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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2023

Was wäre wenn....?

Manchmal fliegen
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Der Roman ist sehr emotional und ehrlich geschrieben, man merkt, dass die Autorin selbst Mutter ist und Erfahrungen einbringen kann. Das Thema Mutterschaft wird teilweise von der Gesellschaft noch nicht ...

Der Roman ist sehr emotional und ehrlich geschrieben, man merkt, dass die Autorin selbst Mutter ist und Erfahrungen einbringen kann. Das Thema Mutterschaft wird teilweise von der Gesellschaft noch nicht kritisch betrachtet und negative Gefühle oder andere Lebensvorstellungen werden nur schwer toleriert, obwohl sie viel häufiger vorkommen, als darüber gesprochen wird. Anna liebt ihre Kinder über alles und schätzt auch die Beteiligung und Mithilfe ihres Ehemannes in der Kinderbetreuung, aber trotzdem hat sie das Gefühl, nicht genug zu machen und nicht perfekt zu sein. Sie vergleicht sich mit anderen Eltern, bei denen es scheinbar leichter fällt. Beruflich muss sie seit der Geburt ihrer Kinder sehr stark zurückstecken, ihr Mann als Hauptverdiener geht weiterhin normal seinem Beruf nach wie zuvor. Als sie die Chance auf eine Weiterbildung bekommt, die in ihrer ehemaligen Studienstadt stattfindet, ergreift sie diese und gerät ins Träumen und Grübeln. Wie wäre ihr Leben verlaufen, wenn sie sich gegen Kinder entschieden hätte? Wie wäre ihr Leben jetzt, wenn sie bei ihrem vorigen Freund geblieben wäre, der schon damals keine Kinder wollte? Oder wäre ihr Wunsch nach Kindern doch irgendwann unabwendbar geworden? Kann sie später, wenn ihre Kinder größer sind, noch einmal so leben wie zuvor und will sie das dann überhaupt noch? Sie stellt sich viele Fragen und bleibt sich selbst eine Entscheidung schuldig, aber der erste Anreiz zum Überdenken ihres Lebensstils ist gesetzt.

Veröffentlicht am 20.05.2023

Lebenskrise

Wie Sisi sich verwirrte
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Der Titel und das Cover haben mich sofort angesprochen, auch die Inhaltsbeschreibung, obwohl ich mir nicht genau vorstellen konnte, in welche Richtung genau sich die Geschichte entwickeln wird. Den Schreibstil ...

Der Titel und das Cover haben mich sofort angesprochen, auch die Inhaltsbeschreibung, obwohl ich mir nicht genau vorstellen konnte, in welche Richtung genau sich die Geschichte entwickeln wird. Den Schreibstil muss man mögen, er ist sehr direkt, meist negativ behaftet, aber authentisch. Sisi beschreibt ihren Lebensalltag mit all den negativen Begleiterscheinungen wie ihre depressiven Schübe, ihre Midlife Crisis, ihre Versagensängste bei der Suche nach einem Job als Frau über 50 sehr ehrlich und bedauernswert, aber trotzdem erfrischend satirisch, sodass es ein Lesegenuss ist. Ihre Herangehensweise an neue Situationen ist bewundernswert, vor allem, da sie so viele negativen Erfahrungen machen muss und auch sichtlich mit ihrem Selbstbewusstsein kämpft, trotzdem steigert sie sich in ihre neuen Projekte mit vollem Elan hinein. Ein Glück, dass sie so gute Freund*innen hat, die sich um sie sorgen und immer ein offenes Ohr für ihre Probleme haben. Der Schluss rundet die einzelnen Geschichten noch ab und passt sehr gut, sodass es am Ende ein schöner Abschluss wird. Mein einziger Kritikpunkt: Der Roman könnte ruhig etwas ausführlicher und länger sein, ich hätte gerne noch mehr von Sisi gelesen.

Veröffentlicht am 19.05.2023

lokaler authentischer Sylt-Krimi

Toter Blick
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Der zehnte Band der Sylt-Krimireihe ist wieder sehr ortsgebunden geschrieben, es werden die örtlichen Gegebenheiten, die Traditionen und die Menschen in ihrem Umfeld so beschrieben, dass man das Gefühl ...

Der zehnte Band der Sylt-Krimireihe ist wieder sehr ortsgebunden geschrieben, es werden die örtlichen Gegebenheiten, die Traditionen und die Menschen in ihrem Umfeld so beschrieben, dass man das Gefühl hat, auch selbst als Leserin vor Ort und dabei zu sein. Das Ermittlungsteam war mir schon aus den vorigen Bänden bekannt, somit war ich sofort mitten im Fall. Die Morde sind grausam, aber dennoch originell ausgetüftelt und beschrieben. Besonders gefällt mir die Ausgewogenheit an Ermittlungsarbeit und trotzdem auch der Einblick in das Privatleben der Ermittlerinnen. Dies macht für mich einen spannenden und authentischen Krimi aus.

Veröffentlicht am 26.04.2023

interessante Charaktere

Inselmord
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Ein Mord auf einer Halbinsel auf Rügen, der von einem speziellen Ermittlungsteam aufgeklärt wird. Es bleibt allerdings nicht bei einem Mord und langsam aber doch wird das Ermittlungsteam fast zu klein, ...

Ein Mord auf einer Halbinsel auf Rügen, der von einem speziellen Ermittlungsteam aufgeklärt wird. Es bleibt allerdings nicht bei einem Mord und langsam aber doch wird das Ermittlungsteam fast zu klein, sodass auch Neulinge die Chance bekommen, direkt an der Front zu ermitteln und IT-Experten hinzugezogen werden. Es gibt viele interessante Handlungsansätze, Gedanken, die wieder verworfen werden, neue Ideen, die sich auftun und man hat das Gefühl als Leser*in mitten im Geschehen zu sein. Man muss sich nur auf eine gedankliche Reise einlassen. Die Hintergründe, ohne zu viel zu verraten, finde ich besonders spannend und runden die Geschichte schlussendlich sehr gut ab. Mir hat der Bezug zur Schulzeit und den damaligen Ereignissen und die Verknüpfung mit aktuellen Geschehnissen sehr gut gefallen. Was ich nicht so gelungen finde, ist die Einbeziehung der IT-Expertin, die sich im Darknet umhört und sofort Ergebnisse erzielt bzw. Personen ausfindig macht, das scheint mir dann doch zu schnell und nicht ganz glaubwürdig. Ansonsten hat mich der Krimi sehr gut unterhalten, im nächsten Teil würde ich mir noch zusätzlich Einblicke in das Privatleben der Ermittler, vor allem Romy und Jan, wünschen, da dies fast komplett fehlt. Mir gefällt es gut, wenn es eine Kombination aus Ermittlungsfall und Privatleben gibt, das macht die Personen lebendiger. Dies würde sie noch menschlicher und authentischer machen. Die Verdächtigen waren charakterlich gut dargestellt, sodass ihr Handeln auch nachvollziehbar war.

Veröffentlicht am 19.04.2023

mehr Feinde als Freunde

Die letzte Party
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Der Kriminalroman ist sehr lebendig geschrieben, auch aufgrund der vielen unterschiedlichen Charaktere, durch die er getragen wird. Gut gefallen hat mir hier die Kombination der Bewohnerinnen der ursprünglichen ...

Der Kriminalroman ist sehr lebendig geschrieben, auch aufgrund der vielen unterschiedlichen Charaktere, durch die er getragen wird. Gut gefallen hat mir hier die Kombination der Bewohnerinnen der ursprünglichen Dorfgemeinschaft und die neu hinzugezogenen „Reichen“, wobei diese klischeehaft dargestellt waren. Mit der Zeit klären sich für die Leserinnen immer mehr Verstrickungen auf und es wird klar, dass auch der scheinbar beliebte Rhys Lloyd mehr Menschen um sich hatte, die ihm etwas Böses wollen als Menschen, die ihn bewundern. Das Ermittlerduo finde ich sehr sympathisch, vor allem der berufliche Start war lustig beschrieben. Ffion und ihre Familie finde ich etwas zu sehr involviert in den Todesfall. Insgesamt hat mich der Kriminalroman sehr gut unterhalten, wenn auch nicht komplett überrascht.