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Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Duft von Rosen und Jasmin

Sonnensegeln
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Marita ist aus und mit Leidenschaft Krankenschwester. Sie hat ein Herz für die Menschen und gönnt ihnen ihre kleinen Ausflüge aus der Krankheit. So spielt sie mit den alten Herren auf ihrer Station gerne ...

Marita ist aus und mit Leidenschaft Krankenschwester. Sie hat ein Herz für die Menschen und gönnt ihnen ihre kleinen Ausflüge aus der Krankheit. So spielt sie mit den alten Herren auf ihrer Station gerne mal ein schnelles Pokerspiel, obwohl sie keine Chance hat. Der Einsatz ist hoch –eine Zigarette. Was kann es schon schaden, wenn man sterbenskrank ist. Aber im Klinikalltag bleibt eigentlich keine Zeit für derartige Patientenbetreuung, schon gar nicht seit die Klinikleitung Martin Joosten mit der Kostenoptimierung betreut hat. Als der Marita vorwirft, dass sie vierzehn Minuten im Krankenzimmer verbracht hat, reagiert sie äußerst ungehalten. Sie ahnt, dass sie sich damit Schwierigkeiten eingehandelt hat und als sie dann in der Zeitung eine Annonce sieht, in der eine Krankenschwester zur Pflege eines Unternehmers in Südfrankreich gesucht wird, bekommt sie Lust sich in unbekannte Gefilde zu wagen.
So landet sie auf der Domaine der Lafleurs und würde am liebsten gleich umkehren. Der Patient will eigentlich keine Pflege und sein Sohn Lucien ist auch nicht besonders höflich. Aber sie ist nun einmal dort und beißt sich durch. Zur Haushälterin Segolène hat sie gleich ein gutes Verhältnis und als dann auch noch der charmante François auftaucht, kann sie den Aufenthalt viel mehr genießen.
Die Gegend um Grasse ist so wundervoll beschrieben, dass ich den Geruch von Rosen und Jasmin gleich in der Nase hatte. Wie bei Marita kamen auch bei mir Urlaubsgefühle auf und ich wäre am liebsten gleich losgefahren, um die Gegend dort im Süden Frankreichs zu erkunden.
Zwischendurch gibt es immer wieder Einschübe, in dem wir Bo Rickleffs von Amrum kennenlernen, den seine Eltern aus bitterer Not als Schiffsjungen verkauften. So ist er mit sieben von zu Hause weg, um zwanzig Jahre später in Grasse als Händler Fuß zu fassen. Leider war mir die Verknüpfung zwischen historischem Handlungsstrang und dem Strang um Marita zu knapp.
Marita ist sympathisch und stürzt sich mutig in ihr Abenteuer. Sie hat fast keine Französisch-Kenntnisse und soll nun mit ihrem Patienten klar kommen. Aber sie trifft auf eine ganze Anzahl freundlicher und hilfsbereiter Menschen, die ihr Unterstützung geben. Drei Monate wollte Marita in Südfrankreich bleiben, doch die Zeit vergeht wie im Flug und schon bald muss sie sich entscheiden, ob sie zurück nach Husum will oder nicht. Dann ist da noch die Frage: Welches Herzblatt hätte sie denn gerne, Filou François, den freundlichen Knut oder den wortkargen Lucien.
Das Buch liest sich locker leicht. Es ist eine unterhaltsame Sommerlektüre.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Kämpferin

Aelia, die Kämpferin
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Im Jahr 441 hat Trier an Bedeutung verloren. Der Händler Dardanus nimmt Waisenmädchen bei sich auf, um sie zu Kämpferinnen ausbilden zu lassen, die ihr Können bei Schaukämpfen unter Beweis stellen müssen. ...

Im Jahr 441 hat Trier an Bedeutung verloren. Der Händler Dardanus nimmt Waisenmädchen bei sich auf, um sie zu Kämpferinnen ausbilden zu lassen, die ihr Können bei Schaukämpfen unter Beweis stellen müssen. Die junge Aelia ist eine von ihnen. Nach einem Kampf auf Leben und Tod, flieht Aelia und macht sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Freundin Verina. Die wurde von dem Militärpräfekt Tertinius gefangen genommen. Aelia will, dass ihre Freundin freikommt und wird daher von Tertinius gezwungen, und als Faustpfand eingesetzt, als Spionin an den Hof des fränkischen Königs Chlodio zu gehen. Für Aelia beginnt eine nicht ungefährliche Zeit, denn Intrigen sind dort am Hofe gang und gäbe.
Obwohl der Schreibstil dem historischen Roman angepasst ist, lässt er sich angenehm flüssig lesen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Aelia erzählt.
Die Charaktere sind glaubhaft und ausführlich beschrieben. Aelia ist eine sympathische und mutige junge Frau, der Freundschaft sehr viel bedeutet. Nur deshalb gelingt es Tertinius, sie zu zwingen, dieses gefährlichen Unternehmen durchzuziehen. Da passt es eigentlich gar nicht, dass sie sich in den Sohn von Chlodio verliebt, aber wer kann schon für seine Gefühle. Immer wieder gerät sie in brenzlige Situationen. Kaum hat sie eine Schwierigkeit gemeistert, als es schon die nächste zu bewältigen gilt. Ich habe mit ihr gefühlt und gezittert. Oft hätte ich sie gerne vor drohenden Gefahren gewarnt.
Die weiteren Informationen am Ende des Buches finde ich sehr hilfreich.
Eine unterhaltsame und spannende Geschichte mit einer starken Frau.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nettelbecks persönlichster Fall

Stumme Hechte
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Vier Polizeibeamte im gehobenen Dienst unternehmen immer wieder etwas gemeinsam. Doch bei der Radtour läuft dieses Mal etwas völlig falsch. Einer der vier wird nach einer durchzechten Nacht in der Nähe ...

Vier Polizeibeamte im gehobenen Dienst unternehmen immer wieder etwas gemeinsam. Doch bei der Radtour läuft dieses Mal etwas völlig falsch. Einer der vier wird nach einer durchzechten Nacht in der Nähe ihres Campingplatzes tot aufgefunden. Einiges deutet auf Selbstmord hin, daher freuen sich Martin Nettelbeck und sein Kollege Wilbert Täubner, dass der Fall so schnell abgeschlossen werden kann. Doch die drei Kollegen mauern und das scheint verdächtig. Aber Nettelbeck muss sich auch noch mit einer alten Geschichte herumschlagen, den die kleine Tochter seiner Lebensgefährtin Philomena wird entführt.
"Stumme Hechte" ist der vierte Band einer Reihe um Kommissar Nettelbeck. Es ist nicht unbedingt erforderlich, die Vorgängerbände zu kennen.
Da ich bereits zwei der Vorgängerbände gelesen habe, war ich natürlich sofort in der Geschichte drin. Viele der Protagonisten sind mir schon sehr vertraut. Alle Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Auch in diesem Band gibt es wieder einige originelle Personen, allen voran Campingplatzleiterin Rosa Engelbusch.
Die Handlung ist spannend bis zum rasanten Ende und immer wieder wird man als Leser durch unverhoffte Wendungen in die Irre geschickt. Aber es gibt durchaus auch humorvolle Abschnitte.
Nettelbeck ist dieses Mal persönlich betroffen, da Efua Marie entführt wird. Dass ihn das nervlich sehr mitnimmt, ist verständlich.
Dieser spannende Krimi hat mich wieder sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Davon versteht sie was, die Poldi

Tante Poldi und die Früchte des Herrn
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Tante Poldi, die mit vollem Namen Isolde Oberreiter heißt, ist wirklich sauer. Sie hat kein Wasser mehr und daran kann nur die Mafia schuld sein. Aber so ist das auf Sizilien, wo sich die Bayerin niedergelassen ...

Tante Poldi, die mit vollem Namen Isolde Oberreiter heißt, ist wirklich sauer. Sie hat kein Wasser mehr und daran kann nur die Mafia schuld sein. Aber so ist das auf Sizilien, wo sich die Bayerin niedergelassen hat nachdem sie die richtigen Schwingungen gespürt hat. Außerdem lebt hier die Familie ihres verstorbenen Mannes. Dann wird auch noch Läddi ermordet, der Hund ihrer Freundin Valerie. Das Kann Poldi so nicht stehen lassen, sie macht sich natürlich an die Ermittlungen und so kommt es, dass sie dann auch noch im Weinberg vom Winzer Achille Avola über eine Leiche stolpert.
Ihr Geliebter Commissario Vito Montana ist gar nicht erfreut, als er zum Fundort im Weinberg gerufen wird und feststellt, dass Poldi die Nacht bei Achille verbracht hat, sich aber leider so gar nicht erinnern kann, was passiert ist. Aber was kann bei der Poldi schon passiert sein – eine heiße Nacht natürlich, glaubt sie.
Obwohl es nun Sache der Polizei ist, kann Poldi nicht ihre Finger aus dem Fall nehmen, denn vom Ermitteln versteht sie was. Sie holt sich Unterstützung bei der traurige Signorina Donna Poldina und dem Padre Paolo. Poldina zeigt ungeahnte Fähigkeiten und der gute Padro scheint eine bewegte Vergangenheit gehabt zu haben, denn auch seine Fähigkeiten sind ungewöhnlich für einen Pfarrer. Poldi selbst ist immer geradeheraus und mischt die Sizilianer mit ihrem bayrischen Dialekt auf. Ihre Erlebnisse berichtet sie auch in diesem Buch wieder ihrem Neffen, dem Möchtegern-Schriftsteller mit Schreibblockade. Aber es gibt auch noch eine ganze Reihe anderer skurriler Typen, wozu auch Poldis gutmeinende Verwandtschaft gehört, die Poldi wenn nötig aufmuntert.
Dass die Poldi dem armen Montana mit ihren Ermittlungen immer ein Schrittchen voraus ist, ist wohl klar. Aber sie bringt sich damit auch in große Gefahr.
Es geht oft ausgesprochen schräg zu, was eigentlich nicht so mein Ding ist, aber die Poldi muss man einfach gerne haben. Und am Ende gibt es dann einen scheußlichen Cliffhanger, der schon die Spannung für den nächsten Band aufgebaut hat. Also bis bald Poldi!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Humor
  • Charaktere
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirklichung eines Traums

Romeo und Romy
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Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben ...

Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben hat einen Hänger. Romy verliert ihren Job. Aber da ist ja noch das Erbe, das Romy erwartet. Sie kehrt in ihr Dorf Großzerlitsch zurück, in dem nur noch Alte leben, die sich danach sehnen, möglichst bald zu sterben. Es gibt noch zwei frei Plätze auf dem Friedhof. Wer zu spät stirbt, den bestraft der Tod, denn dann gibt es nur noch im Nachbardorf – ausgerechnet dort im Ort der Idioten -einen Platz.
Romy hat einen Plan: Sie will ein elisabethanisches Theater bauen und die Alten sollen ihr helfen. Der Ort ist schnell gewählt: Die Scheune muss dafür herhalten. Das Stück – na klar – muss Romeo und Julia sein und der Regisseur Ben, der inzwischen auch gefeuert ist.
Geplant – gemacht.
Die Geschichte ist humorvoll und liest sich ganz angenehm. In dem Ort gibt es eine ganze Reihe von originellen Personen, die allesamt sehr gut gezeichnet sind. Sie geben ihr Bestes, um Romy ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Doch es gibt jede Menge Probleme.
Romys Art ging mir oft auf die Nerven. Sie ist zwar nicht unsympathisch, aber sie regt sich zu viel auf und war auch recht schnell beleidigt. Es dauert auch ein wenig, bis ich mit Ben warm wurde.
Die Liebesgeschichte war vorhersehbar. Aber das wurde durch die herrlich skurrile Geschichte mit den tollen Dorfbewohnern wieder wettgemacht. Durch das gemeinsame Projekte bekommen sie wieder Lust am Leben.
Eine unterhaltsame Geschichte mit lustigen und traurigen Momenten.