“Wer weiß davon? Es ist unmöglich, dass alle von nichts wissen.”
In Brüssel wird jedem Überlebenden der Plage eine zweite Chance versprochen. Doch Smilla findet sich stattdessen in einem Abgrund wieder: Was hat es mit der hohen Todeszahl der Neubrüssler auf sich? Und warum terrorisiert die Untergrundorganisation Magnolia die Bevölkerung?
Plötzlich gerät Smilla selbst zwischen die Fronten: Es gibt Verbindungen zwischen ihr und Magnolia. Verbindungen, die bis in ihre Zeit vor Brüssel zurückreichen. Um Magnolia zu stoppen, muss Smilla sich ihrer schmerzhaften Vergangenheit stellen. Und jemanden verraten, den sie liebt …
Das grandiose Finale der Wir-Verlorenen-Trilogie – erschütternd, gefühlvoll und hochaktuell.
"Wir Verratenen" ist das spannende, wenn auch ein wenig unerwartete Ende einer Trilogie. Unerwartet deshalb, weil die Geschichte so viele Möglichkeiten für ein Ende bietet, aber am Ende etwas eintritt, ...
"Wir Verratenen" ist das spannende, wenn auch ein wenig unerwartete Ende einer Trilogie. Unerwartet deshalb, weil die Geschichte so viele Möglichkeiten für ein Ende bietet, aber am Ende etwas eintritt, was man nicht unbedingt erwartet hätte. Das stört die Handlung aber nicht, sondern macht sie im Gegenteil eher noch spannender.
Smilla, Julius und die Kinder wohnen jetzt in Neubrüssel, wo nach der verheerenden Plage eine neue Gesellschaft aufgebaut wird. Doch nach und nach bröckelt die Fassade dieser scheinbar perfekten neuen Welt, nicht nur, weil eine Untergrundorganisation den Frieden in Neubrüssel bedroht. Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war, und Smilla hinterfragt immer mehr die Gesellschaft, in der sie lebt.
Die Charaktere, insbesondere Smilla, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, sind vielschichtig und ihre Gedanken und Gefühle lassen sich oft gut nachvollziehen. Durch immer neue unerwartete Wendungen bleibt die Handlung bis zum Schluss spannend.
Das Finale der Wir-Verlorenen Reihe – Ein großartiger Abschlussband, den ich als ganz besonders empfand, weil er so anders war. Er geht tief in die menschliche Psyche, zeigt den Kummer, die Angst und die ...
Das Finale der Wir-Verlorenen Reihe – Ein großartiger Abschlussband, den ich als ganz besonders empfand, weil er so anders war. Er geht tief in die menschliche Psyche, zeigt den Kummer, die Angst und die Verlorenheit auf. Obwohl er von keinen großen Kämpfen im Außen handelt, beleuchtet er die inneren Kämpfe, und zwar die, die tief in der Seele stattfinden.
Der Roman beginnt mit einem Rückblick auf die beiden vorherigen Bände, was ich großartig fand. Sofort fand ich mich wieder mittendrin im dystopischen Brüssel. Smilla und ihre Schwester scheinen nun einen Platz zum Leben gefunden zu haben. Brüssel, oder Neubrüssel, steht unter dem Schutz von Amar und ihrer Garde. Amar – die Anführerin Neubrüssels, äußerlich erscheint sie sanft und gutmütig. Sie bietet den Menschen eine „zweite Chance“ und Sicherheit. Doch unter der Oberfläche scheint nicht alles perfekt, auch hier herrscht ein Regime aus Angst und starrer Kontrolle.
Smilla scheint irgendwie in sich verloren, lässt sich treiben, ist energielos und macht sich Vorwürfe. Hadert mit sich und ihren Taten und man hat das Gefühl, tief in sich, hasst sie dieses Leben. Eine verkehrte Welt, in der nichts mehr sinnvoll erscheint. Wird Smilla aus den Wellen ihrer Depressionen herausfinden? Wird sie den Mut zur Veränderung haben, auch wenn er geboren wird aus Angst?
Die Geschichte hat düstere und traurige Stellen und ich war gespannt welches Ende die Autorin Jana Taysen für ihren Roman ersonnen hatte…..und wurde überrascht
Ich fand das Buch richtig, richtig gut - unerwartet, echt, menschlich – sehr beeindruckend
Während es in Teil 1 und 2 dieser Trilogie darum ging, nach dem Ende der Plage in dieser feindlichen Welt ohne den bisher gewohnten Komfort wie ein Dach über dem Kopf, Strom, fließendes Wasser und Supermärkte ...
Während es in Teil 1 und 2 dieser Trilogie darum ging, nach dem Ende der Plage in dieser feindlichen Welt ohne den bisher gewohnten Komfort wie ein Dach über dem Kopf, Strom, fließendes Wasser und Supermärkte zu überleben, sind Smilla und ihre Freunde in Neubrüssel angekommen und versuchen mehr schlecht als recht wieder in eine gewisse Normalität zurückzufinden.
Wie lebt man mit der Schuld, überlebt zu haben, während so viele andere den Tod gefunden haben? Und man selbst womöglich sogar deren Tod verursacht hat? Hat wirklich jeder eine zweite Chance verdient und wie muss eine Regierung sein, um ihre Bevölkerung zu schützen und gleichzeitig den Machtmissbrauch der Regierenden zu verhindern?
Ich komme nicht umhin Vergleiche zu ziehen, mit meinem Leben, den Regierungen dieser Welt. Wie überlebensfähig wäre ich selbst im Wald gewesen? Wäre ich taff wie Smilla, abgebrüht wie Nadja oder manipulativ wie Eva? Und welchen Job hätte ich in Neubrüssel zugewiesen bekommen? Wäre ich gerne Teil der Garde?
Jana Taysen reißt mich aus meiner Komfortzone, ihre Dystopie macht nachdenklich, über die Welt, in der wir leben und welche Opfer wir bereit sind zu bringen. Ist es nicht sinnvoll, zufrieden zu sein, mit dem was wir haben, froh überlebt zu haben und die Schuld mit „Irgendwas“ zu betäuben? Oder erheben wir unsere Stimme und versuchen, die Zustände zu ändern, zu verbessern? Was kann der Einzelne schon machen? Aber gemeinsam sind wir stark.
Die Autorin lässt im Finale der Trilogie ihre Heldin Smilla auch mal schwach sein, verzweifeln und in Düsternis versinken. Das Ende kommt unerwartet und lässt viel Interpretationsspielraum.
Ich hoffe, dass mir die Plage und ein Leben danach erspart bleibt. 😉
Dank der bildhaften Sprache von Jana Taysen habe ich alle drei Teile quasi miterlebt und kann diese Reihe sehr empfehlen.
Vorab: „Wir Verratenen“ ist der finale Band der „Wir Verlorenen“-Trilogie. Es finden sich in der Rezension daher leichte Spoiler zu den Vorgängerbänden. Weiterlesen erfolgt auf eigene Gefahr 🙃
Inhalt: ...
Vorab: „Wir Verratenen“ ist der finale Band der „Wir Verlorenen“-Trilogie. Es finden sich in der Rezension daher leichte Spoiler zu den Vorgängerbänden. Weiterlesen erfolgt auf eigene Gefahr 🙃
Inhalt: Die Gefahr scheint gebannt: Nach Jahren des blanken Überlebenskampfes hat Smilla den sicheren Hafen Brüssel gefunden. Dort versuchen die Überlebenden der Plage eine neue, friedliche sowie gerechte Gesellschaft aufzubauen. Doch: So sehr Smilla es auch wünscht, das Leben ist nicht mehr so unbeschwert wie noch vor der Plage. Die Traumata, die die letzten Jahre ausgelöst haben, zeigen sich, jetzt, wo die existenzielle Gefahr bewältigt ist, mit voller Wucht. Zugleich wird in jüngster Zeit auch die fragile Sicherheit, die in Brüssel herrscht, bedroht. Einerseits übt die Untergrundorganisation Magnolia Anschläge auf das Gemeinwesen aus, andererseits häufen sich mysteriöse Todesfälle in der Stadt…
Persönliche Meinung: „Wir Verratenen“ ist ein dystopischer Roman von Jana Taysen. Die Handlung des Romans ist in sich abgeschlossen und zu Beginn wird man kurz up to date gebracht, was in den vorherigen Bänden passiert ist, sodass man „Wir Verratenen“ auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann. Für ein tieferes Verständnis der Figurenbeziehungen ist es aber natürlich sinnvoll, die Bände chronologisch zu lesen (kennt man die Geschichten der Figuren, ist außerdem das Mitfiebern größer und bestimmte Situationen/Ereignisse treffen eine*n während des Lesens tiefer). Erzählt wird die Handlung – wie schon die Vorgänger – aus der personalen Perspektive von Smilla, die sich nun, gemeinsam mit Jera, Julius, Giorgio und Nadja, in Brüssel in (relativer) Sicherheit befindet. Allerdings hat der Überlebenskampf der vergangenen Jahre seine Spuren hinterlassen: Alte, schlecht verheilte (mentale) Wunden reißen unvermittelt auf und die Protagonisten müssen sich nun verstärkt mit psychischen Verletzungen auseinandersetzen. Die daraus resultierenden Konflikte (innerlich und zwischen den Figuren) werden anschaulich, authentisch und mit einer sehr großen Intensität nachgezeichnet. Ebenfalls sehr schön in Bezug auf die Figurenzeichnung ist, dass die Figuren nicht nach einem einfachen Schwarz-weiß-Schema funktionieren: Sie weisen insgesamt in ihren Gedanken und Handlungen Schattierungen auf, sodass sie sich nicht zwangsläufig nach „Gut“ und „Böse“ differenzieren lassen. So vielschichtig die auftretenden Figuren sind, so vielfältig ist auch die Handlung von „Wir Verratenen“: Der Roman vereint unterschiedliche Genres in sich. Es finden sich – neben der Dystopie – eine Liebesgeschichte, Elemente von Abenteuer- und Spannungsromanen, ein Hauch Coming of Age und Anleihen eines Gesellschaftsromans (das hört sich jetzt vielleicht alles nach „viel“ an, aber keine Sorge: Die unterschiedlichen Gattungselemente sind wohldosiert; die Handlung ist stimmig und nicht überfrachtet). Eine weitere Stärke des Romans ist seine diskursive Offenheit: Innerhalb von „Wir Verratenen“ werden einzelne Themenfelder (bspw. die Frage nach der „richtigen“ Gesellschaftsordnung) diskutiert, ohne – und das ist das Besondere – dass den Lesenden eine Meinung aufgedrängt wird; was ersie über die Meinungen der Figuren denkt, wird letztlich ihmihr überlassen (der wirklich gelungene Epilog setzt hier quasi auf einer Metaebene nochmal eins drauf). Für Spannung innerhalb des Romans sorgen besonders die großen Fragen, wer hinter Magnolia steckt und was es mit den mysteriösen Todesfällen auf sich hat. Auf dem Weg zur Beantwortung dieser Fragen finden sich immer wieder unerwartete Wendungen, auf die ich hier aber nicht näher eingehen möchte 🙃 Der Schreibstil von Jana Taysen ist anschaulich, bildhaft und lässt sich sehr angenehm lesen. Insgesamt ist „Wir Verratenen“ ein vielschichtiger Roman, der eine spannende sowie emotionale Handlung besitzt und mit lebendig ausgestalteten Figuren auftrumpft – ein wirklich schöner Abschluss der „Wir Verlorenen“-Trilogie.
Leseerlebnis :
"Wir Verratenen" setzt etwa ein halbes Jahr nach dem Ende von Band 2 an und wird in gewohnter Weise aus der Perspektive der Protagonistin Smilla in der Sie-Form erzählt.
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Achtung mögliche ...
Leseerlebnis :
"Wir Verratenen" setzt etwa ein halbes Jahr nach dem Ende von Band 2 an und wird in gewohnter Weise aus der Perspektive der Protagonistin Smilla in der Sie-Form erzählt.
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Achtung mögliche Spoiler
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Nachdem Smilla im letzten Band mit ihrer Schwester Jera und den anderen nach vielen Abenteuern endlich Neu Brüssel erreicht hat, scheinen sie zunächst ihr Ziel erreicht zu haben und endlich außer Gefahr zu sein. Doch auch hier ist nicht alles Gold was glänzt und auch nichts so wie es zunächst scheint.
Somit wird es wieder düster und gefährlich und man begibt sich in das nächste Abenteuer mit Smilla, die auch allerdings immer mehr selbst zu verlieren scheint.
Der Handlungsverlauf war wieder einmal unglaublich fesselnd und vereinnahmend und ich bin durch die Seiten geflogen.
Das Ende kam recht plötzlich und hat mich sehr bestürzt, bewegt und gleichzeitig etwas sprachlos zurückgelassen.
Was ich als sehr schade empfand, ist, dass Jera im Finale fast keine Rolle mehr spielt und auch noch einige Fragen offen bleiben.
Vielleicht gibt es ja noch einen Spinoff, der diese final beantwortet.
Fazit :
Ein beeindruckendes Finale für eine wahnsinnig gute, faszinierend atmosphärische Dystopie, die in jedem Band eine neue Welt erschafft.