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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2016

Eher was für Fans der Reihe

Weißwurstconnection
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Weißwurstconnection: Ein Provinzkrimi von Rita Falk, erschienen im dtv Verlagsgesellschaft am 11. November 2016.
Wie wir schon in den Vorgaengerbuechern der Reihe miterleben durften, ist das Dorf ziemlich ...

Weißwurstconnection: Ein Provinzkrimi von Rita Falk, erschienen im dtv Verlagsgesellschaft am 11. November 2016.
Wie wir schon in den Vorgaengerbuechern der Reihe miterleben durften, ist das Dorf ziemlich zweigeteilt was das tolle Wellness Hotel angeht. Nichtsdestotrotz wird noch vor der Eröffnung eine Leiche in einer der Luxusbadewannen gefunden. Weil die Hotelbesitzerin Angst hat, dass ihr Hotel den Bach runter geht bevor es überhaupt eröffnet ist, ermittelt der Eberhofer dann mal ohne groß die Spusi oder andere Geschütze aufzufahren. Stattdessen wird der Birkenberger Teilnehmer einer Esoterik Schulung und hüpft fortan unmöglich gekleidet zu Klangschale-klängen umeinander. Der Franz hat wie immer die Arbeit nicht erfunden und lässt andere für sich arbeiten. Gleichzeitig hat Susi das Problem, dass ihr Vermieter gekündigt hat.
Rita Falk hat hier zwar einen spannenden Krimi abgeliefert, aber der Witz ist schon etwas raus. Der Eberhofer ist nur noch am granteln und seine Freunde bekommen das von ihren Frauen ab, was sie verdient haben. Das Buch lässt sich aber flüssig lesen und bei entsprechendem Kopfkino hat man auch noch seinen Spaß. Der Cliffhanger am Schluss hat jetzt nicht wirklich zur Folge, dass ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung warte. Entweder es gibt eine, oder es gibt keine. Beim nächsten Krimi aus der Reihe, bitte wieder mit mehr Spas an die Sache ran gehen. Ich lese die Bücher, weil ich mich amüsieren will und das ist etwas auf der Strecke geblieben.

Veröffentlicht am 15.12.2016

War nicht mein Fall

Vor dem Fall
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Vor dem Fall von Noah Hawley, gelesen von Matthias Koeberlin. Erschienen als gekürzte Lesung im der Hörverlag; am 12. September 2016.
Scott Burroughs, ein erfolgloser Maler, würde man nicht unbedingt in ...

Vor dem Fall von Noah Hawley, gelesen von Matthias Koeberlin. Erschienen als gekürzte Lesung im der Hörverlag; am 12. September 2016.
Scott Burroughs, ein erfolgloser Maler, würde man nicht unbedingt in einem privat gemieteten Jet auf der Strecke zwischen Marthas Vineyard und New York vermuten. Als der Jet abstürzt und nur Scott und der 4 jährige Sohn des Milliardärs der den Privatjet gemietet hat überleben, stürzt sich die Presse auf ihn und das Team welches den Absturz untersucht hat auch viele Fragen.
Die Idee des Buches ist mindestens interessant. Der Absturz wird untersucht, die Ueberlebenden versuchen mit ihrem neuen, geänderten Leben zurechtzukommen und wir erfahren von allen Personen die an Bord gewesen sind, wer sie wirklich waren und was sie kurz vor dem Absturz bewegt hat. Dazu bekommen wir noch einen ganzen Sack voll Klischees, Charaktere die blass bleiben und eine Begründung für die Katastrophe die eine Katastrophe ist. Da hat sich jemand wenig Mühe gegeben um eigenständig was aufs Papier zu bringen und Spannung ist auch so gut wie keine vorhanden.
Matthias Koeberlin kann man sich als guten Leser merken. Er hat seine Sache sehr gut gemacht.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Ein Buch so duester wie ein kalter Novembertag

Die erste Lüge
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Die erste Lüge von Sara Larsson, erschienen im Bastei Lübbe Taschenbuch Verlag am 14. Oktober 2016

1997:Josefin ist mit ihrer Freundin Camilla nach Visby gefahren um einige unbeschwerte Ferientage zu ...

Die erste Lüge von Sara Larsson, erschienen im Bastei Lübbe Taschenbuch Verlag am 14. Oktober 2016

1997:Josefin ist mit ihrer Freundin Camilla nach Visby gefahren um einige unbeschwerte Ferientage zu verbringen. Sie verabreden sich mit den Freunden Oskar, Jonas und Rikard. Josefin wird vergewaltigt, zeigt die Tat aber zu spät an und die Jungen werden frei gesprochen.

2010: Oskar, ist mit Frau und Kindern in Thailand, benimmt sich aber eher wie ein Junggeselle im Land des Sex. Irgendwas ist die letzte Nacht sehr schief gegangen und jemand hat ihn verletzt was er natürlich versucht zu verbergen. Dann meldet sich auch noch sein alter Freund Jonas. Jemand hat ihm ein Bild der Vergewaltigung von 1997 zugeschickt. Das kann Oskar gar nicht gebrauchen. Er soll doch als Vorbild für die Jugendlichen Vorträge beim schwedischen Sportverband halten.

Die Autorin greift ein wichtiges Thema auf. Leider ist der Schreibstil sehr kühl und die Unterhaltungen der Personen würde ich als hölzern bezeichnen. Oskar dient sehr schön als die Person, die man am wenigsten mag in diesem Buch. Das ist gewollt, wohl eher nicht gewollt ist, dass man eigentlich mit keiner der weiblichen Protagonisten wirklich warm wird. Die Männer sind durchweg Sexmonster die nur für die Öffentlichkeit brave Menschen sind, die Frauen werden als die Opfer dargestellt, die meist nur reagieren statt zu agieren. Am Schluss bleiben auch noch Teile der Geschichte offen was ich sehr unbefriedigend empfand.

Das Buch beschreibt recht deutlich sexuelle Handlungen die weit über Blümchensex hinaus gehen und mehrere der Männer dieses Buches haben ein vermutlich weit verbreitetes Frauenbild, welches nun gar nichts mit dem Frauenbild zu tun hat welches wir gerne hätten.

Der Wechsel zwischen 1997 und 2010 ist gelungen. Wir erfahren im Laufe der Zeit immer mehr was sich zugetragen hat und wie die einzelnen Personen gehandelt, teilweise sogar was sie gedacht haben. Die Autorin gibt uns immer wieder neue Anhaltspunkte um jemanden verdächtigen zu können der die drei Männer in Aufregung durch immer wieder neue Nachrichten versetzt. Zwei der Männer haben viel zu verlieren und so suchen sie fieberhaft nach dem Täter.

Wer die Victoria-Bergmann-Trilogie mag, mag sicher auch dieses Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zuviel Gewalt, zu genau beschrieben

Zersetzt
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Zersetzt von Michael Tsokos und Andreas Gößling. Erschienen im Knaur Verlag am 1. April 2016.

Prof. Herzfeld schickt Dr. Fred Abelt von der BKA-Einheit Extremdelikte in den Pseudostaat Transnistrien. ...

Zersetzt von Michael Tsokos und Andreas Gößling. Erschienen im Knaur Verlag am 1. April 2016.

Prof. Herzfeld schickt Dr. Fred Abelt von der BKA-Einheit Extremdelikte in den Pseudostaat Transnistrien. Dort soll er die sehr zersetzten Leichen zweier Männer identifizieren. Dabei wird er unter Druck gesetzt die richtigen Ergebnisse zu erzielen. Eigentlich soll diese Reise nur ein Tagestrip werden. In Berlin wartet genug Arbeit auf ihn. Eine Leiche die nur durch reinen Zufall als Mordopfer erkannt wird und ein Mörder der Ausländer im CIA Stil mit Waterboarding foltert, sich dabei aber so ungeschickt anstellt, dass die Abteilung bald mehr als eine Leiche auf dem Tisch hat.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig zu lesen. Eigentlich würden die Fälle alle auch recht spannend sein, aber der Hauptfall im russischen Kleinstaat leidet darunter, dass die Spannung gleich raus ist, da wir aus dem ersten Band, der zeitlich später stattfindet die Ergebnisse schon kennen. Für mich macht es mehr Sinn diesen Band in der Reihenfolge zuerst zu lesen. Ein guter Griff wäre es nun die Spannung anders zu erzeugen mag sich das Autorenteam gedacht haben. Die zufällige Leiche und das Waterboardingopfer an sich sind auch nicht wirklich so beschrieben, dass man da ein ganzes Buch lesen möchte, aber irgendwie ist für mich nicht wirklich Spannung aufgekommen.

In diesem Buch wird unglaublich viel Gewalt beschrieben. Folter, mehr Folter und noch mehr Folter. Ich bin nicht wirklich zimperlich aber was zu viel ist ist einfach zu viel und so genau wollte ich weder wissen wie Waterboarding geht noch wie Psychopathen ihre Opfer kirre machen. Danke, aber nein danke.

Für mich ist es an dieser Stelle vermutlich der letzte Abelt Krimi den ich gelesen habe. Beim ersten Buch mit Abelt ist die Gewalt schon hart an der Grenze gewesen was ich in einem Buch lesen möchte, Zersetzt überschreitet diese Grenze und wird da ausführlich wo andere Thriller ausblenden.

Veröffentlicht am 10.07.2024

Konnte mich nicht mitreißen

Mord an der Loire
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Mord an der Loire: Ein Fall für Baron Philippe (Privatdetektiv Philippe du Pléssis 1) von Catherine Duval, erschienen im GMEINER Verlag am 10. April 2024.

Philippe Auguste Louis Vicomte du Pléssis wurde ...

Mord an der Loire: Ein Fall für Baron Philippe (Privatdetektiv Philippe du Pléssis 1) von Catherine Duval, erschienen im GMEINER Verlag am 10. April 2024.

Philippe Auguste Louis Vicomte du Pléssis wurde von seiner adeligen Familie zum Detektiv ausgebildet. Als die alte Schatulle, auf der die Familiengeschichte niedergeschrieben wurde, verschwindet, soll Philippe sie wieder finden. Er befindet sich gerade im Château de Cotignac, als ein Gemälde, welches als Raubkunstgemälde gerade von Deutschland zurückgegeben wurde, gestohlen wird. Dann findet der Baron auch noch eine Tote im Schlossteich. Diese Umstände verbinden ihn und Kommissarin Charlotte Maigret zu einem mehr als ungleichen Ermittlerpaar.

Beginnen wir mit dem, was mich dazu gebracht hat, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen: Das Cover. Es handelt sich dabei nicht um das Schloss Cotignac, sondern um Schloss Saumur. Ebenfalls an der Loire gelegen und man kann das Museeum darin auch besichtigen.

Auch mit geschichtlichen Fakten wurde in dem Reihenauftakt recht rüde umgegangen und ein Nachwort indem darauf hingewiesen wird fehlt. Dafür gibt es einige Rezepte.

Mit Philippe du Pléssis erschafft die Autorin einen für mich unsympathischen Menschen, der hauptsächlich vom Geld seiner Familie lebt und Wein, Weib und Spaß sucht. Dabei ist er arrogant, verschwenderisch und überheblich. Als Gegenpol wurde dann die Figur der Charlotte Maigret dagegengesetzt, die vom Adel nichts hält und noch viel weniger von Philippe. Da kommt dann auch die Richtung wohin die Geschichte läuft ins Spiel. Charlotte sieht zwar gut aus, benimmt sich aber wie ein trotziger Teenager und kleidet sich auch so. Größere Gegensätze kann man sich fast nicht vorstellen. Dabei ist Charlotte ebenfalls unsympathisch, oberflächlich und bekommt irgendwann sogar einen Spruch der Ultra-Gelbwesten in den Mund gelegt. Warum die Zwei als Ermittlerduo auftreten, obwohl so etwas niemals vorkommen würde, wird nicht geklärt. Ebenfalls unverständlich bleibt, warum Philippe nach Anerkennung von Charlotte giert. Jemand der keinen Plan von Ermittlungen und Kriminalfällen hat.

Ich bin schon mehrfach an der Loire gewesen und hatte so meine Vorstellungen, wenn es um Beschreibungen ging. So richtiges Urlaubsgefühl kam bei dem Dauerregen, den das Buch beinhaltet aber auch nicht vor. So plätscherte die Geschichte wortwörtlich vor sich hin und konnte mich nicht überzeugen.

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