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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2024

Spannendes Buch, das ein wenig Sitzfleisch verlangt, problematische Autorin

Blüten sammeln unter Feuer
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Inhalt:
Autorin, Feministin, Aktivistin, Liebhaberin, Mutter...Alice Walker blickt in ihren zahlreichen parallel geführten und in diesem umfangreichen Buch chronologisch geordneten Tagebücher auf einige ...

Inhalt:
Autorin, Feministin, Aktivistin, Liebhaberin, Mutter...Alice Walker blickt in ihren zahlreichen parallel geführten und in diesem umfangreichen Buch chronologisch geordneten Tagebücher auf einige Jahrzehnte ihres Lebens zurück und lässt an ihren intimsten Gedanken, ihrem schillernden Leben aber auch ihrer Zerbrechlichkeit und ihren Selbstzweifeln teilhaben. Sie zeichnet damit ein Portrait einer Zeit, in der Autorinnen eine wichtige politische Stimme hatten, Einfluss auf Filme, Kunst und Politik nehmen und sich von ihrem Honorar mehrere Häuser leisten konnten. Eine Zeit der sexuellen und feministischen Revolution.

Meine Meinung:
Die Beschreibung des Verlags bei Instagram hat mich neugierig werden lassen, weshalb ich dieses Buch angefragt habe. Erst als ich zu lesen begann, war ich von der Dichte der Tagebucheinträge und dem langen, aufschlussreichen Anhang mit einem Postskriptum der Autorin, einem Dank der Herausgeberin und zahlreichen Einzelnachweisen fast ein wenig erschlagen. Ich muss deshalb auch ehrlich sagen, dass ich mir dieses Buch zeitweise ein wenig erarbeiten musste, wenn ich auch begeistert bin von den intimen Einblicken in Walkers Leben, ihrem Humor, ihrer freien, offenen Art und ihrer Liebe für ihre Mitmenschen. Es ist kaum fassbar, welchen Berühmtheiten Walker mehrfach begegnet ist, mit wem sie alles zusammengearbeitet und sich angefreundet hat. Ihren Einfluss auf ihr Umfeld und ganze Generationen von Menschen - zuerst und unter anderem durch ihren absolut bahnbrechenden Roman "Die Farbe Lila" - war und ist enorm und ich bin neugierig geworden auf ihre Bücher und Gedichte, deren Entstehung ich anschaulich mitverfolgen konnte.

Aufbau:
Obwohl Walker meistens mehrere Tagebücher parallel geführt hat, sind im Buch alle Einträge aus allen Tagebüchern chronologisch geordnet (und natürlich überarbeitet und zusammengestrichen). Zahlreiche Anmerkungen und Nachweise sorgen für ein grösseres Verständnis und helfen, die Einträge in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext zu verordnen. Ein Lob geht deshalb sowohl an die Herausgeberin Valerie Boys als natürlich auch an die Übersetzerin Cornelia Holfelder-von der Tann.

Transparenzhinweis:
Die Instagrammerin Eliane @mintundmalve hat mich darauf hingewiesen, wie problematisch Alice Walker als Person ist (in den letzten Jahren geworden ist). Auch wenn sich in ihren Tagebüchern bis 2000 lediglich eine zunehmende Nähe zur Esoterik finden lässt und ich keine eigentlich problematischen Passagen entdeckt habe (zumindest nicht bewusst), ist Walker als Person in den letzten Jahren durch antisemitische und transfeindliche Äusserungen, ihre Unterstützung der BDS sowie ihre Nähe zum rechtsesoterischen Verschwörungstheoretiker David Icke aufgefallen. In meinen Augen ist zwar ihr (frühes) Werk unendlich wichtig, sie als Person gehört aber boykottiert.

Fazit:
So gerne ich das Buch für Lesende mit Sitzfleisch und grossem Interesse an der Autorin empfehlen möchte, so sehr kann ich es aufgrund der problematischen, antisemitischen Haltung Walkers sowie ihrer Nähe zu rechtsextremen Verschwörungstheoretikern einfach nicht tun. "Die Farbe Lila" werde ich mir bei Gelegenheit gebraucht kaufen, der Roman interessiert mich nämlich wirklich.

Veröffentlicht am 16.01.2024

Tiefe Einblicke ins Verlagswesen und die Weihnachtsstimmung haben mir gefallen, mit dem Schreibstil hatte ich streckenweise Mühe

All the Love – Alles anders als gedacht
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Inhalt:
Fanny leistet Überstunde um Überstunde und dennoch ist ihr Vorgesetzter nie zufrieden mit ihrer Arbeit. Als Volontärin im Bereich "Backen" in einem grossen Verlag ist sie gefühlt nur ein kleines ...

Inhalt:
Fanny leistet Überstunde um Überstunde und dennoch ist ihr Vorgesetzter nie zufrieden mit ihrer Arbeit. Als Volontärin im Bereich "Backen" in einem grossen Verlag ist sie gefühlt nur ein kleines Rädchen im Getriebe und obwohl einige besinnliche vorweihnachtliche Treffen mit ihren Brüdern und ihrem besten Freund für Zerstreuung sorgen, ertrinkt sie in ihrer Arbeit. Für romantisches Chaos ist der Junior-Chef Julian zuständig, der die Back-Abteilung wieder zum Laufen bringen soll und für frischen Wind in den Produktionsabläufen und in Fannys Gefühlswelt sorgt.

Meine Meinung:
Auf diesen Reihenauftakt aufmerksam geworden bin ich durch Sarah, die bei Instagram nicht aus dem Schwärmen herausgekommen ist, obwohl das Buch eigentlich gar nicht ihrem Beuteschema entspricht. Deshalb musste ich mein Glück einfach versuchen und beim Nikolausgewinnspiel von Ely Junge teilnehmen und ich habe tatsächlich sein Buch und zahlreiche schöne Goodies gewonnen, was mich riesig gefreut hat.
Das Buch hat mich direkt vor Weihnachten auf meiner Zugreise zu meiner Familie begleitet und leider am Anfang nicht sofort für sich einnehmen können, weil mir der Schreibstil so gar nicht zugesagt hat und ich die Figuren überhaupt nicht fassen konnte. Ausserdem kommen für mich in dieser Geschichte viel zu viele eigentlich grosse, wichtige Themen vor, die aber oft nur gestreift werden und nicht in die Tiefe gehen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich wirklich schlecht gefühlt habe, weil ich das Buch unbedingt mögen wollte.
Nach etwa 150 Seiten bin ich aber so richtig in die Geschichte gekommen, habe die Protagonistin immer lieber gemocht und mich über die Einblicke ins Verlagswesen gefreut. Diese sind ein absolutes Highlight und immer, wenn ich Fanny bei der Arbeit über die Schulter blicken konnte, hat sich auch die Erzählsprache verändert und ist viel erwachsener und natürlicher geworden.

Schreibstil:
Zuerst hat mich der sehr jugendliche Schreibstil irritiert, es werden sehr viele englische Ausdrücke verwendet, was dem Umstand geschuldet ist, dass die Mutter der Protagonistin aus England kam, was eigentlich sehr passend ist, mir persönlich aber eher gekünstelt vorkam. Auch wirkten die Figuren auf mich, als wären sie Teenager, die Dialoge waren oft unbeholfen und ich habe mich beim Lesen so richtig alt gefühlt.
Sobald Ely Junge aber den Alltag im Verlag und Fannys Volontariat schildert und hervorragend zeigt, dass er weiss, wovon er schreibt, kann er sein wahres schriftstellerisches Können zeigen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich komplett auf die Romanze, Fannys Familie und ihren besten Freund hätte verzichten können und stattdessen gerne noch viel mehr aus dem Verlags-Nähkästchen (gerne auch aus verschiedenen Perspektiven) gelesen hätte.
Auch kommt schöne Weihnachtsstimmung auf, die mein Herz erwärmt und mich mit Vorfreude auf den nächsten Schnee und ganz viel Lichterglanz versorgt hat und dies auch noch im Januar, ein grosser Pluspunkt in diesem dunklen Monat.

Meine Empfehlung:
Vielleicht bin ich nicht die Zielgruppe für diese Reihe, aber ich kann mir gut vorstellen, dass jüngere Personen sich eher mit dem Schreibstil und den Figuren anfreunden können. Deshalb empfehle ich das Buch allen, die auf der Suche nach einer leichten Weihnachtsgeschichte sind, die zwar eher oberflächlich bleibt, aber sehr unterhaltsam ist und vor allem tief ins Verlagswesen blicken lässt, was ich persönlich sehr, sehr spannend finde.
Ich weiss noch nicht, ob ich die Fortsetzung(en) lesen werde, behalte das liebevoll signierte Buch aber erst einmal bei mir im Regal.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Kurzweilig aber ohne Tiefgang

Tod im Anflug
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Inhalt:
Als auf einem Campingplatz zuerst ein toter Reiher und später auch noch ein toter Mensch gefunden wird, sind sämtliche geflügelten und flügellosen Zweibeiner in höchster Alarmbereitschaft. Vor ...

Inhalt:
Als auf einem Campingplatz zuerst ein toter Reiher und später auch noch ein toter Mensch gefunden wird, sind sämtliche geflügelten und flügellosen Zweibeiner in höchster Alarmbereitschaft. Vor allem der Nilganter Tom beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen, Verhöre zu leiten und den flügellosen Ermittlern über die Schulter zu schauen. Schliesslich ist er als Krimiliebhaber bestens mit den menschlichen Ermittlungsmethoden bekannt.

Meine Meinung:
Gerade im Sommer darf meine Lektüre ein wenig leichter und vor allem auch humorvoller sein und was würde da besser passen, als Morde auf einem Campingplatz und ein ermittelnder Ganter. Dieser hat es mir wirklich angetan und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie paradiesisch es für Gänse auf einem Campingplatz sein kann. Von Stellplatz zu Stellplatz watscheln, nur die besten Leckerbissen schnabulieren und immer mal wieder mit den flügellosen Campern gemeinsam CSI und Magnum sehen? Klingt perfekt und natürlich wundert es nicht, dass Ganter Tom so zum wahren Krimiprofi geworden ist. Dass er immer in der Nähe des Geschehens sein und die Menschen unauffällig belauschen kann, macht seine Ermittlungsarbeit sehr einfach und so zieht er manchmal noch vor den Kommissaren gerissene Schlüsse, die nicht immer, aber manchmal genau ins Schwarze treffen.
Was mir weniger gefallen hat, ist die fehlende Interaktion zwischen Tom und den menschlichen Ermittlern. Ja klar, er ist ein Ganter, aber wenn ein Ganter schon ermitteln kann, hätte man die "Spezialeinheiten" doch sicher auch noch mehr zusammenarbeiten lassen können. Ausserdem ist sehr schnell klar, wie die Geschichte ausgeht und gegen Ende wirkt das alles doch ein wenig plump und vor allem oberflächlich.

Fazit:
Das Buch hat mir sehr lustige Lesestunden beschert, ich werde die Reihe aber aufgrund der eher eintönigen Handlung und dem komplett fehlenden Tiefgang nicht weiterverfolgen. Kann man lesen, muss man aber nicht, kurzweilig und schnell liest es sich aber auf jeden Fall. Das Buch ist bereits weitergezogen (auf dem Bild seht ihr mich, wie ich das Buch auf der Heimreise von unserem Urlaub in Basel am Bahnhof in den offenen Bücherschrank stelle) und wird hoffentlich noch andere Menschen unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Zu toxische Liebesbeziehung, aber spannende Familiengeschichte

Das Rosencottage
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Inhalt:
Kirsty Paterson erbt das Rosencottage ihrer verstorbenen Oma auf der Hebrideninsel Tiree. Da sie in ihrem Job sehr unglücklich ist, fällt es ihr leicht, ihre Zelte in Edinburgh abzubrechen und ...

Inhalt:
Kirsty Paterson erbt das Rosencottage ihrer verstorbenen Oma auf der Hebrideninsel Tiree. Da sie in ihrem Job sehr unglücklich ist, fällt es ihr leicht, ihre Zelte in Edinburgh abzubrechen und nach Tiree zu reisen. Um das Erbe auch wirklich antreten zu können, muss sie nämlich vor Ort ein Rätsel lösen und sich auf die Suche nach Livie, der Kindheitsfreundin ihrer Oma Fiona machen.
Auf Tiree angekommen wartet aber gleich noch eine weitere Überraschung auf sie. Der weltbekannte Schriftsteller Finlay, der sich nach einer persönlichen Tragödie aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, lebt zur Miete im Rosencottage und macht es ihr so gar nicht einfach, dort anzukommen.

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich am 1. Mai im Zug gefunden und war mir nicht sicher, was ich damit machen sollte. Weil es in Schottland spielt und unser Schottland-Urlaub unmittelbar bevorstand, nahm ich es mit und beschloss, das Buch direkt im Urlaub zu lesen. Das hat auch wunderbar gepasst und ich hatte sehr schöne, unterhaltsame und spannende Lesestunden mit der Geschichte. Diese ist zwar sehr tragisch und düster, aber weil die Figuren mich nicht ganz für sich einnehmen konnten, war ich wohl nicht so berührt, wie dies sonst bei so bewegenden Geschichten der Fall ist.

Die Figuren und der Schreibstil:
Eigentlich mochte ich Kirsty Paterson als Protagonistin sehr gerne, aber es ist leider von Anfang an sehr absehbar, dass sich zwischen Finlay und ihr eine Romanze anbahnt. Dies wäre ja eigentlich noch zu erwarten gewesen, aber Finlay hat mir als Figur gar nicht gefallen. Er ist absolut toxisch, spielt mit Kirstys Gefühlen und teilt andauernd aus, ohne auch nur die kleinste Kritik einstecken zu können. Auch wenn er gerade eine ernste Krise durchmacht, ist dieses Verhalten absolut inakzeptabel und dass er dann Kirsty auch noch andauernd ein schlechtes Gewissen macht und ihr das Gefühl gibt, sich entschuldigen zu müssen ist nicht nur nicht in Ordnung, sondern auch super kindisch.
Aber: viele weitere Bewohnende der Insel sowie auch Kirstys beste Freundin sind absolut tolle Menschen und auch ein paar kulinarische Elemente kommen nicht zu kurz, was mir persönlich ja immer sehr gut gefällt. Ausserdem ist Constanze Wilken ein langsam erzählter, aber richtig überzeugender und gut recherchierter Vergangenheitsstrang gelungen. Davon hätte ich gerne noch viel mehr gelesen. Auch Kirstys Arbeit als Künstlerin hätte noch ein wenig mehr Raum einnehmen dürfen.

Meine Empfehlung:
"Das Rosencottage" ist alles in allem eine sehr tragische, spannende Familiengeschichte mit wunderschönen Beschreibungen der wilden Landschaften der Hebrideninsel Tiree und der umliegenden Inseln. Nur Finlay und sein Verhalten gegenüber Kirsty haben mir so gar nicht gefallen.
Trotzdem empfehle ich die sehr spannend erzählte und gut recherchierte Geschichte, die sich auf wahre Aufzeichnungen einer Inselkrankenschwester stützt, gerne weiter. Das Buch habe ich - vor allem, weil ich es auch gefunden habe - direkt in Schottland gelassen und hoffe, dass es bald ein neues Zuhause finden darf.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Leider sind das Buch und ich keine Freundinnen geworden

Wir werden fliegen
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Inhalt:
Alan verschwindet. Schon wieder. Seine Schwester Miša will aber nicht tatenlos auf ihn warten, es wird Zeit, dass sie ihren eigenen Weg im Leben sucht. Schwierig, wenn man haltlos durch Beziehungen, ...

Inhalt:
Alan verschwindet. Schon wieder. Seine Schwester Miša will aber nicht tatenlos auf ihn warten, es wird Zeit, dass sie ihren eigenen Weg im Leben sucht. Schwierig, wenn man haltlos durch Beziehungen, Länder, Berufe und Freundschaften tingelt.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich gemeinsam mit Ina (@literaturina) und aufgrund der dringenden Empfehlung von Jamie (librovore) gelesen, ohne sie wäre ich nicht auf das Buch aufmerksam geworden und hätte es wohl vor allem aufgrund des ein wenig lieblos wirkenden Covers auch keines zweiten Blick gewürdigt. Nach dem ersten, mich ratlos zurücklassenden Abschnitt, zeigte sich schon, dass ich wohl auf meinen Instinkt hätte hören sollen. Das Buch konnte mich nicht für sich einnehmen, die Figuren und ihre Geschichten haben mich nicht berührt und die Geschichte eines Bruders, der aus der gemeinsamen Heimat Žilina verschwindet, sich ein neues Leben im Westen aufbaut, nach einem Schicksalsschlag wieder mit der Familie vereint wird - diesmal in Wien - und dann erneut verschwindet, hätte vielleicht doch auch einfach danach verlangt, tiefer und mehr in eine Geschichte eintauchen zu können, als mit diesen kurzen, manchmal skizzenhaft wirkenden Abschnitten. Auch finde ich, dass die Geschwisterbeziehung - der eigentliche Aufhänger der Geschichte - nicht wirklich zum Tragen kommt. Vielmehr wird Mišas turbulentes Leben ins Zentrum gerückt, was mich immerhin mehr und mehr für sich einnehmen konnte.

Schreibstil und Aufbau:
Sprachlich hat Gregor nicht für Tiefgang und grosse Emotionen sorgen können, aber genau das habe ich erwartet. Dafür hat sie immer wieder gekonnt aufgezeigt, wie sich ihre Figuren stets wieder neu finden wollen und müssen und wie schmerzhaft es sein kann, rastlos auf der Suche nach Wurzeln, Zugehörigkeit und Lebenswegen zu sein.
Die Geschichte ist in vier ähnlich grosse Abschnitte unterteilt und erzählt abwechslungsweise aus Alans und Mišas Leben. Ich hätte mir Jahreszahlen gewünscht, um das Gelesene besser einordnen zu können und ausserdem hatte ich Mühe, einzelne Figuren auseinanderzuhalten, obwohl mir dies sonst keine Schwierigkeiten bereitet. Aber weil ich mich keiner Figuren (mit Ausnahme von einzelnen Szenen mit Miša) emotional verbunden fühlte, verschwammen die irgendwie ein wenig miteinander.

Fazit:
Ich weiss, dass Susanne Gregor erzählen kann, sie hat das in diesem Buch immer wieder bewiesen, aber "Wir werden fliegen" hat mich einfach sehr enttäuscht, weil ich enorme Erwartungen hatte und weil grosse Gefühle, Tiefgang und ein tieferes Eintauchen in die Regionen, Orte und historischen Hintergründe wohl aufgrund des eher oberflächlichen Stils und der knappen Beschreibungen nicht möglich waren. Nachhallen wird die Geschichte bei mir sicher nicht, ich möchte aber gerne erwähnen, dass ich schon einige sehr begeisterte Rezensionen gesehen habe. Also macht euch doch gerne selber ein Bild.

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