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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2023

Interessanter Plot

Morgen, morgen und wieder morgen
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Sam kann seinen Augen kaum trauen, als er ganz in der Nähe des Harvard-Campus seine Kindheitsfreundin Sadie wiedertrifft. Damals haben sie immer zusammen Super-Mario gespielt. Der Kontakt zwischen beiden ...

Sam kann seinen Augen kaum trauen, als er ganz in der Nähe des Harvard-Campus seine Kindheitsfreundin Sadie wiedertrifft. Damals haben sie immer zusammen Super-Mario gespielt. Der Kontakt zwischen beiden flammt nun wieder auf. Sadie designt mittlerweile Computerspiele und beide stellen schnell fest, dass sie nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch auf kreativer Ebene ein gutes Team. Sie entwickeln gemeinsam ein Spiel, das schnellen Erfolg zeigt, aber auch die Freundschaft auf die Probe stellt und Rivalitäten entstehen lässt.

Die Handlung setzt 1995 ein, erzählt von der Spielentwicklung und den Auswirkungen des großen Erfolgs. Zwischendurch werden immer wieder Rückblicke in die Kindheits- und Jugendjahre eingeblendet, die wechselnd aus Sadies und Sams Sicht erzählen und ein tieferes Bild der beiden zeichnen.

Während mich die Handlung zu Beginn sehr gefesselt hat, hat mich Gabrielle Zevin zwischenzeitlich und gegen Ende hin immer mal wieder verloren. In meiner Wahrnehmung plätscherte vieles so vor sich hin, Sadie und Sam entfremdeten sich immer mehr und von der Gaming-Thematik war ich irgendwann auch gesättigt.

An sich ein interessanter Plot und ein guter Ansatz, im Ganzen konnte mich "Morgen, morgen und wieder morgen" leider nicht begeistern.

Veröffentlicht am 23.05.2023

Potential leider nicht ausgeschöpft

Kannibal. Jagdrausch
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Dr. Mark Benecke kenne ich durch seinen Podcasts und seine Vorträge. Dass er ein fundiertes biologisches und forensisches Wissen hat, ist also unbestreitbar. Umso gespannter war ich, zu lesen, wie er dies ...

Dr. Mark Benecke kenne ich durch seinen Podcasts und seine Vorträge. Dass er ein fundiertes biologisches und forensisches Wissen hat, ist also unbestreitbar. Umso gespannter war ich, zu lesen, wie er dies in der Crime Noir-Reihe umsetzt. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, bin aber davon ausgegangen, dass mir daraus nicht allzu viel fehlt - was stimmt, ich bin gut zurecht gekommen ohne Verständnislücken zu haben.

In Berlin wird ein Koffer voller Knochen inklusive eines Märchenbuchs gefunden. Während der Untersuchung werden Schabspuren an den Knochen festgestellt, was den Gedanken an Kannibalismus und somti die Privatdetektive Bastian Becker und Janina Funke auf den Plan ruft. Um mehr über die Kannibalismusszene zu erfahren, begibt sich Becker in ein Kannibalismus-Forum und ahnt nicht, dass er sich und seine Partnerin damit in Gefahr bringt...

Beneckes Schreibstil ist flüssig, allerdings sind kanpp 200 Seiten recht kurz für einen Kriminalroman, finde ich. Daher waren die Ermittlungen etwas oberflächlich und Spannung kam für mich nur streckenweise auf. Irgendwie konnte mich "Jagdrausch" nicht packen. Was mir sehr gefallen hat, waren die Infos zum Kannibalismus, da ich mich damit bis jetzt nur wenig auseinandergesetzt habe.
Eventuell hätten ein paar Seiten mehr der Handlung, dem Spannungsbogen und der leicht abgehackten Aufklärung gut getan. Meiner Meinung nach hatte der Plot einiges an Potential, das in der Umsetzung dann nicht genutzt wurde bzw. mich nicht genügend gefesselt hat.

Veröffentlicht am 15.04.2023

Startete gut, ließ dann nach

With All My Heart
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Jane freundet sich mit dem Nachbarmädchen Lorna McKenna an und wird über die Jahre ein fester Bestandteil der McKenna-Familie. Sowohl mit Lornas Mutter als auch mit ihrer Schwester Skye versteht sie sich ...

Jane freundet sich mit dem Nachbarmädchen Lorna McKenna an und wird über die Jahre ein fester Bestandteil der McKenna-Familie. Sowohl mit Lornas Mutter als auch mit ihrer Schwester Skye versteht sie sich gut. Besonders angetan hat es ihr jedoch ihr Bruder Jamie McKenna. Sie fühlt sich in seiner Gegenwart sehr wohl, sicher und geborgen. Auch Jamie entwickelt Gefühle für Jane, kämpft jedoch dagegen an und will sie bis zu Janes 18. Geburtstag unterdrücken. Als er sich die Liebe zu Jane eingesteht, sind beide unzertrennbar und denken, ihr Leben nur noch zusammen zu verbringen. Durch einen schweren Schicksalsschlag der Familie McKenna und schwerwiegende Konsequenzen wird Janes und Jamies Liebe auf eine harte Probe gestellt und ihre Wege trennen sich plötzlich. Sechs Jahre später treffen die beiden sich unerwartet wieder und Jane findet heraus, dass sich Jamie an Personen aus der Vergangenheit rächen möchte - auch sie steht auf seiner Liste. Doch sie möchte ebenfalls Gerechtigkeit erzielen und muss daher mit Jamie zusammenarbeiten. Ob sie wieder zueinanderfinden können?

Ehrlich gesagt habe ich mich vor der Lektüre nicht allzu sehr mit dem Inhalt beschäftigt und habe einen erotischen New-Adult-Roman für zwischendurch erwartet. Erotisch und New-Adult treffen auch zu, durch aufgegriffene Themen wie Sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Drogenmissbrauch und Abhängigkeiten/Obsession kommt der Plot jedoch schwerer daher als erwartet. Samantha Young schreibt flüssig, hat mit Jane und Jamie zwei sympathische Protagonist*innen geschaffen und geschmackvolle Sexszenen geschrieben. Dennoch muss ich sagen, dass mich die Glaubwürdigkeit des Plots an gewissen Punkten im Stich gelassen hat und ich die Figurenentwicklung nur teilweise nachvollziehen konnte.

Dennoch ein gutes Buch, das einige wichtige und gleichzeitig tragische Themen aufgreift.

Veröffentlicht am 13.03.2023

Kurzgeschichten für zwischendurch

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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Ausgehend von der Challenge, eine Wahrheit, eine Lüge und eine dritte Sache zu erzählen, von der man sich wünscht, dass sie entweder eine Wahrheit oder eine Lüge sind, haben Kira Mohn und Kelly Moran eine ...

Ausgehend von der Challenge, eine Wahrheit, eine Lüge und eine dritte Sache zu erzählen, von der man sich wünscht, dass sie entweder eine Wahrheit oder eine Lüge sind, haben Kira Mohn und Kelly Moran eine Kurzgeschichte geschrieben.
„Tausend Momente“ erzählt von einer Lehrerin und einem Bibliothekar, die von drei Teenagerfreundinnen verkuppelt wurden. Kelly Moran hat hier liebevolle Charaktere geschaffen und eine zarte anfängliche Liebesgeschichte in einem schönen Setting geschrieben.
Kira Mohn erzählt in „Ein einziges Versprechen“ von dem neunzehnjährigen Jack, der sich um seinen kleinen Bruder, seinen alkoholisierten Vater und dessen Pub kümmert, während sein älterer Bruder sein eigenes Ding macht. Dabei steht Jack seine beste Freundin Vic mit aller Kraft zur Seite und hilft, wo sie kann – bevor sie für ihr Studium nach Edinburgh geht.
Beide Kurzgeschichten sind sehr kurzweilig, während mir „Tausend Momente“ besser gefallen hat, da „Ein einziges Versprechen“ recht oberflächlich bleibt und vermutlich eher ein Plot für einen Roman wäre?
Ich kann mir vorstellen, dass die beiden Autorinnen einige begeisterte Leser*innen haben und die Kurzgeschichten von einigen sehr gern gelesen werden. Ich fand sie für zwischendurch gut, werde sie jedoch schnell wieder vergessen haben.

Veröffentlicht am 04.03.2023

Ich mochte die Idee

Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?
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Als WG klappt es zwischen Hazel und Alfie eigentlich ganz gut. Doch als sie miteinander schlafen, muss sich zeigen, ob das nun alles zerstört hat oder beide cool damit umgehen können und weiterhin ein ...

Als WG klappt es zwischen Hazel und Alfie eigentlich ganz gut. Doch als sie miteinander schlafen, muss sich zeigen, ob das nun alles zerstört hat oder beide cool damit umgehen können und weiterhin ein gutes Verhältnis zueinander haben. Als dann auch noch Hazels Schwester Emily mit ihrer Frau Daria auftaucht, die gerade ihren Kinderwunsch verfolgen und auf der Suche nach einem Samenspender sind, kommen weitere Probleme hinzu.

"Not exactly love" ist der Debütroman von Kate Brooks und lässt ja bereits im Titel vermuten, dass es sich um keinen wirklichen Liebesroman handelt. Daher haben mich die ersten hundert eher seichten, humorvollen Seitenüberrascht, die schon auf Liebesroman schließen lassen. Recht schnell, wenn mit Emily und Daria weitere Figuren dazukommen, wird klar, dass Kate Brook diverse gesellschaftliche bzw. politische Themen anspricht und einbinden möchte. Das finde ich prinzipiell als Idee gut - gerade zwischen all den unbefangenen und leichten Liebesromanen, die immer auf ein Happy End zusteuern.

Es gibt viele Perspektivwechsel, an einigen Stellen ist der Schreibstil holprig und mir fehlt tatsächlich Figurentiefe. Ich konnte niemanden so wirklich greifen und fand einige Szenen auch sehr absurd oder an den Haaren herbeigezogen.

Die Lösung am Ende hingegen fand ich wiederum passend.

Mich konnte Kate Brook leider nicht überzeugen, aber da ich die Idee mochte und unbedingt wissen wollte, wie alles ausgeht, habe ich es gern zu Ende gelesen.