Im fernen einsamen Alaska...
Ich töte dich„Ich töte dich“ ist mein erster Thriller aus der Feder der Autorin Brenda Novak. Dieses Werk stellt den Auftakt einer Reihe über Dr. Evelyn Talbot dar, eine Psychologin, die eine Anstalt für psychisch ...
„Ich töte dich“ ist mein erster Thriller aus der Feder der Autorin Brenda Novak. Dieses Werk stellt den Auftakt einer Reihe über Dr. Evelyn Talbot dar, eine Psychologin, die eine Anstalt für psychisch kranke Menschen im fernen Alaska eröffnet. Nicht alle Einheimischen sind davon begeistert und als eine Leiche auftaucht, gerät sofort die Anstalt unter Beschuss. Evelyn vermutet jedoch etwas ganz anderes hinter diesem bestialischen Mord: Hat die Vergangenheit sie eingeholt?
Mein Eindruck vom Buch:
Leider bin ich sehr zwiegespalten, was diese Story angeht. Die Grundidee finde ich super und fand es spannend, wie Evelyn mit ihren Patienten umgeht. Der Schreibstil der Autorin unterstreicht geschickt die Feinheiten, die mit psychischen Erkrankungen einhergehen. Dennoch konnte mich das Buch nicht packen. Dr. Evelyn Talbot hat schwer mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, denn als 16jährige wird sie von ihrem Freund Jasper mißbraucht und zum Sterben zurück gelassen. Ausgerechnet sie erwählt den Beruf als Psychologin und es wird wieder das Klischee bedient, dass die meisten Psychotherapeuten selbst enorme Probleme mit sich selbst haben und versuchen, dies in ihrer Arbeit zu kompensieren. Diesen Eindruck wurde ich auch das ganze Buch über leider nicht los. Der eigentliche Fall hätte extrem fesselnd sein können, doch wurde diese Spannung zunichte gemacht, indem immer wieder Evelyns Privatleben massiv in den Vordergrund gerückt wurde. Und hier hatte ich dann absolut nicht das Gefühl, dass von einer Frau die Rede ist, die auf die Vierzig zugeht. Manchmal wirkte es so, als würde gerade eine 16jährige „vor mir stehen“. Die sich ständig wiederholenden Gedankengänge um den Polizisten Amarok begannen schnell, mich zu nerven und ihr ambivalentes Verhalten ihm gegenüber ließ mich oftmals einfach nur den Kopf schütteln. Zudem musste ich mich öfter fragen, ob es sich hierbei wirklich um den ersten Band handelt, denn es gab Begebenheiten in der jüngeren Vergangenheit, die zwar angedeutet, aber nicht wirklich klar ausformuliert wurden und mich dann doch desöfteren irritierten. Interessant fand ich die Zitate der überführten Mörder, die jedes Kapitel einläuteten.
Fazit:
Schade, dass hier nicht das Potenzial ausgeschöpft wurde. Die Autorin verfügt definitiv über einen guten Schreibstil, jedoch wiegt dies leider nicht die Tatsache auf, dass die eigentliche Geschichte meiner Meinung nach einfach nicht genug in den Fokus gerückt wurde. Dieser Thriller war für mich zu sehr gespickt mit ausschweifenden Teenie-Gedanken. Wären diese nicht so präsent gewesen, hätte mich die Story mit Sicherheit überzeugt. Aber so gibt es leider von mir nur 3 Sternchen.