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Veröffentlicht am 23.08.2017

Fesselndes Leseerlebnis

Die verlorenen Spuren
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Dies war das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe und es hat mich absolut überzeugt.
Das Buch ist in 3 große Teile gegliedert.
Im ersten Teil geht es um Laurel und ihre Kinder-/Jugendzeit.
Der ...

Dies war das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe und es hat mich absolut überzeugt.
Das Buch ist in 3 große Teile gegliedert.
Im ersten Teil geht es um Laurel und ihre Kinder-/Jugendzeit.
Der zweite Teil ist Laurels Mutter Dorothy (Dolly) gewidmet und im dritten Teil ist Vivian, Dorothys Nachbarin die Hauptperson.
Die einzelnen Teile zeigen die Ereignisse jeweils aus der Sicht der Hauptfiguren, was besonders im zweiten und dritten Teil zu einem anderen Bild führt.
Außerdem erzählt die Autorin die Geschichte in zwei Zeitsträngen, die Gegenwart im Jahr 2011 und im Zweiten Weltkrieg, überwiegend im Jahr 1941.
Beide Handlungsstränge wechseln sich ab und enden oft mit einem kleinen Cliffhanger. Das sorgt für hohe Spannung und macht für mich den besonderen Reiz des Buches aus.

Laurel beginnt aufgrund eigener Kindheitserinnerungen an die Familienfeier im Jahr 1961 und einiger weniger Äußerungen ihrer Mutter mit Recherchen, was damals wirklich geschah. Sie vermutet im Leben ihrer schon sehr alten Mutter ein Geheimnis und setzt alles daran, dieses zu lüften.
In den ständigen Wechseln der Handlungs- und Zeitstränge finden sich immer mehr Puzzleteile, die sich ganz langsam zu einem Bild zusammensetzen.
Lücken oder offene Fragen aus dem einen Handlungsstrang werden oft in dem jeweils anderen geschlossen oder aufgeklärt.
Das mag jetzt verwirrend klingen, ist es aber nicht. Vielmehr bietet sich dem Leser dadurch eine ganz besondere Perspektive auf die Ereignisse.

Anfangs wird man mit vielen Personen konfrontiert, jedoch stellt sich schnell raus, welche davon wichtige Rollen in der Geschichte spielen.
Die Figuren sind alle gut gezeichnet, facettenreich und wirken glaubwürdig.
Die Schilderungen der Kriegsjahre in London sind der Autorin gut gelungen und auch hier hat mir die Psychologie und Handlungsweise der Figuren gut gefallen, weil es authentisch wirkte.

Die gesamte Geschichte ist sehr komplex, voller Wendungen und überraschenden Ereignissen.
Kate Morton erzählt in einem angenehmen, mitreißenden Schreibstil eine große Familiengeschichte und verarbeitet ein Stück Zeitgeschichte.
Das sich nur langsam zusammensetzende Bild baut unterschwellig immer mehr Spannung auf, so dass ich die letzten ca. 150 Seiten in einem Rutsch lesen musste und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Das Ende und damit die Auflösung des großen Geheimnisses war für mich völlig unerwartet und ein Paukenschlag.
Für dieses fesselnde Leseerlebnis von über 600 Seiten, von denen keine einzige langweilig war, gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 22.08.2017

Kurzweilige Unterhaltung auf Sylt

Alles Liebe oder watt?
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Nach einem Blick auf das wunderschöne Cover und den Klappentext habe ich einen schönen Sommerroman erwartet und ich wurde nicht enttäuscht.
Mit der Pastorin Silke ist der Autorin eine interessante und ...

Nach einem Blick auf das wunderschöne Cover und den Klappentext habe ich einen schönen Sommerroman erwartet und ich wurde nicht enttäuscht.
Mit der Pastorin Silke ist der Autorin eine interessante und sympathische Hauptprotagonistin gelungen. Eine Pastorin, die nach einer Scheidung alleinerziehende Mutter ist und einen Neuanfang sucht, bietet in jeder Hinsicht viel Potential und das hat die Autorin gut genutzt und dargestellt.
Auch die anderen Figuren sind authentisch, facettenreich und spiegeln viele Charaktere, die man in einem kleinen Inseldorf finden kann, wieder.
Besonders gut dargestellt fand ich auch die Haushälterin, Oma Grete, die auf alle Fragen des Lebens eine Antwort findet.

Mit bildhaften Beschreibungen der Landschaften und des Landlebens gelingt es der Autorin gut, das Flair der Insel Sylt, fernab von „Schicki-Micki“, und das Leben in einem norddeutschen Dorf darzustellen.

Themen wie Naturschutz oder auch Partnersuche im Internet hat die Autorin geschickt in die Geschichte eingearbeitet. Und natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die jedoch weder kitschig noch vordergründig ist.

Ein kleines Geheimnis die Dorfbewohner betreffend zieht sich bis zum Ende durch die Geschichte und sorgt für Spannung.

Insgesamt ist es ein unterhaltsamer und amüsanter Inselroman, der in mir Sehnsucht nach Strand und Meer geweckt hat und den ich gerne gelesen habe.
Der flüssige und lockere Schreibstil sowie witzige Dialoge und Ereignisse machen das Buch zum Lesevergnügen.
Eine Leseempfehlung für Liebhaber kurzweiliger Unterhaltung vor der schönen Kulisse von Sylt.


Fazit: 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.08.2017

Wunderbarer, gefühlvoller und bewegender Roman

So blau wie das funkelnde Meer
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Dies ist die Geschichte von Callum Roberts und Lilah McDonald.
Callum und Lilah treffen sich zufällig auf der Fähre auf dem Heimweg von der Arbeit. Lilah fällt Callum auf, da sie barfuß läuft. Sie kommen ...

Dies ist die Geschichte von Callum Roberts und Lilah McDonald.
Callum und Lilah treffen sich zufällig auf der Fähre auf dem Heimweg von der Arbeit. Lilah fällt Callum auf, da sie barfuß läuft. Sie kommen ins Gespräch, verbringen den Abend und die Nacht miteinander und betrachten beide diese Begegnung zunächst als One-Night-Stand. Callum ist nicht bereit für eine Beziehung, ist ein Workaholic, hat kaum Freunde, keinen Kontakt zu seiner Familie und führt eigentlich ein einsames Leben.
Auch Lilah möchte keine Beziehung, hat aber völlig andere Gründe.
Doch plötzlich müssen sich beide eingestehen, dass sie sich doch nacheinander sehnen.

Zu Anfang der Geschichte, die Callum aus seiner Sicht erzählt, lernen wir die beiden kennen, erleben ihre ersten Begegnungen und ihr Leben, wie sie es aktuell führen. Schnell merkt man, dass Lilah ein sehr aktives Leben führt und nur selten zur Ruhe kommt, während Callum mehr ein eintöniges Leben führt, in dem der Job die Hauptrolle spielt.
Und so kommt es zu herrlichen Dialogen zwischen den beiden, die mich oft zum Schmunzeln gebracht haben. Aber man merkt auch deutlich, wie Lilah es schafft, Callum aus seiner Lethargie heraus zu holen und ihm zu zeigen, was das Leben alles zu bieten hat.

Zwischen den Kapiteln eingeschoben werden Einträge aus Lilahs Tagebuch. Daraus erfährt man einiges über Lilahs Gedanken und Gefühlswelt. Schnell ist klar, dass das schon im Klappentext erwähnte Geheimnis, das Lilah vor Callum lange verbirgt, etwas gravierendes sein muss. Was es aber genau ist, erfährt der Leser erst viel später.

So unterschiedlich Lilah und Callum auch sind, war es wohl genau das, was die beiden verbindet. Sie können sich gegenseitig sehr viel geben und ergänzen sich so perfekt. Und so entsteht ganz langsam eine große Liebe.
Das mag sich im Moment nach sehr viel Kitsch anhören, aber das ist es ganz und gar nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die beiden führen sehr viele, teilweise tiefgründige Gespräche, die mich beeindruckt und zum Nachdenken angeregt haben.
Ich mochte die beiden als Protagonisten sehr gerne, denn die Autorin schafft es sehr gut, beide Figuren sehr lebendig und authentisch darzustellen. Nach einer Weile dachte ich, dass ich sie schon lange kenne und wie eine Freundin begleite.
Etwa ab der Hälfte des Buches, als Lilah ihr Geheimnis offenbart bzw. offenbaren muss, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Ich erlebte wirklich eine Achterbahn der Gefühle, denn dann gab es viele sehr intensive Momente, glückliche, lustige aber auch traurige.
Ich habe die große und tiefe Liebe zwischen Lilah und Callum gespürt, mit ihnen gelacht, gebangt und gehofft.
Das Ende hat mich ein paar Tränchen weinen aber auch zufrieden lächeln lassen.

Dieser wunderbare, gefühlvolle Roman hat mich sehr bewegt und auch zum Nachdenken angeregt. Seine Botschaften werden mich noch eine Weile beschäftigen.
Für mich war das Buch ein Highlight diesen Jahres, weil es mal ein ganz anderer Liebesroman war, der viel mehr zu bieten hat.
Ich empfehle dieses besondere Buch gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.08.2017

Gut durchdachter, spannender Krimi

Der 7. Tag
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Das Buch ist in 2 Teile eingeteilt.
Im ersten Teil werden die 7 Prozesstage beschrieben, die Sybille, die angeklagte Ehefrau, in der Ich-Form erzählt. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, in ...

Das Buch ist in 2 Teile eingeteilt.
Im ersten Teil werden die 7 Prozesstage beschrieben, die Sybille, die angeklagte Ehefrau, in der Ich-Form erzählt. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, in denen Sybille erzählt, wie sie ihren Mann kennengelernt hat und wie sich ihr gemeinsames Leben entwickelt und gestaltet hat.
Dieser Teil ist schon recht spannend, was durch die Rückblenden noch gefördert wird. Ich habe mit Sybille gelitten, gefiebert und gehofft. Als der 7. Tag erreicht ist und das Urteil gefällt wird, dachte ich, das kann es jetzt doch nicht gewesen sein und das Buch war ja auch noch nicht zu Ende. Was konnte also noch kommen?
Sybille verkauft ihre Geschichte an eine Zeitung und verlangt als Gegenleistung, dass sie die Story selber schreiben darf, diese nicht redigiert wird und die Redaktion für sie Recherchen durchführen muss.
Dies ist dann der 2. Teil des Buches, der mit jeder Seite spannender wurde und sich für mich zum Pageturner entwickelt hat. Ich habe das Buch in knapp 2 Tagen durchgelesen, weil es mich so gefesselt hat, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Für mich war es absolut unvorhersehbar, wie sich die Geschichte zugetragen hat und wer Sybilles Mann Michael ermordet hat. Erst gegen Ende hatte ich eine Ahnung, die sich dann auch bestätigt hat.
Es gibt in diesem Buch nur wenige handelnde Personen, Sybille, ihren Mann Michael, Sybilles Mutter, ihre beste Freundin sowie deren Mann, der auch Sybilles Verteidiger ist. Die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt und ich konnte mich insbesondere mit Sybille gut identifizieren.
Insgesamt ist es ein gut durchdachter und spannend erzählter Krimi, in einem klaren und flüssigen Schreibstil. Viele Wendungen, kleine Details und Überraschungen haben mir diesen Krimi zu einem kurzweiligen Lesevergnügen gemacht.

Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.08.2017

Unglaublich spannend und fesselnd mit komplexem Plot

Bald ruhest du auch
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Mehr als die Kurzbeschreibung solle man zum Inhalt nicht verraten, denn dieser Psychothriller steckt voller Überraschungen.
Als wäre es für eine junge, hochschwangere Frau nicht schon eine Katastrophe ...

Mehr als die Kurzbeschreibung solle man zum Inhalt nicht verraten, denn dieser Psychothriller steckt voller Überraschungen.
Als wäre es für eine junge, hochschwangere Frau nicht schon eine Katastrophe durch einen Unfall ihren Mann zu verlieren, dann wird nur wenige Wochen nach der Geburt die kleine Tochter entführt und sie muss schweigen oder ihre Tochter stirbt.
Kann es noch schlimmer kommen?
Ja, für Lena fängt ihr persönlicher Albtraum da gerade erst an.

Das erste Viertel des Buches erzählt die Vorgeschichte, bietet Gelegenheit die handelnden Personen, besonders natürlich Lena und ihren Mann Daniel, kennenzulernen und schafft damit die Grundlage für die Story.

Danach nimmt die Geschichte gleich richtig Fahrt auf.
Lena, ganz auf sich alleine gestellt, überlegt wer für die Entführung in Frage kommt und macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter.
Ihre Gefühle, ihre Verzweiflung und ihr Leid sind gut bei mir angekommen und ihre Handlungen und Entscheidungen waren für mich logisch und nachvollziehbar.
Sie entwickelt sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen, trotz ihrer Lage, und tut alles, um ihre Tochter bzw. deren Entführer zu finden.
Aber das Spiel, das man mit ihr spielt, wird immer grausamer.
Die Autorin hat mit großer Kreativität eine Handlung entwickelt, die an Spannung kaum zu überbieten ist.
Es gibt viele Spuren, Motive, Wendungen und Verwicklungen und das Ganze wird immer undurchsichtiger.
Genau wie Lena bin ich gedanklich vielen falschen Fährten gefolgt und hatte keine Ahnung, wer da so ein perfides Spiel mit Lena treibt und vor allem auch warum.
Die Spannung steigert sich immer weiter und etwa ab der Hälfte konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Lediglich zwischendurch eingefügte kleine Rückblicke auf die vergangene Zeit von Lena und Daniel geben Gelegenheit mal Luft zu holen.

Die Auflösung, die dann tatsächlich keine Fragen mehr offen lässt, hat mich völlig unvorbereitet getroffen, denn in diese Richtung hatte ich nicht gedacht und mit diesem Ende auch nicht gerechnet.
Und damit nicht genug, im Epilog setzt die Autorin noch einen Paukenschlag oben drauf!

Wiebke Lorenz hat hier einen unglaublich spannenden und fesselnden Psychothriller mit einer komplexen, gut durchdachten Story, vielen Wendungen und einem absolut überraschenden Ende vorgelegt, den man meiner Meinung nach gelesen haben muss!


Fazit: 5 von 5 Sternen

© fanti2412.blogspot.de