Ende mit Knall
Nach den Ereignissen im ersten Band, sind Roma und Juliette verfeindet. Sie kann es sich nicht leisten, ihre Gefühle zuzulassen, da ihr Cousin sonst die Macht an sich reißen und Roma töten wird. Dieser ...
Nach den Ereignissen im ersten Band, sind Roma und Juliette verfeindet. Sie kann es sich nicht leisten, ihre Gefühle zuzulassen, da ihr Cousin sonst die Macht an sich reißen und Roma töten wird. Dieser dagegen kann ihr nicht für das vergeben, was sie getan hat. Während in Shanghai eine Revolution beginnt und Monster durch die Straßen streifen, sind Roma und Juliette trotz allem gezwungen, zusammenzuarbeiten.
Ebenso wie den ersten Teil, habe ich auch diesen als spannenden Genremix empfunden, den man nicht wirklich in eine Schublade stecken kann. Die Horrorelemente sind hier jedoch so gut wie verschwunden, was mir persönlich eher gefallen hat, da diese im ersten Band für meinen Geschmack zu sehr in eine ekelige Richtung gegangen sind.
Als sehr interessant habe ich auch hier wieder den historischen Hintergrund empfunden. Dieser sorgt dafür, dass sehr viele Themen wie Rassismus, Klassismus und politische Ausrichtungen, wie Kommunismus, im Buch besprochen werden. Leider hatte ich gerade, was den politischen Aspekt angeht nicht das Gefühl, dass diese Chance genutzt wurde. Die gesamte Revolution wirkte auf mich eher wie ein Hintergrund, durch den die Figuren liefen und abgesehen von einigen Szenen am Ende nicht wirklich relevant für die Geschichte.
Insgesamt fühlte sich das Buch für mich sehr unfokussiert an. Es gab einfach so viele Baustellen – die Revolution, die Monster, die Liebesgeschichte zwischen Roma und Juliette, die Situation mit Marshall und Benedikt – und auch wenn man merkte, dass die Autorin versucht hat, diese zu verknüpfen, kam dies bei mir einfach nicht an. Gerade der Handlungsstrang, welcher sich um die Monster drehte, fühlte sich doch schnell wie eine Wiederholung des ersten Buches an.
Trotz dieser Kritikpunkte hatte ich großen Spaß beim Lesen! Das Buch ist gerade in der zweiten Hälfte enorm spannend und es war bis zum Ende nicht klar, ob die Autorin die Protagonisten wirklich sterben lassen würde (immerhin handelt es sich um eine „Romeo und Julia“ Neuerzählung) oder nicht.
Gerade einige der Nebencharaktere hielten die Geschichte für mich ebenfalls am Leben. Die Geschichte zwischen Marshall und Benedikt hat mir etwa sehr gefallen und auch Kathleens kurze Abschnitte mochte ich sehr! Rosalind fiel für mich etwas flach, was für dieses Buch zwar irrelevant war, aber gleichzeitig wenig dafür getan hat, dass ich das Spin-off mit ihr als Protagonistin lesen wollen würde.
Fazit:
„Welch grausames Ende“ beendet diese Dilogie mit einem Knall! Auch wenn das Buch zeitweise etwas unfokussiert wirkte und ich mir eine bessere Einarbeitung des Settings gewünscht hätte, war dies doch ein würdiger Abschluss für eine sehr kreative Neuerzählung.