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Veröffentlicht am 26.06.2023

Gute Idee- die umsetzung hat mir leider nicht so gut gefallen

Wolf
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Kemi muss unfreiwillig in ein Feriencamp fahren, obwohl er mit Natur und Wald nicht viel am Hut hat. Dort wird er Zeuge von Mobbing, in dessen Mittelpunkt steht der Außenseiter Jörg steht. Kemi registriert ...

Kemi muss unfreiwillig in ein Feriencamp fahren, obwohl er mit Natur und Wald nicht viel am Hut hat. Dort wird er Zeuge von Mobbing, in dessen Mittelpunkt steht der Außenseiter Jörg steht. Kemi registriert zwar was die anderen mit seinem Mitschüler machen, doch er traut sich nicht in diesen Situationen Jörg beizustehen. Außerdem erscheint ihm auch noch ein Wolf im Traum – oder ist es mehr als das?

Die Idee dieser Geschichte finde ich wirklich schön und auch das Nachwort des Autors fand ich dazu hörenswert, denn er hat versucht in seiner Geschichte weder auf Täter oder Opfer von Mobbing einzugehen, sondern aus Sicht eines Außenstehenden die Geschichte zu erzählen. Wie fühlt sich Kemi und weche Gedanken hat er dabei?

Den Schreibstil fand ich okay, aber für ein Kinderbuch fand ich ihn nicht gerade einfach zu verstehen, sondern schon fordernd und anspruchsvoll- so habe ich als Erwachsene zum Beispiel das Ende nicht ganz verstanden, beziehungsweise fand es sehr offen. Ich hätte mir hier einen etwas bildhafteren und lockereren Schreibtil, der auch mal emotionaler hätte sein dürfen, gewünscht.

Kemi blieb mir als Prioatgonist immer eher auf Distanz und fern, es kann sogar sein, dass dies vom Autor so beabsichtigt war. Manche Textpassagen fand ich richtig gut und war voll in Kemis Gedanken drin und mit dabei, aber vieles blieb mir auch eher fern. Gerade wenn es um die Träume um den Wolf ging, fand ich diese sehr wirr und für Kinder schwer verständlich.

Die Geschichte hatte sehr viel Potanzial und hat mir stellenweise auch sehr gut gefallen, aber ich hatte etwas mehr erwartet und kann dem Hörbuch daher leider nur 3 Sterne geben.

Der Autor hat das Hörbuch selbst gelesen und dies hat mir wirklich gut gefallen, da er sehr gut betont hat und auch die Geschichte gut einfangen und rüberbringen konnte.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Hat mich nicht in seinen Bann ziehen können

Das Café ohne Namen
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Robert Simon eröffnet in Wien 1966 das Cafe ohne Namen, nachdem er in seinem bisherigen Job nicht mehr zufrieden ist und sich diese neue Gelegenheit bietet. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ...

Robert Simon eröffnet in Wien 1966 das Cafe ohne Namen, nachdem er in seinem bisherigen Job nicht mehr zufrieden ist und sich diese neue Gelegenheit bietet. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ist es gar kein richtiges Café, doch die Menschen aus dem Viertel kommen, und sie alle bringen ihre ganz eigenen Geschichten mit...

Ich hatte schon so viel positives über die Geschichten von Robert Seethaler gehört und wollte deshalb unbedingt in dieses Hörbuch hineinhören und einen für mich neuen Autor kennenlernen. Ich mochte auch den Schreibstil wirklich sehr gerne, er ist blumig und der Autor hat es auch verstanden einen mit ins Jahr 1966 zu nehmen und die Geschichte von dem kleinen Cafe und seinem Inhaber zu erzählen. Den Einstieg fand ich wirklich sehr gelungen, wie Simon zu seinem Cafe kommt und wie er durch Zufall seine erste Angestellte findet. Danach jedoch hat sich mein Interesse an der Geschichte irgendwie verändert und nachgelassen. Es kam mir vor als würden sehr viele-teils zusammenhängende und teils weniger zusammenhängende- Kurzgeschichten erzählt werden. Manche davon fand ich ganz interessant, andere aber doch ziemlich langatmig und nicht sehr interessant. Ich bin dann gedanklich auch leider immer wieder abgedriftet, was bei einem Hörbuch ein Zeichen ist das es mich nicht so wirklich in seinen Bann ziehen kann und interessiert. Sehr schade, denn ich habe wirklich versucht die Geschichte zu mögen, aber der Funke ist nicht übergesprugen.

Den Sprecher kannte ich schon aus dem Fernsehen und auch als Hörbuchsprecher hat er seine Aufgabe gut gemacht und angenehm gelesen.

Fazit: Leider nicht meine Geschichte, aber ich scheine da eine Ausnahme darzustellen. Interessierten würde ich deshalb empfehen sich die Geschichte durchaus genauer anzusehen.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Bedrückendes Thema

Mutterliebe
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Die gutsituierte Mutter Sylvia soll ihren dreijährigen Sohn getötet haben und versucht haben die fünfjährige Tochter ebenfalls zu töten. Auf diesen grausamen Fall wird die Reporterin Kiki Holland ...

Die gutsituierte Mutter Sylvia soll ihren dreijährigen Sohn getötet haben und versucht haben die fünfjährige Tochter ebenfalls zu töten. Auf diesen grausamen Fall wird die Reporterin Kiki Holland (gezwungerermaßen) angesetzt und sie beginnt zu recherchieren warum eine Mutter bereit ist die eigenen Kinder zu töten. Sie findet nach und nach immer mehr Ungereimtheiten heraus und muss irgendwann sogar um ihr eigenes Leben bangen...

Ich bin förmlich durch den Beginn dieses Thrillers geflogen, denn ich wollte unbedingt herausfinden warum eine Mutter zu so einer grausigen Tat imstande ist! Der Anfang war auch wirklich spannend und bedrückend umgesetzt, alles beginnt im Gerichtssaaal indem versucht wird herauszufinden was in der Mutter Sylvia vorgegangen ist. Zugleich wird kapitelweise immer in Rückblenden von der Mutter und ihren beiden Kindern erzählt. Diese Rückblenden haben mir als Leser eine echte Gänsehaut bereitet!

Leider hat die Spannung dann aber rasch nachgelassen und es wurde sich immer mehr auf die reine Recherchearbeit von Kiki konzentriert. Für einen Justiz-Krimi war es mir viel zu wenig "Gericht". Zudem waren die Recherchen von Kiki mit sehr viel Glück, Zufällen und "guten Beziehungen" gespickt, sodass die Arbeit auch an der ein-oder andern Stelle im Buch sehr unglaubwürdig geworden ist.

Kiki selbst ist eine typische Reporterin, die einmal auf ein Ziel angesetzt, jede Rücksicht vergisst, so begeht sie nicht nur einmal ein Delikt. Mir war die Frau nicht immer sympathisch, obwohl sie mit der Täterin Sylvia immer objektiv umgegangen ist und dies hat mir dann wiederum gut an ihr gefallen.

Fazit: Der Thriller beginnt spannend, lässt dann aber meiner Meinung nach auch leider schnell wieder nach. Lediglich die Rückblenden in Kursivschrift haben mir immer gut gefallen. Gegen Ende hin gibt es noch die ein-oder andere Überraschung, auch wenn mir die Auflösung relativ schnell klar war. Etwas nervig waren auch die ganzen Zufälle und das Glück das Kiki bei ihren Recherchen hatte. Ich würde den Thriller daher im Mittelfeld einordnen. Kann man lesen, aber es gibt besseres.


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Veröffentlicht am 13.04.2023

Konnte mich nicht so ganz in seinen Bann ziehen

Gallant
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Olivia Prior ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie getroffen, und die Stimme ihrer Mutter hat sie schon längst vergessen. Geblieben ist ihr nur das Tagebuch ihrer Mutter. Es ist ...

Olivia Prior ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie getroffen, und die Stimme ihrer Mutter hat sie schon längst vergessen. Geblieben ist ihr nur das Tagebuch ihrer Mutter. Es ist voller Rätsel und seltsamer Zeichnungen, die sie eine Tages zu enträtseln hofft. Ihr Leben in dem Heim ist alles andere als einfach, denn sie kann nicht sprechen und kommuniziert mit Hilfe einer alten Schiefertafel. Außerdem sieht sie die Geister der Toten, die ewig stumm das Treiben der Lebenden beobachten. Angst vor ihnen hat sie nicht, schon weil sich Olivia selbst fühlt wie lebendig begraben. Doch alles ändert sich, als ein Brief ihres Onkels in der Schule eintrifft, der sie einlädt, zum Stammsitz ihrer Familie zu kommen. Für Olivia ist es eine einmalige Chance, mehr über das Schicksal ihrer Eltern herauszufinden. Doch sie ahnt: Der Preis, den sie dafür zu zahlen hat, wird hoch sein … (KL)

Ich lese normalerweise sehr gerne Bücher der Autorin und finde die Geschichten auch immer mitreißend und sehr gelungen! Der Klappentext des Hörbuchs hat sich wirklich spannend angehört und deshalb wollte ich auch unbedingt wissen was es mit der ganzen Geschichte rund um Gallant auf sich hat! Der Schreibstil ist wirklich wunderschön, atmosphärisch und fast märchenhaft. Sehr geheimnisvoll beschreibt die Autorin erst Olivias Zeit im Waisenhaus und später auf dem geheimnisvollen und etwas gruseligen Anwesen Gallant. Leider muss ich aber sagen, dass sich die Autorin diesmal auch in sehr vielen Wiederholungen verstrickt hat, ich hatte lange zeit das Gefühl die eigentliche Handlung würde nicht vorrangehen und ganze Sätze würden sich immer und immer wiederholen, gerade wenn es um das Tagebuch ging. Dies war ziemlich anstrengend und ich muss gestehen ich bin auch immer wieder gedanklich abgedriftet.

Erst gegen Ende hat es die Autorin für mich geschafft wieder Spannung aufzubauen und konnte mich auch tatsächlich einmal überraschen. Aber alles in allem habe ich mir das Ende doch viel aufregender und gruseliger vorgestellt als es dann tatsächlich war.

Die Sprecherin hat das Hörbuch schon gelesen und hatte eine angenehme Stimme.

Fazit: Der Schreibstil ist märchenhaft und sehr dicht, leider gibt es aber auch viele Wiederholungen. Erst zum Ende kam Spannung auf und die Autorin konnte mich noch überraschen. Ich empfehle das Hörbuch Fans von einem schönen Schreibstil und einer atmosphärischen Handlung, die aber lange Zeit auch auf der Stelle zu treten scheint.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Der Teufel auf dem heiligen Stuhl

Der Teufel von Rom
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Rom, 1456: Der Dominikanermönch Vinzenz gerät in die Fänge des gefürchteten Kardinals Rodrigo Borgia. Als Vinzenz sich weigert, den Zugang zu einem verborgenen Schatz der Tempelritter zu offenbaren, wird ...

Rom, 1456: Der Dominikanermönch Vinzenz gerät in die Fänge des gefürchteten Kardinals Rodrigo Borgia. Als Vinzenz sich weigert, den Zugang zu einem verborgenen Schatz der Tempelritter zu offenbaren, wird er in eines der Verliese unterhalb der Engelsburg eingekerkert und muss um sein Leben bangen, während der Würdenträger seinen unfrommen Begierden frönt. Er war ein Mörder, ein Lüstling, ein Meister der Intrige. Und doch bestieg „der personifizierte Teufel“ Rodrigo Borgia im August 1492 als Papst Alexander VI den Stuhl Petri.

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war ich voller Neugier auf diesen historischen Roman. Ich lese sehr gerne über die damaligen Zeiten und finde es immer sehr spannend wenn sich Fiktion und reale Fakten vereinen. Der Schreibstil war zunächst auch sehr bildhaft und mitreißend, sehr gerne habe ich zunächst diese spannende Geschichte gelesen und verschlungen. Diese steckte voller Intrigen, Verrat und dunkler Lust. Der Auftieg dieses bösen Mannes war wirklich interessant zu lesen und der Werdegang wurde nachvollziehbar geschrieben.

Nach und nach ließ meine Leselust aber etwas nach, da Zusammenhänge etwas verloren gingen und sich auch Stellen zu wiederholen schienen. Dies machte es mir als Leser etwas mühsam bei der Stange zu bleiben, auch wenn ich den ersten Teil des Buches wirklich gern gelesen habe!

Fazit: Ein spannender und interessanter historischer Roman, der aber leider im Verlauf nachlässt.

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