Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2023

Krimi mit transsilvanischem Lokalkolorit

Tod in Siebenbürgen
0

Paul Schwartzmüller reist überraschend nach Rumänien. Dort hat er als Kind gelebt, bis sein Vater plötzlich mit ihm ausgereist ist. Danach hat er keinen Kontakt mehr zu seiner Tante gehabt, die in einem ...

Paul Schwartzmüller reist überraschend nach Rumänien. Dort hat er als Kind gelebt, bis sein Vater plötzlich mit ihm ausgereist ist. Danach hat er keinen Kontakt mehr zu seiner Tante gehabt, die in einem Dorf in der Nähe von Hermannstadt wohnte. Nun ist sie gestorben und hat ihm ihr Haus hinterlassen. Paul will sein Erbe schnell loswerden. Doch als Sorin, sein Freund aus Kindheitstagen, eines Mordes verdächtigt wird, beginnt Paul zu ermitteln. Schließlich ist er ein erfolgreicher Journalist. Und bei seinen Recherchen stößt er auf seine eigene Geschichte.

Pauls Reise wird zu einer Reise in seine Vergangenheit, aber auch in die Mythen Transsilvaniens. Vlad der Pfähler, das Schloss Bran, Vampire, Fledermäuse, Strigoi – das ergibt jede Menge Stoff für eiskalte Schauer über den Rücken und eine geheimnisvolle, ja gefährliche Atmosphäre in einem spannenden Krimi. Es gibt viele Rätsel für Paul zu knacken, und er hat mächtige Gegenspieler. Das Buch wartet mit viel Lokalkolorit auf, von der Beschreibung der Örtlichkeiten, den regionalen Köstlichkeiten bis hin zu vielen rumänischen Worten und Begriffen (die aber leider nicht immer richtig getroffen sind). Ein paar Unstimmigkeiten haben sich eingeschlichen, z.B. bringt eine Ziege ein Lamm zur Welt. Das sind doch etwas grobe Schnitzer, die beim nächsten Band etwas sorgfältiger durchgesehen werden sollten.

Dieses Buch mit seiner morbiden Atmosphäre und dem transsilvanischen Lokalkolorit hat mich mit einer spannenden Geschichte fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2023

Actionreich

Der Riffgeist
0

Als in Binz die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, ermittelt Kommissar Jens Lackner von der Kripo Stralsund. In seiner Ehe mit Susanne läuft es nicht besonders gut, beide müssen mit dem Tod ihres ...

Als in Binz die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, ermittelt Kommissar Jens Lackner von der Kripo Stralsund. In seiner Ehe mit Susanne läuft es nicht besonders gut, beide müssen mit dem Tod ihres ungeborenen Babys zurechtkommen. Ein entführtes Flüchtlingskind zieht Susannes Aufmerksamkeit auf sich, sie findet heraus, dass Yslei grausame Erlebnisse hinter sich hat auf einem Schiff in der baltischen See. Das muss unterbunden werden, finden Susanne und Jens und machen sich zusammen mit einigen anderen Mitstreitern auf eine Fahrt zu dem baltischen Schiff…

Dies ist bereits der dritte Band um den Kommissar Jens Lackner, doch das Buch ist auch gut solo zu lesen. In seinem Beruf ist Jens Lackner sehr engagiert und bleibt hartnäckig am Ball. Die privaten Hintergründe der Charaktere werden zu interessanten Nebenhandlungen ausgebaut. Aufgrund einer Unachtsamkeit droht dem Kommissar der Ausschluss bei der Polizei. Genau deswegen aber kann er daran denken, das Flüchtlingskind Yslei und die anderen Mädchen aus ihrem Martyrium zu erlösen. Dass er mit den anderen Mitstreitern zu einer Art Himmelfahrtskommando aufbricht, lässt die Geschichte sehr actionreich, wenn auch nicht immer wirklich glaubhaft werden. Zudem war ich etwas abgeschreckt von der Gewalt, die im letzten Abschnitt vorherrscht, so ganz hatte ich damit nicht gerechnet. Dennoch hat mich die Geschichte fesseln können, sie hat mich mit einem wichtigen Thema und einem spannenden Plot einfangen können.

Mich hat die Geschichte bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2023

Gefährliche Ermittlungen

Die marmornen Träume
0

Berlin 1939. Eine Frauenleiche wird an der Spree aufgefunden, es ist die Ehefrau eines der Nazi-Größen. Der ermittelnde SS-Offizier Franz Beewen soll den Fall lösen, doch er weiß, dass hier viele Fallen ...

Berlin 1939. Eine Frauenleiche wird an der Spree aufgefunden, es ist die Ehefrau eines der Nazi-Größen. Der ermittelnde SS-Offizier Franz Beewen soll den Fall lösen, doch er weiß, dass hier viele Fallen lauern. Er findet heraus, dass die Frau beim Psychoanalytiker Simon Kraus in der Behandlung war. Dieser ist einerseits ein brillanter Psychoanalytiker und Traumforscher, andererseits aber auch ein Gigolo, der seine Patientinnen verführt, um sie anschließend zu erpressen. Beewen und Kraus schließen sich mit der Psychiaterin Minna von Hassel zusammen, um nach dem Täter zu ermitteln, umso dringender, als es bald weitere Leichen gibt. Alle Frauen berichteten dem Psychoanalytiker von ihren Träumen von einem Marmormann.

Die Geschichte erstellt ein interessantes Bild von Berlin in den Jahren im Bann der Nazi-Elite. Schon von Anfang an ist klar, dass die Ermittlungen gefährlich werden können, wenn sie in eine unerwünschte Richtung führen. Die Nazi-Ideologie spielt im Alltag der Menschen eine große Rolle, das spiegelt sich auch im Buch wieder. Das sorgt immer wieder für überraschende Wendungen, die die Spannung erhöhen. Allerdings hätte man meines Erachtens einiges mehr zusammenfassen können. Die Fülle an Personen sorgte vor allem anfangs dafür, dass ich mich sehr konzentrieren musste beim Lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Die Charaktere sind spannend aufgebaut, sowohl was die Ermittler betrifft wie auch die weiteren Personen des Buches.

Insgesamt erzählt das Buch einen äußerst authentisch wirkenden Fall aus der Nazi-Zeit mit all den Gefahren, denen die Ermittler trotzen müssen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.05.2023

Magische Fußballgeschichte

Die Zauberkicker, 1, Anpfiff!
0

Ben kickt sehr gerne, schon seit er Kind ist. Dennoch ist er überrascht, als er zur Probewoche ins Fußballinternat Terkenwald eingeladen wird. Ob er wirklich so gut ist? So ganz sicher ist er sich nicht…

Ben ...

Ben kickt sehr gerne, schon seit er Kind ist. Dennoch ist er überrascht, als er zur Probewoche ins Fußballinternat Terkenwald eingeladen wird. Ob er wirklich so gut ist? So ganz sicher ist er sich nicht…

Ben ist ein sympathisher Junge, der ein großes Fußball-Talent ist, sich selbst das aber gar nicht so sehr zutraut. Umso mehr als sein Trainer ihn nicht richtig fördert, sondern eher auf die Ersatzbank setzt zugunsten des eigenen Sohnes. Auch im Fußballinternat ist es wichtig, sich selbst zu behaupten. Die Geschichte zeigt, wie wichtig ein gesundes Selbstbewusstsein ist. Überraschend ist der magische Anteil der Geschichte. Die Erzählung richtet sich an junge Leser ab 8 Jahren, sie ist humorvoll erzählt und kindgerecht geschrieben und illustriert. Lediglich der Mischmasch des Lehrers aus Englisch und Deutsch ist nicht ganz so einfach zu lesen, passt aber zum Charakter der Figur.

Das Buch empfehle ich sehr gerne weiter für junge fußballbegeisterte Leser. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2023

Medusas Geschichte

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
0

Medusa wächst mit ihren Schwestern auf, den Gorgonen. Sie ist die jüngste der drei Schwestern, und während die anderen beiden unsterblich sind, ist sie selbst sterblich. Als der Meeresgott Poseidon Medusa ...

Medusa wächst mit ihren Schwestern auf, den Gorgonen. Sie ist die jüngste der drei Schwestern, und während die anderen beiden unsterblich sind, ist sie selbst sterblich. Als der Meeresgott Poseidon Medusa im Tempel der Athene bedrängt, veranlasst Athene, dass sich Medusas Locken in Schlangenhaare verwandeln. Wenn Medusa ein Lebewesen anguckt, erstarrt dieses zu Stein. Der junge Perseus möchte seine Mutter vor einer unerwünschten Heirat bewahren, dafür soll er das Haupt der Medusa bringen.

Die Geschichte ist ein Ritt durch die griechischen Mythen, vieles erscheint in diesem Buch, das man auch anderweitig schon gehört hat. Hier jedoch wird alles nochmal neu betrachtet. Man lernt nicht nur Medusas Sicht der Dinge kennen, sondern beschäftigt sich auch mit der Frage, wer denn nun bestimmt, wer ein Ungeheuer ist. Die Götterwelt bekommt da ihr Fett weg, denn die Götter sind launisch, eigentlich menschelt es ganz arg zwischen ihnen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, so entsteht ein Kaleidoskop der Geschehnisse, die alle zusammen ein buntes Bild ergeben.

Mich hat diese Neuinterpretation der verschiedenen griechischen Mythen sehr gut unterhalten können. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.