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Veröffentlicht am 14.06.2023

Spurensuche auf Jersey

Nebelreise
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Eine Nebelreise, ziellos und voller düsterer Ecken...
Ihre Nachforschungen über eine verschwundene Millionenerbin führen die junge Juristin Samantha in das malerische Küstenstädtchen Poole. Der Lösung ...

Eine Nebelreise, ziellos und voller düsterer Ecken...
Ihre Nachforschungen über eine verschwundene Millionenerbin führen die junge Juristin Samantha in das malerische Küstenstädtchen Poole. Der Lösung kommt sie dort allerdings nur wenig näher, stattdessen lernt sie einen sympathischen Mann kennen ... Spontan begleitet sie Ethan auf die wildromantische Kanalinsel Jersey, von der er stammt – und wo sich der Nebel, der den geheimnisvollen Fall umgibt, unverhofft lichtet.

Samantha Bucknell arbeitet in London für eine Anwaltskanzlei, die sich auf "Einsam Gestorbene" spezialisiert hat, d. h. wenn diese ohne Testament aus dem Leben geschieden sind. In diesem Fall ist ein Ehepaar bei einem Unfall ums Leben gekommen und Samanthas Aufgabe ist es, mögliche Hinterbliebene mit Erbansprüchen ausfindig zu machen. Gelingt dies nach einer gesetzlich festgelegten Frist nicht, fällt der Besitz an die britische Krone. Bei der Durchsicht der Papiere des Ehepaars Matkins stößt sie schließlich auf ein verschwundendes Kind und die Spuren führen zunächst in das Küstenstädtchen Poole und von dort auf die Kanalinsel Jersey. Bei ihren Recherchen trifft sie auf Ethan, der in einer Bank auf Jersey arbeitet und ihre Wege kreuzen sich zwischendurch immer mal wieder. Schließlich hilft er Samantha bei ihrer Spurensuche auf der Insel und gemeinsam kommen sie hinter ein altes Familiengeheimnis, das auch sein Leben verändern könnte.

"Nebelreise" ist nach "Muschelspiel" mein zweiter Roman der Autorin und auch dieser hat mir gut gefallen. Kurzweilig wird die Geschichte in der dritten Person erzählt, überwiegend abwechselnd aus der Sicht von Samantha und Ethan. Anhand des Prologs kann man sich zwar ungefähr denken, was damals passiert ist, aber der Weg dorthin, das Auffinden von immer mehr Puzzleteilen und schließlich die Auflösung des Ganzen ist spannend geschrieben und ich habe Samantha gerne bei ihrer Suche begleitet.
Auch die landschaftlichen Beschreibungen von Jersey sind sehr anschaulich und lebendig.

Unterhaltsam und genau das Richtige als Sommerlektüre zum Abschalten.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Neuanfang auf Norderney

Café Meerblick
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Noch immer ist Mona tieftraurig. Vor einem Jahr starb ihre beste Freundin Sophie. Auf der Suche nach Trost reist Mona nach Norderney, Sophies Lieblingsort. Die schöne Nordseeinsel hält einige Überraschungen ...

Noch immer ist Mona tieftraurig. Vor einem Jahr starb ihre beste Freundin Sophie. Auf der Suche nach Trost reist Mona nach Norderney, Sophies Lieblingsort. Die schöne Nordseeinsel hält einige Überraschungen bereit: Erst findet Mona bunt bemalte Steine am Strand und durch diese eine neue Freundin. Von ihr erfährt Mona von einem leerstehenden Café.
Die gelernte Konditorin möchte einen Neuanfang wagen und bewirbt sich darum. Da lernt sie Tjark kennen, einen jungen Koch, der ihr Herz höherschlagen lässt. Aber sie zögert: Ist sie bereit für so viel Veränderung? Und kann sie dem Glück wirklich über den Weg trauen?
Seit Jahren ist Mona mit ihrer besten Freundin Sophie nach Norderney in den Urlaub gefahren, früher mit den Eltern, später dann zu zweit. Nach Sophies Tod ist für Mona nichts mehr wie vorher. Aber die Freundin gibt ihr ein Jahr nach Ihrem Tod einen Anstoß, zurück auf ihre geliebte Nordseeinsel zu fahren. Durch ein Tagebuch erlebt Mona die Zeit mit Sophie noch einmal und erkennt, dass sie bei alle ihrer Trauer mit ihrem Leben weitermachen muss. Sie trifft neue Menschen wie Caro und Tjark und findet den Mut, sich als Nachfolgerin für ein Café zu bewerben.
Eine traurige Geschichte, positiv verpackt und Mut machend. Ein Buch über Verlust, Freundschaft, Familie. Sicher wird das Rad hier nicht neu erfunden und letztendlich ist einiges vorhersehbar, aber es gibt auch ein paar Überraschungen. Sehr schön fand ich die Idee mit dem Notizbuch als seelische Unterstützung für Mona. Das Auslegen der Strandkiesel kenne ich übrigens, diese Aktionen gab es in den letzten Jahren sehr häufig. Ich habe selbst ein paar Steine gefunden und wieder an anderen Orten "ausgewildert".
Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, lebendig und sehr anschaulich und ich hatte beim Lesen das Gefühl, selbst auf Norderney unterwegs zu sein, konnte das Meeresrauschen und den Wind hören und die salzige Luft schmecken. Ein wirklich toller Roman für den Sommer, leicht, aber auch mit ernsten Themen.
Und am Ende des Buches gibt es Kuchenrezepte, die ich sicher auch mal ausprobieren werde, denn besonders der Limokuchen klingt ganz nach meinem Geschmack.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Tödliches Geheimnis auf Guernsey

Das Schweigen der Klippen
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Das Team um Detective Inspector Kate Langlois wird an die Küste Guernseys gerufen: Zerschmettert liegt die Leiche einer alten Frau am Fuß der Klippen. Schnell scheint klar, dass der Tod der dementen Odile ...

Das Team um Detective Inspector Kate Langlois wird an die Küste Guernseys gerufen: Zerschmettert liegt die Leiche einer alten Frau am Fuß der Klippen. Schnell scheint klar, dass der Tod der dementen Odile ein Unfall war. Doch Kate ist ebenso wenig überzeugt wie der französische forensische Archäologe Nicolas Arture, der mit seinen zunächst abwegig anmutenden Beobachtungen wertvolle Hinweise auf Odiles Familienleben liefert. Gemeinsam kommt das ungewöhnliche Duo einem dunklen Geheimnis auf die Spur, das weit in die Vergangenheit zurückreicht, zu einer gefährlichen Liebe in einer bewegten Zeit ...

Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus. Die demente Odile Davis wird nach ihrem Verschwinden aus einem Pflegeheim tot am Fuß der Klippen gefunden. Aber eine Bemerkung des Police Constables Knight bestätigt Kates "Bauchgefühl", dass hier irgendetwas nicht stimmt. Hat das Pflegeheim etwas zu verbergen? Oder ist der Grund für den Tod der fast neunzigjährigen Frau in ihrer Vergangenheit zu suchen?

Dies ist der zweite Band der Krimireihe um DI Kate Langlois, die auf der Kanalinsel Guernsey angesiedelt ist. Den ersten Teil (Kalt lächelt die See) habe ich nicht gelesen, aber ich konnte trotzdem problemlos in die Geschichte reinkommen, da es sich um einen komplett neuen und in sich abgeschlossenen Fall handelt. Es gibt zwar Rückblicke auf Teil 1, aber die beziehen sich eher auf die private Beziehung zwischen Kate und Nicolas und ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass ich aufgrund dessen das Buch vorher hätte lesen müssen.
Der Klappentext vermittelt den Eindruck, dass die beiden zusammen an dem Fall arbeiten, was aber nicht von Anfang so ist. Nicolas kommt dem Ganzen eher zufällig auf die Spur durch einen Nachbarn und dessen Familiengeschichte, während Kate mit vielen losen Enden zu kämpfen hat und lange nicht voran kommt in ihren Ermittlungen. Hier wird deutlich, dass Polizeiarbeit eben sehr häufig langwierige Recherche- und Laufarbeit bedeutet.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es gibt immer wieder Überraschungen und Wendungen, die die Spannung aufrecht halten. Auch Momente zum Schmunzeln gibt es immer mal wieder zwischendurch. Die britisch-französische Kanalinsel Guernsey als Setting war für mich eine Premiere, aber die anschauliche Beschreibung der Autorin hat die Landschaft vor meinem geistigen Auge lebendig werden lassen.

Die Beziehung zwischen Kate und Nicolas ist hier wirklich nur eine Nebenhandlung und der Fall und die Arbeit der Ermittler stehen eindeutig im Vordergrund. Beide Figuren waren mir auf jeden Fall sehr sympathisch und sollte es einen weiteren Teil der Reihe geben, werde ich ihn sicher lesen.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Spannender Teil 2 der Krimi-Trilogie

Der Strand: Verraten
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Vor einer Woche verschwand Lilli Sternberg. Ist sie die Tote am Strand von Sellnitz? Oder ist ein Serienmörder am Werk? Alle Bewohner des Küstenortes auf dem Darß haben sich an der fieberhaften Suche nach ...

Vor einer Woche verschwand Lilli Sternberg. Ist sie die Tote am Strand von Sellnitz? Oder ist ein Serienmörder am Werk? Alle Bewohner des Küstenortes auf dem Darß haben sich an der fieberhaften Suche nach der gehörlosen Lilli Sternberg beteiligt – vergeblich. Ihr mutmaßlicher Mörder ist tot, doch die Leiche der Neunzehnjährigen wurde nicht gefunden. Ermittlungsleiter Tom Engelhardt widersetzt sich dem Druck seiner Vorgesetzten, den Fall zu den Akten zu legen, und hat in der Kryptologin Mascha Krieger eine Verbündete – es gibt zu viele offene Fragen, die beiden glauben nicht, dass der Fall abgeschlossen ist. Als die stark verweste Leiche einer jungen Frau am Strand von Sellnitz angespült wird, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Lilli handelt. Doch es gibt keine Übereinstimmung der DNA. Wer ist die unbekannte Tote? Wurde sie das Opfer eines Serientäters, der ein weiteres Mal zugeschlagen hat? Und wo ist Lilli?
Ich habe erst nach dem Kauf gesehen, dass es sich hier um den Teil 2 einer Trilogie handelt. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen und ich hatte zunächst die Befürchtung, dass mir hier Wissen fehlen würde, da es sich beim Verschwinden von Lilli Sternberg um einen Fall handelt, der sich über die drei Teile erstreckt. Letztendlich hatte ich aber keine Probleme, in die Geschichte rein zu finden. Es gibt immer wieder erklärende Anmerkungen zu den vorherigen Geschehnissen, so dass ich nicht das Gefühl hatte, bisher etwas verpasst zu haben.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen, er ist lebendig und fesselnd und auch die kurzen Kapitel erhöhen die Spannung. Es gibt überraschende Wendungen und neue Verdächtige. Ein weiteres Todesopfer taucht auf und es stellt sich die Frage, ob Lillis Verschwinden damit zu tun hat oder getrennt zu betrachten ist.
Ich finde den Beruf von Mascha sehr interessant und hätte mir gewünscht, dass ihre Arbeit als Kryptologin ein wenig mehr im Vordergrund steht. Aber vielleicht war das schon im ersten Teil der Fall oder kommt noch mal im nächsten.
Sowohl sie als auch ihr Kollege Tom Engelhardt haben privat ihr Päckchen zu tragen, aber das Privatleben der beiden nimmt nicht zu viel Raum in der Handlung ein. Das Berufliche und damit die Suche nach Lilli und dem Mörder steht im Vordergrund und so sollte es auch sein.

Die Entwicklungen am Ende machen jedenfalls Hoffnung auf einen spannenden Abschluss der Trilogie und ich bin sehr gespannt, welche Überraschungen den Leser hier noch erwarten werden. Der nächste Teil mit dem Titel "Vergessen" erscheint übrigens am 13. Juni.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Guter Auftakt

Nachtjagd
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Am Ufer eines Sees in Norwegen wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, ihr geschundener Körper ist mit Wunden übersät. Kriminalkommissar Anton Brekke von der Polizei Oslo läuft es bei dem Anblick eiskalt ...

Am Ufer eines Sees in Norwegen wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, ihr geschundener Körper ist mit Wunden übersät. Kriminalkommissar Anton Brekke von der Polizei Oslo läuft es bei dem Anblick eiskalt den Rücken herunter. Wenn sich sein Verdacht bestätigt, dann hat der flüchtige Serienmörder Stig Hellum sein grausames Werk wiederaufgenommen – und bereits sein nächstes Opfer im Visier. Für Brekke beginnt ein Kampf gegen die Zeit und gegen unvorstellbar Böses. Denn der Fall ist mit einem Mann verbunden, der in Texas in der Todeszelle sitzt und nun sein Schweigen über eine verhängnisvolle Nacht vor über zehn Jahren bricht …

Vor zwei Jahren konnte der Serienkiller Stig Hellum aus dem Gefängnis entkommen. Nun taucht eine Leiche auf, die bei Polizist Anton Brekke den Verdacht aufkommen lässt, Hellum könnte wieder aktiv sein. Dumm nur, dass Brekke sich einer stationären Behandlung unterziehen muss und sein neuer Kollege Magnus übernehmen muss. Aber aus dem Krankenhaus unterstützt er seinen wesentlich jūngeren Kollegen, so gut er kann.
Es dauert nicht lange und eine zweite Leiche wird gefunden.

Parallel dazu gibt es einen zweiten Handlungsstrang, der uns in eine Todeszelle im Jahr 2006 nach Texas führt, wo der Amerikaner Nathan Sudlow kurz vor seiner Hinrichtung einem Priester seine Lebensgeschichte erzählt. In Rückblenden erfahren wir von einem Vorfall auf einem Schiff der Hurtigrouten in den Neunziger Jahren, der eine Kette von Ereignissen auslöste, die bis heute nachwirken.
Geschickt entwirrt der Autor erst recht spät das Rätsel und hält damit natürlich die Spannung aufrecht. Ich fand es sehr gelungen, wie am Ende die losen Fäden zusammen geführt werden.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und besonders zum Ende stieg die Spannung nochmal an. Ich habe ja oft Probleme mit skandinavischen Krimis, aber ich empfand "Nachtjagd" jetzt auch nicht als typisch skandinavisch. Schwer zu sagen, warum. Vielleicht geht's anderen Lesern ja ähnlich.

Danke auf jeden Fall an die Losfee bei Vorablesen und an den Verlag.

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