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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2023

Spannende Lektüre

Elektra, die hell Leuchtende
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Wie der klingende Titel schon andeutet, geht es in dem Buch um griechische Geschichten. Genauer handelt es sich um die Eroberung Trojas.

Die Geschichte wird auch der Sicht von verschiedenen ...

Wie der klingende Titel schon andeutet, geht es in dem Buch um griechische Geschichten. Genauer handelt es sich um die Eroberung Trojas.

Die Geschichte wird auch der Sicht von verschiedenen Charakteren erzählt, allesamt weiblich. Wir haben Kassandra, deren Voraussagen von niemanden geglaubt werden, den Wildfang Elektra und ihre rachsüchtige Mutter. Der Autorin ist es gelungen, den Charakteren viel Individualität einzuhauchen, sodass jede Erzählperspektive seine eigene Dynamik entwickelte und es schwer fiel, sich auf eine Seite der Geschichte zu schlagen. Vielmehr erlebte man die Geschehnisse als Ganzes mit unterschiedlichen Eindrücken wahrnahm. Typisch für die griechischen Sagen ist die Handlung mit viel Gewalt gespickt und auch wenn die Geschichte bereits bekannt ist, fiebert man als Leser mit. Es bleibt wirklich bis zum Schluss spannend.

Sehr gut gefallen hat mir auch der melodische Schreibstil, der einerseits gute Einblicke in das Innenleben der Figuren ermöglichte, aber gleichzeitig auch kühl und distanziert wirkte. Die Autorin hat den Ton der Zeit damit gut getroffen und mir hat der Stil zugesagt.

FAZIT: Wenn die Autorin wieder ein Buch über eine griechische Sage schreiben würde, würde ich es sofort auf die Leseliste setzen. Auch "Elektra" kann ich nur weiterempfehlen! Eine sehr spannende Lektüre!

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Toller historischer Roman

Die Köchinnen von Fenley
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Das Buch spielt in einer Kleinstadt zur Zeit des 2. Weltkriegs und die vier Protagonistinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Wir haben die fleißge Audrey, die als Hausfrau alle Hände voll ...

Das Buch spielt in einer Kleinstadt zur Zeit des 2. Weltkriegs und die vier Protagonistinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Wir haben die fleißge Audrey, die als Hausfrau alle Hände voll zu tun hat, die stolze Lady Gwendolyn, die im Ministerium für Ernährung arbeitet, die ehrgeizige Zelda, die nach höheren Zielen strebt und nur darauf wartet, endlich wieder nach London in die Haute Cuisine zurückkehren zu können und schließlich die schüchterne, zurückhaltende Nell, die als Küchenmädchen bei Lady Gwendolyn angestellt ist. Doch eines verbindet die vier Damen: die Leidenschaft fürs Kochen und plötzlich stehen sie sich als Kandidatinnen einer Kochshow gegenüber.

Die Idee des Buches hat mich sofort neugierig gemacht. Ich habe schon einige Romane, die zur Zeit des 2. Weltkriegs angesiedelt sind, gelesen, aber das Thema Küche und Kulinarik wurde noch in keinem einzigen näher behandelt. Daher war es sehr interessant, nun einen Einblick in die Lebensmittelversorgung zur damaligen Zeit zu erhalten. Es ist erstaunlich, dass die Frauen trotz der strengen Rationalisierungen es schafften, immer wieder neue Rezepte zu entwerfen, um das Beste aus der Lage zu machen. Mir hat es auch gut gefallen, dass die Autorin immer wieder Rezepte und Kochtipps eingestreut hat. Diese hat sie - so schreibt sie im Nachwort - von ihrer Großmutter oder aus Sekundärliteratur erfahren.

Dadurch dass sich die Protagonistinnen so sehr unterscheiden, ergibt sich ein sehr umfassendes Bild und die Perspektivenwechsel sind interessant zu verfolgen. Außerdem sind mir alle vier im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen und man konnte sie alle gut kennenlernen. Besonders schön fand ich auch, zu sehen, wie sie sich verändern und über sich hinauswachsen. Abseits vom Kochen vermitteln das Buch auch viel Hoffnung, gerade in schweren Zeiten, muntert auf und zeigt, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt ist. Der lockere, angenehme Schreibstil der Autorin passt hier wunderbar dazu. Zwar fehlte es an überraschenden Plot-Twists, doch die Handlung ist aufgrund der Figuren so interessant, dass ich bis zum Schluss gespannt dabei war und auf das Ende des Wettbewerbs hingefiebert habe.

FAZIT:
Ein toller historischer Roman mit wunderbaren Charakteren, der mich von Anfang bis Ende zu fesseln vermochte und einen spannenden Einblick in die kulinarische Geschehen und das Alltagsleben des 2. Weltkriegs bietet.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Berührend!

3000 Yen fürs Glück
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In ihrem Buch "3000 Yen fürs Glück" erzählt die Autorin die Lebensgeschichten von verschiedenen Personen, die sich alle auf unterschiedliche Weise Gedanken ums Geld machen. Sei es eine Dame, ...

In ihrem Buch "3000 Yen fürs Glück" erzählt die Autorin die Lebensgeschichten von verschiedenen Personen, die sich alle auf unterschiedliche Weise Gedanken ums Geld machen. Sei es eine Dame, die sich trotz ihres Alters dazu entschließt, auch in ihrer Rente zu arbeiten, um sich etwas dazuzuverdienen und finanziell abgesichert zu sein oder eine junge Frau, die erfährt dass ihr Partner große Schulden hat. Geld ist ein Lebensbereich der jeden Menschen tangiert und das es hierzu viele verschiedene Herangehensweisen gibt, bringt die Autorin gut auf den Punkt. Ohne Geld eine besondere Wertung zuzusprechen, kommt trotzdem gut zum Ausdruck, dieses einen nicht unbeachtlichen Teil unseres Lebens einnimmt. Gleichzeitig spiegelt sich im Umgang mit Geld auch die Persönlichkeit eines Menschen wieder oder auch dessen Kultur. Denn man lernt als Leser/in auch einiges über die japanische Kultur. Besonders gefallen hat mir der milde Schreibstil, der mich stark an die übersetzten Werke von Haruki Murakamis Werken in seiner Schlichtheit aber doch Punktgenauigkeit erinnerte. Mich hat der Schreibstil jedenfalls begeistert und sollte die Autorin weitere Bücher veröffentlichen, so kommen diese auf jeden Fall auf meine Leseliste. Etwas, dass das Lesen für mich erleichtert hätte, wäre eine Voraberklärung des ungefähren Wechselkurses. Dann könnte man die im Buch Yen Beträge beim Lesen besser einschätzen.

Zusammenfassend hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es konnte mich nicht nur unterhalten, sondern mir auch wieder ein Stück japanischer Kultur vermitteln und mich in seiner Schlichtheit berühren.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Spannendes Sachbuch!

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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In ihrem Buch beschreibt die Autorin zum einen den aktuellen Ist-Zustand der Arbeitswelt und vergleicht diesen mit den Wünschen und Anforderungen der Arbeitnehmer und - geber. Davon ableitend zeigt sie ...

In ihrem Buch beschreibt die Autorin zum einen den aktuellen Ist-Zustand der Arbeitswelt und vergleicht diesen mit den Wünschen und Anforderungen der Arbeitnehmer und - geber. Davon ableitend zeigt sie Konzepte und Möglichkeiten auf, wie man das Arbeitsleben im aktuellen Jahrhundert und der nahen Zukunft umdenken muss, damit dieses nach wie vor Früchte trägt. Gerade in Hinsicht auf die starken Veränderungen, welche die Pandemie mit sich gebracht hat, wie auch den akutven Fachkräftemangel werden Lösungsvorschläge gemacht.

Ich selbst bin vollzeitbeschäftigt und mit meinem Job zufrieden. Allerdings bewegt sich am Arbeitsmarkt gerade sehr viel. Viele Menschen wechseln ihren Job, kündigen ihrem Arbeitgeber oder möchten in einen anderen Arbeitsbereich einsteigen. Zudem gibt es gerade auch in der jüngeren Generation viele Wünsche und Anforderungen an den Arbeitgeber und vermehrt auch Jugendliche, die komplett aus der Arbeitswelt aussteigen, weil sie am Beispiel der Eltern gesehen haben, was Arbeit bedeuten kann. Diese Themen werden im Buch gut aufgegriffen und von der Autorin aus unterschiedenen Perspektiven beleuchtet. Sie bringt auch persönliche Erfahrungen aus ihrem Berufsleben mit ein. Viele Aspekte hiervon waren mir schon bekannt, dennoch trotzdem interessant zu verfolgen.

Noch spanneder fand ich aber die verschiedenen Lösungsansätze, welche die Autorin darelgte. Sie geht dabei auf unterschiedliche Aspekte der Arbeit ein, wie etwa flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung, Weiterbildung aber auch Home Office und das Thema Klimawandel. Jedes Thema findet ausreichend Beachtung und man hat als Leser aber gleichzeitig auch genug Freiraum, um sich selbst Gedanken zu dem Thema zu machen. Der Schreibstil der Autorin ist informierend und neutral gehalten, gleichzeitig aber auch sehr entspannt und dadurch leicht zu lesen. Mich konnte sie mit ihrem Buch jedenfalls überzeugen! Ich bin gespannt, wie sich die Arbeitswelt entwickeln wird, denke aber, dass die Autorin einen guten Leitfaden vorbereitet hat!

FAZIT:
Ein spannendes Sachbuch über die (notwendigen) Veränderungen in der Arbeitswelt, in dem Ist-Zustand und Lösungsstrategien zu aktuellen Problematiken dargelegt werden. Das Buch ist informativ und regt zum Nachdenken an. Ich kann es sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Fesselnd!

Die Mauersegler
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Toni ist ein geschiedener, alleinlebender Mann, der sich entschließt, sich in genau einem Jahr das Leben zu nehmen. In dem Buch "Die Mauersegler" verfolgt man ein Jahr lang seinen Alltag und taucht in ...

Toni ist ein geschiedener, alleinlebender Mann, der sich entschließt, sich in genau einem Jahr das Leben zu nehmen. In dem Buch "Die Mauersegler" verfolgt man ein Jahr lang seinen Alltag und taucht in seinen Alltag ein. Er berichtet von seiner unglücklichen Arbeit als Lehrer, seiner gescheiterten Ehe und seiner Einsamkeit.

Das Buch gliedert sich in 12 große Abschnitte, die jeweils ein Monat umfassen. Allerdings wird nicht nur das gegenwärtige Leben des Protagonisten geschildert - dafür wäre es wahrscheinlich zu unaufregend - sondern oftmals ein Blick in die Vergangenheit geworfen. Interessant fand ich auch, dass der Autor uns in die Vorstellungen von Toni mitgenommen hat, indem er manchmal beschreibt, wie eine Situation sein könnte und quasi eine Parallel-Situation aufbaut, die dann doch nicht eintritt.

Toni als Anti-Held ist eine spannend gewählte und gut ausgearbeitete Figur, der man im Laufe des Romanes sehr nahe kommt. Aufgrund seiner Seltsamkeit und manchmal auch Gefühlskälte baut man nicht unbedingt Sympathie für ihn auf. Viel mehr würde ich meine Einstellung gegenüber Toni als mitleidig bezeichnen, wenn er von seinem trüben, tristen Leben erzählt. Gleichzeitig zeigt das Buch aber auch, dass eben auch ein solches Leben seine Glanzpunkte hat und jedes Leben zu einer Geschichte taugt.

FAZIT:
Mir hat das interessant gezeichnete Psychogramm eines Einzelgängers gut gefallen, wenngleich das Buch zwischenzeitlich seine Längen hatte. Manchmal waren mir die Rückblenden in die Vergangenheit ein wenig zu viel und der Roman hätte auch mit 200 Seiten weniger seine Wirkung nicht verloren. Ich kann ihn aber nichtsdestotrotz sehr weiterempfehlen!

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