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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2023

unterhaltsam, aber auch stark überzeichnet

Ein mörderisches Paar. Das Versprechen
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Ich lese immer wieder gerne regionale Krimis und bei diesem Cover und Klappentext war ich gleich gespannt. Ich wusste nicht, dass es zu diesem Buch bereits Vorgängerbände mit dem selben Protagonisten ...

Ich lese immer wieder gerne regionale Krimis und bei diesem Cover und Klappentext war ich gleich gespannt. Ich wusste nicht, dass es zu diesem Buch bereits Vorgängerbände mit dem selben Protagonisten gab, aber ich bin dennoch gut in der Geschichte zurecht gekommen, auch ohne das Vorwissen der vorherigen Buchreihe.

Die Geschichte handelt von Finn-Leandro, dreizehn Jahre alt, Schüler aus Aurich, der tot ist. Gestorben an einer Überdosis Heroin. Der, der dafür verantwortlich ist, wurde gerade freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen. Weil Zeugen sich plötzlich nicht mehr erinnern konnten. Weil die Polizei Fehler einräumen musste. Als Dr. Bernhard Sommerfeldt alias Dr. Ernest Simmel, Leiter einer Kurklinik in Norden, die Schlagzeile in der Zeitung sieht, weiß er genau, wem er einen Besuch abstatten muss. Seine zukünftige Ehefrau Frauke ahnt, dass es mit dem ruhigen, beschaulichen Leben in Norden so schnell nichts werden wird. Denn beide spielen nicht nur Golf, sie sind auch ein mörderisch gutes Team.

Der Schreibstill war sehr locker und leicht, dabei auch immer humorvoll. So ist man gut vorran gekommen und die Minuten sind nur so dahin geflogen, weil ich mich doch recht gut unterhalten gefühlt habe.

Gleich zu Anfang habe ich Dr. Sommerfeldt und seine Frau kennen lernen dürfen und da dieser selbst ein Mörder ist,, ist die Story mal etwas anderes. Aber nicht auf die düstere Weise, wie man vielleicht denken würde, sondern auf eine überspitzt-humorvolle Art und Weise. Man wusste deshalb auch als Leser nicht genau, ob man den Protagonisten denn nun mögen soll oder eher nicht...

Der Fall war relativ unterhaltsam, hatte aber in der Mitte der Geschichte doch auch die ein-oder andere Länge aufzuweisen. Vorallem gab es in der Handlung sehr viele Situationen die sehr überspitzt und überzeichnet dargestellt worden sind, dies muss man mögen, ebenso wie denn teils recht schwarzen Humor.

Der Sprecher des Hörbuchs hat mir gut gefallen und hat das ganze zusätzlich sehr humorvoll gelesen, was mich gut unterhalten hat.

Fazit: Unterhaltsame Story aber auch sehr überspitzt.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

War mir zu liebeslastig

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Ich lese sehr gerne historische Romane und wollte deshalb auch unbedingt erfahren was es mit dieser Geschichte rund um das Pensionat auf sich hat! Ich war sehr auf den Inhalt gespannt aber es war nicht ...

Ich lese sehr gerne historische Romane und wollte deshalb auch unbedingt erfahren was es mit dieser Geschichte rund um das Pensionat auf sich hat! Ich war sehr auf den Inhalt gespannt aber es war nicht ganz dass, was ich mir erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um die temperamentvolle Grafentochter Nora, die neu ins Pensionat am Holstentor kommt, an der die Höheren Töchter Lübecks, lernen dürfen. Dort trifft sie auf die Kaufmannstochter Agnes, Senatorentochter Lotte und Stipendiatin Fanny. Eine Vertraute finden die Mädchen außerdem in der jungen Lehrerin Gesche Petersen. Gesche verliebt sich nach und nach in Noras Bruder Henry und stößt selbst an Grenzen, denn eine Verbindung mit dem jungen Grafen scheint undenkbar...

In die Handlung habe ich ohne Probleme hineingefunden, denn der Schreibstil passt super zum Genre, ist schön bildlich und flüssig zu lesen. Die vier Mädchen nebst Lehrerin sind zudem interessant beschrieben, wenn auch sehr unterschiedlich vom Charakter. Besonders Nora und Fanny habe im mich schnell verbunden gefühlt und konnte mit ihnen mitfiebern! Noras Bruder Henry dagegen hat es mir immer wieder schwer gemacht ihn zu mögen. Er verlangt von seiner Schwester dass sie sich nicht mit einem Arbeiter einlässt, macht aber mit Gesche quasi dasselbe und diese Doppelmoral hat mich an ihm lange Zeit gestört.

So schön der Anfang der Geschichte auch war, wurde das Buch immer liebeslastiger und es ging immer weniger um das Pensionat und die vier jungen Mädchen, sondern die Story wurde mehr und mehr von Henry und Gesche und ihrer Liebesgeschichte überlagert. Da hatte ich einfach etwas anderes erwartet, vorallem da das Historische so leider etwas auf der Strecke blieb und nur oberflächlich war.

Fazit: Ich wurde zwar recht gut von dem Buch unterhalten, aber teilweise war ich dann doch eher enttäuscht, weil ich mit einer anderen Geschichte gerechnet habe, die weniger liebeslastig ist und mehr historisches und mehr Pensionatsleben enthält. Von mir erhält das Hörbuch deshalb 3 von 5 Sternen.

Die Sprecherin hatte eine angenehme Stimme und hat die Geschichte wirklich schön und lebendig gelesen, ich habe ihr gerne zugehört.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Gute Idee- die umsetzung hat mir leider nicht so gut gefallen

Wolf
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Kemi muss unfreiwillig in ein Feriencamp fahren, obwohl er mit Natur und Wald nicht viel am Hut hat. Dort wird er Zeuge von Mobbing, in dessen Mittelpunkt steht der Außenseiter Jörg steht. Kemi registriert ...

Kemi muss unfreiwillig in ein Feriencamp fahren, obwohl er mit Natur und Wald nicht viel am Hut hat. Dort wird er Zeuge von Mobbing, in dessen Mittelpunkt steht der Außenseiter Jörg steht. Kemi registriert zwar was die anderen mit seinem Mitschüler machen, doch er traut sich nicht in diesen Situationen Jörg beizustehen. Außerdem erscheint ihm auch noch ein Wolf im Traum – oder ist es mehr als das?

Die Idee dieser Geschichte finde ich wirklich schön und auch das Nachwort des Autors fand ich dazu hörenswert, denn er hat versucht in seiner Geschichte weder auf Täter oder Opfer von Mobbing einzugehen, sondern aus Sicht eines Außenstehenden die Geschichte zu erzählen. Wie fühlt sich Kemi und weche Gedanken hat er dabei?

Den Schreibstil fand ich okay, aber für ein Kinderbuch fand ich ihn nicht gerade einfach zu verstehen, sondern schon fordernd und anspruchsvoll- so habe ich als Erwachsene zum Beispiel das Ende nicht ganz verstanden, beziehungsweise fand es sehr offen. Ich hätte mir hier einen etwas bildhafteren und lockereren Schreibtil, der auch mal emotionaler hätte sein dürfen, gewünscht.

Kemi blieb mir als Prioatgonist immer eher auf Distanz und fern, es kann sogar sein, dass dies vom Autor so beabsichtigt war. Manche Textpassagen fand ich richtig gut und war voll in Kemis Gedanken drin und mit dabei, aber vieles blieb mir auch eher fern. Gerade wenn es um die Träume um den Wolf ging, fand ich diese sehr wirr und für Kinder schwer verständlich.

Die Geschichte hatte sehr viel Potanzial und hat mir stellenweise auch sehr gut gefallen, aber ich hatte etwas mehr erwartet und kann dem Hörbuch daher leider nur 3 Sterne geben.

Der Autor hat das Hörbuch selbst gelesen und dies hat mir wirklich gut gefallen, da er sehr gut betont hat und auch die Geschichte gut einfangen und rüberbringen konnte.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Hat mich nicht in seinen Bann ziehen können

Das Café ohne Namen
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Robert Simon eröffnet in Wien 1966 das Cafe ohne Namen, nachdem er in seinem bisherigen Job nicht mehr zufrieden ist und sich diese neue Gelegenheit bietet. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ...

Robert Simon eröffnet in Wien 1966 das Cafe ohne Namen, nachdem er in seinem bisherigen Job nicht mehr zufrieden ist und sich diese neue Gelegenheit bietet. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ist es gar kein richtiges Café, doch die Menschen aus dem Viertel kommen, und sie alle bringen ihre ganz eigenen Geschichten mit...

Ich hatte schon so viel positives über die Geschichten von Robert Seethaler gehört und wollte deshalb unbedingt in dieses Hörbuch hineinhören und einen für mich neuen Autor kennenlernen. Ich mochte auch den Schreibstil wirklich sehr gerne, er ist blumig und der Autor hat es auch verstanden einen mit ins Jahr 1966 zu nehmen und die Geschichte von dem kleinen Cafe und seinem Inhaber zu erzählen. Den Einstieg fand ich wirklich sehr gelungen, wie Simon zu seinem Cafe kommt und wie er durch Zufall seine erste Angestellte findet. Danach jedoch hat sich mein Interesse an der Geschichte irgendwie verändert und nachgelassen. Es kam mir vor als würden sehr viele-teils zusammenhängende und teils weniger zusammenhängende- Kurzgeschichten erzählt werden. Manche davon fand ich ganz interessant, andere aber doch ziemlich langatmig und nicht sehr interessant. Ich bin dann gedanklich auch leider immer wieder abgedriftet, was bei einem Hörbuch ein Zeichen ist das es mich nicht so wirklich in seinen Bann ziehen kann und interessiert. Sehr schade, denn ich habe wirklich versucht die Geschichte zu mögen, aber der Funke ist nicht übergesprugen.

Den Sprecher kannte ich schon aus dem Fernsehen und auch als Hörbuchsprecher hat er seine Aufgabe gut gemacht und angenehm gelesen.

Fazit: Leider nicht meine Geschichte, aber ich scheine da eine Ausnahme darzustellen. Interessierten würde ich deshalb empfehen sich die Geschichte durchaus genauer anzusehen.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Bedrückendes Thema

Mutterliebe
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Die gutsituierte Mutter Sylvia soll ihren dreijährigen Sohn getötet haben und versucht haben die fünfjährige Tochter ebenfalls zu töten. Auf diesen grausamen Fall wird die Reporterin Kiki Holland ...

Die gutsituierte Mutter Sylvia soll ihren dreijährigen Sohn getötet haben und versucht haben die fünfjährige Tochter ebenfalls zu töten. Auf diesen grausamen Fall wird die Reporterin Kiki Holland (gezwungerermaßen) angesetzt und sie beginnt zu recherchieren warum eine Mutter bereit ist die eigenen Kinder zu töten. Sie findet nach und nach immer mehr Ungereimtheiten heraus und muss irgendwann sogar um ihr eigenes Leben bangen...

Ich bin förmlich durch den Beginn dieses Thrillers geflogen, denn ich wollte unbedingt herausfinden warum eine Mutter zu so einer grausigen Tat imstande ist! Der Anfang war auch wirklich spannend und bedrückend umgesetzt, alles beginnt im Gerichtssaaal indem versucht wird herauszufinden was in der Mutter Sylvia vorgegangen ist. Zugleich wird kapitelweise immer in Rückblenden von der Mutter und ihren beiden Kindern erzählt. Diese Rückblenden haben mir als Leser eine echte Gänsehaut bereitet!

Leider hat die Spannung dann aber rasch nachgelassen und es wurde sich immer mehr auf die reine Recherchearbeit von Kiki konzentriert. Für einen Justiz-Krimi war es mir viel zu wenig "Gericht". Zudem waren die Recherchen von Kiki mit sehr viel Glück, Zufällen und "guten Beziehungen" gespickt, sodass die Arbeit auch an der ein-oder andern Stelle im Buch sehr unglaubwürdig geworden ist.

Kiki selbst ist eine typische Reporterin, die einmal auf ein Ziel angesetzt, jede Rücksicht vergisst, so begeht sie nicht nur einmal ein Delikt. Mir war die Frau nicht immer sympathisch, obwohl sie mit der Täterin Sylvia immer objektiv umgegangen ist und dies hat mir dann wiederum gut an ihr gefallen.

Fazit: Der Thriller beginnt spannend, lässt dann aber meiner Meinung nach auch leider schnell wieder nach. Lediglich die Rückblenden in Kursivschrift haben mir immer gut gefallen. Gegen Ende hin gibt es noch die ein-oder andere Überraschung, auch wenn mir die Auflösung relativ schnell klar war. Etwas nervig waren auch die ganzen Zufälle und das Glück das Kiki bei ihren Recherchen hatte. Ich würde den Thriller daher im Mittelfeld einordnen. Kann man lesen, aber es gibt besseres.


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