Leider einige Schwachstellen
Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühleEs ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass ...
Es ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass Sonya ihre Gefühle erwidert. Doch in Gesellschaft anderer vermag Sonya nicht zu Coley zu stehen. Vor allem nicht in Gegenwart von Trenton, mit dem sie eine On- und Off-Beziehung verbindet. Coley will sich so kurz nach dem Verlust ihrer Mutter nicht schon wieder das Herz brechen lassen und zieht sich von Sonya zurück – endgültig, das nimmt sie sich fest vor.
„Girls like girls“ ist das neue Buch der Autorin Hayley Kiyoko.
Sie erzählt die Geschichte von Coley, die es grade alles andere als leicht hat.
Es sind Sommerferien und Coley ist ein Teenager. Eigentlich sollte sie diese Zeit genießen. Doch nachdem sie ihre Mutter verloren hat, muss sie bei ihrem Vater wohnen, den sie kaum kennt. Sie lernt relativ schnell die „coole“ Clique im Ort kennen und verliebt sich ziemlich schnell in die verwöhnte Sonya. Auch Sonya entwickelt Gefühle für Coley, zu denen sie jedoch nicht stehen kann. So muss Coley sich entscheiden, welchen Weg sie gehen will.
Die Stimmung des Buchs hat mir gefallen. Das ganze Buch ist wie ein richtig heißer, schwerer Sommertag. So ein Tag, an dem die Straße flimmert und niemand sich bewegen will.
Coley ist als Teenager richtig gut getroffen. Ihre Denkweise ist nicht zu erwachsen, ihre Ängste und Sorgen sind einfach die, die man in dem Alter haben kann. Aber sie entwickelt sich, setzt sich mit Themen und Menschen auseinander und wächst an ihren Problemen.
Das kann ich von Sonya leider nicht sagen. Sie lernen wir vor allem durch ihr Onlinetagebuch kennen. Sonya ist ein verwöhntes, reiches It-Girl, das es gewöhnt ist, seinen Willen zu bekommen. So geht sie auch mit anderen Menschen um. Ich verstehe, dass ihre Gefühle zu Sonya extrem verwirrend und beängstigend für sie sind aber auch als Freundin behandelt sie Coley und die anderen oft nicht gut. Auch wenn sie gegen Ende sowas wie Einsehen zeigt, konnte man bei ihr leider keine große Charakterentwicklung feststellen.
Es geht in dem Buch viel um das, was Coley für Sonya empfindet. Die Autorin hat das sehr gefühlvoll und fast schon poetisch beschrieben. Mir war das manchmal ein bisschen zu viel. Coley hat sich so Hals über Kopf verliebt, dass es man fast schon Besessenheit nennen konnte. Sie kannte Sonya quasi gar nicht und hat trotzdem extrem auf sie reagiert.
Ein Kritikpunkt dazu ist noch, dass sehr unreflektiert mit Drogen- und Alkoholkonsum umgegangen wird. Die Figuren sind alle Minderjährig und Saufen und Kiffen was das Zeug hält. Das kennt man eigentlich nur noch aus der Gossip Girl Zeit. Ich erwarte kein belehrendes Buch aber etwas Reflektion wäre für ein Buch ab 13 doch wünschenswert.
Aber abgesehen von diesen Punkten ist das Buch gut. Ich habe die Geschichte gerne verfolgt. Ich würde das Buch aber nicht unbedingt weiterempfehlen.