Cover-Bild The Last Piece of His Heart
Band 3 der Reihe "Lost-Boys-Trilogie"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.digital
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.04.2023
  • ISBN: 9783736318045
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Emma Scott

The Last Piece of His Heart

Inka Marter (Übersetzer)

Zwei gebrochene Seelen. Eine Liebe, die alte Wunden heilen kann. Wenn sie es zulassen ...

Ronan Wentz hat die Hölle gesehen. Nachts durchstreift er die Straßen, um seinen Albträumen und seiner Wut zu entfliehen. Da trifft er Shiloh, die clever und kreativ ist und scheinbar ihr Leben völlig im Griff hat. Doch alles, was Shiloh tut, hat nur ein Ziel: die Zuneigung ihrer Mutter zu gewinnen, welche ihren Anblick kaum ertragen kann. An Liebe glaubt keiner der beiden, aber die Anziehungskraft und aufkeimenden Gefühle zwischen ihnen ist zu stark, um sie zu ignorieren. Bis eine Nacht alles zum Einsturz bringt und sie sich entscheiden müssen, ob sie zulassen wollen, dass ihre Vergangenheit weiterhin ihre Zukunft bestimmt.

»Dieses Buch ist einfach nur atemberaubend. Ich weiß gar nicht, wie ich weiterleben soll, ohne mehr von den LOST BOYS zu lesen.« SHELF LOVE

Das bewegende Finale der LOST-BOYS -Trilogie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2023

Dank geringerer Zeitsprünge das Highlight der Reihe

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Mit „The Last Piece of His Heart” endet bereits wieder die Lost Boys-Reihe von Emma Scott. Die Grundlage fand ich immer schon sehr ansprechend, aber ich habe mich mit den ersten Bänden vor allem dann schwer ...

Mit „The Last Piece of His Heart” endet bereits wieder die Lost Boys-Reihe von Emma Scott. Die Grundlage fand ich immer schon sehr ansprechend, aber ich habe mich mit den ersten Bänden vor allem dann schwer getan, wenn es an Zeitsprünge ging, die der Geschichte eine gehörige Portion Emotionalität genommen haben. Das war eben deswegen so bedauerlich, weil Scott und ihre Erzählweise eben von diesen Gefühlen lebt. Nun war ich gespannt, wie ich es beim letzten Band erleben würde und ich muss sagen: das Beste kommt zum Schluss!

Da die drei Bände ja nahezu parallel gespielt haben und sich nicht wie in anderen Reihen die Liebesgeschichten brav aneinander reihen, war es manches Mal schon eine Qual, schon so viel angedeutet zu bekommen und aber von den eigentlichen Antworten zeitlich noch arg entfernt zu sein. Aber es war eher eine bittersüße Qual, manchmal ärgerlich, aber eben auch spannungsaufbauend und ließ im Kopf viel Platz um sich seine eigenen Gedanken zu machen. Nun sind wir aber endlich bei der Geschichte von Ronan und Shiloh angekommen und sie ist alleine schon die Beste, weil hier die wenigstens Zeitsprünge gemacht wurden. Das war wirklich extrem angenehm. Zwar vergeht auch über diesen Abschlussband viel Zeit, insgesamt etwa vier Jahre, würde ich sagen, aber es ist viel natürlicher verteilt worden. Es wirkte auch nicht so, als müsste ein Cut gemacht werden, sondern wenn Ronan und Shiloh zwischendurch Abstand hatten, dann lag es immer in ihren Charakteren begründet. Deswegen musste man sich nicht immer neu orientieren, sondern es war eher eine organische Folge, dass nach längerer Funkstille der Kontakt wieder in Gang kommt.

Über Ronan wussten wir im Verhältnis mehr als über Shiloh, aber letztlich haben wir auch über ihn noch unheimlich viel gelernt und er ist von den drei Jungs spielerisch leicht meine Nummer 1 geworden. Er ist körperlich wohl der größte und einschüchternde, aber genau deswegen erschien er mir umso sanfter. Sein Schicksal hat mir wehgetan, aber es hat mich eben auch beeindruckt, wie er trotz der allzeit präsenten Angst wie sein Vater zu sein dennoch auf eine zurückhaltende Art immer sein Herz hat sprechen lassen. Das hat man dann nicht nur im Umgang mit Miller und Holden und eben Shiloh gemerkt, sondern auch mit den Mietern, die er auf seine Art vor seinem Onkel abgeschirmt hat. Ja, die Gewalt ist ein Teil seiner Ausdrucksform, aber man hat dennoch gemerkt, dass er so sich nicht gerne zum Ausdruck bringt und das hat mich berührt. Über Shiloh haben wir so unendlich viel gelernt. Als Freundin von Violet hat man sich wirklich nur ein unzureichendes Bild von ihr machen können. Zwar war sie mir auch da schon sympathisch, aber dennoch war es noch einmal ganz anders, sie nun wirklich aus ihrer Perspektive kennenzulernen. Auch sie mochte ich am Ende am liebsten. Auch wenn ich sagen muss, dass das Geheimnis rund um ihren Vater zu klar und offensichtlich war und ich mir manches Mal echt dachte: warum kann Shiloh diese Möglichkeit noch nicht mal denken? Aber das ist am Ende nur ein kleiner Aspekt, der für einen Dramazwischenspurt gebraucht wird.

Ansonsten ergänzen sich Ronan und Shiloh einfach so wunderbar und spätestens als sie weiß, wie sie gezeugt wurde, sind die Parallelen noch offensichtlicher. Da hatte Ronan seinen stärksten Moment im ganzen Buch, weil er die Parallelen angesprochen hat und dadurch ableiten konnte, dass sie eben genau deswegen füreinander da sein können, weil sie die Überzeugung, nicht liebenswert zu sein, als absurd vom jeweilig anderen gespiegelt bekommen. Mir hat in diesem Band auch die Gruppe an Nebenfiguren sehr gefallen. In den ersten beiden Bänden gab es sie zwar immer schon füreinander, aber die jeweiligen Pärchen steckten sonst oft in einem richtig üblen Umfeld fest. Da war es schön, dass Shiloh so eine tolle Urgroßmutter sowie Onkel/Tante/Cousine hat, was die Enttäuschung durch ihre Mutter aufgefangen hat. Bei Ronan war es dann eben die Mieterin mit ihren Zwillingen und die Lost Boys. Trotz der kriminellen Energie durch andere Nebenfiguren war es atmosphärisch mehr von Zusammenhalt und Optimismus geprägt. Den größten Zeitsprung übersteht das Buch am Ende auch überzeugend. Auch hier hat mich alles überzeugt. Wirklich ein richtig runder Abschluss und hier hat Emma Scott das meiste richtig gemacht.

Fazit: „The Last Piece of His Heart” ist definitiv der Band der Reihe, der mich am meisten berühren und mitreißen konnte. Da die Zeitsprünge hier nicht so ausgiebig genutzt wurden, konnte sich die Liebesgeschichte besser im Jetzt entwickeln und da ist alles zur Geltung gekommen, was ich von seiner Handlung brauche. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Schönes Ende für die Lost Boys

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Dies ist der dritte Teil der "Lost Boys"-Trilogie, in welcher jeder Band von einem anderen Pärchen handelt und unabhängig lesbar ist. Nachdem wir in Band 1 die Geschichte von Miller und Violet verfolgen ...

Dies ist der dritte Teil der "Lost Boys"-Trilogie, in welcher jeder Band von einem anderen Pärchen handelt und unabhängig lesbar ist. Nachdem wir in Band 1 die Geschichte von Miller und Violet verfolgen konnten und in Band 2 Holden und River zueinander gefunden haben, sind nun Ronan und Shiloh an der Reihe.

Ronan war mir schon in den ersten beiden Bänden sehr ans Herz gewachsen. Er wirkt nach Außen hin kalt und einschüchternd, aber im Umgang mit Miller und Holden und nun auch mit Shiloh wird deutlich, wie lieb, rücksichtsvoll und aufopfernd er ist. Er beschützt nicht nur die Menschen, die ihm wichtig sind, sondern generell alle, die Schutz benötigen oder denen Unrecht widerfährt, ohne das jemals zuzugeben. Leider meint es das Leben nicht gut mit ihm und während er bereits täglich von seiner Vergangenheit geplagt wird, macht er sich auch in der Gegenwart neue Feinde und Probleme.
Shiloh blieb mir insgesamt ein bisschen fremd, dennoch mochte ich ihre Zielstrebigkeit und dass sie für das eintritt, was sie will. Ich mochte die Dynamik zwischen ihr und Ronan und wie ähnlich sich beide sind. Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr ruhig und die Geschichte hat sich für mein Gefühl etwas gezogen, dennoch fand ich es schön, beide kennenzulernen und zu erleben, wie sie sich langsam annähern.

Leider passierte im letzten Drittel das, was mich schon häufiger bei den Büchern von Emma Scott gestört hat; es gibt einen Zeitsprung und für die Protagonisten gibt es wesentliche Veränderungen, aber ich als Leserin erlebe nicht, wie sie damit emotional umgehen. Es hat mir das Herz zerrissen, welche Ungerechtigkeit Ronan widerfährt, aber ihm war trotz diesem einschneidenden Erlebnis nichts anzumerken. Shilohs "Veränderung" hätte es für mein Empfinden nicht gebraucht, ich hätte die Liebesgeschichte ohne diese Entwicklung als tiefgründiger und weniger klischeehaft erlebt.
Die letzte Szene des Buches hat mich dann aber wieder sehr berührt und versöhnt. Ich fand sehr schön, dass man hier nun endlich mehr über die weitere Freundschaft der Lost Boys erfährt - etwas, das mir in Band 1 und 2 gefehlt hatte - und die Reihe mit dieser Szene der Zusammengehörigkeit und Familie endet.

Fazit:
Auch wenn dieses Buch einige Schwächen hatte, wurde ich insgesamt gut unterhalten. Insbesondere Ronans Schicksal hat mich sehr berührt und es war schön, dass die Freundschaft zwischen den Lost Boys am Ende noch einmal im Fokus stand. Ich vergebe empfehlenswerte 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine herzerwärmende Geschichte über die Suche nach Heimat, Familie und Wurzeln

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Handlung: "The Last Piece of His Heart" ist mein 13. Buch von Emma Scott (die Rezis zu ihren anderen Büchern könnt Ihr übrigens HIER finden) und gleichzeitig der dritte und letzte Teil ihrer Lost-Boys-Trilogie. ...

Handlung: "The Last Piece of His Heart" ist mein 13. Buch von Emma Scott (die Rezis zu ihren anderen Büchern könnt Ihr übrigens HIER finden) und gleichzeitig der dritte und letzte Teil ihrer Lost-Boys-Trilogie. Schon in "The Girl in the Love Song" und "When You Come Back to Me" war ich sehr neugierig auf die Geschichte von Shiloh und Ronan, sodass ich auch Band 3 der Reihe fest in mein Lesejahr eingeplant hatte. Wie von Emma Scott nicht anders erwartet, habe ich mich mal wieder Hals über Kopf in diese herzzerreißende Geschichte verliebt und bis zum Ende mit den Figuren gezittert. Trotz dass ich die gesamten 400 Seiten emotional zu einhundert Prozent an Bord war, hat auch der dritte Teil der Reihe genau wie "When You Come Back to Me" etwas Überlänge für mich gehabt. Die Annäherung zwischen Shiloh und Ronan geht über die gesamte Geschichte einen Schritt vorwärts, nur um danach zwei Schritte zurückzugehen. Gepaart mit heftigen Schicksalsschlägen und alltäglichen Herausforderungen führt das dazu, dass die Figuren sich immer wieder gegenseitig im Weg herumstehen und einfach nicht zueinander finden, was ich besonders im Mittelteil teilweise schlecht nachvollziehen konnte. Als ich schon begann, die Geschichte als den schwächsten Teil der Reihe abzustempeln, hat Emma Scott aber nochmal ganz schön ausgepackt und mit den großen emotionalen Keulen geschwungen. Auch wenn die Eskalation am Ende inklusive der Zeitsprünge über vier Jahre hinweg ein wenig überdramatisiert waren, hat mich das letzte Drittel enorm mitgerissen und berührt! Auch das etwas kitschige Happy End in einem vierteiligen Epilog war eine Kleinigkeit zu viel des Guten - was aber nicht heißt, dass ich während des Lesens des Epilogs nicht breit durch Tränen gegrinst habe...

Schreibstil:
Ein weiterer Grund, weshalb ich die Geschichte trotz der leichten Überlänge geliebt habe, ist Emma Scotts besonderer Schreibstil. Diese Autorin schafft es wie keine Zweite, intensiv Schmerz und Liebe gegenüberzustellen und den Leser damit zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern zu bringen. Genau wie alle ihre Bücher ist die Geschichte dabei zwar leise und sensibel erzählt, ruhig und ereignislos über weite Teile der Geschichte, aber dafür mit brüllend lauten Schicksalen unter der Oberfläche. Im Kern geht es hier um die Suche nach Heimat, Familien und Wurzeln sowie die Wunden, die entstehen, wenn diese Bedürfnisse verletzt wurden - also das Kernthema der gesamten Reihe. Zwar hat Ronan mit seiner Vergangenheit und Shiloh mit der unterkühlten Beziehung zu ihrer Mutter zu kämpfen und zusätzlich müssen die beiden mit einer ganz physischen Bedrohung umgehen, unterm Strich ist dieser Abschlussband aber deutlich weniger düster als Teil 2 und damit in erster Linie eine ergreifende Liebesgeschichte, die als solche auch von viel Hoffnung, Licht und Leben durchzogen ist. Diese Autorin schafft es wie keine Zweite, intensiv Schmerz und Liebe gegenüberzustellen und den Leser damit zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern zu bringen. Die Sensibilität, mit der sie dem Leser einen Blick ins Innere ihrer Protagonisten gewährt, die Grausamkeit, mit der sie uns und ihre Geschöpfe konfrontiert und die viele Liebe, mit der sie ihre und unsere Herzen heilt, sind wirklich bei jedem ihrer Bücher aufs Neue erstaunlich.

Figuren:
Auch die Figuren sind mal wieder kleine Kunstwerke. Auch wenn Shiloh und Ronan nicht meine Lieblinge der Reihe wurden (dieser Platz ist von Holden und River aus Band 2 fest besetzt), habe ich an beide schon nach wenigen Kapiteln mein Herz verloren. Allgemein war nach dem Ende mein Herz so voller Liebe und Stolz auf die Figuren (von denen ich sehr wohl weiß, dass sie fiktiv sind, danke für den Hinweis), dass ich es (oder beziehungsweise meinen E-Reader) kurz umarmen musste, bevor ich es mit einem warmen Gefühl in den (digitalen) Schrank gestellt habe. Kurz hervorheben möchte ich auch wieder die zentrale Rolle der Kunst in dieser Geschichte. Wer viel von der Autorin liest, wird mittlerweile wissen, dass sie es perfektioniert hat, die Geschichten von angeknacksten Künstlerseelen zu erzählen. Nach Schauspielern, Sängern, einer Violinistin, Comiczeichnern, einer Malerin, Poeten, einem Glasbläser, einem Tattookünstler, einem Pianist, einem Singersongwriter, einem Schriftstellers und einer Tänzerin haben wir hier mit Shiloh eine Schmuckkünstlerin an Bord. Für Ronan ist neben seiner Liebe zu Shiloh besonders seine Freundschaft zu den anderen Lost Boys ein Rettungsanker. Die anderen beiden Mitglieder des Trios inklusive ihrer Partner sind hier wieder deutlich präsenter als in Band 2 und haben in den Epilogen auch nochmal einen ausführlichen Auftritt, der die Reihe herzerwärmend abschließt!


Die Zitate:


Shiloh: “The pragmatic side of me needed to know what in the hell it was about Ronan Wentz that was messing with my head. Sex appeal was the easy answer, but there was more to him than that. He was radioactice, his precence rearing my atmos, turning me into someone I didn´t recognize.”

Ronan: “I didn´t speak but held her as tightly as I dared and basket in the warmth that emanated from Shiloh´s slender body into mine. Happy, I thought. I think, this is what happy feels like."

Shiloh: "You have the last piece of his heart, Shiloh ... And it’s up to you what you do with it”

Ronan: “They’d called us the outcast, the vampire, and the criminal. The Lost Boys. But we were bonded by something stronger than blood or friendship or circumstance. We were soul mates. And not lost anymore.”


Das Urteil:


"The Last Piece of His Heart" ist genau wie die anderen beiden Bänden der Lost-Boys-Trilogie eine herzerwärmende Geschichte über die Suche nach Heimat, Familie und Wurzeln. Mit ihrem emotionalen Schreibstil und ihren lebendigen Figuren konnte mich Emma Scott abermals fesseln und berühren, auch wenn Band 3 aufgrund leichter Überlänge im Einstieg und Übertreibungen gegen Ende nicht das beste Buch der Reihe ist.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Ein Lost Boy, den man einfach ins Herz schließen muss

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Emma Scott – The Last Piece of His Heart
(Lost-Boys-Trilogie 3)


Ein Lost Boy, den man einfach ins Herz schließen muss


Meine Meinung / Bewertung:
Nachdem mich der Auftakt der Reihe nicht von sich überzeugen ...

Emma Scott – The Last Piece of His Heart
(Lost-Boys-Trilogie 3)


Ein Lost Boy, den man einfach ins Herz schließen muss


Meine Meinung / Bewertung:
Nachdem mich der Auftakt der Reihe nicht von sich überzeugen konnte, hatte mir Band zwei wirklich gut gefallen. Umso gespannter war ich nun auf den Abschlussband der Lost-Boys-Trilogie. Aus dem Vorband wusste ich schon, dass die Geschichten aller drei Lost Boys parallel laufen und nicht zeitlich nacheinander. Das führte dazu, dass man die ein oder andere Szene zwar grundsätzlich schon kannte, aber jetzt (endlich !) auch lesen durfte und verstehen konnte, was hinter dem Verhalten von Ronan oder Shiloh steckt. Einerseits gefällt mir dieser Kniff. Andererseits sehe ich dadrin das Risiko, dass es zu langweilig wird, da einiges schon in seinen Grundzügen bekannt ist. Hier allerdings hat es mich nicht gestört. Es hat mir gefallen und die schon fast vertrauten Szenen waren nicht zu viel.
Besonders Ronan und seine Charaktergestaltung haben es mir angetan. Man merkt sofort, dass er ein riesiges Herz hat, das in seinen wenigen Jahren schon viel – zu viel – mitgemacht hat. Auf ihn trifft „harte Schale, weicher Kern“ oder „er hat das Herz am rechten Fleck“ voll und ganz zu! Shiloh wirkt neben ihm fast schon ein bisschen blass. Ich muss gestehen, dass ich ihren inneren Konflikt nicht immer so nachempfinden konnte. Für mich war ganz klar Ronan der interessantere, stärkere und gefühlvolle der beiden Hauptfiguren.
Wie auch bei den Vorbänden verliert sich die Geschichte für mich zum Ende hin etwas. Hier nimmt sie schon fast verworrene Wege und vor allem – und was ich am meisten kritisiere – werden für meinen Geschmack viel zu viele Themen und Probleme in der Geschichte verarbeitet. Ich verstehe einfach nicht, warum man das tut. Früher hatte nur eine Hauptfigur ein Problem bzw. eine problematische Vergangenheit. Dann erschienen die Bücher, in denen beide Protagonisten ihr Päckchen zu schleppen hatten. Und jetzt hat darüber hinaus noch mindestens eine Nebenfigur ein Problem, das einen größeren Platz in der Geschichte einnimmt. Ich verstehe, dass das vermutlich näher an der Realität liegt als die heile Welt, die sonst herrschte. Aber ein Buch gibt nur eine bestimmte Anzahl an Seiten, auf denen die Geschichte der Protagonisten erzählt werden kann. Ich würde viel lieber mehr über die beiden lesen, als über die Menschen um sie herum.

Mein Fazit:
Einfühlsame Geschichte über zwei junge Menschen mit einer problematischen Familiengeschichte, die leider manchmal von den Geschichten der Nebencharaktere etwas in den Hintergrund gedrängt wurde.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Ein schöner Abschluss der Lost Boys Trilogie

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Jeder einzelne Band der Lost Boys Trilogie hat mir bis dato richtig gut gefallen und jede einzelne Charakterdarstellung konnte mich überzeugen. Mir hat bei dieser Reihe auch so gut gefallen, dass Themen ...

Jeder einzelne Band der Lost Boys Trilogie hat mir bis dato richtig gut gefallen und jede einzelne Charakterdarstellung konnte mich überzeugen. Mir hat bei dieser Reihe auch so gut gefallen, dass Themen von gesellschaftlichen Randgruppen behandelt wurden. Das waren zum Teil Probleme, mit denen ich mich gedanklich noch nicht beschäftigt hatte. Somit waren meine Erwartungen für diesen Abschluss auch recht hoch und ich habe mich auf einen gefühlvollen Roman gefreut. Ich wurde hier nicht enttäuscht und meine Erwartungen wurden komplett erfüllt.

In diesem Buch werden Ronan und Shiloh in den Mittelpunkt gerückt. Beide Charaktere sind bereits aus den vorherigen Bänden bekannt, da ja auch die Handlung von allen drei Büchern eigentlich parallel spielt. Es werden eben nur andere Situationen und andere Sichten gezeigt. Damit tauchen allerdings auch die anderen Personen wieder auf. Es ist somit nicht nur eine neue Geschichte, sondern auch ein Wiedersehen mit den vorherigen Charakteren. Da die Handlungen nicht aufeinander aufbauen, könnte man auch die Bücher unabhängig voneinander lesen und es ist nicht wirklich ein Vorwissen von Nöten. Allerdings würde ich sehr stark empfehlen die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil so nur Anspielungen deutlich werden.

Ronan hatte einen sehr schweren Start ins Leben und mit einer Vergangenheit in Pflegefamilien sowie einen Abstecher im Jugendknast, soll er nun einen Neustart haben. Allerdings gönnen ihm nicht alle Stadtbewohner diesen Neustart und er eckt immer wieder an. Obwohl er keine Gesellschaft sucht, wird er von den Lost Boys quasi adoptiert und hat damit nun einen richtigen Freundeskreis. Obwohl Shiloh bei ihrer Großmutter in einem liebevollen Umfeld aufgewachsen ist, hat sie auch Schwierigkeiten sich anderen gegenüber zu öffnen und bleibt damit meistens für sich. Ihr großer Traum ist ein eigenes Schmuckgeschäft und jede freie Minute verbringt sie damit daran zu arbeiten, ihrem Traum einen kleinen Schritt näher zu kommen.

Dieser Roman ist wieder sehr gefühlvoll geschrieben und jeder Charakter ist wirklich detailliert ausgearbeitet. Ich konnte mir Shiloh und Ronan gut vorstellen und hatte schnell ein Gefühl, wie sie in einzelnen Situationen handeln würden und warum sie so sind, wie sie sind. Außerdem war die Atmosphäre abwechslungsreich beschrieben. Es gibt hier schöne Kontraste zwischen Ronans einsamen Leben und der familiäre Atmosphäre bei Shilohs Großmutter. Es ist stark, wie Emma Scott ein heimisches Gefühl beim Leser erzeugen kann.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon fast etwas traurig, dass nun alle Geschichten der Lost Boys erzählt sind. Es gibt leider keinen weiteren Teil mehr. Am Ende gibt es einen Epilog, in dem ein Ausblick gegeben wird, wie es mit den einzelnen Figuren weitergeht. Damit werden auch noch ein paar Fragen beantwortet, die vielleicht aus den anderen Bänden offen sein könnten. Wer bereits die anderen Teile mochte, sollte damit auch in jedem Fall den Abschluss dieser wunderschönen Trilogie lesen.

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