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Veröffentlicht am 06.09.2023

Große Träume in einer kleinen Welt

Perlenbach
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„Perlenbach“ ist die Geschichte dreier Freunde und dreier Träume. Sie spielt in der tiefsten Eifel um 1900. Eine Zeit voller Veränderungen und Aufbrüche ist der ideale Nährboden für den Traum nach einem ...

„Perlenbach“ ist die Geschichte dreier Freunde und dreier Träume. Sie spielt in der tiefsten Eifel um 1900. Eine Zeit voller Veränderungen und Aufbrüche ist der ideale Nährboden für den Traum nach einem selbstbestimmten Leben: nicht die Firma des Vaters weiterführen zu müssen, Ärztin werden zu können, die dörfliche Enge und das ärmliche Leben hinter sich zu lassen. Das Eifeldorf weitab vom Weltgeschehen ist es allerdings nicht, auch wenn die große Geschichte vor dem kleinen Ort nicht Halt macht. Genauso wenig wie das Schicksal der drei Hauptfiguren, dass dem Glück immer wieder Steine in den Weg legt.
Mit viel Empathie schildert die Autorin drei unterschiedliche Lebenswege dreier unterschiedlicher Charaktere. Schon allein das macht das Buch lesenswert. Die Nähe zu den Figuren nimmt den Leser mit ins Geschehen. Der sowohl historisch als auch lokal gut recherchierte Hintergrund verleiht der Handlung Anschaulichkeit und garantiert gute Unterhaltung mit Anspruch. Der Leser kann sich hineinversetzen in die Zeit und die Umstände und bekommt ein lebendiges Bild von Geschichte präsentiert. Eine lohnenswerte Art, sich unterhaltsam zugleich auch zu bilden.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Familien- und Städtegeschichte zum Miterleben

Und die Welt war jung
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Carmen Korn ist eine wunderbare Erzählerin bewegender Familiensagas über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Auch mit dem ersten Band ihrer Erzählung von drei Familien, die durch familiäre oder freundschaftliche ...

Carmen Korn ist eine wunderbare Erzählerin bewegender Familiensagas über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Auch mit dem ersten Band ihrer Erzählung von drei Familien, die durch familiäre oder freundschaftliche Beziehungen über die drei Städte Hamburg, Köln und San Remo miteinander verbunden sind, gelingt ihr ein Stück spannender Zeitgeschichte. Die 50er Jahre in Hamburg und Köln sind noch geprägt von den Wunden des Zweiten Weltkriegs, der Wiederaufbau kommt langsam in Gang. Es ist eher die Generation der Töchter und Söhne, die ein neues Leben beginnen. Gerda und Heinrich versuchen, ihre Kunsthandlung über eine Zeit zu retten, in der die Leute Geld zunächst für das Lebensnotwendige bewahren. Und dabei wohnen auch noch Heinrichs unverheiratete Cousinen mit im Haus und wollen versorgt sein, nachdem ihre Wohnung ausbebombt worden war. In Hamburg wartet Gerdas Jugendfreundin Elisabeth mit ihrem Mann Kurt darauf, dass der Schwiegersohn endlich aus russischer Gefangenschaft heimkehrt, während ihre Tochte nach langjährigem Warten neue zarte Bande knüpft. Heinrichs Schwester Margarete dagegen scheint ein sorgloses Leben im sonnigen San Remo zu verbringen. Doch in der Familie, in die sie eingeheiratet hat, macht ihr vor allem ihre Schwiegermutter das Leben schwer.
Menschliches, allzu Menschliches schildert Carmen Korn in ihrer ruhigen und sachlichen, aber nicht weniger liebevollen Art. Geprägt von den verschiedenen Lebensstilen in der hanseatischen Küstenstadt, im karnevalistischen Köln und im italienischen San Remo, tauchen die Leser ein in drei Lebenszuschnitte und in Geschichten, die das Leben so schrieb im Nachkriegsdeutschland. Viele Figuren wachsen einem so dabei ans Herz, dass man sich wünscht, selbst Teil dieser großen Familie zu sein.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Lesegenuss für alle Sinne

Schreibwelten
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Ein wundervolles Buch über das Schreiben von Büchern, über Autoren und ihre Marotten, ihre Arbeitszimmer, ihre Schreibrituale. Der Autor porträtiert auf ein bis zwei Seiten Autoren von A bis Z aus unterschiedlichen ...

Ein wundervolles Buch über das Schreiben von Büchern, über Autoren und ihre Marotten, ihre Arbeitszimmer, ihre Schreibrituale. Der Autor porträtiert auf ein bis zwei Seiten Autoren von A bis Z aus unterschiedlichen Ländern und Zeiten, Schriftsteller unterschiedlichster Bücher. In leicht lesbarem Stil und mit großem Wissen vermittelt er viele kleine, reizvolle Details aus dem Leben großer Literaten. Wer beim Schreiben Kafee bevorzugte oder bestimmte Utensilien auf dem Schreibtisch hatte, wer lieber ungestört unter dem Dach schrieb oder mit Blick auf den Garten, lieber zu Hause oder im Hotel, lieber am Schreibtisch oder im Bett. Darüber hinaus sind immer wieder Zitate der Schriftsteller über das Schreiben eingefügt sowie kleine Informationstexte über Tinten, gute Vorsätze, Schreibutensilien oder Abelehnungsbescheide. Mit wunderschönen farbigen Illustrationen, die liebevoll Einzelheiten aus den Texten aufnehmen, ist das Buch eine echte Augenweide. Beim Betrachten der Bilder kommen dem Leser wieder viele der Details in Erinnerung, die er beim Lesen nicht alle behalten kann. Das dicke Papier und der schöne Leineneinband bedienen auch die Haptik mit einem schönen Gefühl beim Anfassen und Umblättern.
Vollkommener als vollkommen hätte den wunderschönen Prachtband nur noch ein Lesebändchen machen können.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Ein monstermäßiges Hörvergnügen

Die Macht der verlorenen Träume
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Es muss schrecklich sein, ein Leben zu führen, ohne jemals träumen zu können. Auf der anderen Seite ist das vielleicht besser so, wenn das oder der, was bzw. wen man träumt, zum Leben erweckt wird, Monster ...

Es muss schrecklich sein, ein Leben zu führen, ohne jemals träumen zu können. Auf der anderen Seite ist das vielleicht besser so, wenn das oder der, was bzw. wen man träumt, zum Leben erweckt wird, Monster inklusive. So ergeht es dem Mädchen Sophie, deren Eltern unter ihrem Buchladen ein Geschäft für Träume haben. Sie destillieren die Träume anderer und verkaufen die kleinen Fläschchen mit den Extrakten, was eigentlich verboten ist. Denn es ist gefährlich: Eines Tages werden die Fläschchen mit den schlimmsten Träumen gestohlen. Und auch Sophies Eltern sind auf einmal verschwunden. Gemeinsam mit ihrem Freund Ethan macht sich Sophie auf die Suche nach ihnen und muss im Kampf gegen die verschiedensten Traummonster, die auf einmal zum Leben erwacht sind, selbst eine kleine Armee aus Traumgespinsten zum Leben erwecken. Doch um ihre Eltern retten zu können, wird sie einen hohen Preis zahlen müssen…
Das Hörbuch „Die Macht der verlorenen Träume“ von Sarah Beth Durst ist ein atemberaubendes Hörabenteuer, das vor Phantasie nur so übersprudelt. Eine ganze Parade von Monstern, die bisweilen an die Bewohner von „Alice im Wunderland“ erinnern, beflügeln die Phantasie des Zuhörers, der von einem Abenteuer in das nächste gestürzt wird. Mit vielen überraschenden Wendungen entwickelt sich die Handlung auf ein fulminantes Finale zu. Dabei geht es aber neben aller Träumerei auch um so ernste Themen wie das Anderssein, das Alleinsein, Freundschaft und die Überwindung von Angst. Denn Sophie ist auf dem Weg durch ihr Abenteuer nicht allein, obwohl sie, die nicht träumen kann, sich bis dahin so anders und allein gefühlt hat. Ein phantastisch gestaltete Welt und sympathische Figuren, mit denen der Hörer mitfiebern kann, machen das Buch zu einem großartigen Hörbuch, vervollkommnet durch die perfekt passende Stimme von Hannah Schepmann, die den Text einfach toll eingelesen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Sprecherin/Stimme
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 08.05.2023

Gemeinsam durch schwierige Zeiten

Hinter den Wolken wartet die Sonne
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Als Beth mit dem schweren Unfall ihrer Schwester konfrontiert wird, bei dem ihr Schwager stirbt und seit dem ihre Schwester im Koma liegt, verändert sich ihr ganzes Leben mit einem Schlag. Die eher chaotische ...

Als Beth mit dem schweren Unfall ihrer Schwester konfrontiert wird, bei dem ihr Schwager stirbt und seit dem ihre Schwester im Koma liegt, verändert sich ihr ganzes Leben mit einem Schlag. Die eher chaotische Beth, die nichts länger durchhält, keinen Job, keine Beziehung, und immer noch in ihrem Mädchenzimmer bei den Eltern wohnt, muss sich auf einmal um ihre 14jährige Nichte Polly und ihren um einiges jüngeren Neffen Ted kümmern. Ihre Eltern, insbesondere ihre Mutter, sehen dies mit Sorge, da Beth über wenige hausfrauliche und mütterliche Qualitäten verfügt. In ihrem langjährigen Jugendfreund Jory wähnt Beth eigentlich einen Verbündeten, doch hat dieser gerade ganz andere Sachen im Kopf, nämlich seine Kollegin Sadie, was Beths Gefühlsleben zudem mächtig durcheinander wirbelt. Vielleicht kann Albert ihr helfen, der seit dem Tod seiner Frau sehr zurückgezogen lebende 80jährige Nachbar ihrer Schwester? Wird Beth die verantwortungsvolle Aufgabe meistern oder wird sie auch diesmal alles hinschmeißen?
Mit einer bewundernswerten Stilsicherheit weiß die Autorin Sarah Turner in ihrem Roman „Hinter den Wolken die Sonne“ die Traurigkeit und die Verzweiflung, die der schreckliche Unfall über Beths Familie bringt, mit warmherzigen Humor zu verbinden. Dem Leser wächst beim Lesen die chaotische, von Selbstzweifeln geplagte Beth ans Herz, die alles daran setzt, das Vertrauen, das ihre Schwester in sie gesetzt hat, als sie sie zum Vormund ihrer Kinder bestimmt hat, zu erfüllen. Auch wenn sie mit ihrer Mutter nicht immer einer Meinung ist, wenn der pubertierende Teenager Polly ihr das Leben schwer macht und der kleine Ted sie mit seinen Fragen nach dem Verbleib seiner Eltern in Erklärungsnot bringt und sie sich mit der Wut und Trauer der beiden Kinder überfordert fühlt, da ja auch sie in Sorge und Trauer um Schwester und Schwager lebt, so zeigt der Roman, wie viel Hoffnung und Trost eine Familie spenden kann. Und dass Fürsorge und Zuwendung nicht unbedingt in gesunden warmen Mahlzeiten, aufgeräumten Häusern und dem Besuch von Elternabenden bestehen, sondern dass das Zuhören, das Dasein, das Verständnis, das gemeinsame Erinnern und das gemeinsame Feiern sowie das gemeinsame Meistern eines Ausnahmezustandes, der alle immer wieder aufs Neue fordert, das ist, was Familie ausmacht und was Menschen auch über Gartenzäune, Fehlkommunikation und Missverständnisse hinweg verbindet. Eine berührende Geschichte, die bei der Schwere der Ereignisse doch leicht und schön zu lesen ist.

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  • Atmosphäre