Der Kampf für seine Träume lohnt sich. Ein tolles Beispiel einer wahnsinnig starken Frau.
Spuren einer fernen ZeitSophie von Mayden, Tochter eines Geologen, entdeckt bei einem Schulausflug in das Senckenberg Museum ihre Leidenschaft zur Archäologie und entwickelt den Wunsch Paläontologie zu studieren und später an ...
Sophie von Mayden, Tochter eines Geologen, entdeckt bei einem Schulausflug in das Senckenberg Museum ihre Leidenschaft zur Archäologie und entwickelt den Wunsch Paläontologie zu studieren und später an Dinosaurier Knochen zu forschen und diese selbst auszugraben. Im 20. Jahrhundert ist es Mädchen jedoch nicht gestattet zu studieren und der Plan von Sophie scheint ausweglos. Doch Sophie verfolgt ihre Ziele sehr beharrlich und nimmt viele Umwege und Unannehmlichkeiten auf sich, um ihr Ziel studieren zu können zu verwirklichen. Um ihren Traum verwirklichen zu können, nimmt sie Aushilfstätigkeiten im Senckenberg Museum an. Dies stellt sich hinterher als Sprungbrett für ihr Studium heraus. Doch nicht nur beruflich hilft ihr dies weiter, sondern dort lernt sie auch ihre große Liebe kennen. Dies erkennt sie jedoch erst auf einer spektakulären Expeditionsreise nach Afrika. Diese stellt sich für Sophie als lebensweisende Reise heraus.
„Spuren einer fernen Zeit“ ist eine sehr spannende Geschichte der Senckenberg Saga. Man merkt schnell, dass Birgit Borchert ihre Wurzeln als Journalistin hat. Der Roman ist wahnsinnig gut recherchiert und man taucht tiefgründig in die Geschichte und die Forschung um Dinosaurier ein. Dennoch sind es Informationen, die jedermann interessieren und fesseln. Es ist nicht notwendig Dinosaurier Liebhaber zu sein.
Von der ersten Minute an fiebert man mit Sophie von Mayden mit. Sie wächst dem Leser sofort ans Herz. Neben der sympathischen Protagonistin lernt man aber auch ihre ganze Familie und deren Herausforderungen kennen. Man bekommt die Herausforderungen von Frauen im 20. Jahrhundert anschaulich vermittelt. Natürlich gibt es aber auch männliche Charaktere in dem Buch. So verdreht der Doktorand Paul Klüver Sophie sehr schnell den Kopf. Um diese Geschichte jedoch noch etwas dramatischer zu gestalten, tritt im Studium noch Richard von Lohenstein in Sophies Leben. Hierdurch wird der Ausgang der Geschichte für den Leser zwischenzeitlich nicht mehr so klar und es lässt noch einmal wesentlich mehr Spannung aufkommen.
Da Birgit Borchert die Charaktere sehr liebevoll und detailliert entworfen hat, kann der Leser sich in die einzelnen Personen einfühlen. Man fiebert mit Sophie mit und identifiziert sich sehr schnell mit ihr. Der Leser erhält sehr tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonistin und nimmt regen Anteil an ihrem Leben. Man kann viel von ihr lernen, gerade niemals aufzugeben. Sophie ist eine Person, die viele Umwege und Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt, um am Ende ihr großes Ziel zu erreichen. Hiervon können wir heute viel lernen und die Hauptperson als großes Vorbild nehmen.
Der Roman lässt sich sehr gut lesen. Dies lässt sich selbstverständlich einmal auf die sehr menschlich und liebevoll gestalteten Charaktere zurückführen. Darüber hinaus lässt sich der Schreibstil von Birgit Borchert sehr leicht lesen und hätte für einen so detaillierten historischen Roman nicht besser geeignet sein können. Sie schreibt sehr detailliert, dennoch leicht verständlich und klar. Jedoch wird der Roman niemals zu detailverliebt oder gar langweilig. Der Roman ist sehr ausgewogen und man kann ihn wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Immer wenn man denk, gerade würde es dann doch zu detailliert, kommt wieder eine Wendung in Sophies Leben, mit der man so gar nicht gerechnet hat. Außerdem weckt er bei dem Leser wirklich das Interesse an der Archäologie. Durch den gewählten Schreibstil und die immer wieder integrierten unerwarteten Pointen bleibt das Buch durchgehend spannend. Man fiebert von der ersten bis zur letzten Minute mit Sophie mit, ob sie ihre Wünsche verwirklichen kann und fühlt bei jeder Herausforderung wieder mit.
Schlägt man das Buch zu, wünscht man sich, es würde schon einen weiteren Band geben. Man kann sich so sehr mit der Protagonistin identifizieren, dass man ihren Lebensweg gerne weiter verfolgen und noch mehr von ihr lesen möchte. Nach diesem Buch hat der Leser neben einem breiten Grinsen und dem Gefühl ein wundervolles Buch gelesen zu haben auch das Bedürfnis weitere Romane der Autorin zu lesen. Die Geschichte fesselt sicher nicht nur eingefleischte Leser von historischen Romanen, sondern es ist ein Buch für die breite Leserschaft. Mit ihrem Schreibstil, der detaillierten Recherche und der menschlichen Gestaltung der Charakter ist es ein Buch um den Alltag hinter sich zu lassen und in die Vergangenheit einzutauchen. Es gibt dem Leser wahnsinnig viel Kraft und ermutigt einen einfach das Undenkbare zu wagen und sich von kleinen Herausforderungen nicht vom Weg abbringen zu lassen.
Fazit:
„Spuren einer fernen Zeit“ von Birgit Bochert ist ein wundervoller historischer Roman, der den beschwerlichen Weg einer jungen Frau Anfang des 20. Jahrhunderts aufzeigt ihre Wünsche bzw. Träume zu verwirklichen. Es ist ein Roman, der sehr detailliert geschrieben ist. Man merkt deutlich wie tiefgründig die Autorin hier recherchiert hat und taucht so in das Leben Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Das Buch zeigt dem Leser auf, dass es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen und man nicht bei kleinen Herausforderungen aufgeben sollte. Der Roman ist ein sehr gelungenes Werk und auf alle Fälle lesenswert. Für mich ist es ein wahrer Lieblingsroman und ich würde ihn jederzeit weiterempfehlen. Dieses Werk hat auf jeden Fall Suchtcharakter und verdient fünf Sterne“!