Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
Roman
Akribisch recherchiert und packend erzählt: Ein historischer Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht. Über den Mut zum Widerstand und die Rettung vieler jüdischer Kinder, die in der Schule Beauvallon in den 1940er-Jahren überlebten.
Dieulefit, 1965: Im Auftrag ihres Freiburger Radiosenders reist die Moderatorin Agnes in einen kleinen französischen Ort, wo im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend Flüchtlinge Schutz fanden. Darunter viele jüdische Kinder, die in der Schule Beauvallon von den mutigen Dorfbewohnern versteckt wurden. Könnte auch Agnes’ Freundin Lily überlebt haben, von der seit zwanzig Jahren jede Spur fehlt? Welche Antworten hat ein damals ranghoher Résistance-Offizier? Agnes’ Recherche wird zu einer aufwühlenden Reise in die Vergangenheit, die sie mit der Macht des Schweigens und einem Versprechen von einst konfrontiert.
Ein sehr berührendes Buch mit einer beeindruckenden Geschichte, das einen nicht so einfach loslässt.
Die beiden kleinen Mädchen Agnes und Lily sind eng befreundet, als Lily, weil sie Jüdin ist, fliehen ...
Ein sehr berührendes Buch mit einer beeindruckenden Geschichte, das einen nicht so einfach loslässt.
Die beiden kleinen Mädchen Agnes und Lily sind eng befreundet, als Lily, weil sie Jüdin ist, fliehen muss und in Sicherheit gebracht wird.
Die Freundinnen geben sich aber ein Versprechen, das sie unbedingt einlösen wollen. Lange Zeit ist unklar, ob die jeweils andere den schrecklichen Krieg überlebt hat. Aber dann beginnt Agnes mit der Suche nach Lily.
Sehr schön geschrieben, nach einer glücklicherweise wahren Begebenheit, mit einem immer noch aktuellen Thema.
Lily war gerade mal 9 Jahre alt, als es plötzlich an der Türe schellte. Dunkle Gestalten forderten die Menschen im „Judenhaus“ auf, ihre Sachen zu packen und zu einem Sammelplatz zu kommen. Sämtliche Juden ...
Lily war gerade mal 9 Jahre alt, als es plötzlich an der Türe schellte. Dunkle Gestalten forderten die Menschen im „Judenhaus“ auf, ihre Sachen zu packen und zu einem Sammelplatz zu kommen. Sämtliche Juden des kleinen Ortes nahe Freiburg, werden in Fahrzeuge gequetscht und abtransportiert. Gerade noch kann die kleine Agnes, eine Freundin von Lily, ihr ein „auf Wiedersehen“ hinterherrufen. Das war im Jahr 1940.
1965 reist Agnes, eine Moderatorin des SWR Freiburg, nach Frankreich. Sie recherchiert unter anderem in Dieulefit, einem Dorf, das sich gegen die Nazis stellte und viele Juden vor dem Tod rettete.
Es war im Jahr 1929 als zwei Frauen am Ortsrand von Dieulefit eine Internatsschule gründeten. Und hier, etwa ab 1940, wurde das „Wunder von Dieulefit“ erschaffen. Diese Schule ist Grundlage des neuesten Romans von Bettina Storks. Und immer dann, wenn sie ein Buch veröffentlicht ist gewiss, dass es ein Bestseller wird. Warum ist das so?
Die Autorin schreibt in zwei Zeiträumen. Einmal ab 1940, wie es der kleinen Lily erging und zum anderen ab 1965, wo die Recherche der Agnes beginnt. Neben Größen der Résistance lernt der Leser auch widerwärtige Menschen kennen. Klaus Barbie war einer von ihnen, der in Lyon sein Unwesen trieb.
Neben vielen Fakten gibt es spannende Elemente und auch eine Liebesgeschichte darf nicht fehlen. Die Sprache ist gewohnt bildhaft und viele Unterhaltungen lockern das ernste Thema ein wenig auf. Zwei Erkenntnisse für mich, die ich beim Lesen erlangte:
- Die Traumata der Überlebenden kann niemand nachvollziehen und wir dürfen nicht schweigen.
- Nein, das Leid ist nie vorbei und der Satz „Einmal muss doch mal Schluss sein“, darf nicht gelten.
Ich liebe die Romane von Bettina Storks und freue mich jedes Mal, wenn ich in einer Vorschau ein neues Werk sehe. Und die Geschichte von Dieulefit, dem kleinen Dorf in der Drôme provençale, habe ich seit ...
Ich liebe die Romane von Bettina Storks und freue mich jedes Mal, wenn ich in einer Vorschau ein neues Werk sehe. Und die Geschichte von Dieulefit, dem kleinen Dorf in der Drôme provençale, habe ich seit "Das geheime Lächeln" erwartet. Ich war sogar schon in diesem Ort und habe so beim Lesen alles gut vor Augen gehabt.
Das Buch beginnt bereits mit einem emotionalen Prolog, als die kleine Lily mit ihren Eltern im Jahr 1940 deportiert wird und somit auch von ihrer besten Freundin Agnes getrennt wird.
Neben der Zeitebene der Kriegsjahre gibt es die aus dem Jahr 1965. Agnes ist mittlerweile Radiomoderatorin und mehr als unzufrieden mit den "seichten" Themen, mit denen sie sich befassen muss. Doch dann erhält sie von ihrem Chef einen Auftrag, den sie noch nicht öffentlich machen soll. Sie reist nach Dieulefit und zur Schule Beauvallon und erfährt die unglaubliche Geschichte dieses kleinen Ortes - und dies ist die wahre Geschichte von Dieulefit. Agnes hat ihre Kinderfreundin Lily nie vergessen, aber sie hat sie trotz Recherchen nicht wiedergefunden und war lange der Auffassung, sie sei tot.
Erzählt wird der Roman aus wechselnden Perspektiven und wir erfahren viel über die Résistance, Dieulefit/Beauvallon, aber auch über das Vichy Regime und die sehr schwierige Vergangenheitsaufarbeitung in den 1960er Jahren. Wie immer ist es der Autorin gelungen, perfekt Fiktion und historische Realität miteinander zu verknüpfen - sehr empfehlenswert auch der Anhang des Buches - und einen fesselnden, emotionalen, überraschenden Roman zu schreiben, den ich gewissermaßen "inhaliert" habe. Die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet und jede/r hat seine Stärken und Schwächen, es geht um Verzeihen, um ein Leben unter extremen Bedingungen, Vertrauen und Misstrauen, starke Frauen und so viel mehr.
Ein einfach unglaubliches Buch, das mich sicherlich noch lange beschäftigen wird.
Es ist doch immer wieder beeindruckend, welche wahren Geschichten in der Öffentlichkeit so gar keine Aufmerksamkeit bekommen haben, obwohl sie doch ihresgleichen suchen. Umso schöner ist es, dass die wunderbare ...
Es ist doch immer wieder beeindruckend, welche wahren Geschichten in der Öffentlichkeit so gar keine Aufmerksamkeit bekommen haben, obwohl sie doch ihresgleichen suchen. Umso schöner ist es, dass die wunderbare Autorin Bettina Storks sich dieser Ereignisse angenommen hat, die das Leben so vieler Menschen nicht nur beeinflusst, sondern schlichtweg erhalten hat. Bettina nimmt mich mit an den kleinen Ort Dieulefit in Frankreich, in dem durch die selbstlose Hilfe der Einwohner so viele Menschen – besonders eben auch Kinder - der grausamen Judenverfolgung der Nazis entkommen konnten. In den sechziger Jahren, zwanzig Jahre nach Kriegsende, bekommt die junge Radiomoderatorin Agnes von ihrem Chef unter der Hand den Auftrag, genau dieser Geschichte nachzugehen. Noch ahnt niemand, dass dies nicht nur ihre geheimste, sondern wohl auch auch ihre persönlichste Geschichte werden wird. Ihre damalige Kindheitsfreundin Lily gehörte nämlich zu den aus ihrem Heimatort bei Nacht und Nebel verschleppten Juden, deren Schicksal bis dato oft im Ungewissen liegt. Agnes begibt sich auf Spurensuche und ist dabei nicht immer ein gern gesehener Gast …
Inzwischen kenne ich den großartigen Schreibstil der Autorin, von der ich fast alle ihre Werke gelesen und geliebt habe. Diesmal jedoch hat Bettina sich selbst übertroffen, denn ihr auf realen Fakten basierender Roman „Die Kinder von Beauvallon“ scheint eine besondere Herzensangelegenheit zu sein. Man spürt beim Lesen der Zeilen nicht nur die akribische Recherche, sondern auch die Liebe zu ihrem Projekt. Die Autorin denkt sich in die Figuren und erweckt sie damit zum Leben, was mich beeindruckt, gerührt und betroffen zurückgelassen hat. Von mir gibt es uneingeschränkte fünf von fünf Sternen verbunden mit einer unbedingten Leseempfehlung um ein weiteres kleines, leider nicht feines Kapitel unserer Geschichte unvergessen zu machen. Liebe Bettina … Chapeau!
Seit ich "Klaras Schweigen" gelesen habe, ist Bettina Storks für mich eine der größten "Geschichtenerzählerinnen" geworden. Wie nur wenige andere erschafft sie eine unheimlich ergreifende und zugleich ...
Seit ich "Klaras Schweigen" gelesen habe, ist Bettina Storks für mich eine der größten "Geschichtenerzählerinnen" geworden. Wie nur wenige andere erschafft sie eine unheimlich ergreifende und zugleich aufrüttelnde Atmosphäre, die ihre Leser-/innen tief ergriffen zurücklässt.
In "Die Kinder von Beauvallon" erzählt sie von den Freundinnen Agnes und Lily. Lily ist Jüdin und wird im Zweiten Weltkrieg nach Frankreich deportiert. Dort wird sie in einer waghalsigen Aktion nach Beauvallon gerettet, einer Schule, die vielen jüdischen Kindern Schutz, Zuneigung und eine sichere Zukunft bietet. Agnes, die inzwischen bei einem Radiosender arbeitet, macht sich auf die Suche nach ihrer Freundin. Hat sie vielleicht damals auch in Beauvallon überlebt?
Bettina Storks erzählt in zwei Ebenen von Agnes Suche nach ihrer Freundin und vom damaligen Leben in Beauvallon. Es wird abwechselnd von Agnes, Lily und Jolie erzählt, was die Erzählung durchgehend spannend und interessant macht. Was mir besonders gefallen hat ist, dass nicht die Gräueltaten der Nazis im Vordergrund stehen, sondern eher die genannten Hauptfiguren. Welchen Mut sie aufgebracht haben, was die Deportation mit ihnen gemacht hat. Liest sich der Roman in den ersten zwei Dritteln noch realitiv "entspannt", so wird es im letzten Drittel unheimlich emotional und der Leser kann sich dieser tiefgründigen Geschichte kaum noch entziehen. Das Geschriebenen macht regelrecht etwas mit einem...
Mich hinterlässt das Gelesene tief beeindruckt vor der Erzählkunst der Autorin und ich werde mir wohl auch noch "Leas Spuren" und "Das geheime Lächeln" in nächster Zeit besorgen. Von Bettina Storcks kann man einfach nicht genug bekommen...