Klappentext
„Erst ein dramatischer Unfall, dann die waghalsige Flucht aus der DDR:
Im Tatsachenroman »Mit dem Mut zur Liebe« erzählt Nummer-1-Bestseller-Autorin Hera Lind die wahre Liebesgeschichte der Artisten Dieto und Johanna.
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Johanna und Dieto 1957 in Dresden zum ersten Mal begegnen. Ihre Väter waren zusammen in russischer Kriegsgefangenschaft, und beide bringen ihren Kindern die artistischen Kunststücke bei, die ihnen den sicheren Tod im Arbeitslager erspart haben. Doch als das junge Artistenpaar nach hartem Drill schließlich Weltniveau erreicht, muss Dieto sich drei Jahre beim Militär verpflichten. Das junge Paar flieht Hals über Kopf in einem Schlauchboot über die Adria, wo sie nur mit Badesachen bekleidet nach 36 Stunden völlig erschöpft ankommen .Da wird ihnen bewusst, dass sie ohne ihr Equipment keine Existenz aufbauen können. Dieto lässt Johanna bei Fremden zurück und versucht es ein zweites Mal...“
Gestaltung
Auf dem Cover ist ein Paar zu sehen, das in einem Schlauchboot sitzt und aufs Meer hinaus rudert. Das Paar liegt allerdings im Schatten und ist daher nicht so gut zu erkennen. Der Blick wandert zudem zuerst auf den Namen der Autorin und den Titel, welche in sehr großer Schriftgröße verfasst sind. Vor allem der Autorinnenname hebt sich durch die rote Farbe her.
Meine Meinung
„Mit dem Mut zur Liebe“ ist mein erster Roman von Hera Lind seit langer Zeit. Ich hatte früher schon von der Autorin gelesen und als ich gesehen habe, dass sie auch Tatsachenromane schreibt, bin ich neugierig geworden. In „Mit dem Mut zur Liebe“ geht es um Dieto und Johanna, welche als Artisten ihr Geld verdienen und aus der DDR fliehen. Hierzu rudern sie in einem Schlauchboot über die Adria, um in den Westen zu gelangen. Dieto geht jedoch nochmal zurück, um sein Artistenequipment zu holen.
Der Schreibstil von Hera Lind hat mir gut gefallen, denn ich merkte bereits nach nur wenigen Seiten, wie sehr mich die Geschichte einnahm. Ich bekam immer mehr das Gefühl als würden mich die Worte der Autorin anziehen und in die Geschichte saugen. Für mich war der Schreibstil flüssig und leicht zu lesen und Hera Lind erzählt Dietos Geschichte so, dass ich immer mehr und mehr wissen wollte. Durch einen klugen Spannungsaufbau und detaillierte Beschreibungen, welche genau die richtige Länge hatten, fiel es mir schwer, das Buch aus den Händen zu legen.
Nur die Beschreibung der Artistennummern waren für mich etwas zu detailliert und lang beschrieben, sodass ich das Gefühl hatte, dass diese meinen Lesefluss etwas stören. Auch fand ich, dass sich diese Nummern wiederholten, wodurch mein Eindruck, dass die Artistennummern einen beim Lesen rausbringen, verstärkt wurde. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt und Meckern auf hohem Niveau, denn ich bin generell sehr begeistert von dem Buch.
Toll fand ich, dass Hera Lind sich der Geschichte von Dieto angenommen hat und dass so ein Roman auf dem Markt existiert, welcher einen Mann zum Protagonisten hat und dessen Flucht darstellt. Die anderen DDR-Romane, die ich bisher gelesen habe, haben nämlich immer Frauen zur Hauptfigur. Die Figuren waren authentisch, stark und lebensnah, da sie nicht abgehoben wirkten und man sich mit ihnen identifizieren konnte. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie kennen würde. Besonders beeindruckt und bewegt hat mich auch der Mut von Dieto und Johanna sowie ihr starker Zusammenhalt.
Meiner Meinung nach beginnt das Buch mit einem Paukenschlag, denn es wird das schlimme Bombardement Dresdens aus der Sicht des vierjährigen Dietos beschreiben. Danach geht es rasant mit der Flucht aus dem zerstörten Dresden, den Erzählungen, die die schlimmen Hungerjahre der Nachkriegszeit darstellen, und dem Kennenlernen von Johanna weiter. Mir hat diese erste Hälfte des Buches noch besser gefallen als die zweite Hälfte, in welcher Dieto und Johanna in der DDR-Zeit leben und aufgrund mangelnder Freiheit fliehen. Ich fand es sehr gut, dass dieser Roman eine so breite Zeitspanne aufgreift, welche den zweiten Weltkrieg, dessen Folgen und die DDR-Zeit umspannt.
Fazit
Mir hat „Mit dem Mut zur Liebe“ ausgesprochen gut gefallen, denn die Geschichte beginnt mit einem großen Knall, welcher direkt für Spannung sorgt. Vor allem die erste Hälfte des Buches konnte mich absolut begeistern und fesseln, aber auch die zweite Hälfte fand ich gut. Der Schreibstil der Autorin war einnehmend und ich hatte das Gefühl, als könnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
„Mit dem Mut zur Liebe“ ist eine Geschichte über Mut und Zusammenhalt in einer Zeit, die es den Menschen schwer gemacht hat, den eigenen Träumen zu folgen.
5 von 5 Sternen!
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