Karoline Maus hat im öffentlichen Dienst gelernt. Ihr Traum war es jedoch zu studieren, nebenberuflich geht das am Besten an der Fern-Uni in Hagen. Und nun hat sie ihren Bachelor in der Tasche, mit einer Note, die sich echt sehen lassen kann. Einen Job hat sie auch, doch dazu muss sie das heimatliche Bochum verlassen und nach Hamburg ziehen. Dort kommt sie in der Wohngemeinschaft ihrer Schulfreundin Saskia unter. Leider war es mit dem Job nicht, die Kripo teilt ihr mit, dass ihr künftiger Chef gerade verhaftet wurde. Etliche Bewerbungen und kurz vor der Pleite landet Karo im Vorstandsbüro von Eintracht Hamburg, einem Fußballverein, der gegen den Abstieg aus der Bundesliga kämpft. Als Praktikantin soll sie den Wachhund für Patrick Weidinger geben, der mal um mal über die Stränge schlägt.
Hamburg ist die schönste Stadt Deutschlands und die Hamburger brauchen mindestens zwei Jahre bis sie mit einem Fremden warm werden, dann entwickeln sich aber tolle Freundschaften. So ganz leicht hat Karo es am Anfang nicht. Ihr Schützling darf nicht merken, dass er beschützt wird und er will auch nicht beschützt werden. Keine einfachen Arbeitsbedingungen und Karo tut so als sei sie Chauffeurin des Vorzeigefußballers. Im Verein selbst wird sie von den anderen Mitarbeitern weidlich ausgenutzt, Zeitungsberichte ausschneiden und archivieren, Unterschriften auf Autogrammkarten fälschen. Und dieser Weidinger ist ein echtes Ekel, meistens jedenfalls.
Auch wenn man nur wenig von Fußball versteht und es einem ähnlich geht wir Karo, wird man Freude an diesem Roman haben. Beruflich hat jeder einmal angefangen und weiß, dass man zunächst kleine Brötchen backen muss, wenn man neu im Job ist. Verliebt man sich dann auch noch in einen Kollegen, obwohl man Beruf und Arbeit doch immer trennen wollte, sind Turbulenzen vorprogrammiert. Und Karo geht es so mit ihrem Schutzbefohlenen Patrick Weidinger, der eigentlich Tore schießen soll, sich durch sein unbotmäßiges Verhalten aber immer mehr ins Abseits bringt. Gut kann man sich von der Geschichte dahin tragen lassen, die anfänglichen Wortgefechte, die Schwierigkeiten im Verein, die sich langsam in Gespräche wandeln und eine anerkannte Stellung. Eine Lektüre, die gut zu einem sonnigen Nachmittag an der Alster passt, die bestens unterhält und den Weg zum Happyend mit allerhand Verwicklungen pflastert.