmt die positive Stimmung irgendwann rapide ab und man merkt die Anspannung innerhalb der Gruppe.
Die Charaktere selber fand ich nicht so gut. Sie sind recht blass geblieben und haben es nicht geschafft mich zu begeistern. Dadurch, dass ich keine Sympathien für diese entwickeln konnte, haben sie für mich keine wirkliche Tiefe entwickelt. Irgendwann wusste ich, wer wer ist und wer mir mit seiner Art etwas missfällt.
Red als absolute Hauptfigur, erlebt immer wieder Rückblicke, die mit dem Tod ihrer Mutter zu tun haben. Was am Anfang recht komisch ist, ergibt ganz zum Schluss Sinn. Doch der Weg dahin ist in meinen Augen nicht ideal, da sie irgendwann sehr nervig ist, und ich sie nicht gerne gelesen habe. Ebenso ein paar der Nebencharaktere. Auch wenn ich glaube, dass ihre Handlungen, aufgrund der Extremsituation in der sie sich befinden absolut authentisch sind, war es mir eine Nuance zu viel.
Ich hätte mir bei allen Figuren mehr Tiefe gewünscht und auch gerne mehr Sympathien. Dadurch das beides nicht vorhanden war, habe ich irgendwann meinen Fokus komplett hin verlegt zur Story.
Diese fand ich in ihren Grundzügen sehr gut. Auch wie das ende dann ganz plötzlich kommt und aufgelöst wird, hat mir gut gefallen. Denn aufgrund der Auflösung am Ende, werden Twists innerhalb des Buches sichtbar, die man während des Lesens nicht gemerkt hat.
Was besonders positiv zu erwähnen ist, dass Fragen aufgeworfen werden und jeder dazu aufgerufen ist, ein Geheimnis von sich preis zu geben. Man merkt die Anspannung und die Gefahr die droht. Die Angst von jedem einzelnen ist zu spüren. Vor allem war es krass zu lesen, was sie sich alles einfallen lassen, um sich zu schützen. Da waren manche Ideen wirklich gut und absolut nachvollziehbar.
Innerhalb der Story gibt es ganz klar Höhen und Tiefen. Auch diverse Durststreck, die man beim lesen einfach überwinden muss. Dadurch steigt auch immer wieder der Spannungsbogen an und fällt ab. Es ist keine durchgehende Spannung da, obwohl die Situation in der sie sich befinden, alles andere als ungefährlich ist.
Die Auflösung am Ende, ist mehr als überraschen und diese habe ich so nicht kommen sehen! Cleverer Schachzug… Chapeau!
Meine Bewertung: 3 Sterne
Ein Buch, bei dem ich lange überlegt habe, welche Sterne ich vergeben möchte. Doch am Ende, waren es zu viele Punkte, die mich nicht gänzlich überzeugt haben, dass ich mich daher für die Bewertung „Buch welches man lesen kann“ entschieden habe.
Wer Bücher mag, die mit Höhen und Tiefen spielen, die bei den Protagonisten eher grau bleiben und die ganz am Ende, einen Schluss präsentieren, mit dem man nicht gerechnet hat, ist hier genau richtig.