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Veröffentlicht am 12.02.2018

Heiße Bären

Age of Trinity - Silbernes Schweigen
3

Das ist bereits der 16. Band der erfolgreichen Gestaltwandlerreihe und ich werde nicht müde sie zu lesen. Warum ist das so? Zum einen liegt das am sehr angenehmen Schreibstil der Autorin, der beschreibend, ...

Das ist bereits der 16. Band der erfolgreichen Gestaltwandlerreihe und ich werde nicht müde sie zu lesen. Warum ist das so? Zum einen liegt das am sehr angenehmen Schreibstil der Autorin, der beschreibend, aber nicht langatmig ist. Dazu kommen detailliert beschriebene Charaktere, die einfach sympathisch sind. Zum Anderen hat Nalini Singh eine ganz besondere Welt erschaffen, die nach so vielen Teilen, wie ein geliebter Ort erscheint, den ich immer wieder gerne besuche.
Auch dieser Teil nahm mich gleich wieder gefangen. Diesmal spielt er nicht bei meinen geliebten Leoparden und Wölfen in Los Angeles, sondern in Moskau und ein Bärenclan steht im Vordergrund. Der Wechsel des Handlungsortes hat mir sehr gefallen und trotz der neuen Umgebung fühlte ich mich dort schnell zu Recht. Das Protagonistenpaar besteht diesmal aus der Medialen Silver und des Bärenanführers Valentin. Beide haben Geheimnisse aus der Vergangenheit, die auch ihre Zukunft beeinflussen. Silver ist eine Mediale, die keine Gefühle zulassen möchte oder kann. Aber der Bär Valentin hat aber ausgerechnet sie zu seiner Herzensdame ausgesucht und lässt nichts unversucht sie von ihm zu überzeugen. Ein Mordanschlag auf Silver bringt die beiden näher.
Wer die Gestaltwandlerreihe kennt, weiß natürlich, dass die Geschichte von einer Medialen ohne Gefühle und einem Gestaltwandlerchef nicht neu ist. Dennoch habe ich wieder mitgelitten und gefreut über das Paar was langsam zueinander findet. Bei diesem Pärchen gibt es auch noch ein paar überraschende Wendungen, die ich so noch nicht kannte. Was mir hier nicht so gefiel, war das die Wandlung von der eiskalten Silver zur Liebenden zu schnell und für mich dadurch auch etwas unlogisch geschah. Später wird klar warum alles so schnell gehen musste, aber so richtig konnte ich diesem Paar nicht ganz folgen.
Dennoch sind die Seiten bei mir nur so dahin geflogen, besonders der zweite Teil des Buches war wirklich spannend. Ein guter Teil der Reihe, wenn auch nicht der beste. Da habe ich andere Gestaltwandlerpärchen, die mir näher gingen. Ich freue mich aber schon sehr auf den nächsten Band, denn es blieb einiges offen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.12.2017

Erschreckend realitätsnah

Leere Herzen
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Juli Zeh ist mir als deutsche Autorin schon länger bekannt, aber irgendwie war für mich noch nie das passende Buch dabei. Diese Dystopie-Thriller-Mischung fand ich von seiner Geschichte so interessant, ...

Juli Zeh ist mir als deutsche Autorin schon länger bekannt, aber irgendwie war für mich noch nie das passende Buch dabei. Diese Dystopie-Thriller-Mischung fand ich von seiner Geschichte so interessant, dass ich es unbedingt lesen wollte.
Es ist ein wirklich ungewöhnlicher Plot: Britta Söldner und Babak Hamwi betreiben eine Firma „Die Brücke“, offiziell eine Heilpraxis, in Wahrheit ein Spiel mit dem Tod. Britta hat noch eine Tochter und einen Lebensgefährten, die nichts über Brittas wahre Arbeit wissen. Immer mehr wird auch klar, dass die Familie erst an zweiter Stelle kommt, was mir ihren Charakter nicht sympathischer machte. Im ganzen Roman blieb sie für mich kalt und gefühllos und vor allem besserwisserisch, was manchmal ganz schön nervte.
Man erfährt erst relativ spät, was es mit „Der Brücke“ auf sich hat, was den Spannungsbogen besonders am Anfang erhöht. Die Idee hinter der Brücke ist einfach, aber grandios. Leider kann ich mir wirklich vorstellen, dass es so etwas in der Realität geben könnte. Neben der Idee „Die Brücke“ ist die Gesellschaft, in der Britta lebt sehr interessant. Leider sind die Informationen dazu immer sehr spärlich.
Gefallen hat mir die Sprache von Juli Zeh, die bildhaft und angenehm zu lesen ist. Eine gewisse Unaufgeregtheit durchzieht den Roman, das machte für mich die ganze Geschichte noch erschreckender.
Juli Zeh hat einen spannenden und leider auch realistischen Zukunftsroman geschrieben, der zeigt wo unsere Gesellschaft hinsteuern kann. In ihrem Fokus liegen gerade die Menschen der gehobenen Mittelschicht, die durch ihren eigenen Egoismus und eine Empathielosigkeit die Gesellschaft an den eigenen Abgrund bringen. Es ist ein Roman, der durch seine Realitätsnähe nachhallt.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Ungewöhnliches Design, ungewöhnliche Ideen

Moderne Granny Squares
0

Ich habe schon einige einfache Sachen gehäkelt. Dabei sind mir auch immer wieder Granny Squares über den Weg gelaufen, aber ich hatte mich noch nie so richtig ran gewagt. Das lag auch zum Teil daran, dass ...

Ich habe schon einige einfache Sachen gehäkelt. Dabei sind mir auch immer wieder Granny Squares über den Weg gelaufen, aber ich hatte mich noch nie so richtig ran gewagt. Das lag auch zum Teil daran, dass mir außer Kissenhüllen und Decken kein wirkliches Projekt damit einfiel. Nun bekam ich ein Leseexemplar dieses etwas anderen Granny Squares Buches. Schon allein der Aufbau des Buches ist ungewöhnlich, denn man klappt es nach oben auf und nicht von rechts nach links. Die Seiten sind schwarz gehalten und die Häkelschrift in weißer Kreideschrift gehalten. Dadurch wirkt das ganze Buch sehr modern, passend zum Titel.
Es beginnt mit einem Grundmuster eines Granny Squares. Ich habe vorher noch nie eins gehäkelt und bin sehr gut mit der bebilderten Anleitung klar gekommen. Schon im ersten Anlauf sah es fast so aus wie im Buch. Mit diesem Grundmuster folgen im Buch nun sehr verschiedene und zum Teil der ungewöhnlich Vorschläge was man mit diesen kleinen Vierecken gestalten kann. Ich war wirklich überrascht, dass z.B. so verschiedene Kleidungsstücke möglich sind. Zum Teil wirken sie etwas unförmig, was natürlich auch an der viereckigen Form der Einzelteile liegt. Mir gefielen besonders die Stulpen und Overknees.
Was ein wenig schade ist, dass man selbst sehr viel mit der Wolle und Nadelstärke experimentieren muss. Denn es gibt kaum Wollempfehlungen in Art, Größe und Verbrauch für die einzelnen Projekte. Man muss sich also durch Probesquares selbst sein Garn testen. Bei vielen Projekten ist es auch nicht so wichtig wie bei Taschen, Schals etc., aber bei den Overknees, Rock oder Mantel wäre es schon schön Garnstärke und Zusammensetzung zu kennen.
Auch wenn die Granny Squares gut mir der Anleitung zu häkeln sind, ist es meiner Meinung nicht unbedingt ein Anfängerbuch, dafür muss man sich doch zu oft sich selbst zu helfen wissen. Aber wenn man schon mal ein wenig gehäkelt hat, sind die Anleitungen in diesem Buch eigentlich kein Problem. Insgesamt ist es aber ein wirklich schönes Buch, was die Aufmachung angeht, aber auch die ungewöhnlichen Ideen. Für alle die interessant, die aus Granny Squares nicht nur eine Decke häkeln wollen.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Ein realistischer Roman

Heimkehren
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Diese Familiengeschichte über eine Vielzahl von Generationen hat mich zu Tränen gerührt, wütend und fassungslos gemacht und auch ein wenig enttäuscht.
Der Roman beginnt mit der Geschichte der Halbschwestern ...

Diese Familiengeschichte über eine Vielzahl von Generationen hat mich zu Tränen gerührt, wütend und fassungslos gemacht und auch ein wenig enttäuscht.
Der Roman beginnt mit der Geschichte der Halbschwestern Effia und Esi, geboren in Westafrika im 18 Jh., wissen sie nichts voneinander und haben völlig verschiedene Leben. Effia heiratet ein Europäer und lebt zwischen dem Dorfleben ihrer Eltern und dem europäischen Kolonialleben in Westafrika. Esi wird dagegen als Sklavin nach Amerika verkauft. Das Buch erzählt nun die Geschichte ihrer Nachfahren in Afrika und Amerika. Wobei die Autorin sich bei mehreren Nachkommen immer eine Person herauspickt. Anhand dieser Schicksale beschreibt sie die Entwicklungen der schwarzen Gesellschaft im späteren Ghana und der USA. Man erfährt viel über die Welt der Sklaven, ihre Freiheit, die sie nicht wirklich frei machte. Aber auch die Welt ihrer Herkunft Westafrika werden nicht vergessen, der Kampf und die Zusammenarbeit vor allem der Asante (Ethnie) mit den Koloniallisten. Besonders diesen Erzählstrang empfand ich als eine Besonderheit, denn bei dem Thema Sklaverei wird sich häufig nur auf die USA konzentriert. Die Autorin möchte aber ein großes Gesamtbild liefern, was ihr auch gut gelingt. Dadurch, dass ein langer Zeitraum und zwei große Handlungsorte Platz im Roman finden müssen, werden die Einzelschicksale gestrafft erzählt. Meist wird nur ein Teil des Lebens ausführlicher erzählt. Und das ist für mich auch der einzige Kritikpunkt des Romans. Denn gerade als ich mich in die Welt des jeweiligen Protagonisten eingelesen hatte, musste ich ihn schon wieder verlassen. Teilweise erfährt man vom Nachfahren noch etwas über das weitere Leben des vorhergehenden. Dennoch hatte ich oft das Gefühl, es fehlt etwas. Mich hätte es nicht gestört, wenn der Roman dadurch mindestens doppelt so lang geworden wäre. Die beschriebenen Schicksale sind so spannend, das hätte sicherlich funktioniert.
Trotzdem der Roman ist großartig geschrieben, ich war jedes Mal dort, ob im Asantedorf oder auf der Baumwollplantage. Ich habe mitgelitten und das ist manchmal richtig hart, denn Yaa Gyasi beschönigt nichts. Die Brutalität des Sklavenhandels ist so unfassbar, dass ich manchmal eine Pause beim Lesen brauchte.
Den Roman möchte ich sehr weiterempfehlen, denn er zeigt ein realistisches Bild der afrikanischen Bevölkerung nicht nur in den USA, sondern auch in Afrika. Gleichzeitig ist es eine spannende Familiengeschichte, die mich gefesselt hat. Nur insgesamt hätte ich mir ein längeres Verbleiben bei den einzelnen Schicksalen gewünscht.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Interessantes Setting

Stormheart 1. Die Rebellin
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Bei diesem Roman war es nicht unbedingt die Geschichte, die mich neugierig gemacht hat, denn das eine Königstochter vor einer arrangierten Hochzeit flieht ist nicht unbedingt neu. Ganz im Gegenteil, ich ...

Bei diesem Roman war es nicht unbedingt die Geschichte, die mich neugierig gemacht hat, denn das eine Königstochter vor einer arrangierten Hochzeit flieht ist nicht unbedingt neu. Ganz im Gegenteil, ich hatte gerade mit einer anderen Jugendbuchreihe angefangen, wo genau das auch der Plot war. Was mich aber hier neugierig machte, war die Geschichte um die Beeinflussung des Wetters und das Wetterphänomene eigenständige Wesen sind mit Herzen.
Der Einstieg in den Roman verlief spannender als gedacht, was vor allem an der interessanten und vielseitigen Protagonistin Aurora lag. Die gewählte Ich-Perspektive meist aus der Sicht der Protagonistin gewährte einen tieferen Einblick in den Charakter. Und sie überraschte mich, manchmal war sie naiv, aber dann wieder mutig, dann mal jähzornig, nicht immer vorhersehbar und das hat mir gefallen. Dazu kamen interessante Nebencharaktere, vor allem bei den Sturmjägern. Gerade Lock mochte ich sehr. Bei den Szenen zwischen Aurora und Lock ging mir Aurora dann aber manchmal auf die Nerven. Da zeigten sich doch ihr Alter und ihre Naivität.
Sprachlich ist der Roman, wie die meisten Jugendromane keine große Überraschung. Er liest sich gut. Die Autorin beschreibt Auroras Welt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte, ohne dass die Beschreibungen langatmig sind. Die Perspektivwechsel machen es abwechslungsreich und geben einen tieferen Einblick in die Gedanken nicht nur von Aurora.
Insgesamt hat der Roman einige Spannungsbögen und Geheimnisse, die gelöst werden wollen. Das machte den Roman besonders zu Beginn und Ende zu einem richtigen Pageturner. In der Mitte des Romans war es etwas langweilig, da man als Leser schon viel ahnte und die Geschichte zum Teil nur schleppend voran ging. Dennoch die Reihe verspricht sehr viel Potential, was hoffentlich in den Folgebänden genutzt wird. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weitergeht und bin traurig, dass der Folgeband noch so lange dauern wird, bis ich ihn in den Händen halte.